Atrium| Ein Blick in die Zukunft

  • Seltsamerweise bekam Sextus mehr und mehr das Gefühl, unverhofft Vater geworden zu sein. Wenn er wenigstens Caudex' Mutter gekannt hätte, wäre dieser Gedankengang ja sogar belustigend, wenngleich die beiden für eine tatsächliche, solche Konstellation wohl nicht genug Jahre trennten. Aber so war es erst recht seltsam, insbesondere wenn er an seine Pläne für den nächsten Tag mit der Tiberia dachte. Irgendwie war es gerade dazu gekommen, dass er sich nicht nur um die drei unverheirateten Damen in seiner Verwandtschaft zu kümmern hatte, sondern auch noch um die unverheiratete Dame hier. Und während er weder mit Lentidia, noch Drusilla und erst recht nicht seiner Nichte Corvina das Bett zu teilen gedachte, war es dann in Bezug auf die Tiberia mehr als nur ironisch, den Mann mitzusuchen, den sie vielleicht sogar mit ihm betrügen würde, sollte sich eine längerfristige Vereinbarung ergeben.
    Dennoch hörte Sextus sich selbst ein “Es kann zumindest nicht schaden“ sagen, während er selbst noch darüber grübelte, wie es jetzt eigentlich genau dazu gekommen war und was er damit anfangen sollte. Doch mit etwas Glück sagten die Claudier gleich zu. So groß war der Heiratsmarkt in Rom ja wirklich nicht, bezüglich confaerratischer Ehen sogar noch weit kleiner. Das wusste Sextus ja leider selbst nur zu gut.

  • Ich nickte bei seiner Zustimmung und damit der Aurelier nun nicht dachte, dass er den letzten Deppen als Klienten hatte wollte ich ihm nun auch noch was positives berichten. Und so wechselte ich das Thema. "Wie du mir geraten hattest, was ich beim Consular Purgitius Macer und habe dort wegen dem Tirocinium Fori vorgesprochen. Wir haben ein langes interessantes Gespräch geführt und ab morgen werde ich mein Tirocinium Fori bei ihm ableisten. Ich danke, dass es eine sehr interessante Zusammenarbeit wird. Ich danke dir nochmals für die Empfehlung." Sagte ich nahm einen Schluck des verdünnten Weines um dann fortzufahren. "Und ich habe bei den Augustales vorgesprochen, damit sie mich in ihre Reihen aufnehmen. Auch hier waren meine Bemühungen von Erfolg gekrönt, die überwiegende Mehrheit der Mitglieder hat für eine Aufnahme meiner Person gestimmt.
    Ich berichtete das tatsächlich vollkommen neutral und nüchtern. Denn ich hatte weder den Stein der Weise noch das Rad neu erfunden. Es waren die normalen, nötigen und üblichen Schritte. Nichts weswegen man sich selbst besonders loben musste. Es war als das was es war ein nüchterner Bericht.

  • Glücklicherweise hatte sein Klient auch einige positive Nachrichten. Purgitius Macer würde hoffentlich ein guter Lehrmeister sein und dem Tiberius noch die ein oder andere Flause austreiben, die dieser vielleicht noch hegte. Abgesehen davon band auch diese Verbindung den plebeischen Senator ein wenig enger an Sextus. Zumindest, sofern sich Tiberius Caudex dort nicht allzu dumm anstellte.
    Die Augustales an und für sich waren Sextus hingegen weitgehend gleichgültig. Es war insofern erfreulich, dass Tiberius Caudex seine Pflicht als Patrizier erfüllte und damit ein weiteres Mosaiksteinchen im gesamten Gefüge sich an seinen Platz begeben hatte. Allerdings war der Kaiserkult an sich für Sextus eher von untergeordnetem Interesse.
    “Nun, das sind beides sehr erfreuliche Nachrichten. Wenn du dich in beiden Positionen etwas eingerichtet hast, können wir dann den nächsten Schritt für deine Karriere gehen und die Erhebung in den Ordo Senatorius anstreben. Ich denke, die Fürsprache von Consular Purgitius zusätzlich zu der meinen sollte schon genügen, den Kaiser zu einer entsprechenden Handlung zu bewegen.“ Immerhin war Tiberius Caudex Patrizier, die generell das Vorrecht auf den Senat hatten. Da die Fürsprache nicht nur eines patrizischen, sondern auch eines plebeischen Senators zu hören, sollte nach allen Regeln der Vernunft genug Begründung für jeden Kaiser sein.

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