für repräsentative Zwecke im EG Raum VIII

  • Das Tablinum was sich ins Atrium hin öffnete war ganz auf Repräsentation ausgelegt.
    Wohl niemand konnte sich vorstellen in diesem Ambiente wirklich viel Zeit, vor allem zum effektiven Arbeiten zu verbringen.


    Aber es gehörte halt zu einer echten römischen Villa hinzu und so hatte auch Commodus dieses vorhandene Zimmer von Varus übernommen und umbauen und herrichten lassen.


    Betrat man den Raum sah man das der Boden zur Hälfte mir Marmorfließen versehen war. Diese waren aus grau-weißem Marmur mit feinen schwarzen Einschlüssen. Die andere Hälfte des Bodens waren sah zunächst aus wie schwarz gefliest. Erst wenn man näher kam erkannte man das es ein Mosaik aus sehr vielen kleinen schwarzen Plättchen war in dem immer wieder weiße rautenörmige Steine eingelassen waren.


    Auf der einen Seite stand ein Schreibtisch. Wieder ein eher filigranes Modell welches tatsächlich eine aus Glas bestehende Tischplatte hatte. Auf diesem lagen dekorativ platzierte Schriftrollen, Karten und dazu passendes Schreibzeug. Hinter dem Tisch stand ein Scherenstuhl aus Edelholz. In der Ecke stand ein kleine Säule aus schwarzem Marmor an der man drei Öllampen gehängt hatte und dazwischen wieder mit einer Feuerschale.


    Auf der anderen Seite des Raumes gab es zum einen drei Klinen die sehr edel und sehr unbeguem aussahen. Davor, mit einem Abstand war ein filigranes aber großes Stehpult aus Granit. In diesen und seinen beiden Standfüßen, waren viele Figuren und Szenen eingearbeitet. Oben auf der "Tischplatte" lagen wieder viele dekorative Bücher, Schriftrollen und Werkzeuge. Hier vor allem Dinge die wohl ein Architekt benutzen würde. Auch eine Edelausgabe der Zehn Bücher von Vitruvius war vorhanden.

  • Das Tablinium im Erdgeschoss war sehr edel ausgestaltet. Marmorfußboden und Bücherregale. Ein Tisch mit Glasplatte. Das hatte nicht jeder. Natürlich fehlte die Prunkausgabe des Vitruvianischen Werkes nicht.
    Chrysogona sah Commodus mit einem beeindrucktem Nicken an.
    "Respekt, Commodus! Das hat Stil! Es gefällt mir. Wobei ich vermutlich wesentlich mehr medizinische Schriften und Gerätschaften in meinem Tablinium hätte, bzw habe. Aber für eine Architectus ist es sehr angemessen."

  • Chrysogona mochte die Verlegenheit des Hausherrn. Auf seine Gegenfrage musste sie allerdings verneinen.
    "Momentan habe ich mein Tablinium noch im Palast des Kaisers. Im Trakt mit den Privatgemächern der kaiserlichen Familie. Das ist nicht so einfach, dort Zugang zu bekommen. Tatsächlich wurde mir aber auch angeboten, mir eine Bleibe außerhalb des Palatin zu suchen. Wo ich arbeiten und nächtigen kann. Ich will allerdings zunächst einmal ein paar Wochen verstreichen lassen, meinen Aufgaben nachgehen und dann weiter überlegen, wie ich es mache. Ich kümmere mich ja auch ehrenamtlich um die Kranken, die den Askulapiustempel auf der Tiberinsel aufsuchen und um das von mir gegründete Heiligtum am Almo mit seinen Behandlungsräumen und Kuranwendungen. Wäre denn nicht eine Kur auch eine gute Sache für deinen Verwandten Varus? Ich meine nicht unbedingt am Alno. Da sind sehr viele schwer Kranke und hochgradig ansteckende Patienten untergebracht. Aber eines der ruhigen schönen Seebäder, wie Baiae, mit seinen Thermen und dem herrlichen Klima? Ich habe großartige Berichte davon gehört. Leider war ich noch nie dort. Was hältst du davon?"

  • Er machte eine beschwichtigende Geste


    "Keine Sorge ich werde dich nicht bitten mich demnächst in den Kaiserpalast einzuschleusen. Nicht das du glaubst ich will dich ausnutzen und über dich in die Nähe der Kaiserfamilie kommen. Das ist es nicht!"


    Sie nahm es ihm offenbar nicht krumm und berichtete von Ihren weiteren Plänen


    "Nun um Anschluss an die Gesellschaft zu bekommen wäre eine Bleibe außerhalb des Palastes wohl besser. Jedenfalls wenn du mehr möchtest als als "Gefolge" der Kaiserfamilie wahrgenommen zu werden. Ebenso ist es ja bei so....weit oben stehenden Persönlichkeiten durchaus möglich das sie dir ihr Wohlwollen entziehen und dich rauswerfen. Du musstest ja leider gerade erst erfahren wie rigoros da dann vorgegangen wird. Nicht auszudenken wenn du Varus nicht begegnet wärst...wo alleine dein Gepäck gelandet wäre. Darin waren doch auch sicherlich Andenken an deinen Vater die du aus Alexandria mitgebracht hast oder?"



    Ach ja der Askulapiustempel
    "Du erinnerst mich mit deinen Worten an eine noch ausstehende Verpflichtung. Ich würde mich freuen in der nächsten Zeit den Tempel auf der Tiberinsel einmal besuchen zu können. Ich will ihm einiges an Förderung als Dank für Varus Rettung zukommen lassen!"


    "Du hast schon ein Heiligtum gegründet? Ich weiß ehrlich gesagt gerade nicht wo Alno ist. Die Idee für Varus halte ich für eine sehr gute. Ist er denn schon reisefähig?
    Wobei wenn ich genauer darüber nachdenke es wird jedem der es vorhat sehr sehr schwer fallen ihn davon abzubringen, sobald er genesen ist, in die Albaner Berge zu gehen. Hat er dir von seinen Weinreben noch nichts erzählt?"

  • Chrysogona nickte, als Commodus zu bedenken gab, dass das Wohlwollen der Herschenden eine unsichere Sache war. Er erwähnte die Andenken an ihren Vater.
    "Ja, selbstverständlich waren Andenken an meinen Vater darin", sie lächelte. "In erster Linie Bücher. Mein Vater gab kein Geld für alltäglichen Tand aus. Aber er sammelte Bücher. Einen großen Teil davon habe ich dem Museion bzw. der Bibliothek von Alexandria übergeben. Aber einige der seltenen und hoch interessanten Schriften habe ich natürlich auch mitgenommen."


    Er sprach sie auf das Heiligtum am Fluss Almo an. Sie wurde rot, weil sie sich so unklar ausgedrückt hatte, als wenn sie das Heilgitum selbst gegründet hätte. Da entstand gerade ein falsches Bild. Das galt es gerade zu rücken.
    "Nein, nicht ich habe es gegründet. Ich habe nur angeregt es zu gründen. Der Kaiser selbst ordnete die Gründung an und der Senat stellte die Mittel dafür. Ich konnte die Senatoren davon überzeugen, dass das zentrale Heiligtum in Rom auf der Tiberinsel ein Gefahrenpotential darstellt was die Ausbreitung von Seuchen angeht. Das Heiligtum am Ufer des Almo liegt idyllisch und ist perfekt geeignet. Von hier aus ist es gar nicht zu weit weg. Kennst du das Heiligtum der Nymphe Egeria? Noch ein kleines Stück weiter ist das Heiligtum, inmitten eines heiligen Haines."


    Sie hörte nachdenklich zu, wie Commodus vermutete, dass sich Varus baldmöglichst in die Albaner Berge zurückziehen würde. Sie nickte.
    "Nun, es ist seine Entscheidung. Ich werde es ihm in jedem Fall vorschlagen."

  • "Da kann ich deinen Vater sehr gut verstehen. Ich teile diese Leidenschaft sogar mit ihm. Eine Erbe welches zweifellos von meiner Mutter stammt. Leider ist ihre Bibliothek...alle Bücher, Manuskripte, Schreibrollen...alles was sie in ihrem ganzen Leben zusammen getragen hat bei dem Erdbeben vernichtet worden.
    Ich fange gerade erst an damit eine eigene Sammlung anzulegen", man hörte deutlich raus das Commodus ein Verlustgefühl hatte. Lediglich ob es ein doppeltes war und seiner anscheinend toten Mutter und der Bibliothek galt oder nur eines vom beiden war nicht einfach so heraus zu hören.


    Sie gab sich sehr bescheiden was Commodus gut gefiel
    "Naja das Geld mag von jemand anderem gekommen sein aber ohne deine Anregung würde es es nicht geben! Von daher mag ich der einzige sein, bleibe aber dabei das du es gegründet hast. Wenn du verzeihst würde ich mich jetzt einmal selbst zu einer von dir veranstalteten Führung in den beiden Anlagen einladen...was sagst du dazu?"


    Die Neuigkeiten über Varus schienen ihr nicht ganz zu gefallen.
    "Mach das...vielleicht täusche ich mich ja auch. Sei nur nicht verstimmt oder gar enttäuscht wenn er es ablehnt. So ganz freiwillig ist angesichts des schlechten Rufs der seid dem Aufstand auf uns lastet sein Rückzug nicht. Dazu hasst er die Stadt inzwischen richtig gehend und träumt und sehnt sich zwischen seine Reben. Auf der einen Seite kann ich ihn sogar verstehen. Die Reben schlagen weder verbal, noch emotional noch körperlich zu. Beim zusammenleben mit Ihnen bleibt man zwar so einsam wie man reingeht aber man riskiert auch keine weiteren Verletzungen."

  • Wieder lächelte Chrysogona und errötete leicht.
    "Ja ich würde dir gerne eine Führung in beiden Heiligtümern geben. Dann kann ich mich für die schöne und interessante Fühurung durch dein Haus hier revanchieren."
    Was Varus anging blieb Commodus vorsichtig. Chrysogona, die nur das Beste für den Helvetier wollte, nahm sich vor, nicht so schnell kleinbei zu geben. Sie würde versuchen Varus vom Sinn einer solchen Kur zu überzeugen.

  • "Dann ist das abgemacht...sobald wir einen Termin finden an dem es unser beider Verpflichtungen zulassen!"


    Commodus freute sich jetzt schon darauf...auch wenn es vielleicht etwas merkwürdig war sich über einen Besuch bei Kranken und Siechen zu freuen.


    "Was hältst du davon wenn wir nun den Rest angehen?"

  • "Sehr gern, Commodus!, wo geht es weiter?"


    Chrysogona sah sich neugierig um. "Das Haus scheint riesig zu sein. Ich fürchte ich würde mich verirren, wenn ich hier alleine meinen Weg suchen müsste."
    Die Griechin lachte und zwinkerte dem Helvetier zu.

  • Nun schien Commodus ein wenig verlegen zu werden. Grinsend antwortete er:


    "Ach was...es ist doch alles am Ende rund um das Atrium. Wenn du dich verirrt hast lauf einfach in die Mitte des großen Raumes und du wirst gerettet."



    Nachdem sie ihr Gespräch im Tablinum beendet hatten und danach den Aufenthaltsraum der Sklaven hinter sich hatten führte Commodus seinen Ehrengast zum daneben liegenden Lararium.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!