Wahlkampfrede des G. Iulius Caesoninus als Vigintivir

  • Nachdem Caesoninus seine Rede vor dem Senat gehalten hatte, ließ er es sich natürlich auch nicht nehmen, dass er am Forum Romanum auf die Rostra stieg und auch dort eine Rede hielt, ganz der alten republikanischen Fassion Roms nach. Doch natürlich dies mehr Zauber und Schein, denn wirkliche politische Betätigung, wo das Volk von Rom so machtlos wie nie war. Doch vielleicht konnte Caesoninus darauf hoffen, noch den einen oder anderen zufällig vorbeikommenden Senator von sich überzeugen zu können, der noch unentschlossen sein sollte, denn auf die Senatoren kam es letztendlich an. Natürlich hatte diese Rede auch in Bezug auf Roms Öffentlichkeit einen Effekt, so das römische Volk ihn zwar nicht wählen konnte, dafür wäre Caesoninus' Name und Person in näherer Zukunft wieder stärker in ihren Köpfen verhaftet, nach seinen bescheidenen ersten Auftritten in der Öffentlichkeit, z.B. regelmäßig am Venustempel, oder das eine Mal, als er das öffentliche Trainingsrennen eröffnet hatte. Heute nun, würde das Volk von Rom ihn erstmals als Politikeranwärter wahrnehmen.


    Direkt am Tage nach der Rede in der Curia Iulia, betrat Caesoninus das Forum Romanum erneut, um das Schauspiel beginnen zu lassen. Um nicht anfangs gegen eine blinde und taube Menge anbrüllen zu müssen, hatte er zuvor ein paar Männer losgeschickt, die sich durch die Menge am Forum drängten und den Leuten zuraunten, dass Iulius Caesoninus gleich eine Rede auf der Rostra halten wolle. So fand sich schon ein kleines interessiertes Publikum vor der Rostra zusammen, ehe Caesoninus dieses altehrwürdigste aller Redepodeste betrat. Er war überraschenderweise nicht ganz so nervös wie gestern, doch wie auch, das hier heute war eine völlig andere Situation. Nicht die geballte Menge von Wahlberechtigten, sondern eher sowas wie kostenlose Vermarktung seiner Person und ein wenig Werbung seiner selbst.


    Caesoninus blickte auf die Menge unter sich herab, hob beide Hände zur Einleitung gegen den Himmel und begann: "Quirites! Ihr guten Bürger Roms, hört mich an! Hier vor euch steht heute ein weiterer Kandidat für die kommende Wahl! Mein Name ist Gaius Iulius Caesoninus, Sohn des Aulus Iulius Antoninus. Ich kandidiere als Vigintivir. Quirites, hört meine Worte! Rom, die Mutter der bekannten Welt ist groß! Ihr, das Volke der Ewigen Stadt seid groß! Und wie das? Durch Gesetz und Disziplin! Ich möchte als Vigintivir bei den Tresviri capitales dabei sein, um dafür zu sorgen, dass dies auch so bleibt. Erhalten wir Roms Größe! Wer Gaius Iulius Caesoninus wählt, wählt für Rom! Ich werde mit allem was ich habe dafür sorgen, dass unseren ehrenwerten Praetores so viel Arbeit wie möglich abgenommen wird. Sie sind unser Garant für Sicherheit und Gerechtigkeit in unserer schönen Stadt und ich der, dass sie ungestört ihre Arbeit vollrichten werden können!" Ein paar von Caesoninus eingestreuten Leuten in der Menge begannen jetzt vereinzelt mit Jubelrufen und Klatschen, um den Eindruck zu erwecken, das gesagte käme beim zuhörenden Volk gut an, unabhängig von der tatsächlichen Reaktion der zufälligen Passanten. Ein altbewährtes Mittel unter Rednern und vielleicht riss das auch den einen oder anderen Zuhörer in positivem Sinne mit.


    "Quirites! Ehrenwerte Senatoren, solltet auch ihr mich hören! Ich bin noch ein junger Mann, so wie alle, die für dieses Amt kandidieren, doch mein Herz brennt für Rom! Lasst mich es beweisen, indem ihr mir eure Stimme gebt! Ich werde verbotene Bücher beseitigen, Roms Gefangene rund um die Uhr gewissenhaft beaufsichtigen lassen und ich werde mich um die Aufklärung eines jeden Verbrechens kümmern, das die Praetores an mich delegieren werden! Ich werde gegen jede Art von Illegalität angehen und diese anzeigen, wo immer sie mir unterkommt, stets in dem Bestreben darin zu wirken, dass ihr, die guten Bürger Romas gut und sicher des Nachts schlafen könnt! Wählt Gaius Iulius Caesoninus für die Vigintiviri und ihr wählt für Rom!"
    Wieder jubelierten Caesoninus' Männer, während er noch einmal lächelnd in die Menge winkte. Zugegeben, diese Rede war etwas populärer und reißerischer gewesen, als die im Senat, doch hier sprach er ja auch zum gewöhnlichen Volke und vielleicht überzeugte es auch noch den einen oder anderen Senator. Alles in allem jedoch war er sehr zufrieden mit seiner Rede. Wie sie sich auswirkte, das mochte sich später noch zeigen.

  • Natürlich waren auch die Frauen der Iulii an diesem Tag der Rede des Caesoninus auf dem Forum, alle zusammen, um die Unterstützung für ihren Verwandten zu demonstrieren. Zwischendurch jubelten wir soweit es sich schickte mit und auch am Ende zeigten wir deutlich unsere Unterstützung für die Familie.

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