An diesem Tag unternahm Tiberius ein etwas andere Reise. Der Grund wa simpel. Er wollte die Zukunft erfahren. Nicht mehr und nicht weniger. Er sah seinen Weg nicht mehr klar vor sich. Er hatte so einige Ideen. Sollte er eher seine Karriere im Dienste der Götter verbringen oder eher im Dienste des Staates? Keine einfache Überlegung und obwohl ihm das Orakel wahrscheinlich keine uneigennützige Antwort geben konnte, würde er doch sicher einen Fingerzeig erhalten.
Abrupt rissen der Lärm und das Treiben ab, als er sich dem heiligen Bezirk näherte. Für Cumae war das Orakel eine wunderbare Möglichkeit um reich zu werden. Der Strom der Pilger riss niemals ab. Dieser Strom wollte versorgt werden. Mit Essen, Wein und Opfergaben und das Geschäft florierte. Und doch hatte es das Heiligtum geschafft, sich seine mystische Aura zu bewahren, die die Pilger hier suchten. Der perfekte Ort für Tiberius. Nur langsam wurde ihm nun die ganze Dimension dieses Ortes gewahr, die im Trubel leicht in den Hintergund geraten konnte. Hier beim Orakel der Sybille war er auf den Sockel einer der tragenden Säulen dessen gestoßen, was es bedeutete, Römer zu sein. Dieser Ort hatte nichts von der Affektiertheit und Schnellebigkeit in der Stadt, die heute der einen Mode hinterher lief und am nächsten Tag der anderen. Wo heute der eine gefeiert wurde, nur um am Tag darauf aus der öffentlichen Gunst zu verschwinden. Hier aber lag der Anker, die Kontinuität Roms. Stetigkeit, Stolz und eine ruhige Strenge meinte der Valerier hier intensiv wahrzunehmen.
Neugierig sah er sich nach den Priesterinnen um.