Marcus Decimus Livianus

  • Ich schüttelte verwundert den Kopf "Du übernimmst die Aufklärung nicht selbst? Du überlässt das den Prätorianern?......
    Was ist überhaupt geschehen? In dem Schreiben von Mattiacus stand nur, dass er einem Mordanschlag zum Opfer gefallen ist?!"


    Ich wusste, Livianus konnte nichts dafür, doch als Oberhaupt der Familie in Rom war er derjenige, der mir nun Rede und Antwort stehen musste und sicher konnte er verstehen, was in mir vorging....

  • "Tut mir leid Magnus, aber bei Kapitalverbrechen obliegt die Aufklärung laut Gesetz den Prätorianern. Auch wenn mir der Kaiser seine volle Unterstützung zugesagt hat, möchte ich vorerst nicht eingreiffen. In Rom ist vieles Politik mein Bruder... und jemanden in seinem Kompetenzbereich zu beschneiden wird nicht sehr gern gesehen. Du wärst auch nicht glücklich wenn sich ein Legat in deine Führungsangelegenheiten einmischt. Aber zumindest ist Mattiacus mit dem Fall betraut... ich bin mir sicher er wird seine Sache gut machen."


    Livianus seufzte.


    "Im Moment wissen wir nur, dass Vater anscheinend von Ostia unterwegs zu unserer Casa war.... anscheinend ein Überraschungsbesuch. Es war in spät der Nacht und sein Wagen wurde mitten in Rom überfallen. Wir haben keine Zeugen und keine Täter. Die einzige Spur ist eine Blume, die am Tatort gefunden wurde."

  • Er war mir anzusehen, dass mir das so gar nicht Recht war, doch ich nickte zustimmend "Du hast ja Recht...."


    Dann lauschte ich seinen Ausführungen


    "Eine Blume? Ein Zeichen? Also anscheinend ein geplanter Mord?"

  • "Ja. So wie es aussieht war es ein gezielter Mord."


    Livianus schüttelte den Kopf.


    "Ich mache mir solche Vorwürfe Primus! Als Praefectus Urbi habe ich mir in Rom sehr viele Feinde gemacht. Vielleicht musste Vater aus diesem Grund sterben."

  • Mit weiten Augen blickte ich ihn an "Deinetwegen? Meinst Du?"


    Ich hielt kurz Inne "Nun, wenn es denn wirklich so wäre.... ich würde nicht Dir die Schuld daran geben..... und Vater würde es auch nicht! Und ausserdem würde er nicht wollen, dass wir uns dadurch einschüchtern lassen.... im Gegenteil, Vater würde wollen, dass wir uns noch enger zusammentun und unseren Weg gehen..... den Weg, den ER uns gelehrt hat!"

  • Livianus nickte.


    "Du hast ja recht, aber diese Gedanken wollen mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen - auch mit ein Grund, warum ich mich bei den Ermittlungen eher zurückhalten möchte. Ausserdem....."


    Er hielt etwas inne.


    ".... ausserdem habe ich den Kaiser um meine Versetzung gebeten. Sobald ein Legatsposten frei wird, werde ich bei der Neubesetzung berücksichtigt werden."

  • "Ich kann Rom einfach nicht mehr sehen nach all dem was passiert ist. Ich möchte etwas Abstand nehmen und hoffe der Kaiser wird mir ein Legionskommando zuteilen. Wohin es dann gehen wird, kann ich dir noch nicht sagen.... diese Entscheidung liegt einzig und allein beim Kaiser."

  • Ich nickte "Ich kann dich verstehen, ich kenn Rom zwar nur vom Triumphzug, aber das hat mir schon gereicht.... der Trubel und all die Menschen.... einfach zuviel..... und ich kann mir vorstellen, dass Rom von Intrigen und Machtspielchen regiert wird...."


    Dann überlegte ich kurz "Ja, natürlich, der Kaiser entscheidet, doch ich hoffe, dass wir uns in Germanien wiedersehen.... solange du mir nicht mein Kommando abluchsen willst...." Ich lachte, zum ersten Mal seit der traurigen Nachricht "..... aber mit so einem niederen Kommando würde sich ein Senator ohnehin nicht zufrieden geben" grinste ich und zwinkerte ihm zu.....

  • Auch Livianus musste lächeln.


    "Ja... ich habe in Rom sehr viel über Macht und Politik gelernt.... vielleicht zuviel. Nun kann ich Meridius auch verstehen, warum er immer versucht so wenig wie möglich in Rom zu sein und nicht gerade glücklich war, als ich damals den Posten des Stadtpräfekten angenommen und der Legio den Rücken gekehrt habe. Aber es war eine wichtige Erfahrung die ich machen durfte. Germanien.... könnte gut möglich sein... Legionen habt ihr ja einige da Oben.... aber wir werden sehen."

  • Während die Männer sich noch im Türrahmen unterhalten, hat Aemilia sich aufs Bett verzogen. Fix und fertig von der grausligen Schiffsreise lässt sie sich auf das Lager fallen, kuschelt sich in die weichen Laken ein, schließt die Augen und wartet mucksmäuschenstill darauf, dass die Welt endlich wieder aufhört sich zu drehen und die Übelkeit weg geht. :P

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    Auch Livianus musste lächeln.


    "Ja... ich habe in Rom sehr viel über Macht und Politik gelernt.... vielleicht zuviel. Nun kann ich Meridius auch verstehen, warum er immer versucht so wenig wie möglich in Rom zu sein und nicht gerade glücklich war, als ich damals den Posten des Stadtpräfekten angenommen und der Legio den Rücken gekehrt habe. Aber es war eine wichtige Erfahrung die ich machen durfte. Germanien.... könnte gut möglich sein... Legionen habt ihr ja einige da Oben.... aber wir werden sehen."


    Ich nickte zustimmend....


    Durch einen offenen Türspalt konnte ich sehen, dass sich im Zimmer von Livianus etwas bewegte, dann erst fiel mir ein, dass Livianus ja geheiratet hatte und ich dieser Vermählung damals nicht beiwohnen konnte....


    "Aber sag Bruder, wann lerne ich deine, sicherlich bezaubernde, Frau kennen? Leider konnte ich ja bei eurer Vermählung nicht erscheinen...."

  • Livianus sah kurz nach hinten zu Aemilia und dann wieder zu Magnus.


    "Im moment ist es eher ungünstig. Aemilia hat die Reise nicht wirklich gut überstanden. Wenn es ihr nachher besser geht, dann sehen wir uns im Atrium."

  • Ich nickte lächelnd "Das kann ich gut verstehen, Schiffe waren auch noch nie das Meine..... Gut, dann werde ich dich nicht länger stören, du hast sicher Einiges zu erledigen..... ich werde mich in mein Zimmer begeben"


    Nochmal umarmte ich meinen Bruder "Trotz Allem tut es gut, dich wieder zu sehen...."

  • Ich war froh, meine Familie und vor Allem meine Brüder wiederzusehen, obwohl es ein solcher Anlass sein musste, um uns zusammenzuführen....


    Langsam ging ich den Gang entlang in mein Zimmer....

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    "Geht es dir schon besser mein Schatz?"


    Ganz schlapp sieht Aemilia auf und Livianus an.
    "Ach... Ja... Ein bißchen..."
    Sie seufzt erschöpft und lässt den Kopf wieder auf die weichen Decken fallen und schließt die Augen.
    "Nur noch ein paar Minuten... Dann bin ich wieder fit..." murmelt sie und schläft mitten im Satz langsam ein.

  • Livinus ging auf sie zu und strich ihr durchs Haar. Dann nahm er eine Decke und legte sie über Aemilia. Er wollte sie in Ruhe schlafen lassen. Sie sollte sich erholen. Langsam zog er sich zurück und verlies das Zimmer um den Rest der Familie zu begrüßen.

  • Aemilia packt ihre Sachen. Trauer zeichnet ihre Miene, als sie Stück um Stück in ihre große Tasche packt. Sehnsüchtig denkt sie an ihren geliebten Gemahl und macht sich schlussendlich auf den Weg zum Hafen. Sie hat eine lange Reise nach Britannia vor sich.

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