OFFICII DECIMVIRI LITIBVS IVDICANDIS
CAIVS DVCCIVS CALLISVS
Als Decemvir Litibus Iudicandis war Caius nunmehr Zuarbeiter für den Praetor Urbanus in Erbsachen. So sehr er sich über seinen Wahlerfolg gefreut hatte, so ernüchternd war der erste Besuch an seinem Arbeitsplatz. Es handelte sich um einen kleinen Raum, in dem lediglich ein Schreibtisch, ein Stuhl und ein Regal - vollgestopft mit Wachstafeln und Papyri - befanden. Daneben gab es noch einen Tisch und zwei Stühle für Gespräche mit Erben, die in persona erschienen. Mehr wollte die Res Publica den niedersten Staatsdienern nicht zur Verfügung stellen.
Nach einem kurzen Moment des ungläubigen Umschauens fasste Caius sich allerdings schnell wieder. Er entschied, dass er seine Erwartungen lieber herabsenken sollte und nahm schließlich die beengten Verhältnisse schulterzuckend hin. Die Arbeit wäre in einem schönen, großen, gut belichteten Officium auch nicht leichter. Deshalb bedeutete er seinem Sekretär Polydorus mit einem Wink, ihm hineinzufolgen und begann seinen ersten Arbeitstag damit, Ordnung zu schaffen und sich ein System anzulegen, das ihm den Arbeitsablauf erleichterte.