Alpina hatte die Taberna medica zugesperrt und saß nun mit Ursi im warmen Triclinium. Die Kleine spielte am Boden mit ihren Holztieren und kam ab und an zu ihrer Mutter, die auf der Kline lag, ihrer Tochter beim Spielen zusah und trüben Gedanken nachhing. Sie wusste, sie würde Ursi sagen müssen, dass ihr Vater tot war. Doch wann und wie? Sie ging alle möglichen Varianten durch und verwarf jede wieder.
Als sie hörte, dass Liam Besuch brachte, blickte sie auf. Massa kam. Wie versprochen. Ein Lächeln kam auf ihre Lippen auch wenn ihr sonst gerade gar nicht nach Lachen zumute war. Doch die Tatsache, dass er Wort gehalten hatte und sie ihm ganz offensichtlich wichtig war, tat ihr gut.
"Massa, wie schön dich zu sehen!", begrüßte sie ihn. Und auch Ursi sprang auf und rannte, ein Holzpferd in der Hand auf den Tribun zu. Sie strahlte ihn an und plapperte drauflos.
Massa würde sehen können, dass Alpinas Augen rot waren. Sie hatte geweint. Auch wenn sie jetzt vor ihrem Kind die Fassung behielt, war ihr anzusehen, dass sie etwas belastete.