• An Valentin Duccius Germanicus


    Salve mein lieber Bruder,


    ich hoffe, Du hast Dich mittlerweile ein wenig in Rom eingelebt und konntest Dich bereits etwas umtun. Es freut mich, dass Du Dich erboten hast auf mein Geschäft vor Ort ein Auge zu haben und hoffe, Du kommst gut damit zurecht.
    Solltest Du etwas benötigen, so scheue Dich nicht Dich an mich zu wenden. Ich hoffe, wir werden uns bald wiedersehen. Allerdings weiss ich nicht, inwieweit mein Dienst es mir erlauben wird Dich in Italien zu besuchen, aber vielelicht führen Dich Deine Geschäfte für die Familie ja bald wieder einmal nach Germanien.


    Vale
    Dein Bruder Flavius

  • An Flavius Duccius Germanicus
    Moguntiacum, Germanien


    Mein lieber Bruder,


    ich bin wohlbehalten in Rom angekommen und habe mich bereits ein wneig eingelebt. Die Arbeit in Deinem Betrieb lässt mir zwar nicht ganz so viel gewünschte Zeit für den Aufbau der Kontakte, aber sie kommen dennoch voran.
    Ich überlege, sobald mir die nötigen Mittel zur Verfügung stehen, Minenrechte für Germanien zu erwerben. Da wir ja nur noch schwerlich auf die Vorräte unserer Sippe zurückgreifen können, wäre es wohl besser die bestehenden auszuweiten.
    Und dann zu einer persönlicheren Frage: Wann gedenkst Du endlich Dich zu verheiraten? ;)


    Vale
    Dein um Dein wohlergehen besorgter Bruder
    Valentin :D ;)

  • Nachdem Flavius den Brief gelesen hatte, grummelte er leise vor sich hin und schrieb eilends eine Antwort


    An Valentin Duccius Germanicus, Rom
    Ave Bruder,


    zunächst: Es freut mich, dass Du Dich in Rom einlebst und den Betrieb gut führst. Auch bin ich mit Deinen Plänen einverstanden, doch möchte ich Dich eindringlich bitten, dass Du über unsere Sippe oder ähnliches nicht so einfach in einem Brief schreibst. Wer weiss, ob dieser nicht irgendwann einmal in falsche Hände gelangen wird.


    Was das Heiraten betrifft, mein Lieber, so lass das bitte meine Sorge sein. Du wirst es gewiss früh genug erfahren.


    Vale
    FDG


    Sollte er doch merken, dass er nicht gerade gut nach dem Brief auf ihn zu sprechen war. Er grummelte noch eine Weile weiter, sandte den Brief mit einem vertrauenswürdigen Kurier ab und könnte ihm dann aber doch nicht wirklich lange böse sein.

  • *Publius suchte das Haus des Optio auf, denn er stellte ihm freundlicher Weise seine Unterlagen über Germanien zur Verfügung. Er fand das Haus auf Anhieb und ein Sklave bat hm einzutretten, nachdem ihm Publius alles erklärt hatte. Man wies ihm ein kleines Arbeitszimmer zu. wo Publius die Schriftrollen betrachtete. Wo sollte er nur anfangen??? Er nahm sich zuerst die Landkarten vor, setzte sich auf einen Schemel an einem Tisch und betrachetet diese genau, dann machte er sein Schreibzeug fertig! Der Sklave brachte ihm einen Becher Wein. Publius war froh, über die Gastfreundschaft des Optio's*

  • Er betrat sein Haus und ging, nach einer kurzen Unterredung mit dem Sklaven, der eigentlich keiner war, zum Arbeitszimmer.


    "Salve Legionarius. Nun dann sag mir mal, was genau Du alles über die Germanen wissen möchtest. Möchtest Du mehr über die Stämme wissen, über deren Gesellschaft, deren Religion oder über ihre Art zu kämpfen?"


    Er machte es sich mit einem Becher Wein gemütlich und wartete entspannt auf die Fragen.

  • *er war überrascht, den Optio nun hier anzutreffen und blickte auf*


    "Ah, Optio! Es freut mich dich nun hier in deinem Haus anzutreffen. Ich danke dir schon mal für deine Gastfreunschaft! Ich überfliege gerade die Karte! Es wäre schon interessant mehr über die Gesellschaft der Stämme zu erfahren, wie sie zu einander stehen und was sie für eine Lebenseinstellung haben! Im übrigen, sind wir im Dienst? Ansonsten würde ich gerne persönlicher werden, wenn es dir genehem ist!"


    *schaute ihn fragend an*

  • Er grinste leicht und nickte.


    "Gerne! Wenn es Dir nichts ausmacht, nenn mich Flavius, denn ich bin es eigentlich gewöhnt privat bei meinem Vornamen genannt zu werden."


    Er musterte ihn einen Augenblick.


    "Nun, ich kann Dir gerne mehr erzählen. Irgendwelche Präferenzen oder soll ich einfach frei von der Leber weg beginnen? ODer willst Du lieber gezielte Fragen stellen?"

  • *ein Strahlen zeigte sich in seinem Gesicht*


    "Schön, Flavius! Nenne mich Publius, denn Maximus klingt soo... Es gibt zwar viele Publii aber hier bin ja nur ich! Fang einfach an zu erzählen, ich bin gespannt! Es ist ja auch interessant sie als Menschen zusehen, anstatt nur als Feinde!"

  • Er lächelte. Ja, es war gut sie als Menschen zu sehen, denn als Feinde. Und schliesslich, er war ja auch Germane vom Ursprung. Also begann er zu erzählen.


    "Also, zunächst einmal solltest Du folgendes Wissen: Die germanischen Völker selbst bezeichneten sich nicht als Germanen und hatten auch kein nationales Zusammengehörigkeitsgefühl. Sie sind in verschiedene Stämme unterteilt. Versuche die Stämme zu klassifizieren führten zu Einteilungen in Nord-, West- und Ostgermanen oder auch Elb-, Wesergermanen.
    Zu den Nordgermanen zählen die Stämme oben am Meer, den Landstrich, der vom Meer unterteilt wird und dann in einem großen Bogen gen Osten führt.
    Zu den West-Germanen zählen die:
    elbgermanischen Stämme, also die Sueben. Das sind u.a. die Markomannen, Quaden, Hermunduren, Semnonen und Langobarden.
    nordseegermanischen Stämme, welche die Chauken, Angeln, Warnen, Friesen und Sachsen sind und die
    rheinwesergermanischen Stämme. Also die Cherusker, Bataver, Brukterer, Chamaven, Chattuarier, Chatten, Ubier, Usipeter, Sigambrer, Angrivarier und Tenkterer.
    Du weisst, mit welchen wir es also hier zu tun haben?"

  • *er überlegte kurz*


    "Nun ich denke mit den westlichen... Das sind ja viele Völker, haben die kein Zusammengehörigkietsgefühl?"


    *er schaute kurz traurig drein, unterdrückte es dann aber*


    "Die Markomanen.. Mein Vater kam im Markomanenkrieg um!"

  • "Nein, nicht wirklich. Es tut mir leid um Deinen Vater, doch in den heutigen Zeiten passiert dies häufig."


    Er trank einen Schluck Wein und sah ihn nachdenklich an.


    "Germanen haben eine andere gesellschaftliche Grundlage als die Römer. Dort gibt es die Familie, die Sippe und der Stamm. Darüber hinaus gibt es zwar vielleicht Verbindungen und Freundschaften zu den anderen Stämmen, aber im Prinzip lebt jeder für sich. Mal mehr oder weniger im Frieden."


    Er nippte erneut am Wein.


    "Die Sippe im germanischen ætt oder kyn genannt, kann als das Grundelement der germanischen Gesellschaft gelten. Sie umfaßt im weitesten Sinne alle Blutsverwandten, Eingeheirateten und Verschwägerten, wobei die Frau auch nach einer Heirat Mitglied ihrer Stammsippe bleibt. Die Sippe umfaßt allerdings nur Freie, nicht Halbfreie oder Sklaven. In ihr herrscht unter normalen Umständen Friede, im germanischen fri r und gegenseitige Solidarität.


    Nur wer fest in die Strukturen seiner Sippe eingebunden ist, kann ein sinn- und heilvolles Leben führen. Ein Geächteter hingegen wird "vogelfrei". Man denkt, er wird zum Wolf, so daß er in letzter Konsequenz seinen Mitmenschen auch als Wolf begegnen kann.


    Die Sippe ist aber keineswegs nur der schützende ’Mutterschoß’: Vom Einzelnen wird erwartet, daß er sein Leben an den Sippenmaßstäben und der Sippenehre ausrichtet. Es lastete also ein Konformitätsdruck auf dem Einzelnen, wobei die Sippengemeinschaft aber auch die Kraft gibt, dem gewachsen zu sein, und eine tragfähige Gemeinschaft die Möglichkeit hat, Anforderungen gemeinsam gegenüberzutreten.


    So tritt man auch zu den Jahresfesten gemeinsam vor die Götter und opfert ihnen als Sippengemeinschaft."


    Er nahm einen großen Schluck und sagte bedächtigt:


    "Sippe und Ahnen sind das Band, das uns mit dem Ursprung unseres Seins in der Erde und den Göttern verbindet. Aus der Sippe kommt alles Heil, für die Sippe erwirken wir alles, was wir ihm hinzufügen können. Wir leben nicht nur in der Sippe, wir leben auch aus ihr: Ohne sie wären wir weder geboren noch geworden, was wir sind. Man kann sogar sagen, ... daß wir die Sippe sind."

  • *er schaute interessiert*


    "Nun, da die Germanen nicht so den Verbund haben und sich zum teil gegenseitig bekriegen, haben wir doch leichtes Spiel! Man stelle sich vor, die würden einen Verbund gründen, dann sehen wir alt aus!!! Ich hoffe die Frage ist nicht zu persönlich, aber was trieb deine Familie zu den Römern, ich mien nun kämpfst du doch gegen dein eigenes Blut, nicht?"

  • "Es ist sehr persönlich," seufzte er. "Ich werde Dich nicht mit Details langweilen, aber soviel, es war eben der Grund, den Du soeben selber nanntest."


    Und noch viel mehr, aber das musste er nicht einem halbwegs Fremden auf die Nase binden.


    "Nun, manchmal gelangen sie zu Verbünden und kämpfen gemeinsam. Oder wie glaubst Du, kam es sonst zur Varusschlacht?"


    Jetzt grinste er wieder leicht.

  • Sim-Off:

    Ist okay, ich texte Dich noch ein bissel zu :D


    "Ja, und genau das war es: Expansionspolitik. Kann man es da den Germanen verübeln, dass sie einfach nur sie selbst bleiben wollten und sich gegen die römischen Eindringle zu Wehr setzten? Viele Stämme wussten nichts von den Römern, bis diese plötzlich auftauchten. Sie lebten ihr leben und liessen andere das ihre Leben. Sicher manchmal gab es Krieg, aber selten führte dies zu großen Übernahmen."


    Er lächelte.


    "Nun gut, ich gebe zu. Im Prinzip waren es Germanen, die damit begonnen hatten, vor über 200 Jahren, aber auch das waren wieder nur vereinzelte Stämme. Du kennst die Geschichte sicher?"


    Er musterte Publius einen Moment und fuhr dann fort.


    "Um 120 v. Chr. brechen Kimbern, Teutonen und Ambronen in Richtung Süden auf. Die Ursache ist nicht eindeutig geklärt. Einige berichten von einer Sturmflut in Jütland, aufgrund derer die Einwohner ihre Heimat verließen, andere dass vielmehr Hungersnöte aufgrund klimatischer Veränderungen dafür verantwortlich waren.


    Um 113 v. Chr. treffen die Germanenstämme auf die Römer. Bei der folgenden Schlacht, diese wird auch als Schlacht von Noreia bezeichnet entgehen die Römer der völligen Vernichtung ihrer Truppen nur durch ein plötzlich einsetzendes Gewitter, welches die Germanen als ein warnendes Omen ihres Wettergottes Donar interpretieren.


    Es kommt um 109 v. Chr., 107 v. Chr. und 105 v. Chr. noch weitere Male zu Kämpfen zwischen den Römern und den Germanen, bei denen die Römer jedes Mal eine Niederlage erleiden. Erst als sich die Stämme in zwei Gruppen aufteilen, gelingt es den Römern 102 v. Chr. die Teutonen und Ambronen zu besiegen, 101 v. Chr. die Kimbern."


    Er lächelte wehmütig.


    "Hätten sie sich damals nicht in zwei Gruppen getrennt, wäre der Rest Germaniens, so wie es heute ist, wohl niemals in römische Hand gefallen."


    Ehe Publius was sagen konnte, sagte er.


    "Man mag sowohl die guten als auch die schlechten Seiten darin sehen, denn es gibt sicherlich beides. ICh für meinen Teil sehe beide Seiten und einerseits bedauere ich die Entwicklung, andererseits berfürworte ich sie aber auch."

  • *Publius nickte verständnisvoll*


    "Sicher, es wäre schön, wenn wir alle unter einer Flagge leben könnten, das Imperium hat durchaus seine Vorteile, zum beispiel Frieden im Imperium... Auch wenn man einen gewissen Teil seiner Kultur opfern muß! Ich sehe Krieg und Gewalt nicht als Lösung, aber manchmal bleibt einem keine Wahl und so bin ich hier um die Zivilbevölkerung zu schützen, für die pax romana!"

  • "Nun, dann haben wir einen Grund gemeinsam, wenn auch meine Beweggründe weniger die pax romana als vor allem meine Sippe sind. Alles andere ist ein positiver Nebeneffekt. Aber nun weiter im Text. Was möchtest Du noch wissen?"

  • "Wie sieht denn das mit den Göttern aus? Gleichen sie den unseren? Ich habe auch gehört, das die Germanen von ihren Waffennicht als Dinge sprechen, sondern ihnen teilweise eine Seele zusprechen, stimmt das??"


    *er schaut interessiert*

  • Er lächelte leicht. Ja, die germanischen Götter, das waren noch Götter, nicht so ... naja, das tat jetzt nichts zur Sache.


    "Unsere Götterwelt hat schon Unterschiede zu der römischen, das ist richtig."


    Er bot Publius noch ein Glas Wein an und nippte an seinem, ehe er fortfuhr.


    "Die germanischen Götter teilen sich in zwei Geschlechter auf, in die Asen und in die Wanen. Die größte Gruppe bilden die Asen, an deren Spitze Odin bzw. Wotan steht. Alle Götter weisen menschliche Eigenschaften auf, und keiner von ihnen ist unfehlbar.
    Diese Götter werden alle während der Götterdämmerung oder Ragnarök, dem Verhängnis der Götter sterben. Die Götterdämmerung ist der letzte Kampf vor dem Weltuntergang. Später wird die Welt wie unberührt wieder neu entstehen. Und die Asen sammeln sich auf dem Idafeld."


    Er dachte einen Moment nach.


    "Mh, vielelicht sollte ich Dir alle Anen, Wanen und auch unsere sonstigen Götter vorstellen. Was hälst Du davon? Aber sei gewarnt, es sind nicht wenige."

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