Aufbautraining im Exerzieren

  • In Vorbereitung auf den Nachtdienst in der Subura, der auf eine Centurie der Urbaner zukam, setzte der Preafectus Urbi an einem der Tage nach den Saturnalien ein Auffrischungstraining für die betreffenden Milites an. Darüber hinaus plante er, die übrigen Cohorten ebenfalls regelmäßig einer solchen Ertüchtigung zu unterziehen, damit die gesamte Truppe in der Öffentlichkeit stets ein tadelloses Bild abgab. Für die Suburacenturie besaß dieses Training nicht nur den Auffrischungscharakter, sondern sollte als stets verfügbares Handwerkszeug dienen, um allein durch diszipliniertes und selbstbewusstes Auftreten Stärke zu signalisieren.


    Da es sich bei der Suburastation - als erste ihrer Art - um ein persönliches Projekt des Praefectus Urbi handelte, ließ der es sich nicht nehmen, kurz nach dem Antreten persönlich dem Exerzierplatz zuzustreben. Lange Jahre unterwies er selbst Legionäre, trainierte und unterrichtete sie in allen möglichen Disziplinen der Grundausbildung und leitete Übungsmärsche. Menecrates musste niemand erzählen, worauf es ankam. Er wusste es selbst und sein Anspruch nahm im Laufe der Jahre nicht ab. Ein wenig Einblick in die Ausbildung der Urbaner hatte er sich bereits genehmigt, heute setzte er diese Erfahrung fort.


    In Begleitung seines Sekretärs und eines Schreibstubenunteroffiziers näherte er sich dem Platz. Er hatte sich einen Mantel umlegen lassen, denn obwohl das Klima hierzulande nicht mit dem in Germania zu vergleichen war, fröstelte es ihn leicht. Im Gegensatz zu den Soldaten würde er auch auf der Stelle verharren und konnte sich nicht warmlaufen. Sein bandagierter Arm ragte aus der Kleidung hinaus. Ein kühler Wind umstrich die ungeschützten Hände.
    Er nickte dem Optio zu, als er den Rand des Platzes erreichte. Der nahm Haltung an und rief:
    "Milites, state! Oculus prosam! Praefectus Urbi adest!" Damit durchbrach er das Geschehen - bisher geleitet vom Centurio der angetretenen Männer.

  • Es war vermutlich eine weise Entscheidung des Praefectus, ein Auffrischungstraining anzusetzen. Er selbst hatte im Vorfeld die Kampfbereitschaft der Truppe eigentlich in ganz ordentlicher Verfassung gesehen. Aber er gestand sich ein, das mehr Exerzieren selten schlecht war. Auch für ihn selbst. Vielleicht würde der Praefectus selbst in den Spaß einsteigen? Ach nein. Wohl nicht. Maro war gespannt.

  • Die Centurie war früh genug von dem Training informiert worden und hatte sich, ohne wirklich großartige Mängel, am Exerzierplatz eingefunden.


    Still und stramm standen die Miites da und warteten nun auf das weitere Vorgehen des Centurios.
    Eher unerwartet traf der Praefectus Urbi ein und ließ gleich wissen wer das Sagen hatte.


    Cerretanus hatte sich in der ersten Linie eingereiht. Rechts Aussen...gaaanz Aussen, was ihm nun als taktischer Fehler vorkam. Aber wurscht
    Nochmals nahmen alle Haltung an und blickten gerade aus.

  • Der Quintilier stand in der Formation, man wartete auf kommende Befehle. Sie waren angetreten, um weiteres Exerziertraining über sich ergehen lassen zu dürfen. Dass der Praefectus sie dabei mit seiner Anwesenheit beehren würde, das hatte sich vorher schon ein wenig herumgesprochen und so hatten sich die Soldaten schon darauf einstellen können. Canus hoffte dabei nur, dass die Anwesenheit dieses hohen Vorgesetzten die Übung nicht behindern würde. Nicht etwa, weil der Praefectus sich irgendwelche gestellten Szenen ansehen wollte, aber unter Aufsicht einer derartigen Person war es eben doch schwierig zu üben, ohne einen unnötigen Druck zu verspüren. So hoffte er auf die schlichte Pflichterfüllung seiner Kameraden.


    Dann aber kamen auch die entsprechenden Befehle, der Quintilier nahm gemeinsam mit seinen Kameraden Haltung an, die Ankunft des Praefectus Urbi wurde über den Platz gerufen. Tief atmete Canus durch, wartete in Ruhe ab und war schon gespannt, was genau heute an Kommandos und Übung auf dem Plan stehen würde. Mit den Augen folgte er dabei natürlich den Bewegungen des Präfekten, so wie es auch einige seiner Kameraden taten - ansonsten bewegten sie sich jedoch nicht. Die Ausrüstung wog schwer, aber man hatte sich durch das ununterbrochene Training inzwischen daran gewöhnt. Die Formation sah gut aus, sicherlich. Doch der Quintilier machte sich nichts vor: Jeder der Soldaten hatte in dem ein oder anderen Bereich dennoch etwas zu üben.

  • Äußerlich unbewegt - nur die Augen wanderten über die angetreten Männer hinweg - erlebte Menecrates das erneute Straffen der Körper. Er schätzte Disziplin, mehr noch als den Respekt. Innerlich zwang sich ihm unwillkürlich die Erinnerung an seine erste Übungseinheit mit Probaten auf. Vor unzähligen Jahren bezeichneten er und seine Kameraden einen Frischling als Probatus. Heutzutage nannte man diesen Tiro. Tja, lange war das her, dachte er bei sich. Früher war er nach Momenten wie diesem die Reihen abgeschritten, hatte auf die Schnürungen, den korrekten Sitz der Ausrüstung, sowie deren Unversehrtheit und Sauberkeit geachtet. Von der ersten Minute an sollten sämtliche Anwärter auf einen dauerhaften Posten in der römischen Armee wissen, dass ihr bisheriger Lebensstil nicht mehr gefragt war, ja sogar zu Schwierigkeiten führen würde und sie ihn schnellstmöglich ablegen mussten.


    Heute standen Milites vor ihm, keine Probaten oder Tirones. Trotzdem ging Menecrates die Reihen ab. Sein kontrollierender Blick ließ ahnen, worauf er achtete. Diese Männer stellten mehr als andere Urbaner das Aushängeschild der Stadteinheit dar. Bei einzelnen verweilte er länger, bei anderen erfasste ein kurzer Blick den tadellosen Zustand. Schließlich trat er an seinen ursprünglichen Platz, drehte sich den angetretenen Männern zu und sammelte sich kurz.
    "Milites, der Zweck dieser Trainingseinheit ist sicherlich jedem von euch bekannt. Der bloßen Bezeichnung füge ich Inhalte hinzu. Wir trainieren, um exzellent zu werden. Erst auf diesem Niveau strahlen wir die größtmögliche Stärke aus. Größtmögliche Stärke suggeriert größtmögliche Sicherheit. Das ist unser Bestreben. Dem exzellenten, selbstsicheren Auftreten ist es abträglich, wäre die Ausrüstung beschädigt, verdreckt oder unvollständig. Ich überzeichne, um allen klarzumachen, dass ich über den vollen Einsatz im Dienst hinaus auch erwarte, dass der größtmögliche Pedant keinerlei Kritikpunkt an eurer optischen Erscheinung findet. Das bedeutet: tägliches Putzen, Kontrollieren, Reparieren."
    Er blickte nochmals über die einzelnen Angetretenen. "Ihr vertretet Rom, ihr verkörpert Rom, ihr sichert Rom - bzw. zukünftig die Subura."


    Er ließ den Männern ein paar Augenblicke zur Verinnerlichung, dann wandte er sich an den Centurio. Ob der dann selbst die Lektion erteilte oder an der Optio delegierte, überließ er Octavius.
    "Centurio, das Kommando gehört dir." Da Menecrates bei den Urbanern noch keiner einzigen Unterweisung im Exerzieren beigewohnt hatte, entschied er sich zunächst für das Zuschauen.

  • Sim-Off:

    Huch das geht ja zügig hier^^


    Der Centurio war mit dieser Ansprache durchaus einverstanden.


    "Ihr habts gehört Männer. Exzellenz und Stärke. Dem ist an sich wenig hinzuzufügen. Wir werden heute die Übungen an die Gegebenheiten in der Subura anpassen. Das bedeutet vor allem Enge, wenig Raum. Folglich werden wir uns vor allem um den Nahkampf bemühen. Außerdem kleine taktische Formationen mit wenigen Milites. Und dann hab ich mir noch ein paar kleine Sachen ausgedacht, die ich mal ausprobieren will. Aber wir fangen langsam an. Zum warm werden. Gerät aufnehmen und im Laufschritt drei Runden um den Platz. Vorwärts im Laufschritt Marsch."


    sprachs, nahm den schweren Schild auf und lief voraus.

  • Schon einmal hatte Menecrates Anlauf genommen, das Training seiner Einheit zu beobachten und er wusste spontan nicht mehr, warum es letztendlich nicht dazu gekommen war. Heute sollte jedoch nichts dazwischenkommen. Er musste sich unbedingt ein Bild über die Form und den Inhalt der Ausbildung bzw. die wiederkehrenden Trainingseinheiten für die Urbaner verschaffen. Ein Kommandant, der nicht wusste, wo seine Einheit stand, gehörte zu seinen Horrorvorstellungen.
    Trotz allem war seine Zeit nicht nur kostbar, sondern auch begrenzt. Spätestens als der Befehl zum Rundenlaufen kam, blickte er Octavius erstaunt an, bevor sich dieser an die Spitze der Männer setzte. Der Praefectus hoffte auf einen zügigen Fortschritt beim angekündigten Programm, denn zur Betrachtung laufender Männer hatte er sich gewiss nicht die Zeit frei geschaufelt.


    Er verschränkte einen Arm vor der Brust, der zweite ragte steif nach vorn. Oft hielt er unterstützend den geschienten Arm mit der gesunden Hand und spürte für Momente Erleichterung, bevor unvermittelt einer der vielen schmerzhaften Stiche durch Mark und Knochen fuhr. Menecrates fluchte leise, dann richtete sich sein Blick auf die Männer, die mittlerweile zwei der drei Runden geschafft hatte. So ganz wusste er nicht, was Octavius mit Nahkampf meinte und welche kleinen Sachen er ausprobieren wollte, aber das sollte sich bald zeigen.

  • Sim-Off:

    Ich breche hier mal ab, denn zum Dauerlauf hat offensichtlich keiner Lust, was ich auch verstehe.


    Menecrates hatte genug gesehen und Zufriedenheit sah anders aus.


    "Consistite!", brüllte er über den Platz. bevor er auf die Männer zuschritt, um nicht dauerhaft brüllen zu müssen. "Das gefällt mir so nicht. Wir werden hier jetzt die Trainingsmethoden der Prima einführen. Das ist mein Maßstab, daran werde ich euch messen. Vorher eine kleine Einleitung, da ich noch immer nicht abschätzen kann, was sitzt und was nicht." Er winkte einzelne Miles heran. Sie sollten nach dem Stehenbleiben nicht verweilen, sondern sich um ihn versammeln.


    "Unser Ziel heute: eine Unterweisung in Sachen korrekten Exerzierens. Ich erwarte sowohl eine saubere Ausführung aller Kommandos als auch das korrekte Auslaufen der Ecken. Abkürzungen derselben werden mit Zusatzrunden bestraft.


    Zunächst eine Wiederholung der Befehle.


    'State!’ bedeutet: Strammstehen,
    'ad dextram!’ bedeutet: nach rechts drehen,
    'ad sinistram!’ bedeutet: nach links drehen,
    'retro!’ bedeutet: umdrehen,
    'aequatis passibus!’ bedeutet: im Gleichschritt
    'pergite!’ bedeutet: losmarschieren und
    'consistite!’ bedeutet: anhalten.


    Wir machen einen kurzen Test, damit ich sehe, ob ihr alles verstanden habt.


    Aequatis passibus pergite! Unus - do. Ad dextram pergite! Unus. Consistite!“


    Sim-Off:

    Folgt dem Link, um zur grafischen Darstellung des Exerzierplatzes zu gelangen. Benutzt nur das Feld mit den 100 Einzelfeldern und NICHT Macers Befehlskette.


    Ihr startet auf Feld 25 mit Blick Richtung Osten. Wo steht ihr am Ende?

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