• Sabina sah sich langsam in ihrem neu eingerichteten Zimmer um. Ihr Blick blieb an dem großen Bett mit den vielen Decken und Kissen hängen, in dem es sich so wunderbar träumen ließ.


    Als sie nun zu ihrem Sekretär, der am Fenster stand ging, versank sie fast bis zu den Knöcheln in dem roten Teppich, der auf dem Boden lag.


    Gedankenverloren blickte sie einen Moment auf die herrliche Parkanlage, die sie von ihrem Fenster aus sehen konnte. Sie mußte wirklich mal wieder beim Training der Wagenlenker zusehen, das hatte sie schon lange nicht mehr gemacht. Doch vorher wollte sie noch in die Stadt gehen.


    Gut gelaunt setzte sie sich an den Waschtisch und machte sich bereit für den Abend.

  • Artig und anstandsvoll, wie es Creticus war klopfte er an die Zimmertür seiner jüngst in die Casa eingezogene Schwester und wartete bis sie ihn zu sich hineinrief.


    Bei dem Gedanken, dass es in der großen, weiten Casa ab nun nicht mehr so leer sein würde erfüllte Creticus mit großer Freude.
    Seine liebe Schwester würde hier für mehr Schwung und Leben sorgen.
    Doch vor allem würde sie der Casa jene weibliche Wärme verleihen die ihr bislang gefehlt hatte.
    Ein wahrhaft schöner Gedanke!

  • Nachdem Creticus von innen den "Herreinruf" seiner Schwester vernommen hatte, öffnete er die Tür, blickte vorsichtig durch den Spalt der sich bot und trat schließlich ein.



    "Ahh, wie ich sehe, hast Du Dich schon gut eingerichtet liebe Schwester!"


    ...stellte ich erleichtert fest.


    "Ich hoffe, es geht Dir gut und es fehlt Dir an nichts.
    Sollte dem einmal doch so sein, so kann dem Abhilfe geschaffen werden, denn das hier..."


    ...Creticus schob den Sklaven, der hinter ihm gestanden war...


    "...ist Hermes einer unserer Haussklaven.
    Fehlt es Dir einmal an etwas, so rufe einfach nach ihm."

  • Ich trat schüchtern vor.
    Es ist ja das erste mal, dass ich der Schwester meines Herrn begegne.



    "Ich freu mich Dich kennen zu lernen."



    Gab ich artig von mir.
    Mal sehn, was ich in Zukunft für die Dame alles anstellen darf, dachte ich. :)
    Ein kleines Lächeln huschte mir über mein Gesicht.

  • Creticus hatte das Grinsen von Hermes bemerkt und gab ihm eine Kopfnuss! :)
    Damit war der Bursche wieder entlassen.



    "Liebe Schwester,
    der Grund meines Erscheinens.
    Ich werde bald eine Reise, wenn auch eine kurze nach Hispania unternehmen und wollte Dich Fragen ob Du mich nicht begleiten möchtest.
    In Tarraco wird es eine Hochzeit zu feiern geben, eine Ideale Gelegenheit für Dich also neue Bürger kennen zu lernen.
    Was meinst Du?"

  • Leicht grinsend hatte ich die Vorstellung von Hermes beobachtet, hatte ich doch seinen Blick wohl bemerkt.


    Ich nickte diesem leicht zu und wandte mich dann lächelnd an meinem Bruder.


    Lieber Creticus,
    ich möchte dich gerne begleiten. Das ist wirklich eine gute Idee. Ich freue mich sehr darüber, daß du mich mitnehmen möchtest.


    Freudestrahlend blickte ich ihn an. In Gedanken suchte ich mir gerade meine Kleider aus, die ich gerne mitnehmen wollte, da fiel mir plötzlich etwas ein.


    Sag mal Creticus, nach Hispania, da kommen wir doch bestimmt mit einem Boot hin, oder ?

  • Erst schaute ich ein wenig verärgert auf Creticus, doch dann mußte ich auch lachen.


    "Dann wollen wir es wagen. Ich werde meine Sachen zusammen packen. Gibst du mir Bescheid, wenn wir loskönnen ?"



    Mit meinen Gedanken war ich schon auf dem Schiff, aber nein, bloß nicht daran denken. Die Folgen von meiner letzten Begegnung mit dem heftigen Seegang waren mir in lebhafter Erinnerung geblieben. Vielleicht würde es ja diesmal gutgehen.....

  • Gut, gut dachte sich Creticus, blos keine Zeit zu verlieren.
    Wenn eine Frau einmal meint, sie beginne ihre Sachen zu packen, dann konnte das Reisegepäck zuweilen etwas üppig ausfallen.
    Zumindest war es das, was man ihm schon des öfteren erzählt hatte.



    "Sei unbesorgt, ich breche nicht ohne Dich auf, ich werde Dir rechtzeitig bescheid geben.
    Sie zu, dass Du nichts wichtiges vegißt, Hermes kann es ja dann zum Hafen tragen."
    :D

  • Auf meinem Bett türmten sich Kleider, Schuhe und Schmuck. Die Hochzeit war schließlich ein wichtiges Ereignis.


    Schnell packte ich meine Sachen in eine kleine Truhe. Schließlich sollten sie nicht zerknittern.


    Ich war ja schon so aufgeregt.Ob ich wohl an alles gedacht hatte ? Aber die Truhe war voll, mehr konnte ich nicht mitnehmen.


    Vergeblich mühte ich mich ab, die Truhe bis zur Tür zu ziehen. Schließlich gab ich es auf und ging auf den Flur, wo ich laut nach Hermes rief:


    "Hermes wo bist du ? Ich könnte hier mal deine Hilfe gebrauchen ?"

  • Rief da jemand nach mir?
    Eine Frauenstimme, konnte nicht sein!
    Dann schoß es mir durch meinen hohlen Kopf!
    Die süsse Schwester meines verwegenen Herrn.


    Ich stürzte los, schließlich kann man die jungen Dinger nicht so lang warten lassen. :]


    Im Handumdrehen war ich da!



    "Wie kann ich Dir behilflich sein?"

  • Ein wenig irritiert durch Hermes schnelles Erscheinen sagte ich nur:


    "Nimm bitte mein Gepäck mit und trage es zum Hafen. Dein Herr wird dir sagen, wohin du es dort bringen sollst."


    Dabei deutete ich auf die kleine Truhe.


    Sie ist doch wohl nicht zu schwer ?

  • Das hätt ich mir aber auch gleich Denken können.
    Die erste Aufgabe, Kleider schleppen.


    Ich hob die Truhe an.
    *uff*
    Das Ding muss randvoll sein.
    Aber mann will ja gern den Starken makiern.
    Innerlich fluchte ich.
    So aber krechtzte ich ein...


    "Nö, nö!"


    ...hervor, schlich aus dem Zimmer und organisierte die Verschiffung der Truhe.

  • Ich wartete bis Hermes außer Sichtweite war, dann warf ich mich lachend auf mein Bett bis mir die Tränen über das Gesicht liefen.


    Gerade noch hatte ich einen Blick auf Hermes Gesicht werfen können, als er mit der Truhe aus dem Zimmer gegangen war. Dies stand im genauen Gegensatz zu seinen Worten.


    Wahrscheinlich ziemte es sich nicht, einem Sklaven so viel Beachtung zu schenken, aber für mich war die Situation neu.


    Daher ging ich schnell zu meinem Waschtisch und machte mich frisch. Danach ging ich wieder auf den Flur hinaus, diesmal jedoch um meinen Bruder zu finden.

  • "Also schön, dann lass uns aufbrechen, ich bin hier soweit auch fertig.
    Auf das es eine angenehme und kurzweilige Überfahrt wird!"



    Ich stand auf, reichte meiner Schwester meine Hand die sie ergriff, schnappte im Gehn noch einen edlen Tropfen Wein als ich an die bevorstehnde Gesellschaft mit Falco und Catus denken mußte und schlenderte mit Sabina an der Hand aus der Casa.
    Vor dieser standen bereits zwei Pferde bereit die uns nach Ostia bringen würden um unser Schiff zu besteigen.

  • Rumms, ich knallte meine Zimmertür förmlich hinter mir zu. Endlich wieder zuhause.


    Obwohl die Hochzeitsfeierlichkeiten mich sehr abgelenkt hatten, so waren mir doch einige Gedanken nicht aus dem Kopf gegangen.


    Nachdem ich einige Zeit ruhelos in meinem Zimmer auf und ab gegangen war, gab ich es auf.


    Ich verließ unsere Casa und ging zu dem einzigen Ort, an dem ich mir Hilfe erhoffte....

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