Ich gehöre nur mir.

  • Bis jetzt waren wir gut vorwärtsgekommen, nie mussten wir alleine los wandern. In einer größeren Gesellschaft zu reisen hatte meist vorteile, es sei den unter den Mitreisenden hätte es Langfinger oder sonst ein übles Gesindel gegeben. In dieser Richtung hatten wir Glück. Wir trugen wenn eben möglich etwas zu einem gemeinsamen Mahl bei.
    Besonderes Glück hatten wir an einem späten Nachmittag. Ich war bei dem durchstreifen eines Waldstückes auf die frischen Spuren eines Wildschweins gestoßen. Natürlich war ich nicht so verrückt und griff dieses alleine an. Zurück zu unserer Gruppe trommelte ich noch einige Männer zusammen, so das wir uns zu sechst auf die Jagd nach diesem Viech machten und seiner Spur folgten. Bald schon hörten wir den Schwarzkittel, wie er schnaubend die den Boden nach Essbarem durchwühlten. Es war ein junger Keiler der da am Werk war. Bei uns war ein erfahrener Jäger der sich an ihn heranschlich. Schon bei seinem ersten Versuch traf sein Speer ihn tödlich so das wir ihn gemeinsam zu Lager schafften. Der Rest unserer Gruppe hatte einen guten Lagerplatz gefunden. Spät am Abend gab es dann frisches Wildschwein. Es hätte zu lange gedauert es an einem Stück über einem Feuer auf einem Ast gespießt zu garen, deshalb hatte wir den Eber zerteilt. Das Fell erhielt natürlich der Jäger und ich bekam weil ich den Burschen entdeckt hatte seine Hauer.
    Nach ein paar weiteren Tagen standen wir dann endlich vor dem Tor von Mogontiacum. Die Händler zogen natürlich sofort in die Stadt ein. Ich hingegen wusste aus Erfahrung, es war immer gut vorher die Umgebung aus Kundschaften, man konnte nie wissen ob man dies nicht in der Zukunft brauchte. Beim Campus Drusi schaute ich meinen getreuen Begleiter Othmar an. „Gehen wir in die Stadt rein oder schauen wir uns weiter um? Eigentlich wollte ich nicht weiter nach Süden. Was denkst du?“

  • Die beiden Männer, Neidhart und Othmar, die sich zu ihnen gesellt hatten, gefielen Arwid. Da war einmal dieser temperamentvolle und kühne Charakter des Jüngeren und zum anderen die ruhige und besonnene Art des Älteren. Eine gute Mischung, wie er fand. Auch war ihnen des Öfteren das Jagdglück hold, so dass sie immer gut versorgt waren. Wenn die vier dann abends beisammensaßen, versuchte Arwid ein wenig die Gesinnung der beiden Männer abzutasten. Bei dem Jungen hatte er recht schnell gemerkt, dass er ein freiheitsliebender Heißsporn war. Bei dem Älteren war er sich lange nicht sicher gewesen. Er schien ein Mann zu sein, der am liebsten dem Ärger aus dem Weg ging und nur seine Ruhe haben wollte. Allerdings, so hatte er das Gefühl, verbarg Othmar etwas vor ihm und Ygrid und womöglich auch vor Neidhart. Doch eines Abends, als der letzte Rest Met, seine Zunge gelockert hatte, begann sich Othmar ihnen zu öffnen und sprach von dem, was seiner Familie und ihm vor Jahren wiederfahren war. Daran konnte Arwid anknüpfen, was er dann auch tat, um die beiden ungleichen Männer davon zu überzeugen, sich seiner Sache anzuschließen…


    Endlich, nach einigen Tagen hatten sie ihr erstes Ziel erreicht. Vor ihnen lag Mogonticacum. Ihr Wagen steuerte direkt auf das Tor zu. "Ja, lass uns dort etwas umschauen," antwortete Othmar seinem Gefährten. Ähnliche Pläne verfolgten auch Arwid und Ygrid...


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