Hiera, die Themiskyrerin

  • Nein sie hatte nicht wirklich angenommen, dass sie hier einfach so wieder heraus spazieren würde. Nicht nachdem er ihr angekündigt hatte, dass ein Urteil bereits über sie gefällt wurde. So war der schnelle Tod im Fall eines Sieges wohl noch das Beste was sie hatte erwarten können. Sie nickte also bevor sie sagte. „Ja ich bin einverstanden. Ich würde den Tod mit dem Schwert wählen.“ Ja im Bezug auf ihr Leben war sie nicht gerade zimperlich. Natürlich hatte sie keine Sehnsucht nach dem Tod, aber dieser gehörte für sie so sehr zu ihrem Leben, dass sie vor diesem einfach keine Furcht empfinden konnte.
    Ja sie wusste sehr wohl, dass sich ihr hier gerade die Chance bot auf das Leben. Aber sie kämpfte noch mit sich, ob sie wirklich unter einem Mann leben wollte.
    Sie hasste Männer nicht, aber sich einem Mann unterzuordnen war so wider ihrer Erziehung, dass es ihr einfach falsch vorkam.
    So überlegte sie immer noch hin und her, ihr Blick aber ruhte fast schon gelassen anmutenden auf dem Mann, gegen welchen sie gleich kämpfen sollte.

  • So langsam kam Licht in einige Punkte die für Licinus bisher eher Fragezeichen gewesen waren. Nun kannte er den Hintergrund für die Verhaftung. Das ergab einen gewissen Sinn. Er fragte sich, ob der trecenarius wohl die direkte Verbindung zwischen dieser Hiera und dem Schrecken Varia gekannt hatte, ob er sie erahnt hatte, oder ob er einfach auf die indirekte Verbindung hin aktiv geworden war.
    Für letzteres sprach wohl die Eröffnung, dass auf Varias Tod hin ein Befehl der völligen Vernichtung für ihren Stamm gegeben worden war. Licinus war froh, dass man im fahlen Licht des Kerkers nicht sehen konnte, wie er eine Spur blasser wurde.
    Das erschien ihm so ... unnötig. Ihm war auch keine vergleichbare Bestrafungsaktion bekannt. Und so bemühte er sich um ein ausdrucksloses Gesicht, während das Gespräch oder sollte man eher die Verhandlungen um den Tod sagen, weiter ging.
    Gegen Ende blickte er seinen Kollegen mit hochgezogener Augenbraue an. "Bist du dir sicher zu wissen, was du tust?" mochte das heißen, blieb aber zum einen unausgesprochen zum anderen vermutlich auch übersehen.
    Licinus machte sich noch keine Meinung über die ganze Geschichte, nicht bewusst zumindest, aber die Entscheidung, dass er ihr Ende selbst sehen wollte stand fest. Er wartete also und folgte den beiden ungleichen Kontrahenten zu ihrem Kampfplatz.

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