- Landsitz der Gens Octavia vor den Toren Roms -

"Wir sollten besser hineingehen." meinte Alessa, als sie sich umsah und es kühler und regnersicher wurde. Sie rückte näher zu Avitus und schmiegte sich an ihn. "Obwohl es mir hier auch sehr gut gefällt." lächelte sie ihn an.

Noch einmal küssten sie sich innig, dann betraten sie das Haus um sich zu trocknen, neu zu bekleiden und in getrennten Zimmern einzuschlafen. Am nächsten Morgen brachen sie wieder nach Rom auf, da die Hochzeit von Livianus und Aemilia immer näher rückte. Alessa würde mit Avitus dort hin gehen, um zu zeigen, dass sie ab jetzt zu ihm gehörte.

Es war bereits spät am Abend, als die Kutsche des alten Octavia auf den Innenhof des Landsitzes einbog.

Im Schein der lodernden Fackeln, begrüßte der Verwalter des Gutes, seinen neuen Herrn.

Nach dem Dio in Hispania nichts mehr hielt und der kalte und raue Norden an seiner Gesundheit nagte, hatte er sich entschlossen hier her zurückzukehren, zu den Wurzeln der Octavia, zu dem Landgut, welches als Geburtsort seiner Geschwister und auch seiner selbst gilt.

Während die Sklaven und Landarbeiter beginnen die Gepäckstücke aus den mitgereisten Kutschen in das Anwesen zu karren, schlendert der alte Octavia mit dem Gutsverwalter durch die Weinstöcke, stets begleitet von 3 kräftigen Sklaven mit Fackeln.

Ein Bote des Senators kam und gab einen Brief ab.

Nach dem Syrus der Einzigste der Gens Germanica war der wie es schien zur Zeit in Roma verweilte sah er sich gewisser maßen gezwungen für seinen Onkel bei dieser Versammlung zu erscheinen auch wenn er nicht wirkloch viel mit reden konnte so konnte er wenigstens Avarus wenn er wieder zurück war Meldung machen.
Er hoffte natürlich auch einige neue Gesichter kennen zu lernen die ihm eventuell von nütze sein konnten.

So klopfte er also an die Türe des Anwesens.

Einer der Sklaven öffnete das Eingangstor, "Salve Römer!"

Salve Sklave! Ich möchte zu Deinem Herren sollte er denn hier verweilen. Schon wieder hatte es Syrus mit einem Sklaven zu tun. Er fand das richtig schlimm das es schon mehr Sklaven in und um Rom gab als römische Bürger.

"Wen darf ich meinem Herrn melden?"

Ich bin der Neffe des Senators Avarus. Er ist leider verhindert und ich komme an seiner statt. Syrus hielt dem Sklaven einen Siegelring hin, den seines Onkels.

"Folgt mir." der Sklave ging vorraus, durchquerte die prachtvolle Eingangshalle und führte den Gast in den Innenhof, wo der alte Octavia gerade ein Mahl einnahm, "Herr der Neffe des Senators Avarus, wünscht euch zu sprechen."

Der alte Octavia erhob sich und ging auf den Jungen zu, "Salve."

Syrus folgte dem Sklaven durch die prachtvolle Casa...

Da ich den Octavier nicht kannte sah ich ihn mir genaustens an um mir sein Gesicht einzuprägen.

Salve Herr. Mein Name ist Quintus Germanicus Syrus. Neffe des Senators Avarus. Ihr habt ihm einen Brief in sein Haus doch leider ist mein guter Onkel gerade unterwegs. Ich hoffe es macht Dir nichts aus wenn ich an seiner Stelle an diesem Treffen teil nehme. Syrus war auf die Antwort des alten Octaviers gespannt.

"Bitte nimm doch platz, ich muss mich wohl für die undeutlichkeit in meinem Schreiben entschudligen. Dieses Treffen findet nicht heute statt, es war lediglich ein informeller Brief, doch wird das erste Treffen schon in wenigen Tagen statt finden." der alte Octavia machte eine Pause und winkte einen Sklaven herbei, "Doch nun hast du den weiten Weg aus Rom hergemacht, nun lasset mich dich heute als Gast bewirten."

Syrus staunte nicht schlecht als der Octavier ihm erzählte das das Treffen erst in einigen Tagen statt finden würde. Oh dann verzeih mein zu frühes Erscheinen. Ich kann auch gerne an besagtem Tag wieder kommen, das heißt wenn ich denn darf.

"Setz dich." nun kamen endlich die Sklaven mit Wein und Speisen, "Es ist Wein von diesem Landgut, mein Bruder der alte Narr, hat einen wahrlichen Schatz im Keller angesammelt, du solltest unbedingt einen Becher probieren."

Das war zwar nicht das was Syrus erwartet hatte zu hören aber gut... So setzte sich Syrus und nahm dankend den Wein entgegen und kostete so gleich davon.

Wahrlich, ein guter Tropfen. Dein Bruder war wer? Wenn mir die Frage gestattet ist. Syrus sah den Octavier fragend an.

"Senator Anton, war mein älterer Bruder." der alte Octavia nahm ebenfalls genüsslich einen Schluck von dem Wein.

Ach, der Senator Anton? Er soll ein guter "Freund" meines Vaters gewesen sein. Aber sag, um was geht bei dem Treffen dem ich zuvor gekommen bin. Syrus nahm wieder einen Schluck des köstlichen Weines und probierte von dem Essen.

"Diese Treffen sollen in unregelmäßigen Abständen der Absprache und freien Diskussion der großen Gentes Roms dienen, ich sehe hier große Defizite! Es gibt eine steigende Zahl an jungen Gentes, welches ehrgeizig nach den Sternen greifen, die wahren Herren Roms müssen dem Entgegentreten!"

Hört sich ja interessant an. Könntest Du mir die Namen der Gentes aufzählen die dazu gehören, also zu den Großen außer unser beiden versteht sich. Dann ich geh einmal davon aus das sie dazu gehören. Syrus grinste.

"Die Gens Octavia ist im Moment wohl die mit dem meisten Einfluss, meine Neffen sind in vorgehobenen Positionen, der Proconsul von Hispania ist durch Familienbande mit uns verwandt. Doch zu den großen Gentes zähle ich noch die Aurelia, Claudia, Flavia Felix, Tiberia, Decima, Vinicia und natürlich auch die Helvetia."

Na das sind dann doch einige will ich meinen. Und Du glaubst wirklich deren Einfluss ist am schwinden? Ich kenne zwar die meisten Namen noch vom hören sagen her doch war ich zu lange weg um mir da eine wirkliche Meinung darüber bilden zu können. Von der Gens Germanica dürfte wohl mein Onkel der Einzige sein der einen etwas besseren "Posten" inne hat.