[Horti Sallustani] Sometimes I see you pass outside my door

  • Die Horti Sallustani waren vielleicht nicht so ausladend wie die Horti Maecenatis oder so kunstvoll wie die Horti Lolliani, aber Corvina bevorzugte sie dennoch. Nicht nur, weil hier ein kleiner, aber feiner Tempel der Venus stand, den zu betreten sie noch überlegte. Nein, Corvina genoss einfach den Gedanken, wie viele Verliebte hier schon Hand in Hand entlang spaziert waren, vorbei an Statuen der Venus, wie viele Kaiser schon hier im Sonnenschein gesessen und dem Klang der Vögel gelauscht hatten und wie viele Schriften hier verfasst worden waren. Naja, ein Sallust war kein Catull und kein Ovid, aber letztere hatten keine Gärten hinterlassen.
    Der zweite, vielleicht noch bedeutendere Vorteil dieses Parks aber war, dass er dem Kaiser gehörte. Und dies führte zu anderen Dingen. Allen voran natürlich, dass dieser Park nicht nur sehr gepflegt und sauber war und herrlich anzusehen, sondern auch dem Publikum nicht ganzjährig zur Verfügung stand, sondern nur an bestimmten Tagen. Darüber hinaus gab es nur wenige Eingänge, und an allen musste man durch ein bewachtes Tor schreiten, an manchen Tagen für den Besuch der Anlage sogar Geld bezahlen. Auch im Park patrouillierten hin und wieder Prätorianer oder Urbaner und zögerten nicht, auffällige Personen hinaus zu befördern, um die Ruhe des Ortes zu bewahren. Hierdurch war es wohl Roms sicherste Grünanlage überhaupt. Und dies bedeutete für Corvina eines: Freiheit.
    Hier musste sie keine Angst haben, dass sie ausgeraubt oder belästigt würde. Ein einfacher Schrei würde genügen, und ein dutzend Helfer wäre herbei, um sie zu retten. Und da dies für jeden Besucher des Parkes galt, war der Ort hier gänzlich unattraktiv für jegliche Diebe und Halsabschneider. Das Risiko, erwischt zu werden, und die Unmöglichkeit einer Flucht, noch dazu die Gefahr einer Kontrolle am Einlass waren den Kriminellen zu viel. Zumal sie sicher aufgegriffen wurden, wenn sie auch nur einmal irgendwo in Rom auffällig wurden.
    Nein, hier im Park war man 'unter sich'. Keine Bettler, keine Proletarier, kein Gesindel, nur die höhere Gesellschaft Roms. Und das hieß, dass Corvina hier tatsächlich allein sein durfte. Naja, fast allein. Eine treue Sklavin folgte ihr auf Sichtweite, hielt sich aber dennoch zurück, um sie nicht zu stören. Aber soviel Zugeständnis musste sie ihrem Onkel doch geben, denn eine feine Dame ging nicht vollständig allein außer Haus. Dennoch, ihre Sänftenträger und Leibwächter waren vor den Toren des Gartens geblieben, und sie schlenderte hier in der warmen Frühlingsluft zwischen Blumen und Bäumen entlang, vorbei an diversen Statuen. An einer sehr eindrucksvollen Marmorstatue blieb sie stehen. Laut Inschrift handelte es sich um den sterbenden Gallier, und Corvina besah die Statue mit gemischten Gefühlen. Sie war aus einem gewaltigen Block Marmor gemeißelt worden, lebensgroß und unendlich lebensecht. Man sah jeden einzelnen Muskel eines zur Seite geneigten Mannes, der schmerzvoll zu Boden blickte und sich noch mit einer Hand abstützte. Sein Haar war wild und er trug einen Schnurrbart. Corvina stand einfach da, ihm gegenüber, und wusste nicht, was sie darüber denken sollte.

  • Die Gärten, aj hier war der beste Ort um sich mal auf dem Markt umzusehen. Man musste ja schließlich wissen, wer überhaupt zu haben war. Und die Gärten waren nicht nur dafür bekannt, das sich hier Pärchen trafen, nein hier konnte sich auch solche finden. So traf man immer wieder jene alleinstehenden Frauen und Männer der Gesellschaft, die auf der Suche waren. Sehen und Gesehen werden. Im Gegensatz zu so manchem verklärten Jüngling oder so mancher romantisch veranlagter Frau suchte ich wirklich nur was standesgemäße was mir Kinder gebären konnte und wenn es gut lief meine Leidenschaft teilte, wenn nicht. Nun dann würde ich sie heiraten besteigen, ihr ein Kind nach dem anderen machen aber ansonsten...
    Ich schlenderte als durch die Gärten und sondierte das Angebot. Eine recht attraktive junge Frau die die wohl gerade von der Statue eines nackten Mannes gefesselt war. Ich ging langsam und gemächlich auf sie zu. Warf einen kurzen Blick auf die Statue. Der sterbende Kelte, wer kannte diese Statue nicht. „Faszinierend nicht wahr.“ sagte ich, als ich nun neben der Frau stand. „Bei augenscheinlichen der gewaltigen Stärke des Feindes, welcher niedergerungen wurde muss man unseren Soldaten noch größeren Respekt zollen nicht wahr?“

  • Corvina war so sehr in die Betrachtung der Statue vertieft, dass sie zuerst gar nicht bemerkte, dass ein junger Mann sich ihr näherte. Erst, als er sie ansprach, zuckte sie erschrocken einmal zusammen und blickte zur Seite. Ein wenig fühlte sie sich ertappt, als hätte sie etwas verbotenes getan, allein aufgrund der Tatsache, dass das Objekt ihrer Betrachtung augenfällig nackt war. Wenngleich dies sicherlich nicht der Grund für ihr Interesse an der Statue war. Neben ihr stand ein junger Mann, vielleicht ein wenig älter als sie. Der Kleidung nach zu urteilen aus Roms besserer Gesellschaft, den Schuhen nach zu urteilen ebenfalls Patrizier. Er hielt auch galant die höfliche Armlänge Abstand zu ihr ein, so dass sein Auftritt von Corvina nicht als aufdringlich eingestuft wurde und als keine Bedrohung an ihre Tugend.
    “Meinst du, dass der Künstler dies zum Ausdruck bringen wollte mit diesem Werk?“ fragte Corvina also einmal zurück. Der junge Mann hatte sich nicht vorgestellt, und Damen taten in dieser Beziehung nie den ersten Schritt. Viel weniger noch, eigentlich, denn normalerweise wurden sie von ihren männlichen Verwandten vorgestellt und nannten ihren eigenen Namen daher nur äußerst selten selbst.
    Corvina betrachtete den sterbenden Gallier noch einmal und schritt etwas näher an dessen Gesicht heran. “Wenn ja, dann hätte er ihm weniger traurige Augen geben sollen. So macht es den Sieg über ihn nur allzu bitter für den Sieger, wie ein verborgenes Unrecht.“
    Corvina unterhielt sich gerne über Kunst. Eines der wenigen Betätigungsfelder, das Frauen wie Männern gleichermaßen offenstand, ohne unsittlich zu wirken. Hier konnte sie sich unterhalten und eigene Gedanken beisteuern, ohne Gefahr zu laufen, hierfür allzu sehr gerügt zu werden. Auch war es ein interessanteres Thema als das Wetter oder der Zustand der Straßen, und dennoch unverfänglich.

  • „Nun ja ich denke das er das damit ausdrücken wollte.“ sagte ich und betrachtete die Statue nun doch noch etwas genauer. „Nun vielleicht gab der Künstler ihm diese Augen mit Absicht. Im Angesicht des Todes sind wird doch alle gleich und wenn er uns nicht gerade friedlich im Schlaf erteilt sehen wir wohl alle mit traurigen Augen auf das Leben.“ Fing ich an laut zu überlegen. "Oder aber es war die Absicht des Künstlers uns daran zu erinnre, das der Sieger dem besiegt auch Respekt zollen sollte. Sich nicht im Angesicht des Todes noch über ihn erheben sollte. So wie es unsere Urväter sagten: Die Überheblichen werden niedergerungen, die Unterworfen jedoch geschont.“ Plötzlich fiel mir ein Fauxpas auf. „Entschuldige ich habe ganz vergessen mich vorzustellen. Ich bin Tiberius, Tiberius Caudex. Mit wem habe ich das Vergnügen?“

  • Nicht nur die von der Plebs olympisch weit abgehobenen Patrizier wandelten in diesen prächtigen Gärten des Sallust mit ihren golddurchwirkten Sandalen und makellosen Togen, auch Plebejer verbrachten hier gerne ihre Zeit und Caesoninus war einer davon. Auch wenn er Vollblutstädter war (war er doch Zeit seines Lebens immer schon in Rom gewesen) so schätzte auch er es hin und wieder mal für eine kurze Zeit den Lärm, den Staub und die Enge der Stadt gegen die kühlen Schatten grüner blühender Parkanlagen zu tauschen. In diesem Park hielt sich Caesoninus besonders gern auf. Nicht nur die geschmackvoll arrangierten Blumen erregten seine Aufmerksamkeit, auch die vielen besonderen Statuen erhielten das Wohlwollen des Iuliers.
    So schlenderte er wieder einmal vergnügt auf dem Parkweg und erfreute sich seines Lebens. Caesoninus war bester Laune und auch die anderen Leute um sich rum machten glückliche Mienen. In etwa der Mitte des Parks sah er eine Frau und einen Mann stehen und vor einer Skulptur miteinander sprechen. Die Frau wirkte nachdenklich. Ohne groß nachzudenken gesellte er sich zu ihnen und fragte: "Salvete, wunderschöner Tag heute nicht wahr? Was gibt es denn hier schönes zu sehen?"
    Es war doch immer wieder witzig sich mit immer neuen Leuten zu unterhalten.

  • “Nur, wenn es etwas gibt, das wir bedauern“, meinte Corvina philosophisch auf die Anmerkung hin, dass jeder bedauernd zurückblickte, und betrachtete noch mehr dieses Gesicht. Irgendwie war sich Corvina nicht sicher, ob sie es eher melancholisch oder doch stolz finden sollte. Doch vielleicht war es genau diese Ambivalenz, die diese Faszination hervorrief und die Menschen stehenbleiben ließ.
    Der junge Mann war aber nicht weniger philosophisch und brachte einen guten Einwand vor. Ja, man sollte auch den Besiegten noch Respekt zollen, und wenn dies gezeigt werden sollte, dann hatte der Künstler dies sehr gut zum Ausdruck gebracht. Sie nickte dem noch Unbekannten also anerkennend zu, konnte allerdings nicht mehr zu einer Antwort ansetzen, da der junge Mann die Gelegenheit nutzte, um sich vorzustellen. Kurz zögerte Corvina, ehe sie zu einer Antwort ansetzte, geschuldet der ungewöhnlichen Formulierung eben jener Vorstellung. 'Tiberius' war schließlich nicht nur ein Gensname, sondern auch ein Praenomen, so dass sie sich nicht sicher war, ob der junge Mann nun tatsächlich Tiberius Tiberius Caudex hieß, oder dieses Wort nur zufällig wiederholt hatte. So war sie sich nicht sicher, ob es nicht eine eigentlich ungebührliche Nähe darstellen würde, wenn sie ihn mit 'Tiberius' ansprach, allerdings gab es ja auch keinerlei Alternative.
    “Ich bin Aurelia Corvina, Tochter von Quintus Aurelius Corvus und Nichte des Senators Aurelius Lupus“, vermied sie es einfach komplett, seinen Namen zu nennen und gab ihm nur den ihren. In Rom hatte sie es sich inzwischen schon angewöhnt, sich nicht nur mit dem Namen ihres Vaters vorzustellen, sondern ebenso mit dem ihres Onkels, da wohl kaum ein Römer etwas mit ihrem Vater in Athen anfangen konnte.


    Und auch jetzt ergab sich nicht wirklich die Möglichkeit, das Gespräch an der eigentlichen Stelle fortzusetzen, denn ein weiterer junger Mann kam hinzu. Jener war etwas weniger elegant, etwas weniger galant und auf den ersten – und auch den zweiten – Blick Plebeier. Corvina trat von der Statue zurück beiseite, um dem Mann nicht die Sicht zu verstellen, denn das wäre unhöflich, obgleich man sicherlich auch so die große Statue auf ihrem Sockel bequem sehen konnte.
    So gab Corvina auch einen Blick auf die Inschrift am Sockel frei, die sie netterweise auch vorlas. “Der Sterbende Gallier aus dem Heiligtum der Athena zu Ehren von König Attalos von Pergamon und seinem Sieg über die Galater.“

  • „Wir bedauern wohl, was wir nicht getan haben aber hätten tun sollen. Oder wir bedauern, dass unsere Zeit vorbei ist. Kaum jemand empfängt den Tod wohl freudig und mit offenen Armen.“ Sagte ich und dann stellte sich das junge Ding vor. Nein sag mir doch. „Oh die Nichte meins Patrons. Nun dann ist es mir natürlich eine besondere Freude dich kennenzulernen. Aurelia Corvina.“ Gerade wollte ich ihr eines der fast schon üblichen und wohl abgedroschenen Komplimente über ich Aussehen und so weiter machen, da platze doch tatsächlich jemand dazwischen. Wenn Blicke töten könnten. Dennoch behielt ich die Contenance und lächelte, wenn auch deutlich unterkühlt in Richtung des Störenfriedes.

  • Offenbar ging es um die Sulptur. "Ah, darum geht es also. Wirklich schöne Werksarbeit. Ob der Künstler dieser Figur bekannt ist? Also ein Phidias ist das ja wohl nicht." lachte Caesoninus. Statuen, oder auch Architektur allgemein, interessierten ihn an sich schon, doch mit diesem hochgestochenen Kunstgerede hatte er noch nie viel anfangen können. Vom vorhergehenden Gespräch hatte er natürlich nichts mitbekommen. "Apropo Phidias. Habt ihr gewusst, dass seine größten Werke allesamt hohl sind? Ja echt! Z.B. die Zeusstatue in Olympia. Das ist an sich nur ein Holzgerüst mit darauf angebrachten Platten aus Gold und Elfenbein." Kaum zu glauben, aber dieser Gedanke kam einem bestimmt normalerweise nicht, wenn man vor dem gewaltigen Standbild des Göttervaters stand. "Oder denkt nur an den Koloss von Rhodos. An sich zwar nicht von Phidias, aber selbes Prinzip. Da weiß ich auch, dass Bronzeplatten auf ein Holzgerüst angebracht wurden. Je höher die Arbeiten voranschritten desto mehr und mehr haben sie dann einen Erdhaufen um den Koloss aufgeschichtet, um dann die Platten einfach an Ort und Stelle hinauftragen zu können. Wirklich faszinierend, oder?" fragte er die beiden.

  • Nun wendete ich mich um, denn Kunst und Architektur war mein Steckenpferd. „Nun woher beziehst du deine Weisheit bezüglich des Koloss Rhodos? Also nach Philon von Byzanz ist dort Etage für Etage aufeinander gegossen worden. Eisengerüste und Steine zur Stabilisierung wurden im Inneren eingesetzt und mit hochgezogen. 500 Talente Bronze und 300 Talente Eisen sollen verwendet worden sein, was natürlich fast die Kupferquellen zu versiegen brachte.“ Erklärte ich und sah den Mann nun mit hochgezogener Augenbraue an, ja mir war keine andere Quelle zum Bau des Koloss bekannt, von daher fragte ich mich woher er seine Weisheit nahm.

  • Als der junge Tiberius offenbarte, dass er ein Klient ihres Onkels war, hätte es allein die Höflichkeit eigentlich geboten, mit ihm ein paar Worte mehr zu wechseln. Das wäre auch nicht weiter schwer gefallen, da er und Corvina ohnehin schon den philosophischen Aspekt der Statue hier erörterten, was Corvina durchaus Spaß machte. Sie hatte so viele Philosophen gelesen und von ihren Lehrern vorgelesen bekommen, dass sie sich durchaus in der Lage sah, den ein oder anderen Gedanken beizusteuern und so ein Gespräch interessant am Laufen zu halten.


    Doch kam es gar nicht dazu. Der unbekannte Plebeier hielt geradezu einen Vortrag über Herstellungstechniken diverser Statuen, und hiervon verstand Corvina nicht nur nichts, es interessierte sie noch nicht einmal besonders. Ihr war es genug zu wissen, dass es Erfindungsreichtum und Geschick brauchte, um solch ein Werk oder ein noch größeres zu erschaffen. Sie konnte das Ergebnis einer solchen Arbeit auch vollkommen und in ehrlichem Erstaunen würdigen, ohne zu wissen, wie es hergestellt worden war. Bei manchen Dingen machte es ja geradezu den Zauber aus, nicht zu wissen, wie es gemacht wurde, sondern einfach nur die Schönheit des Ergebnisses zu bewundern.
    Allerdings wäre es ziemlich grob gewesen, dies so in Worte zu kleiden. Corvina hatte gelernt, immer nett und höflich zu sein und im Zweifelsfall eben Interesse vorzutäuschen, auch wenn keines bestand. So machte man dies eben in der feinen Gesellschaft. Das, was man sagte, war nicht unbedingt das, was man wirklich meinte, auch wenn man grundsätzlich ehrlich sein sollte.
    Glücklicherweise musste sie kein weitergehendes Interesse heucheln, da Tiberius Caudex die Ausführungen wohl besser verstand als Corvina, und wohl darin gleich einen Fehler entdeckte. Dennoch musste Corvina wohl irgend etwas zu der ganzen Thematik sagen, ehe sie sich dieser seltsamen Unterhaltung würde entziehen können.
    “Die Geheimnisse der Herstellung eines Werkes sind mir nicht geläufig. Ich erfreue mich einfach nur an der Schönheit des fertigen Werkes“, sagte sie also, bemüht, möglichst neutral zu bleiben. Wobei dies beim Koloss von Rhodos wohl unmöglich wäre, ebenso wie eine Überprüfung seiner Herstellung, war der Koloss doch bereits vor Jahrhunderten umgestürzt und zerbrochen.

  • Auf Caudexs Widerrede hin winkte Caesoninus einfach ab. "Philon von Byzanz ist kein vertrauenswürdiger Genosse, mein Freund, wo es doch allgemein bekannt ist unter gebildeteren Kreisen, dass er in seinen Texten gerne wahres mit erfundenem vermischt hat.* Philosophen, oder Geschichtenerzähler können sich dem Instrument der Erfindung gerne bedienen, aber Leute wie er die über handfeste Dinge schreiben wollten wie Mechanik und Konstruktion? Es können Menschenleben davon abhängen, ob z.B. ein Gerüst jetzt so oder so gebaut ist. Ganz klar, nach Philon würde ich nichts bauen wollen, wenn ich nicht vorzeitig in den Hades hinabsteigen will!" Um die Frau nicht ganz außen vor zu lassen wandte er sich nun an sie: "Edle Maid, gestatte mir dir meinen Namen zu verraten, wo wir alle gerade so zusammenstehen und miteinander diskutieren. Ich heiße Gaius Iulius Caesoninus. Wie siehst du es? Sollte es Menschen der Technik wie Philon wirklich gestattet sein in ihren Texten Unwahres oder gar Lügen hineinzuschreiben? Auch auf die Gefahr hin, dass dann Bauten nach ihren Angaben vorzeitig einstürzen und dabei vielleicht Menschenleben forden?"


    Sim-Off:

    * = Hab extra nachgeschaut :D

  • Wieder hob ich eine Augenbraue, war der Aurelia ein kurzes entschuldigendes Lächeln zu, bevor ich mich wieder an den Anderen wandte. "Dein Wissen im Bezug auf Philon scheint lückenhaft. Er war kein Handwerker, ja das ist wohl unbestritten, aber der Mann war ein Erfinder und Konstrukteur. Man denke nur an seine Werke De ingeniis spiritualibus und Mechanike syntaxis unter anderem. Einen Mann der den Bau von Wurfmaschinen für Pfeile und Steine beschreibt, dabei neue Spannvorrichtungen entwickelt und beschreibt. Maßstäbe erstellt, nach denen man Katapulte bauen kann. Oder die Anfertigung von Geschützen, die Anlage von Mauern und Türmen und der Belagerungskrieg beschreibt, die Pneumatik sowie von der Kraft des Wassers und des Vakuums beschreibt... was nur einige seiner Werke sind. Den würde ich nicht gerade als vertrauenswürdig bezeichnen. Ich frage dich also nochmal, hast du Quellen für deine Behauptung?"
    Ja einfach so ein Behauptung hinzustellen ohne sie belegen zu können nein das würde ich ganz sicher nicht durchgehen lassen. Dennoch wandte ich mich kurz an die junge Aurelia. "Entschuldige, es ist unhöflich von mir dich einfach so außen vor zu lassen. Aber ich würde die Quellen wirklich gern wissen um sie zu studieren. Ich hoffe auf einen schnelle erquickende Antwort, dann so hoffe ich können wir unsere recht anregende Unterhaltung bezüglich dessen was der Künstler ausdrücken wollte weiterführen. Weil genau wie der technische teile ist doch der künstlerische Aspekt wichtig. Ich würde also gern weiter mit dir noch einige dieser Kunstwerk betrachten und unsere begonnenes Gespräch vertiefen."

  • Eigentlich hatte Corvina gehofft, sich dezent zurückziehen zu können und die Männer ihrem Streit zu überlassen. Sie hatte nun wirklich kein Interesse an einer hitzigen Debatte über Handwerksfertigkeiten, schon allein, weil sie davon nun wirklich keine Ahnung hatte. Sie hätte nicht einmal etwas mit ähnlicher Verve einwerfen mögen wie die beiden Männer, wenn sie gewollt hätte.
    Allerdings war es ihr wohl nicht vergönnt, einfach weiterzuschlendern und ihr Augenmerk der nächsten Niobidengruppe oder Venusstatue stattdessen zuzuwenden, denn mit seltsam anmutenden Worten zog der Plebeier, der sich zwischendurch als Iulier vorstellte, sie unvermittelt in den Mittelpunkt und erkor sie zum Schiedsrichter in dieser Frage.
    “Ich glaube wirklich nicht, dass ich darüber befinden kann, wie hoch der Wahrheitsgehalt in den Schriften des Philon von Byzanz ist, schon allein deshalb nicht, weil ich weder diese kenne noch Werke, die den seinen widersprechen.“ Hoffentlich war sie damit der ihr zugedachten Rolle in diesem Disput ledig. Vorstellen tat sie sich indes nicht. Wie bereits erwähnt stellte eine Dame der Gesellschaft sich nicht einfach selbst vor, erst recht nicht, wenn neben ihr ein Klient ihres Onkels stand, der sie ja jetzt kannte und sie vorstellen konnte, wenn er es für nötig erachtete. Offenbar tat er es nicht, und Corvina würde einem Mann, der im weitesten Sinne zu ihrer Familie gehörte, wenn auch nur als Klient, nicht in der Öffentlichkeit widersprechen. Zumindest nicht, wenn er nicht wirklich etwas sagen würde, dem sie um ihrer und der Ehre ihrer Familie willen widersprechen musste.
    Der Tiberius hingegen schien besagte Werke zu kennen und noch mehr und schien willens, die Ehre des Schriftstellers zu verteidigen, den er zuvor als Quelle genannt hatte. Er besaß genug Höflichkeit, sich dafür bei ihr zu entschuldigen, band sie aber gleichermaßen mit seinen Worten weiterhin an diese Situation. Corvina blieb nicht viel übrig, als huldvoll zu lächeln und weiterhin zu warten.


    Sie ließ kurz ihren Blick in den weiteren Garten schweifen und ihre Gedanken wandern. Zu Beginn dieses Tages hatte sie davon geträumt, wie es wäre, hier den hochgewachsenen Duccius wieder zu treffen, nur sie zwei beide, ohne die vielen beobachtenden Blicke. Vielleicht hätte sie sich dann mit ihm unterhalten können. Aber hätte er sich mit ihr denn über die bildende Kunst unterhalten wollen, oder hätte er auch eher mit einem anderen Mann einen Streit angefangen über die Vertrauenswürdigkeit des einen oder anderen Philosophen? In ihrer Vorstellung wohl nicht. Dort hätte er vielleicht nur noch einmal ihre Hand ergriffen, nicht nur zu einer flüchtigen Begrüßung, sondern um sie zu halten. Vielleicht, ja vielleicht hätte er sie auch... nein, das war zu viel des Hoffens, selbst an einem sonnigen Tag.
    Trotzdem hätte Corvina gerade wenig Einwände, von ihm heldenhaft aus dieser für sie unangenehmen Situation gerettet zu werden. Doch wahrscheinlich wusste er noch nicht einmal mehr, dass es sie gab, geschweige denn, dass sie der Rettung bedurfte.

  • Die Frau schien sich etwas unwohl zu fühlen, ja sie wirkte regelrecht verklemmt. Interessant, dachte sich Caesoninus, von der Sorte gab es unter den Reichen also heutzutage auch noch ein paar. In etwa so wie seine Verwandte Iulia Phoebe mit ihrem vornehmen Gehabe, nur das die trotz allem doch noch etwas lockerer war. Sicher dank dem Umstand, dass sie als Plebejerin keinen "Stock" benötigte um außer Haus zu gehen. Aurelia Corvina hatte nämlich seine Frage falsch verstanden, doch da er sah, dass sie nicht wollte, so erließ er es ihr auf eine Antwort zu bestehen. "Ganz Recht, du schöne Unbekannte, so will ich dich nicht länger mit derart Fragen bedrängen." Er zwinkerte ihr verschmitzt zu. Caesoninus hatte zwar Verständnis für Corvinas Art, doch gefielen ihm die Patriziertöchter die er kannte wesentlich besser. Die waren lockerer. Nun an den Tiberier gewandt sprach er: "Ich habe von derlei Werken gehört, doch wie gesagt ich vertraue seinen Texten als ganzes nicht mit dem Wissen, dass er auch Unwahres hineingeschrieben hat. Was deinem Hang nach meinen Quellen betrifft, so möchte ich dir natürlich gerne Auskunft geben, mein Freund. Doch wo wir schon dabei sind so fleißig miteinander zu diskutieren, darf ich fragen wie der Name jenes vehementen Verfechters des Philon ist? Deinen Worten nach scheinst du ja ein großer Bewunderer seines Schaffens zu sein, ohne Frage." Anerkennend nickte er Caudex zu. Das der ihn schon die ganze Zeit versuchte mit Blicken zu töten kümmerte Caesoninus keinen Sesterz. Diesen Patriziern tat es durchaus gut, wenn ihnen hin und wieder mal die Stirn geboten wurde. Man nannte das auch "Erdung" oder "plebejischer Gnadendienst zur Verhütung einer unumkehrbaren patrizischen Hybris", kurz PGVH.
    "Kommen wir also zu deiner Frage. Ich habe davon im Werk "Kommentar zu den sieben Weltwundern" von Kimon von Galatien* gelesen. Ein wirklich außergewöhnlicher Autor, den ich dir gerne ans Herz lege, wenn dich die Weltwunder vertieft interessieren. Besonders seine Erkenntnisse zu den Brüsten der Artemis Ephesia im Artemistempel von Ephesus eröffnen einen einen völlig neuen Blickwinkel auf dieses Weltwunder." sprach Caesoninus mit einem Wolfslächeln.


    Sim-Off:

    * = Das mit dem Koloss hab ich einmal in einer Doku gesehen, doch da schon in der Antike die Autoren nur rätseln konnten wie genau der Koloss jetzt entstanden ist, hab ich mein Wissen in die Worte eines erfundenen Autoren gelegt. Einigen wir uns bitte darauf, dass es diesen Autoren wirklich gegeben hat, Tiberius Caudex ihn aber schlichtweg nicht kennt, ok? ;)

  • Ich sah den Man mit einem eiskalten Lächeln an. „Nun woher auch immer du diesen Kimon von Galatien kennen magst. Ich habe derlei dinge intensiv studiert und denke, dass ich sämtliche Schriften zu diesem Thema kenne.“ sagte ich nun in abfälligen Ton „Dieses Mann, den du nennst scheint also auch in der Welt der Gelehrten gänzlich unbekannt zu sein. Auf derlei Wissen, eines vollkommen Unbekannten würde ich mich nicht verlassen.“ Also wenn der sich den Namen nicht gerade ausgedacht hatte, dann war diese Kimon von Galatien so unbekannt und wohl unbedeutend, das keiner! meiner Hauslehrer ihn unterrichtet hat. „Aber dennoch danke ich dir für deinen Hinweis und ich werde mich an die Bibliothek in Alexandira wenden ob die Schriften von diesem Kimon von Galatien haben und wenn es denn welche geben sollte, werde ich mir einen Abschrift schicken lassen.“ Und wenn es dort keine Schriften von dem Mann geben sollte, dann log dieser Mann hier vor mir gerade ganz schön dreist. Da ich aber auch nun keine Lust hatte weiter zu diskutieren bohrte ich nicht weiter nach sonder nwandte mich der Aurelia zu. „Wollen wir unsere begonnen Unterhaltung fortsetzen? Was möchtest du dir noch ansehen?“ Nein und ich hatte nicht vor die Aurelia oder mich vorzustellen.



    Sim-Off:

    Also schön und gut, dass du eine Doko gesehen hast – habe ich im übrigen auch und auch da wurde deutlich, dass sie es Vermuten, das der Koloss aus Platten hergestellt wurde, weil eben wahrscheinlich. Überprüfen kann man es ja nicht mehr Und nein ich werde nicht so tun, als sei meine ID dumm, nur damit du mit Neuzeitwissen glänzen kannst. Ich beziehe mich mit meiner ID grundsätzlich nur auf Quellen, die in der Zeit auch bekannt waren. Google oder Wikipedia gab es damals nämlich noch nicht.

  • Patrizier... naja da konnte man nichts machen. "Dann hast du entweder sehr schlechte Lehrer gehabt, oder du bist in diesem Metier doch nicht so gebildet wie du denkst. Ich empfehle dir im freundschaftlichstem Rate nicht immer gleich behaupten zu wollen "alles" über ein Thema zu wissen, da man nie alles vollends erfahren kann. Ein Studium der Bücher wird gewiss helfen für deine Lücken. Das oder ein bescheideneres Auftreten natürlich." Für Caesoninus war das Gespräch beendet. Mit dem Patrizier konnte man nicht vernünftig reden. Zu eingebildet und von seinem eigenen Wissen begeistert. An Aurelia gewandt sprach er: "Es war mir eine Freude dich getroffen zu haben, schöne unbekannte. Wer weiß, vielleicht sieht man sich ja einmal wieder, dann vielleicht in besserer Gesellschaft" endete Caesoninus mit einem spöttischen Seitenblick auf Caudex. "Nun dann lasse ich dich mit deiner "reizenden" Begleitung wieder alleine, Vale, schöne Maid." Und mit diesen Worten verließ Caesoninus den Ort des Geschehens. Schade um die Dame, aber wenn die Götter sie liebten würden sie sie bestimmt schon bald von Caudex erlösen.


    Sim-Off:

    Aha, da ist einer auf Streit aus. Für meine Verhältnisse gibt es Kimon wenn ich ihn erfinde, sonst dürfte es auch keinen unserer IR-Kaiser geben. Immerhin ist das hier eine an sich frei erfundene Simulation mit historischem Hintergrund, wo du mir nicht vorschreiben kannst was existiert und was nicht. Wenn du einen Bibliothekar aus Alexandria bemühen kannst, kann ich das auch, nur so als Tipp. ;) Pass bitte auf sonst färbt der Charackter deiner ID noch auf dich ab. :P

  • Und der Streit eskalierte noch ein wenig mehr, und Corvina wünschte sich noch ein bisschen mehr einen Held wie aus den Sagen herbei. Einen Perseus, der die Andromeda vor dem Meeresungeheuer errettet. Blieb nur die Frage, welcher der beiden Herren am ehesten mit dem Meeresungeheuer gleichzusetzen wäre, oder ob das Gespräch an sich auch zählte.
    Glücklicherweise verabschiedete der Plebeier dann recht schnell, wobei er noch einmal nicht an blumiger Ausdrucksweise sparte. Corvina wusste wirklich nicht, was sie von dem jungen Mann halten sollte, der ihr auf der einen Seite zu schmeicheln versucht hatte, auf der anderen Seite aber derart rüde ein Gespräch an sich gerissen hatte. So oder so erhielt er zum Abschied ein höfliches “Vale“ und war dann verschwunden.


    Die Hälfte des Ungeheuers war also in jedem Fall geschlagen. Blieb die Frage, ob die zweite Hälfte auch alleine noch ein Meeresungeheuer war, oder eigentlich ganz friedlich, wie es zu Beginn ihrer Unterhaltung schien. In jedem Fall war sie jetzt aber wieder allein mit dem jungen Mann und es galt, ein verlorenes Gespräch wieder aufzunehmen.
    “Du sagtest, du bist Klient meines Onkels?“ fragte Corvina also noch einmal nach und gab dem Tiberius damit die Gelegenheit, ein bisschen mehr von sich zu erzählen, wenn er wollte. In jedem Fall war das ein unverfänglicheres Gesprächsthema als Bronzegusstechniken.

  • Ich nickte dem Mann nur der Höflichkeitshalber zum Abschied zu und wandte mich dann lieber wieder den eindeutig angenehmeren Dingen zu. „Ja das sagte ich. Ich wollte mich bei deinem Onkel eigentlich nur dafür bedanken, dass er meine Familie nach dem Aufstand bei euch beherbergt hat und ihn bitte für mich eine Leberschau durchzuführen. Es wurde ein sehr interessantes Gespräch und schließlich war dein Onkel bereit mich als seinen Klienten zu nehmen. Ich bin sehr froh über das Vertrauen welches er mir entgegen bringt.“ sagte ich und zeigte ein eine der nächsten Statuen. „Wollen wir ein wenig durch den Garten gehen und uns noch weitere Kunstwerke ansehen? Ich fand unsere Austausch, bis zur Unterbrechung recht interessant und würde mich freuen, wenn wir ihn fortsetzen könnten. Ich muss mich nochmals dafür entschuldigen, dass du so unverhofft und von mir vollkommen unbeabsichtigt zwischen die Fronten geraten bist. Ich hoffe, dass ich das wieder gut machen kann.“ Natürlich würde ich auf dem gesellschaftlichen Abstand bleiben und der Aurelia nicht auf die Pelle rücken. So was lag mir einfach fern, denn ich kannte die Sitten und den Anstand und diese galt es in unseren Kreisen gerade in der Öffentlichkeit zu wahren.

  • “Mein Onkel ist ein großzügiger und gerechter Mann“, schloss Corvina an die Erzählung von Tiberius Caudex an und gesellte sich neben ihn, um stumm seiner Aufforderung nachzukommen, mit ihm einfach ein wenig weiter durch den Garten zu schlendern. Die schöne Frühlingssonne war viel zu schön, um einfach nur dazustehen, wenngleich Corvina acht geben musste, doch nicht zu viel Sonne abzubekommen. Bislang lag die Palla nur lose um ihre Schultern und Arme, ein dünnes Stück Stoff, das mehr zur Dekoration ihrer Gestalt diente denn als wirklicher Schutz vor Wind und Wetter. Dennoch würde sie, wenn sie noch lange Zeit in der Sonne gehen würden, sie wohl über ihren Kopf ziehen müssen, um eine Bräunung ihrer Haut zu vermeiden. Es war zu schade, dass es als unfein galt, von der Sonne geküsst zu werden. Es verdarb so manch jungem Mädchen den halben Sommer.
    “Es gibt nichts zu entschuldigen, Tiberius.“ Und Corvina hoffte wirklich, dass dies nur sein nomen gentile wäre, um nicht ohne jede Ausweichmöglichkeit eine ungebührliche Nähe heraufzubeschwören. “Zu einem Streit gehören ja immerhin mindestens zwei Personen. Außerdem lebte ich in meiner Kindheit in Athen und weiß daher, dass so mancher fachliche Disput durchaus auch mit Leidenschaft geführt werden will.“ Da das Landgut ihres Vaters außerhalb der Stadt lag, hatte Corvina eigentlich nichts von den berühmten Diskussionen der diversen Philosophen im Schatten der Akropolis mitbekommen. Ihr Wissen speiste sich auch hier rein aus Erzählungen von Besuchern ihres Zuhauses und der ein oder anderen Geschichte, die die Sklaven natürlich weitertratschten. Nichts desto trotz war es natürlich nur angemessen, den Klienten ihres Onkels sogleich aus einer vermeintlichen Schuld zu erlassen und ihm zu vergeben.
    “Ich hoffe nur, dass du mir meine Neutralität in dieser Sache nicht übel nimmst. Nur verstehe ich wirklich nichts von Bronzegusstechniken. Ich genieße lieber das fertige Werk, ohne zu wissen, wie es entstanden ist.“

  • Ich nickte dankend, dass sie meine Entschuldigung annahm. Nichts wäre wohl peinlicher und kontraproduktiver als die Nichte meines Patrons zu verärgern. „Nun ich führe derartige Dispute durchaus gern, nur finde ich es eben auch unhöflich einen Gesprächspartner auszuschließen und ihn damit zu langweilen. Ich nehme dir deine Neutralität natürlich nicht übel.“ Tat ich wirklich nicht, warum sollte sie auch Stellung beziehen zu einer Sache von der sie wie sie selbst sagt keine Ahnung hat nur um sich auf eine Seite zu schlagen. Nein da fand ich die Neutralität die sie an den Tag gelegt hat sogar angebracht. „Natürlich ist es auch interessant zu wissen mit welcher Technik die Kunstwerken entstanden sind, aber egal wie handwerklich geschickt jemand sein mag, ohne das richtige Gefühl und die Muse kann in meinen Augen kein wirklichen Kunstwerk entstehen. Gerade in der Kunst ist es doch so, dass der Künstler immer auch einen Teiles seines Wesens mit einbringt. Ein guter Handwerker ist und bleibt eben ein guter Handwerker, wenn er nicht das nötige Talent hat seinen Kunstwerken Leben einzuhauchen. Was wäre zum Beispiel der sterbende Gallier ohne diese traurigen Augen? Es sind doch gerade diese Details die ein Kunstwerk erst zu einem solchen machen. Findest du nicht auch?“

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