• „Nein... vielleicht ein bisschen. Aber er war am Anfang viel unhöflicher. Aber egal. Und außerdem kann er gern in die Villa kommen, dort kann ich mit ihm, wenn er es denn möchte ein Gespräch führen. Aber du weißt, das meine Zeit mitunter begrenzt ist und ich habe dir versprochen, das der Tag heute dir gehört und du weißt wie ich zum Thema versprechen stehe.“ Sagte ich und schob sie weiter in die Richtung in die ich wollte. Schließlich hatte ich ja noch eine Überraschung für sie So standen wir nun also vor einem kleinen unscheinbaren Stand. „Salve Tiberius.“ „Salve et tu. Ist die Bestellung eingetroffen.“ „Ja ist sie.“ Nun verschwand der Händler nach hinten und kam mit einem Korb wieder heraus. „Übergib es meiner Sklavin.“ Sagte ich und übergab das Geld. Es ist für dich. Luna hat es mir verraten.“ Sagte ich mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippen.

  • Im Hintergrund war Tuca damit beschäftigt sich intensiver mit den Auslagen zu beschäftigen. Ein wenig erschrocken war sie, als der Dominus sie dem Patrizier vorstellte. Tuca sagte nichts dazu und reagierte eher mit Zurückhaltung.
    Für sie war es eine Erlösung als der Iunier ihr sagte sie solle nach Schmuck sehen. Der Zusatz, dass sie sich was aussuchen durfte, freute sie ungemein. Erst der Schmuck für Domina Proxima. Ohrringe zum anheften, ein paar goldene in Halbmondform, besetzt mit einem Granaten, drei frei hängende Kettchen, an den äußeren zwei kleine Granate, an der mittleren ein kleiner Erot. Ein zweites Paar etwas einfacher. Der Hauptteil sah wie ein Tutulus aus an dem ein kleiner Stabanhänger mit einem Granat befestigt war. Passend zu beiden eine Goldkette mit drei Granaten und einen Armreif mit ein Für sich selbst fand Tuca einen kleinen bronzenen Bastet-Anhänger. Der Händler legte die ausgesuchten Schmuckstücke beiseite und Tuca zeigte sie dem Iunier. „ Dominus, die Schmuckstücke sind schön, aber der Preis ist viel zu hoch. Sieh sie dir erst an.“

  • Proximus betrachtete die Stücke, die Tuca ausgesucht hatte, und diese gefielen ihm selbst auch sehr. "Also ich finde das sie wirklich gut gewählt sind, aber ich finde, Du kannst Dir gerne ein größeres Stück nehmen, als diesen Anhänger, wenn Du es möchtest." schließlich war der junge Iunier Tuca immer noch sehr dankbar, und natürlich auch für die Zukünftige Hilfe. "Versuche noch ein wenig mit dem Händler zu feilschen, wenn Du findest das der Preis nicht gerechtfertigt ist, aber such Dir noch was schönes für Dich aus, ja?" fügte Proximus hinzu, während er schon einen Stand weiter, Kleider erblickte. "Hier, nimm das, und kaufe damit dann die guten Stücke, sobald Du einen guten Preis verhandelt hast, komm dann zu mir hinüber zu diesem Stand." Schon drückte Proximus Tuca einen Beutel voll Münzen in die Hand, und zeigte ihr zugleich, den Stand auf den er zugleich zuschritt.

  • Ich lies mich durch den Markt führen und nickte ihm bei seinen Worten zu. Als wir am Stand stehen blieben, sah ich ihn verwirrt an, doch als der Händler mit einem Körbchen wieder zurück kam, starrte ich in ein paar wunderschöne blaue Augen. Das quicken des Hundes raubte mir beinahe den Verstand. Ich verzog erschrocken meine Lippen, nahm das Tier aus dem Körbchen und drückte es an meine Brust. Mit großen Augen sah ich meinen Dominus an und fing beinahe an zu weinen. "Du...kaufst mir einen Hund?!" flüsterte ich, da ich gerade beinahe dazu imstande gewesen wäre, zu schreien, doch ich unterlies es. Immerhin wollte ich den Welpen nicht erschrecken. "Warum? Ich meine... Luna! Das ist... Bei den Göttern...vielen vielen vielen lieben Dank!!" keuchte ich und sah unglaublich glücklich aus. Ich drückte das Tier enger an mich und strich ihm durch das zarte Fell. "Hi mein kleiner Schatz! Wie nenne ich dich denn? Wie wäre es nach meinem ältesten Bruder Tyr? Darf ich ihn Tyr nennen? Gehört er mir??"

  • Die Schmuckstücke gefielen. Sie passten besonders gut zu den schwarzen Haaren. Das rot der Grananten und das Gold, dazu roter Lippenstift. Tuca sah sie fertig geschminkt und geschmückt vor sich. Sie sollte sich was größeres aussuchen ? Tuca würde es tun, aber was sagte die Domina dazu? Eine Sklavin mit teurem Schmuck? Gegen ein Amulett hatte sie sicher nichts einzuwenden. Nicht das sie bei einer goldenen Kette dachte, Tuca hätte sie gestohlen. Sie blieb bei dem kleinen Bastet-Anhänger. Nach kurzem überlegen, nahm sich Tuca eine kleine 7cm hohe Isis-Bronze dazu. „ Was willst du für alles zusammen haben?“ Der Händler sah sich alles an. Sah auf den Beutel, den Tuca hielt. „ 55 Sesterzen.“ Tuca sah ihn abschätzend an. „ Willst du mich ausrauben??“ sagte sie laut. Der Händler zog den Kopf ein. „ Gut, sagen wir 48 Sesterzen.“ Tuca sah sich die Ohrringe an. Sah zum Nachbar-stand und tat so, als ob sie dort besseres erspäht hatte. Der Händler wollte sich das Geld nicht entgehen lassen. „ Du bekommst alles für 45 Sesterzen.“ Tuca prüfte die Kette. „ Den Schmuck für… 35 Sesterzen. Die Bronze und den Anhänger so dazu.“ Der Händler schluckte. Tuca sah provokatorisch zum Nachbarn. „ Ja, abgemacht. Gib die 35 Sesterzen.“ grummelnd packte er den Schmuck in eine kleine Spanschachtel. „ Du hast sicher ein Lederband zum Anhänger.“ Widerwillig gab er das Band dazu. Tuca fädelte den Bastet-Anhänger auf und legte das Amulett gleich an. Sie packte die Isis-Bronze in den Korb, den Beutel und den Schmuck deponierte sie in ihrer Tunika. Da war er vor Dieben sicher. Ein suchender Blick, der Dominus war gefunden. Tuca ging strahlend zu ihm hinüber.

  • Ich erfreute mich an ihrer offensichtlichen Freude. „Ein Wolfshund.“ verbesserte ich sie. „Ein Wolf war leider nicht zu bekommen.“ Ja genau ich hatte es versucht. Weil Luna sagte Adria wolle einen Wolf. Aber einen zu bekommen war irgendwie unmöglich gewesen, weshalb ich diesen Kompromiss eingegangen war. „Oh du kannst sie nennen wie du willst.“ Sagte ich, beugte mich vor, wuschelte der kleinen Fellnase über den Kopf und flüsterte Adria grinsend zu. „Du glaubst doch nicht, dass es zulasse, das dir ein männliches Wesen zu nah kommt.“ Ich sah ihr in die fröhlichen Augen und wusste, dass die Entscheidung richtig war. „Ja sie gehört dir. Wie du weißt, habe ich wohl bald nicht mehr so viel Zeit und damit du nicht so allein hier bist. Und vor allem, damit du nicht allein ausreiten musst. Also ja ich schenke dir einen Hund.“

  • Während Tuca das Geschäftliche erledigte, sah sich Proximus am nächsten Stand einige Kleider an. Sofort fielen ihm ein Grünliches und Rötliches auf, das ihm scheinbar sehr gefiel. Sanft fuhr er mit seinen Fingerspitzen über den Stoff, und betrachtete die Kleider sehr genau, schon sah er sich darin, und ein strahlen war zu sehen, das sich über sein Gesicht breit machte.


    Und da war gleich noch jemand der strahlte, nämlich Tuca, die schon auf den jungen Iunier zukam. "Und Tuca, konntest Du einen guten Preis verhandeln?" fragte Proximus neugierig. "Und was sagst Du zu den Kleidern hier, meinst Du, die würden sich eignen?" Tuca wusste genau um wen es ging, von daher musste Proximus auch nichts genaueres hinzufügen. "Ich hoffe Du hast auch was schönes für Dich gefunden?" fragte er zusätzlich noch nach, da er Tuca schließlich auch eine Freude machen wollte. "Ich würde sagen wir nehmen hier noch ein paar Stücke mit, und machen uns dann auf den Weg, ich würde mir die Sachen zuhause etwas genauer ansehen." auch hier dürfte die Nubierin genauer verstehen, was Proximus damit meinte.

  • Ich nickte ihm freundlich zu und lachte bei seiner Aussage. "Mit ihr werde ich mich nicht langweilen. Dann eben nach meiner Mutter...Maya." gab ich ihm zu verstehen und kuschelte mich sofort an Nero. Ja mir war es vollkommen egal, ob wir nun angestarrt werden oder nicht, was die Leute davon hielten, aber ich wollte mich einfach bedanken. "Sie ist so wunderschön. Schau ihr süßes Gesicht.... sie ist unglaublich hübsch...Danke! Vielen lieben Dank!" wiederholte ich freudestrahlend über beide Ohren und drückte das Tier erneut an mich. "Ich werde mich gut um dich kümmern und du bekommt nur das beste Essen und ganz viel Liebe!" flüsterte ich dem Welpen zu und sah Nero wieder an. Ich streichelte ihm mit einer Hand über die Wange und lächelte ihn noch immer an. "Das ist das schönste Geschenk was ich in meinem Leben je erhalten habe! Erst Ares und nun Maya? Ernsthaft: Womit hab ich das verdient??"

  • Ich zog sie in meinen Arm. Schaute auf die kleine Hündin. „Willkommen in der Familie Maya.“ Und drückte sie vorsichtig an mich. Ich zuckte mit den Achseln. „Nun ich seh dich einfach gern glücklich.“ Sagte ich. „So dann hat sich jetzt unser Einkaufzettel wohl etwas angewachsen oder? Also was brauch er wohl alles? Dort hinten ist ein Töpfer, dort sollte wir Näpfe bekommen und da bekommen wir bestimmt eine Decke auf der sie schlafen kann. Und zum Fleischer sollten wir wohl auch gehen oder? Also wo fangen wir an?“ Fragte ich sie. Die kleine Hündin gähnte herzhaft. „Oh schau sie ist müde. Komm leg sie in ihren Korb und wir kaufen alles was nötig ist so lang sie schläft.“

  • Langsam legte ich die Hündin in ihren Korb, streichelte ihren Kopf und nickte Nero zu. "Das ist wirklich unglaublich nett von dir Nero... ich danke dir wirklich vom ganzen Herzen. Darf ich sie dann auch mit auf das Anwesen nehmen? Meinst du Ares wird sich mit ihr verstehen?" ich nahm seine Hand und drückte diese Fest, als ich mit ihm los ging und mich an den Ständen umsah. Ich strahlte tatsächlich über beide Ohren. So viel Freude hatte ich nicht mehr, seit ich das letzte mal in meinem Dorf war. Es war unglaublich freundlich von ihm gewesen, so eine unsagbar liebe Geste mir dieses Tier zu kaufen... am liebsten hätte ich ihn angesprungen und hätte ihn nie wieder losgelassen, doch ich lies es bleiben. Beim Töpfer machte ich halt und sah mich interessiert um. Ich nahm einige Schüsseln in die Hände und begutachtete diese. Ich nahm einfach irgendwelche in guter Qualität und bezahlte sie. Wie die Dinger aussahen war mir im Endeffekt egal, ich wollte nur gute Qualität davon haben. "Ein Halsband schenke ich ihr auch. Meinst du wir können ein ähnliches nehmen wie mein Anhänger? Das man weiß, zu was für ein Haus sie gehört, nicht das sie gejagt wird weil man denkt, sie sei ein Wolf."

  • Ich nickte und betrachtet einfach ihre Freude. „Ja natürlich nehmen wir sie mit. Und Ares ist eigen, aber ich denke das er sich ganz sicher mit ihr verstehen wird.“ Warum sollte er auch nicht? Vielleicht wäre er etwas eifersüchtig, er teilte so ungern, aber er würde die Hündin bestimmt akzeptieren. „Nun so lange du ihn nicht vernachlässigst zumindest.“ Ich beugte mich zu ihr und flüsterte ihr zu. „Das gleiche gilt auch für mich.“
    Ich schaute ihr zu, wie sie fröhlich einkaufte. Es war einfach erfrischen. Wann hatte ich eigentlich das letzte Mal so viel Freude? Wenn man es genau betrachtete noch nie. Und dabei fühlte es sich so verdammt gut an. „Ja sie bekommt ein Halsband, eins aus Leder und wir lassen ihr eine Anhänger mit dem tiberischen Luchs fertigen. Schau dort gibt es Lederwaren, da bekommst du bestimmt was du suchst. Ich werde den Anhänger in Auftrag geben. In der Nähe der Villa ist ein Goldschmied, er hat auch deinen angefertigt.“ Ich sah mich um und entdeckte eine kleine Garküche. So nahm ich ihr den Korb und die Schalen ab. „Du besorgst alles was noch gebraucht wird und ich und Maya wir warten genau dort auf dich.“ Ich zeigte zu der Garküche und setzt mich in Bewegung um dort noch einen Platz zu erhaschen. Während ich nun wartet bestellte ich zwei kühle verdünnte Weine.

  • Sofort gab ich ihm den Korb und nickte ihm zu. "Einverstanden. Dann bis gleich." gab ich noch von mir, strich ihm einmal über den Arm und ging sofort los um den restlichen Kram für den Hund besorgen zu können. Ich besorgte gutes Fleisch, ein ledernes Halsband für Maya und noch ein paar andere Kleinigkeiten. Für Nero kaufte ich ein Notizbuch mit Ledereinband, ich würde es aber zuhause noch ein wenig bearbeiten. Dann hat er etwas von mir, statt ich nur immer von ihm. Mit vollgepackten Händen ging ich zurück zur Garküche und setzte mich zu meinem Dominus. Vom weiten sah ich schon sein freudiges Gesicht und musste direkt lächeln, so böse, wie ihn immer alle einschätzten war er nicht, auch wenn mich sein undurchdringlicher Blick wahnsinnig machte. Ich sah darüber hinweg. "So mein Schatz, ich habe Fleisch, ich habe ein Lederhalsband, ich habe ein paar Leckereien für Maya und ich hab mich selbst auch wieder unbefleckt mitgebracht. Ich denke das sollte erst einmal reichen für die nächste Zeit." gab ich nun zum besten und streichelte meinem Hund nun kurz über den Kopf. Dieses süße Ding brachte mein Herz zu schmelzen. Freundlich lächelte ich ihn an und nahm einen großen Schluck meines verdünnten Weines. "War das dein ernst? Du lädst den jungen Römer auf dein Landgut ein um mit ihm zu sprechen? Ich kann nicht versprechen, dass ich nett sein werde." ich rümpfte nur die Nase und lehnte meine Ellenbogen auf die Tischplatte ehe ich mein Kinn auf meinen Fäusten stützte.

  • Ich genoss meinen Wein und betrachtete die Menschen die hier auf dem Markt ihren Geschäften nachgingen. Einkauften, Waren feilboten. Die Sklaven, die für die haushalte einkauften. Zwei Frauen, die sich über die neuste Mode unterhielte. Zwei Senatoren die über die nächsten Wahlen und die möglichen Kandidaten sinnierten. Zwei Geschäftsleute die gerade einen Vertrag zur gegenseitigen Lieferung abschlossen. Dort ein Händler, der mit einer Kundin um den Preis stritt. Die Frau behauptete seien Ware wäre Ausschuss und ja und jene die kaum was zum Leben hatten. Jene die diejenigen die hier eingekauften anbettelten und dort der vielleicht zehnjährige Junge, der gerade am Nebentisch den älteren Mann um seinen Geldbeutel erleichtern wollte.
    Ich fuhr meinen Arm aus und zog den Jungen von dem Mann und seiner Beute weg und näher zu mir. Sein entsetzter Blick traf auf meinen, ja genau auf den den Adria so hasste, undurchdringlichen Blick. Weder konnte man sehen ob ich sauer oder ungehalten oder böse war. Der Junge zittert sichtlich, denn er war sich sehr wohl bewusst, was er gerade getan hatte. Er wusste sehr wohl, dass ich nur die Urbarner rufen brauchte und er würde zumindest ein paar Tage in einer Zelle hocken, wenn nicht sogar Schlimmeres. „Wie heißt du?“ „Timon, Herr.“ „Wo sind deine Eltern?“ „Vater ist tot, er war in der Legion und ist nicht zurückgekehrt. Mutter sie arbeitet immer mal wieder hier und da um uns Kinder... ich unterstützt sie.“
    Ich nickte nachdenklich. Eine jener Familie, wo die Väter die Frauen nicht ehelichen konnten, weil sie in der Legion waren. Ich griff unter meine Tunika und holte ein paar Münzen hervor. „Hier nimm und gib sie deiner Mutter und du kommst morgen zu Villa Tiberis, ich denke ich hätte wohl ab und an eine paar Aufträge für dich.“ Der Junge hatte wohl mit allem gerechnet aber damit nicht. “Was.. ähm ja Villa Tiberia morgen. Ja Herr.“ Ich ließ den immer noch zitternden Jungen los. „Gut dann sehen wir uns morgen.“ Ja Herr." und schon war der Jungen weg. Als ich nun wieder in Richtung des Markes blickte, sah ich Adria vollgepackt mit tollen Sachen und lächelte ihr entgegen.
    „Gut.“ Kommentierte ich, dass sie alles bekommen und sich selbst auch heil wieder zurückgebracht hatte. Ich schob ihr den verdünnten Wein zu. „Nun nicht gleich auf das Landgut. Nein er kann mich hier im Stadthaus besuchen.“ Sagte ich. Ich wusste, dass sie meine Gedankengänge kaum nachvollziehen konnte. „Ich weiß nicht ob es etwas nützt. Ich habe zwar einen gute Patron, aber um in den Senat zu kommen und im Wahlkampf um das ein oder andere Amt werde ich Unterstützung unter anderem im Wahlkampf brauchen. Wer weiß, vielleicht kann er mir eines Tages nützlich sein.“ führte ich also etwas näher den Grund meiner Einladung aus.

  • Das Kind sah ich nicht mehr, weswegen ich auch nicht weiter nachfragte. Bei seiner Ausführung nickte ich verständnisvoll und nahm Maya auf den Schoß. Ja das Tier machte mich unsagbar glücklich. Müde legte sie sich hin und schlief einfach unbeirrt weiter. Als ich mich in der Stadt umsah, war eigentlich nichts besonderes zu sehen. Außer vielleicht die Sklaven die wie Trauerklose hinter ihren Herren hinterher liefen. Ich verzog meine Lippen und seufzte leicht, denn einige sahen unglaublich eingeschüchtert aus. Daran ändern konnte man nichts.


    "Du versuchst die Leute zu deiner Gunst ein wenig zu manipulieren, ich verstehe." gab ich ihm zu verstehen und nahm erneut einen Schluck Wein. "Eine Frage... wo genau...bekommt ihr eigentlich eure Sklaven her?"

  • Auch ich nahm einen Schluck Wein. „Nun die meisten Männer und Frauen sind aus den eroberten Gebieten. Also Kriegsgefangene. Aber auch die Piraterie trägt ihnen Teil dazu bei. Piraten und Räuber entführen Menschen, so wie wohl auch bei dir, und verkaufen sie auf den Märkten. Früher gab es noch die Schuldsklaven, jene die ihren Körper, ihre Arbeitskraft und Freiheit verkaufen musste um ihre Schulden zu begleichen, dies wurde jedoch vor langer Zeit schon verboten. Dann gibt es noch jene die für ihre Verbrechen zur Sklaverei verurteilt wurden. Und natürlich noch die Kinder. Kinder von Sklaven sind automatisch Sklaven und gehöre dem Besitzer der Eltern. Und dann gibt es noch jene römische Bürger, die so arm sind, dass sie sich lieber in die Sklaverei begeben, weil sie dort einen gesichertes Leben haben.“ Führte ich aus und trank einen weiteren Schluck Wein. Ja ich berichtete das vollkommen neutral, denn für mich waren Sklaven was vollkommen alltägliches und somit natürlich auch ihre Wege in eben jene Sklaverei.

  • Bei seiner Ausführung sah ich ihn etwas irritiert an. Wie konnte er nur über ein Menschenleben nur so belanglos sprechen? Mich störte es nicht, dass es Sklaven gab, mich störte der Umstand drumherum. Mich störte, dass ein Sklave als Sache angesehen wurde, anstatt als Mensch. "Bin ich auch eine Sache für dich? Wäre ich ersetzbar?" fragte ich ihn und sah dabei undurchdringlich in seine Augen, mein Blick durchbohrte ihn beinahe. Etwas das ich schon vor längerer Zeit fragen wollte. War ich denn quasi wie ein Möbelstück das man sich einfach neu besorgen konnte? Der Gedanke daran machte mich tatsächlich ein wenig traurig...aber hauptsächlich wütend. Ich sah ihn aber nicht wütend an, sondern einfach eiskalt. Ein Blick, den man von mir nicht kannte, aber das war so, wenn ich mich von etwas distanzieren wollte. "Was ist ein Sklavenmarkt? WO ist er...? "

  • Das lächeln verschwand von meinem Gesicht und ich setzte wieder jene Miene auf, die nichts über meine Gedanken aussagte. Ich sah sie lange nachdenklich an. Nein ich weil ich die Antwort nicht wusste, sondern weil sie mir diese Frage stellte. Ich trank meinen Wein aus und stellte den Becher ab, winkte die Bedingung heran und bezahlte sie. Nein ich hatte immer noch nicht auf ihre Frage geantwortet. „Weißt du das wirklich nicht?“ Fragte ich sie schließlich, als ich mich erhob. „Komm mit. Ich zeig dir einen der Sklavenmärkte.“ Ich ging in östlich Richtung um zwei Ecken herum und dann hörte man schon die Stimme des Händlers, der gerade in lautstarken Worte seine menschliche Ware feil bot.

  • Da war er wieder...der Blick der nichts aussagte. Natürlich wusste ich die Antwort auf meine Frage, natürlich wusste ich, dass ich nicht mehr ersetzbar war, aber hin und wieder sprudelten die Fragen immer recht unüberlegt heraus - ich schob es gerne auf meinen jugendlichen Leichtsinn. Ich wollte ihn tatsächlich nicht provozieren, aber hin und wieder war ich der Sache nicht sicher. Auch wenn er es mir schon 1000x erklärte, war ich dennoch ein wenig verwirrt, warum er keinen Ärger bekam, dass er so einen engen Kontakt mit seiner Sklavin pflegte - ja...manche hatten Sklaven als ihre Geliebten gewählt blablabla...aber hinter das gesamte System stieg ich noch nicht. Es war merkwürdig, Tatsache.


    Als er aufstand und in eine Richtung einschlug, packte ich das ganze Zeug zusammen, nahm den Korb, in den ich Maya wieder legte und folgte ihm schweigend. Er sprach schließlich auch nicht mit mir. Hinter einer Ecke lauerte wohl nun der Sklavenmarkt und als ich mir das genauer betrachtete, staunte ich nicht schlecht - Sklaven wurden tatsächlich wie Gegenstände verscherbelt. Germanen hatten ebenfalls Sklaven, allerdings war unser Dorf zu klein, als das wir sowas gehabt hätten. Ich hatte tatsächlich keine Ahnung von solchen Dingen. Etwas schockiert sah ich mich um und drehte meinen Kopf in eine Richtung, in die ich sie besser nicht gedreht hätte.
    Ein Sklave wurde sehr unhöflich, pöbelte und wollte auf Römer losgehen, dieser wurde gepackt, auf den Boden gedrückt und ausgepeitscht. Keine normalen Schläge...ich sah tatsächlich Hautfetzen fliegen. Das Blut rann langsam über seinen Rücken und er wurde ziemlich schnell zum schweigen gebracht.
    Ich wich einen Schritt zurück und schüttelte nur unbemerkt den Kopf. Langsam verstand ich, worauf der Iunier hinaus wollte: Ich wäre wohl genauso bestraft worden, wenn ich an einen Menschen geraten wäre, der das ganze nicht so belustigt mitangesehen hätte, nachdem ich ihn beleidigt hatte. Mein Glück war beinahe mit Händen zu greifen. Kurzerhand drehte ich mich einfach um und verschwand aus dem Teil des Marktes. Beinahe hätte ich mich übergeben. Eine Hand lehnte sich gegen eine Mauer und ich beugte mich ein wenig vornüber. Mir war wirklich schlecht geworden. Zitternd stand ich an der Mauer und sah die vorbeihuschenden Leute beinahe schon panisch an. DAS war der Grund, warum kein Sklave sich gegen diese Menschen erhoben und auch mal sagten, was sie von ihnen hielten, daher wurde alles hinter vorgehaltener Hand getuschelt. Es war eine unglaubliche Frechheit. Ich hatte davon keine Ahnung, ich wollte davon keine Ahnung haben.

  • Tuca gab ihm den Beutel mit den restliche Sesterzen zurück. „ 35 Sesterzen für Schmuck und diese beiden Sachen.“ Sie zeigte ihm den Anhänger und die kleine Statue, die sie für sich gekauft hatte. Die Kleider die er ausgesuchte hatte sahen sehr schön aus und passten zu ihm. Bis auf eines, dass legte Tuca zurück. Das blasse Lila stand ihm gar nicht. " Dieses steht der Domina nicht, das lassen wir da." 4 Kleidern von blass rot, bis tief grün landeten im Korb von Tuca. „ Ja, Dominus. Die vier sollten für den Anfang reichen. Die Farben sprechen für sich. “ Auf dem Rückweg kaufte Tuca noch ein paar Dinge, die für den Haushalt gebraucht wurden.

  • Schweigend ging gingen wir die den ganzen Weg. Als der Sklavenmarkt in Sicht gekommen war, ließ ich sie vor gehen. Ich selbst hielt mich im Hintergrund. Ja Sklaven war nötig und notwendig, aber ich schicke zumeist einen Verwalter oder vertrauten zu den Märkten. Jenen den ich vertraute, dass sie die Ware einschätzen konnten. Ich mochte diese Zurschaustellung einfach nicht.
    Mein Blick blieb so nun auch auf jenem Sklaven, dem man gerade die regeln beibrachte. Ich schüttelte fast schon angewidert den Kopf. Adria entfernte sich und ich wusste warum sie das tat. Bevor ich ihr folgte ging ich zu dem Händler, sprach kurz mit ihm und schon hatte der Sklave, der ja nun als beschädigte Ware galt einen neuen Besitzer. Das Brandzeichen, weiches mir der Händler anbot lehnte ich dankend ab. Ich wies jedoch an, dass man den Mann zur Villa liefern sollte.
    Ich weiß selbst nicht, warum ich ausgerechnet diesen Sklaven gerade erworben hatte. Ich würde mich einfach später darum kümmern. Eine Aufgabe würde sich schon finden lassen, zur Not würde ich ihn auf das Landgut bringen und Wulf überlassen.
    Ich fand Adria und legte ihr sanft die Hand auf den Rücken. Als ich ihr Zittern spürte, drehte ich sie zu mir um und zog sie in meine Arme. Ich sagte zunächst nichts, sondern hielt sie einfach nur fest.
    So standen wir nun eine ganze Weile. Bis ich schließlich leise sagte. „Du bist weder eine Sache noch ersetzbar. Komm wir gehen nach Hause.“

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