Das Spiel des Rabastos

  • Am linken Pfad



    Rabastos, entlaufener Landwirtschaftssklave


    Rabastos hatte Flora erreicht. Wenn der Bengel schon nicht auftauchen wollte, dann würde er seinem Hass eben auf andere Weise Genugtuung verschaffen, nach der er sich schon so lange sehnte. Er hätte sein Ziel dann fast erreicht und Flora würde ein ewiges Lächeln im Gesicht zur Schau tragen, das ihre Schönheit für immer zerstört hätte. Rabastos spürte es. So nah am Ziel, so nah an Satisfaktion!


    Und dann war alles plötzlich anders. Er bekam es überhaupt nicht mit. Ein plötzlicher explodierender heftiger Schmerz an seiner linken Schläfe und ein grober Stoß dass der Alte zu Boden fiel und dann wurde es schwarz um ihn herum.....


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    Am mittleren Pfad


    Hephitios immer noch zur Salzsäule erstarrt beobachtete in seiner Unfähigkeit zur Bewegung und einem Moment der Verwunderung, wie um sie herum die Banditen die Flucht zu ergreifen begannen, während die Urbaner immer weiter heranrückten. Als der Kommandant den Sklavenjungen erreicht hatte, fuhr er ihn auch gleich sofort an. Doch Hephitios betrachtete ihn nur mit weit aufgerissenen Augen und blickte dann seinen Herrn Maro an.


    Sim-Off:

    Wie blind sind denn bitte bloß diese Urbaner, wenn sie in einer schmalen Gasse ohne Deckung Maro nicht sehen können, Hephitios aber doch, wenn der etwas hinter Maro steht und beide Fackeln tragen? :D :P

  • Auch wenn sie versuchte tapfer zu sein und sie mit dem Mut der Verzweiflung ihrem Peiniger die Worte ins Gesicht geschleudert hatte.
    Hatte sie doch gewaltig Angst,als sie ihn näher kommen sah.
    Ihr Arm schmerzte und ihr wurde immer wieder schwarz vor Augen.
    Aber diesen wahrscheinlich letzten Triumph wollte sie informieren nicht gönnen.


    Sie machte sich schon bereit ihre Familie wiederzusehen,als alles ganz schnell ging.
    Sie sah nur einen Schatten der ihren Namen tief und im nächsten Moment sah sie diesen Bastard fallen und das Gesicht des jungen Iulius tauchte vor ihr auf.Bei Minerva,endlich


    Sie bekam kaum mit was der junge Mann sie fragte.
    Endlich erlöst, alle Anspannung fiel von ihr ab,sie zitterte ob vor Erleichterung oder Schmerzen sie wusste es nicht.

  • Caesoninus untersuchte Floras Fesseln. Es waren Eisenschellen, die sie an die Wand befestigten. "Flora, halte durch, ich bin ja jetzt da. Maro ist auch mit mir auf die Suche gegangen, bald bist du wieder zuhause, halte durch Flora." redete er langsam auf sie ein, um ihren Geist wach zu halten. Er hatte ihre klaffende Wunde am Arm schon gesehen und sie bereitete ihm Sorgen. Nach ein paar Rucken an den Fesseln sah er ein, dass da nichts zu machen sei. Er wandte sich um und sah dann den bewegungslos daliegenden Rabastos an. Bestimmt hatte er irgendwo einen Schlüssel. Caesoninus stand auf und ging auf den bösen Bewusstlosen zu. Nach kurzem Stöbern in dessen Taschen hatte er ihn. Eilig war er wieder bei Flora und steckte den Schlüssel ins Schloss. Ein Klicken und die Handschellen sprangen auf. "So Flora, das wäre geschafft. Du bist frei! Hörst du? Frei! Komm! Lass uns dich nachhause bringen." sprach er sanft. Doch zuvor noch schleppte er eilig Rabastos herbei neben der ehemaligen Entführten und schnallte nun dem Sklaven selbst seine eigenen Eisenschellen an. Nicht dass er verschwinden würde, nur zur Sicherheit. Danach hob er Flora vorsichtig auf und nahm sie huckepack, sodass sie sicheren Halt auf ihm hatte auch falls sie doch noch einmal ohnmächtig werden sollte. Kurz spürte er dabei Floras Kurven, doch konzentrierte er sich. Oberste Priorität war es jetzt Flora in die Casa Octavia zurückzubringen und sie verarzten zu lassen. Anschließend würde er noch einmal in die Subura eilen und Maro auf dem mittleren Pfad suchen gehen, um ihm mitzuteilen, dass seine Verwandte in Sicherheit war. Beladen mit der Octavierin machte sich Caesoninus eilig aber behutsam auf den Weg zurück. Um Rabastos würde sich dann Maro später persönlich kümmern können, wenn er wollte.

  • Mit viel Mühe hatte Maro sich von dem Raubgesindel hatte absetzen können und eine kurze etwas surreale Kampfpause war eingetreten. Er hatte kaum einen Überblick über das was eigentlich vorging. Allerdings schienen sich die Schurken füe den Moment etwas zurück gezogen zu haben.


    Und als er sich umdrehte erkannte er auch den Grund dafür: Da waren endlich die angeforderten Urbaner aufgetaucht.


    "Cerretanus. Keinen Moment zu früh. Wir wurden hier fast überrannt. Die Scheißbande hier hat Flora entführt und wir sind jetzt dabei hier aufzuräumen. Also: Schilde hoch. Kampfformation einnehmen und vorrücken. Lassen wir sie nicht entkommen."

  • Caesoninus lief von der Casa Octavia aus wieder in Richtung Subura und tauchte schon kurze Zeit wieder in deren Schatten ein. Nicht lange und er hatte die rote Spur wieder vor sich. Er hoffte, dass Maro noch am mittleren Weg unterwegs und mehr noch, dass er unverletzt war. So lief er zum mondbeschienenen Platz und tauchte gleich in den mittleren Weg ein. Er brauchte auch nicht allzu lange auf ihm zu wandeln, als er Gestalten vor sich bemerkte. Es war Maro! Und... er war nicht alleine!
    Anscheinend hatte er von irgendwo einen Trupp Urbaner organisieren können, wie staunte er dabei!


    Damit er nicht als Feind misserkannt werden konnte fing er schon von weitem zu rufen und zu winken an, damit sie ihn auch ja nicht angreifen würden. "Maro! Maro! Flora ist gerettet! Flora ist in Sicherheit!" Er lief weiter auf sie zu.

  • Hephitios war immer noch in seiner Schockstarre, als sein Herr reagierte. Doch viel kürzer fielen da dessen Worte aus als er es erwartet hatte. Maro befahl den Soldaten sie sollten sich an der Suche nach Flora beteiligen. Das Gefühl in Hephitios wurde nicht besser. Wenn das hier nur ein Vorgeschmack sein mochte, was war dann erst die Hauptattraktion die Rabastos ihnen bereiten wollte?! Die Knie des Sklavenjungen wurdem ihm erneut weich bei diesem Gefanken. Noch mehr Mordgesindel, das in den Ecken auf ihren Tod aus war! Wieso nur!


    Doch Fortuna sollte es doch besser meinen mit seinen Nerven, als er gerade eben noch angenommen hatte, denn genau jetzt drang plötzlich ein Rufen an ihre Ohren. Nicht wenig später gaben die Schatten Gaius Iulius Caesoninus frei. Doch was rief er da nur! Hephitios standen die Haare zu Berge und er fühlte ein Knistern wie von Elektrizität, als ihm da gewahr wurde, was der junge Mann da rief. Die Kyria war gerettet! Flora war in Sicherheit!!
    Sein erster Impuls war gleich sofort aufzuspringen und loszulaufen, doch zügelte er sich. Immerhin war da ja auch noch sein Herr anwesend. So wartete er äußerst ungeduldig ab wie wohl sein Herr reagieren würde. Und was wohl aus Rabastos geworden sein mochte?

  • Flora in Sicherheit. Wie schnell sich solche Sachen doch erledigen konnten. In ihm machte sich neben der leichten Verwirrung ob dieser Lösung eine Mischung aus der neuen Erleichterung über Floras offenbarer Rettung und der alten kochenden Wut breit. Aber war auch die Gefahr gebannt? Im Dunkeln blieb vieles verborgen


    "Die Schwerter noch nicht senken. Caesonius. Haben wir sie alle gekriegt? Wo ist das Schwein Rabastos? Wir brauchen den noch. Ich hab mir schon was nettes für den ausgedacht."


    Sie würden das Kreuz genau hier, mitten in der Subura aufpflanzen, damit das Gesindel genau sehen konnte, was passierte, wenn man den Octaviern in die Quere kam. Wenn nötig würde er seine Beziehungen mit den Urbanern und Victors Einfluss spielen lassen. Dieser Abend würde ein Nachspiel haben.

  • Caesoninus schöpfte mehrmals tief Luft nach seinem kleinen Gewaltlauf. Als er sich soweit wieder gefangen hatte berichtete er: "Das weiß ich nicht, ob wir alle erwischt haben. Jedenfalls nachdem du mich zur Castra für einen Unterstützungstrupp geschickt hattest bin ich auf dem schnellsten Weg dorthin geeilt, doch wurde ich von den Torwachen trotz allen Rufens schändlich ignoriert. Also bin ich zurück zur Wegkreuzung und habe dort den linken Pfad von den drei Blutspuren genommen welche mich auf direktem Wege zu einer Art halb eingestürzten Verschlag geführt, worin sich Rabastos mitsamt Flora verborgen hatte." Caesoninus machte eine kurze Pause. "Jedenfalls, ich schaffte es den Irren zu überwältigen und Flora zu befreien. Ich band ihn mit seinen eigenen Fesseln an den Platz seines Entführungsopfers fest wo er auch jetzt noch ist. Was Flora anbelangt so habe ich sie zurück in die Casa Octavia gebracht, wir können also sofort zu Rabastos aufbrechen." Caesoninus nickte in Richtung Hephitios. "Ihn da brauchen wir dafür nicht. Ich schlage vor, dass er zurück nachhause und sich um seine Domina kümmern soll.

  • Hephitios wurde hellhörig. Er sollte sich um seine Herrin kümmern? Aber sofort doch!


    "Ich werde sogleich nachhause eilen und mich um meine Domina kümmern!" rief er und machte sich auf den Weg nachhause.

  • Caesoninus folgte dem Sklaven mit einem skeptischen Blick. Für seinen Geschmack war er etwas ZU eifrig verschwunden. Aber ihm konnte es ja egal sein, der war immerhin ein Sklave der Okatvier, sollten sie sich doch darum kümmern, falls der schnelle Abgang ein Problem gewesen sein sollte.


    An Maro gewandt sprach er: "Ich zeige dir die Stelle, wo ich Rabastos gefangennehmen konnte, komm mit" und damit ging er los. Caesoninus kehrte zurück zur Kreuzung und schwenkte dann ganz selbstverständlich in den linken Pfad ein. Nach ein paar Mal ab und auf laufen kannte er sich hier inzwischen sogar im Finstern aus, doch dieses Mal waren ja auch Fackeln dabei, um den Weg zu beleuchten. Dieses Mal musste er auf keine Schatten, oder verborgenen Winkel Acht nehmen, weshalb er rasch und weit ausschritt, um möglichst schnell an sein Ziel zu kommen.
    Nicht lange und der Verschlag war wieder sichtbar. Caesoninus ging hinein und sah nach dem Gefangenen. "Das hier ist der Sklave Rabastos." sagte er.


    Gewiss musste Rabastos sterben, immerhin hatte er eine freie Römerin entführt und misshandelt. Doch wie genau wohl seine Strafe aussehen würde?

  • Soso, da war das Schwein also.


    "Hat wohl nicht ganz geklappt, wie? Du mieser Haufen Kloakendreck."


    Maro war kurz versucht, dem vor ihm hingelieferten ene mit der flachen Schwertseite zu verpassen. Konnte sichbar zurückhalten. Er konnte nicht garantieren, dass er nach einem Schlag würde aufhören können und dann würde es gar zu hässlich werden. Er war auch dankbar das der Gefangene keine Anstalten mehr machte etwas zu sagen. auch das machte es einfacher für Maro, nicht die Beherrschung vor dem Iulier zu verlieren. Maro war Soldat. er wusste, wo er mit diesem Gladius wie zustechen musste, dass diese Aktion überall mit Blut bespritzt und unter bestialischem Geschrei zu Ende gehen würde und seine Finger zuckten. Seine Atmung verkrapfte sich vor Hass. Nicht nur das Adrenalin vom Kampf und die emotionale Erregung, dass seine Verwandte Flora in der Sache drin gesteckt hatte, sondern auch die Entrüstung, dass wieder ein Sklave es gewagt hatte, sich gegen die Ordnung die er geschworen hatte zu verteidigen und die daher die Säulen seines Denkens bildete, aufgelehnt hatte.


    Er atmete tief durch.


    "Na schön. Bringen wir das hier ohne viel Aufhebens zu Ende. Also: Rabastos, du unterliegst als Sklave der Gens Octavia, gegen die du schwerste Verbrechen verübt hast, meiner Gewalt. Möge dein erbärmlicher Geist in der Unterwelt auf ewig leiden."


    Maro bedeutete dem Iulier sich umzudrehen. Er wusste nicht, was der Magen von Caesoninus aushielt und er wollte nicht auf den letzten Metern noch voll gekotzt werden.
    Und dann beendete der die traurige Geschichte dieses Abends mit einem disziplinierten Streich.
    Aber es gab noch was.


    "Ach und Iulius: Danke für deine Hilfe. Werden wir dir nie vergessen. Lass es uns wissen, wenn wir uns revanchieren können."

  • Caesoninus dachte nicht im Traumdaran wegzusehen. Ruhigen Gewissens betrachtete er sich die Hinrichtung. Maro fackelte nicht lange und dann war es vollbracht. Das Ungeheuer jener Nacht war tot und das Spiel des Rabastos damit vorbei. Flora konnte nun ruhigen Gewissens schlafen mit der Gewissheit, dass der Alte sie nie wieder heimsuchen würde. Caesoninus vermutete, dass es nun wohl auch für ihn und Maro vorbei sei, denn er glaubte kaum, dass der Octavier sich die Mühe um ein Begräbnis des Toten machen würde. Viel eher würde irgendwann in der Zukunft einmal wieder der Besitzer dieser Ruine von Verschlag hier hereinschneien und dann eine halb, oder ganz verweste Leiche hier vorfinden, die an die Wand gekettet war.


    Nun, es wurde wohl Zeit langsam zur Casa Octavia zurückzukehren, als ihn da Maro erneut ansprach und sich bei ihm bedankte. "Keine Ursache. Ich betrachte uns als Freunde nach all den ganzen Trainingsstunden und mir ist Octavie Flora sehr zugetan, es war für mich selbstverständlich zu helfen." sagte er, ehe er sich dann langsam umdrehte und den Rückweg antrat.

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