Hortus I Vergangenheit

  • Sim-Off:

    Reserviert



    Ich konnte mich nicht mehr wiklich daran erinnern, wann es zuletzt gewesen war, das ich mit einem Krug Wein da gesessen hatte, um die frische Abendluft und die Stille der heraufziehenden Nacht zu genießen. Rom kam langsam zur Ruhe, der bis hier hin ziehende Lärm der riesigen Stadt ebbte ab. Schön war es den gepflegten Garten zu genießen und gleichzeitig von der Erhebung des Mons Esquilinus, einen winzigen Ausschnitt, der nicht verdeckt durch Bäume und Strauchwerk war, von der Stadt zu erhaschen.
    In der Villa war auch weitestgehend Ruhe eingekehrt, bis auf einige Arbeiten, die noch vor der Nachtruhe, von den dafür verantwortlichen Sklaven verrichtete werden mussten. Irgendwo in der Villa erklang ein Lachen, doch gleich darauf trat Ruhe ein. Genießerisch schloss ich die Augen und hob den Kopf in den Nacken, um die Luft durch die Nase ein zu ziehen.

  • Der Tag neigte sich dem Ende und damit auch die Arbeit. Es war geschafft. Die letzten Arbeiten wurde gerade erledigt. Inzwischen war es fast wie ein Ritual, dass Morrigan jeden Band sich hier in de Garten zurückzog. Sie genoss die Stille und die Ruhe und ließ den Tag hier ausklingen um gleichzeitig auch Kraft für den folgenden Tag zu tanken. Sie benötigte die Ruhephasen wohl mehr als andere. Aber sie taten ihr gut und halfen ihr immer mehr dabei des Geschehen zu verarbeiten. Sie wollte siech gerade niederlassen, als die bemerkte, dass sie nicht allein war. „Oh entschuldigte Dominus, ich wollte dich nicht stören.“ Schon war sie im Begriff sich wieder davon zu schleichen.

  • Nein, nein so bleib doch.
    Spontan hatte ich diese Aufforderung ausgesprochen.
    Möchtest du auch einen Becher Wein? Dann bediene dich bitte.
    Prüfend schaute ich auf die kleine Sklavin, der ich vor nicht zu langer Zeit versucht hatte zu helfen, was mir aber nicht gelang. Im nachhinein war mir klar geworden, es war ein Fehler gewesen. Mich ging es nichts an und außerdem zerrten zu dieser Zeit zu viel an ihr herum.
    Geht es dir denn jetzt ein wenig besser?
    Versuchte ich vorsichtig ein Gesprächsanfang zu finden.
    Es hat dir doch bestimmt geholfen, dass dir eine sinnvolle und verantwortungsvolle Aufgabe zugewiesen wurde? Ich finde übrigens du machst deine Sache sehr gut. Soweit meine bescheidene Meinung überhaupt zählt.
    Noch während ich sprach fiel mir etwas ein, was ich mir vorgenommen hatte sie einmal zu fragen. Deshalb hoffte ich jetzt noch mehr sie würde sich zu mir setzen.

  • Morrigan hielt in der Bewegung inne und drehte sich wieder zu dem Helvetier um. „Ja, danke“ sagte sie und goss sich einen klein wenig von dem Wein ein. Sie wusste, dass sie nicht viel vertrug, deswegen würde dies ausreichen um nicht unhöflich zu erscheinen, aber mehr würde sie auf keinen Fall trinken. Morrigan setzte sich nun in die Nähe des Mannes. „Mir geht es besser.“ Sagte sie und sie lächelte tatsächlich ein wenig. „Ja die Aufgabe hilft ungemein dabei, nicht nur die Verantwortung, auch das entgegen gebrachte vertrauen ist es was mir hilft.... und natürlich die Sicherheit des Hause.“ Ja inzwischen war sie innerhalb dieser Mauern gelöster nur ab und an, wenn etwas unvorhergesehenes oder schreckhaften passiert, hatte sie noch mit ihrer Angst zu kämpfen, aber die Schübe wurden weniger. „Ich danke dir für das Lob.“ Sagte sie mit einem ehrlichen Lächeln. „Du gehörst zum Haus, damit zur Familie und somit zählt deine Meinung natürlich etwas.“ Versicherte sie ihm. Sie trank einen Schluck Wein und sah in Richtung der untergehenden Sonne. „Dominus, weißt du, ich bin froh das die Amtszeit vorbei ist und damit auch die Kommission. Jeden Tag diese Prätorianer im Haus... ich bin froh, dass das nicht mehr so ist. Und dem Dominus wird etwas Ruhe gut tun, die Zeit hat ihn über die Gebührt beansprucht.“ Sagte sie zu dem Helvetier. „Findest du nicht auch?“

  • Ich mag als Gast in diese, hause sein, doch ich bin kein Claudier. Dies ist mir vor ein paar Tage bewusst geworden. Es ist schon seltsam, hier fehlt mir nichts aber dennoch.....
    Hoffentlich kam meine Aussage jetzt nicht falsch an, dachte ich über mich selber ein wenig erschrocken, es gehörte zu meinen Gedanken über die ich vorerst mit niemanden sprechen wollte. Ein Mückenschwarm tanzte plötzlich vor uns herum. Erstaunt beobachtete ich wie eine Mücke sich aus der geborgenheit der gemeinschaft löste und alleine ihren weg suchte. Da wusste ich es. Mehr zu mir selber sagte ich dann,
    Wenn man alleine ist kann man einsam sein, doch nichts lässt einen Einsamkeit so bewusst werde, wie wenn man sich in einer größeren Gemeinschaft befindet.
    Vor ein paar Tagen begegnete ich in einer Therme einem Helvetius Commudus, sagt dir der Name etwas?

    Nun gut ich hatte ihn nur kurz gesehen und ich hatte nur im raus gehen seinen Namen noch so gerade gehört. Von Morrigan wusste ich auch nicht viel, außer was Stadtbekannt war, ihr Lupanar hatte einem Helvetier gehört.
    Es war schon seltsam, der Sklavenaufstand hatte auch mich sehr beschäftigt, auch die Ursache warum diese Varia den Kampf begonnen hatte. Was falsch bei der Bekämpfung gelaufen war. Tagelang sah ich wie sehr er die Gedanken des Consuls beschäftigte, bekam mit wie die Ermittlungskommission ein und aus ging. Ob die ganzen Anstrengungen aber zu einem Ergebnis geführt hatten wusste ich nicht. Was ich aber wusste, war das diese Varia auch zu den Helvetiern gehörte. Hatte meine Familie so schlechten Einfluss auf andere? Hatten die Götter uns verflucht?

  • Morrigan verstand gut was er meinte. Ihr ging es ja selbst nicht anders. Sie war noch ein halbes Kind gewesen, als man sie ihrer Familie entrissen sie entwurzelt hatte. Sie erinnerte sich noch gut, wie sie hier in Rom die Sklaven der Claudier und ja sogar die Claudier selbst als ihre Familie angesehen hatte. Doch auch diese Familie wurde ihr immer wieder genommen. Inzwischen war sie allein. Entwurzelt. Sie gehörte nicht dazu.
    „Ja ich kenne ihn. Er ist ein entfernter Verwandter des Mannes der mich dem Claudier abgekauft und dann später freigelassen hat. Ich bin ihm nur einmal begegnet, als Gast in meinem Lupanar. Wie alle Helvetier wurde er natürlich kostenlos bedient und nahm dies in Anspruch. Kontakt zu ihm selbst hatte ich aber nicht. Was ich noch weiß über ihn, ist das Varia sein Besitz war. Sie war seien Sklavin. Von ihr weiß ich, dass er eines Tages einfach verschwand und seine Haus und seine Sklaven zurückließ. Mehr weiß ich nicht über den Mann. Wie schon gesagt ich kannte ihn auch nur flüchtig.“

  • Richtig du sagtest mir schon einmal, sein Name wäre Helvetius Varus.
    Wieso bist du eigentlich hier weggelaufen, schlecht behandelt wurdest du doch bestimmt nicht? Oder war es die Freiheit die dich lockte?

    Bei den Claudiern ging es den Sklaven, so wie ich es bisher mitbekommen hatte doch sehr gut, was also hatte sie für einen Grund?
    Ich nahm einen Schluck Wein und bemerkte Morrigan hatte nichts oder kaum etwas getrunken.
    Magst du keinen Wein? Möchtest du etwas anderes trinken?
    Die Frage die mich am meisten beschäftigte musste ich aber noch stellen. Allerdings hatte ich noch nie Anzeichen dazu bemerkt, dennoch ich wollte es für mich wissen?
    Was denkst du eigentlich wenn du mich siehst? Erinnere ich dich durch meinen Namen, nicht ständig an die Zeit in der es dir besser ging und du deine Freiheit hattest?
    Mir fiel noch etwas ein, was ich Morrigan noch sagen wollte und mir gerade wichtig erschien.
    Ich war übrigens damals als ich in Rom angekommen war an der Casa Helvetia, sie war sehr heruntergekommen und durch den Sklavenaufstand beschädigt. Es war nur ein nach Wein stinkender Kerl dort der mir nach ein paar Antworten die Türe vor der Nase zustieß. Wie viele Gebäude gibt es da eigentlich, mir schien es schon sehr verwirrend.

  • Morrigan legte den Kopf leicht zur Seite und schaute den Helvetier an. „Nun es gab einige hier in der Familie, mit denen man nicht so gut auskommen konnte. Der Consul war damals in Germanien. Und mein erster Besitzer überschrieb mich einem andere Claudier. Dieser war.... ein Arschloch.“ Sagte Morrigan nun doch frei heraus. „Als sich mir die Chance bot floh ich. Es war nicht nur der Drang nach Freiheit, sondern ich wollte diesen Kerl einfach nur entkommen. Er hat mich ja auch später einfangen und mich meine Flucht bitter bereuen lassen.“ Sagte sie und nippte wieder am Wein. „Oh.. ich mag den wein schon, nur ich vertrage ihn einfach nur in ganz kleinen Mengen.“ Gestand sie mit einem Lächeln dem Helvetier.
    Sie sah den jungen Mann nun eine Weile schweigend an. „Nein ich denke nicht an die Vergangenheit wenn ich dich sehe oder deinen Namen höre. Wenn ich dich sehe, dann sehe ich einen verständnisvollen, hilfsbereiten jungen Mann. Ich habe sehr wohl verstanden, dass du mir nur helfen wolltest. Aber ich war einfach nicht bereit Hilfe anzunehmen. Ich möchte dir aber von Herzen danken, dass du es versucht hast.“ Morrigan sah nachdenklich aus, ihr Blick ging nun in den Garten. „Wie viele Häuser sie genau haben weiß ich nicht. In Rom sind es glaub ich zwei. Eines gehört Varus und eines Commodus. Ob es noch weitere gibt.“ Morrigan zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung.“ Sie trank nun mit einem Schluck den Wein aus.. „Weißt du ich möchte mit dem Varus auch nichts mehr zu tun haben. Er war mein Patron. Ich habe in seiner Abwesenheit eine ganze Zeit lang dafür gesorgt, dass zumindest die Sklaven seines Hauses immer gut versorgt waren. Aber er hat sich um nichts gekümmert. Als ich nun meine Verbindlichkeiten ihm gegenüber angetragen hatte, habe ich auch die Zahlungen eingestellt. Er hat sich nicht um mich gekümmert, er hat sich über zwei Jahre nicht blicken lassen. Er kam seiner Aufgabe als Patron nicht nach. Ich möchte nie wieder in meinem Leben etwas mit diesem Mann zu tun haben.“ Sagte sie im scharfen Tofall.

  • Es war schon merkwürdig hier zu sitzen und Morrigan zu zuhören. Sie war eine Sklavin und für ihren Stand und vorher auch wegen ihres Gewerbes von vielen verachtet. Dennoch besaß sie etwas was viele Römer nicht hatten oder wenn, dann wollten sie es, aus welchen Gründen auch immer, nicht zeigen Herze. Nicht einfach ur ein Herz was zur Erhaltung des Lebens notwendig war, wie es ein jeder hatte. Nein, sie hatte ein großes Herz, für so eine kleine Person ein riesig großes Herz.
    Sie mochte wie man so hörte eine gute und etwas gerissene Gechäftsfrau sein. Weit mehr und dies hatte ich schon bei den wenigen Gesprächen mit ihr bemerkt, zählte ihr Herz, das für jeden geöffnet war. Sie sorgte sich ständig um jeden nur nicht um sich selber. Mir tat es fast weh sie von ihrer Vergangenheit sprechen zu hören und glaubte zu erkennen, dass sie sich wünschte dieser Teil ihrer Lebens möge beendet sein. Ich beugte mich ein wenig vor und legte meine Hand in einer aufmunternden Geste auf ihren Oberschenkel.
    Weißt du was? Dieser Teil deines Lebens soll nie mehr ein Thema zwischen uns sein.
    Damit du irgentwann vielleicht ein wenig Ruhe von den alten bösen Geschenissen erlebst, fügte ich im Geiste hinzu.
    Nach einem diesesmal etwas größeren Schluck Wein, der andeutete als was er gedacht war. Mut antrinken, denn eine Frage brannte in mir, die sie mir bisher noch nicht beantwortete, obwohl ich sie ihr gestellt schon einmal gestellt hatte. Wollte sie keine Antwort geben? Schmerzte es sie Gedanken auf den Teil ihres Lebens zu lenken? Tat es ihr zu weh?
    Ich mussterte Morrigan unter gesenkten Augenlidern und hoffte mit meiner nächsten Frage, nicht wieder alles zu zerstören.
    Morrigan?
    Leise begann ich.
    Eine Frage habe ich aber noch, sie beschäftigt mich schon seit ich dich hier zum ersten mal sah. Ich hatte dich auch schon einmal darum gebeten. Nun befürchte ich aber ich würde damit zu viele alten Wunden aufreißen. Was war vor Rom? Woher kommst du? Wer oder was warst du? Ich sah einen winzigen fast erlöschenden Funken in deinen Augen, er ist wiederbelebt worden und ich glaube er wächst wieder. Diesen Funken hat nur ein Mensch in den Augen der grenzenlose Freiheit kennengelernt und genossen hat.
    Jetzt hoffte ich sie würde meine Fragen richtig verstehen. Ich wollte nur erfahren wer hinter dieser Person steckte.

  • Nun wurde sie schon zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit nach ihrer Vergangenheit gefragt. Sie hatte so lange nicht mehr an die Heimat gedacht. Nicht an Persien nicht an ihre Eltern. Und nun wurde sie in nur wenigen tagen erneut daran erinnert.
    Sie goss sich entgegen ihren sonstigen Gewohnheiten nun doch den Becher mit dem Wein voll und nah einen kräftigen Schluck. „Nun ich stamme aus Persien. Ich war das einzige Kind meiner Eltern. Wir lebten auf einem Hochplateau und züchteten Pferde. Mein Vater hätte wohl gern einen Sohn gehabt, aber er ließ mich das nie spüren. Ich wurde mit viele Liebe und Freiheiten erzogen. Mein Vater lehrte mich all das was er auch einem Sohn gelernt hätte. Er brachte mir das Reiten, ein bisschen das Kämpfen und das Bogenschießen bei. Es war....“ Ihr Blick ging in die Ferne und sie legte ihren Kopf auf die Schulter des Helvetiers. "..es war eine schöne friedvolle Zeit. Voller Freiheiten auf einem weiten Land wo nur wenige Menschen leben. Also das ganze Gegenteil von hier. Wenn mir hier alles zu viel wird, dann schließe ich die Augen und kann die Weite des Landes sehen aus welchem ich stammen.“ Sagte sie und nun hatte sie einen verklärten, verträumten Blick.

  • Aufmerksam lauschte ich dem was Morrigan mir von ihrer Heimat erzählte. Ich sah vieles von dem in Bildern vor mir. Auch wenn ich solch eine Landschaft noch nie gesehen hatte, so sah ich es, das Hochplateau und die großen Pferdeherde. Genauso sah ich einen Mann der lachend ein kleines Mädchen auf ein Pferd hob, dieses galoppierte dann mit wehenden Zöpfen davon. Irgendwo stand eine Frau, welche ihre Augen mit einer Hand beschirmte und mit besorgter Miene dem Mädchen hinterherschaute. Den vorwurfsvollen Blick mit dem sie kopfschüttelnd ihren Mann bedachte, der sie mit mit einem schalkhaften Lächeln aus seinem wettergegerbten Gesicht anschaute,ihre Arme von hinten um sie schlang, sie an sich zog und seinen Kopf in ihre Halsbeuge senkte, um ihr dort einen Kuss auf zudrücken.


    Noch während ich den Bilderbogen vor mir sah spürte ich ihren Kopf auf meine Schulter, roch ihre Haare ihren persönlichen Duft. Ich spürte den Frieden von dem sie sprach und ein seltsames Gefühl durchrieselte meinen Körper. Es war mir nicht unbekannt. Bisher war ich der Meinung ich hätte es für immer verdrängt, jetzt war plötzlich wieder da. Furcht schlich sich in mir ein. Sie vertraute mir und ich wollte sie nicht auch noch verlieren. Ich war verantwortlich für sie gewesen und hatte sie nicht beschützen können, genauso wie Mania. Das durfte nicht wieder geschehen. Ich durfte für niemanden die Verantwortung übernehmen, auch wenn mein Herz sich immer wieder danach sehnte.


    Ich saß da, fast wie erstarrt, mit meinen aufgewühlten Gefühlen und lauschte Morrigans Worten. Die Sehnsucht in ihren Worten spürte ich und alles in mir drängte mich, ihr zu helfen, weil ich verstand warum sie fähig war sich an den Ort zu träumen an dem sie die glücklichste Zeit ihres Lebens verbrachte und nur so ihr jetziges zu überstehen.
    [SIZE=7]Soll ich dich dorthin zurückbringen?[/SIZE]
    Meine Lippen dicht an ihr Ohr, war es nur der Hauch meiner Stimme, die ihr diese Worte zu wehten.
    In dem Augenblick wo ich es ausgesprochen hatte, war dieser Wunsch in mir gewachsen und gleich gesprochen worden. Vielleicht konnte ich sie ja wenigstens retten.

  • Ja sie träumte sich an jene Ort, der ihr soviel Frieden und Ruhe gab, die, wenn auch leise gesprochenen Worte jedoch brachen hinein in diesen Traum wie ein Donnerschlag. Sie richtete sich auf und sah den Mann entsetzt an. „Nein.“ Sagte sie erschüttert mit aufgerissenen Augen. „Nein fügte sie leise hinzu. Diesen Ort gibt es nur noch in meinen Träumen, Ich kann nicht dorthin zurück. Ich weiß nicht mal ob meine Eltern noch dort leben und ob sie überhaupt noch leben. Ich könnte ihnen auch nicht unter die Augen treten, nicht bei meiner Vergangenheit:“ Sagte sie, denn der Helvetier wusste wohl sehr genau als was sie hier im Rom gearbeitet hatte. „Wenn sie noch leben und erfahren würden, was ihre Tochter alles getan hat... sie würde mich verstoßen.“ Sagte Morrigan mit einem bitteren Klang in der Stimme. „Es ist nur ein Traum Dominus, nichts weiter als ein schöner Schatten der Vergangenheit. Aber wir können nicht in die Vergangenheit zurück. Wir können sie nicht ändern. Man muss nach vor schauen, was vor einem liegt. Und meine Zukunft liegt hier. Hier in Rom in diesem Haus und die den Händen des Dominus Menecrates.“ Sagte sie und trank den gut gefüllten becher mit dem Wein in einem Zug leer.

  • Mit dem überdeutlichen „Nein“ von Morrigan, verstummte sofort die zarte Stimme Silanas in meinem Kopf, zum wiederholten Male hatte meine Schwester darum gebettelt, „bitte Tiberius, bring mich zu den griechischen Inseln“. Ich hatte es ihr versprochen und mein Versprechen nicht gehalten, nicht mehr halten können, sie war vorher von mir gegangen.
    Ein Ruck ging durch meinen Körper. Kerzengerade saß ich da und fixierte einen Punkt auf meiner rechten Hand, mit der ich die Finger meiner Linken fest umschloss.
    Verzeih mir, ich redete unüberlegt daher. Ich wollte dich nicht verwirren, aufregen oder wie immer du es nennen magst. Wenn nicht hier wo denn sonst sollte es dir gut gehen?
    Nun habe ich nicht nur die Stimmung zerstört auch unser schönes einfach nur beisammen sitzen und plaudern. Es wird Zeit das ich mich auf die Suche nach meiner Zukunft begebe.

    Damit löste ich meine Hände auseinander und stand auf.
    Es wird wohl Zeit mich zu verabschieden und bitte entschuldige nochmals meinen Patzer.
    Schon wollte ich gehen, drehte mich aber nochmal um und meinte,
    eine Frage habe ich aber noch zum Abschied, du hast Ahnung von Pferden. Ich meine nicht nur einfach Pferde, sondern wirklich edlen Tieren?

  • Morrigan griff nach der Hand des Helvetiers und sie zog ihn wieder auf die Bank. „Nein bitte bleib noch.“ Sagte sie und wartet das er sich wieder setzte. „Es geht mir gut, wenn du in meiner Nähe bist. Du strahlst immer so eine Ruhe aus. Auch wenn ich dir das beim Essen in deinem Zimmer nicht so zeigen konnte. Zu groß war da die Angst. Aber ich habe mich in deiner Nähe nie unwohl gefühlt.“ sagte sie und lächelte ein wenig. „Weißt du wir alle haben doch diesen einen Ort in unseren Träumen, an den wir uns gern zurückziehen. Es war kein Patzer von dir, wirklich nicht.“ Versicherte sie nochmals. Plötzlich lachte sie auf. „Ob ich was?“ Morrigan lachte aus vollen Herzen. „Na das will ich doch wohl meinen, meine Mutter sagte immer ich bin quasi auf einem Pferderücken geboren.“ Sie wischte sich eine Träne des Lachens vom Augenlid. „Also ja ich kenne mich mit Pferden aus, auch mit den edlen.“

  • Es tat schon gut Morrigans Worte zu hören, so setzte ich mich wieder, dennoch war ich der Überzeugung, sie übertrieb es gerade ein wenig. Als sie auf ihre Angst zu sprechen kam sah ich ich die Bilder von Morrigan zu dieser Zeit wieder vor mir, so schnell würde ich diese nicht vergessen.
    Als Morrigan plötzlich so aus vollen Herzen los lachte wusste ich nicht so recht wie ich mich verhalten sollte, es war so ein fröhliches, herzhaftes Lachen, dass es mich freute es aus ihrem Munde zu hören.
    Ja sicher wirst du dich auskennen, ich meine aber keine Pferde die man zum reiten benutzt, oder für die Landwirtschaft, damit kenne ich mich auch aus. Genauso wenig meine ich die für den Kriegs- oder sonstigen Militärdienst, sondern die Pferde für Rennen und Wagenrennen. Wenn dem so ist werde ich dich demnächst vielleicht einmal mit Fragen behelligen.
    Jetzt leerte ich meinen Weinbecher.

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