In Vorbereitung auf den Nachtdienst in der Subura, der auf eine Centurie der Urbaner zukam, setzte der Preafectus Urbi an einem der Tage nach den Saturnalien ein Auffrischungstraining für die betreffenden Milites an. Darüber hinaus plante er, die übrigen Cohorten ebenfalls regelmäßig einer solchen Ertüchtigung zu unterziehen, damit die gesamte Truppe in der Öffentlichkeit stets ein tadelloses Bild abgab. Für die Suburacenturie besaß dieses Training nicht nur den Auffrischungscharakter, sondern sollte als stets verfügbares Handwerkszeug dienen, um allein durch diszipliniertes und selbstbewusstes Auftreten Stärke zu signalisieren.
Da es sich bei der Suburastation - als erste ihrer Art - um ein persönliches Projekt des Praefectus Urbi handelte, ließ der es sich nicht nehmen, kurz nach dem Antreten persönlich dem Exerzierplatz zuzustreben. Lange Jahre unterwies er selbst Legionäre, trainierte und unterrichtete sie in allen möglichen Disziplinen der Grundausbildung und leitete Übungsmärsche. Menecrates musste niemand erzählen, worauf es ankam. Er wusste es selbst und sein Anspruch nahm im Laufe der Jahre nicht ab. Ein wenig Einblick in die Ausbildung der Urbaner hatte er sich bereits genehmigt, heute setzte er diese Erfahrung fort.
In Begleitung seines Sekretärs und eines Schreibstubenunteroffiziers näherte er sich dem Platz. Er hatte sich einen Mantel umlegen lassen, denn obwohl das Klima hierzulande nicht mit dem in Germania zu vergleichen war, fröstelte es ihn leicht. Im Gegensatz zu den Soldaten würde er auch auf der Stelle verharren und konnte sich nicht warmlaufen. Sein bandagierter Arm ragte aus der Kleidung hinaus. Ein kühler Wind umstrich die ungeschützten Hände.
Er nickte dem Optio zu, als er den Rand des Platzes erreichte. Der nahm Haltung an und rief:
"Milites, state! Oculus prosam! Praefectus Urbi adest!" Damit durchbrach er das Geschehen - bisher geleitet vom Centurio der angetretenen Männer.