[Tablinum] Ankunft der Iulia Stella

  • Iulia musste mehrmals blinzeln, ehe sie verstand. Keine Strafe? Der einzige großjährige Iulier im Hause hatte gerade ihre NICHT jugendfreie Schriftrolle gelesen und sie bekam trotzdem keine Strafe? Das war wirklich ein Umstand, den sie wahrlich nicht fassen konnte. Natürlich freute sich Iulia darüber, doch bedachte man wer ihre Mutter war, so war sie definitiv anderes gewohnt bei Missetaten. Als Licinus dann noch Martial erwähnte musste Iulia verwirrt grinsen. Ja, Martial...


    Als Licinus am Schluss erwähnte, dass sie sich ja nicht mehr damit erwischen lassen sollte, vor allem wegen Esquilina, beeilte sie sich zu versichern: "Natürlich, sicher ich verspreche es! Ich habe diese Schriftrolle sowieso schon durch. Gleich morgen werde ich sie irgendwo am Argiletum einem Buchhändler verkaufen." Sie zwinkerte Licinus zu. Das was der alte Haudegen zu ohr gesagt hatte, hatte in Iulia ein Gefühl tiefer Zuneigung für ihn geschaffen. Er verurteilte sie nicht für das was sie gelesen hatte und das rechnete sie ihr hoch an. Besonders, wenn man bedachte, dass Männer ständig derartiges und dazu noch schmutzigeres Zeug lasen und dann wars plötzlich ok.
    "Ich werde in Zukunft besser auf meine Sachen Acht geben. Allein schon für die kleine Esquilina." versprach sie noch einmal freundlich und wartete auf ein Zeichen, ob sie sich schon entfernen dürfe.

  • "Mach das." von ihm aus hätte sie es auch in die Bibliotheca von Proximus bringen können, da war auch der Martial zu finden.


    Ob der jungen Frau die Betonung von "erwischen lassen", statt "nicht mehr tun" klar geworden war, daran hatte Licinus Zweifel, ließ es aber dabei bewenden.
    "Ich sehe, wir verstehen uns. Das gilt generell für dich un Stella. Ich werde keinen Krach schlagen, wenn ihr unangemessene Dinge lest. Wenn ihr euch dagegen unangemessen benehmt, werde ich weit weniger nachsichtig sein."
    Und wenn jemand schlechten Einfluss auf seinen kleinen Schatz nehmen würde, dann würde der Teufel los sein, aber das auszusprechen dürfte kaum von Nöten sein. Ebenso wenig, wie der Hinweis, dass die Damen es tunlichst bleiben lassen sollten, die Theorie des Buches in die Praxis umzusetzen, bevor sie verheiratet waren.


    "Wenn du keine Fragen mehr hast, kannst du dann gehen!"

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