Schneiderei "Zur flinken Nadel"

  • Tiberios war gerührt. Es war verflixt schwierig , die Haltung eines vornehmen Haussklaven zu bewahren, wenn solch ein hübsches Mädchen neben einem stand , das man am liebsten umarmt hätte. Doch unter den Augen seines dominus hätte er das nie gewagt.


    Im gleichen Augenblick, als Eireann von ihrem Wiedersehen sprach , fiel ein Strahl hellen Lichtes auf die Tür und die beiden jungen Sklaven , die neben ihr standen.


    Tiberios konnte nicht genau erkennen, wo es herkam, vielleicht durch eine Luke oder einen Schacht oder die Wintersonne stand nun so, dass ihr Schein unerwartet auf die Wand hinter ihnen traf.
    Kleine Staubflocken tanzten in dem Lichtstrahl.


    Tiberios sah, dass Eireanns dunkles Haar aufleuchtete , als stände es in Flammen und der goldene Glanz huschte über ihr bronzefarbenes Gesicht und ihre Arme , so dass sie für den jungen Mann aussah aus wie eine wunderschöne Statue aus Kupfer.


    Einen Moment nur, dann hatte sich vielleicht eine Wolke vor die Sonne geschoben , das Licht erlosch , die Wärme verschwand, die Schneiderei nahm ihre alltäglichen Farben an.


    Tiberios stand wie erstarrt. Sein Herz klopfte. Dann sagte er leise:
    " Die Göttin hat uns ein Zeichen gegeben. Alles wird gut ausgehen. Sei zuversichtlich !"

  • Vielleicht war es tatsächlich ein Zeichen der Götter, als die Sonne mit Macht durch die Wolkendecke brach und in die Schneiderei schien. Verzückt wandte Eireann ihr Gesicht den Sonnenstrahlen entgegen. Beinahe so als saugte ihr Antlitz die Sonnenstrahlen regelrecht in sich auf. Das sie sich näher an den Sklaven schmiegte schien der Dunkelhaarigen nicht wirklich bewusst zu sein. Und ob es Tiberios auffiel sei auch mal dahin gestellt.


    “Die Göttin hat uns wahrlich ein Zeichen geschenkt. Ein positives Zeichen.“
    Dabei blickte Eireann direkt in Tiberios Richtung und tastete unbewusst nach seiner Hand. Kaum merklich drückte sie die Hand des Sklaven. Bis ihr diese Berührung bewusst wurde und die ihre Finger hastig zurück zog. “Entschuldige.“ Murmelte Eireann hastig und spürte im selben moment wie ihr Herz hastiger in der Brust pochte.


    War das etwa auch ein Zeichen der Göttin? Bei diesem gedanklichen Zwiegespräch bildete sich eine steile Falte zwischen ihren Augenbrauen. Vielleicht hatte ihr Gott den jungen Mann als ihren Schutzengel auserkoren und an ihre Seite beordert. Aber... Mars und der Gedanke an einen Schutzengel? Nein. Das konnte nicht sein. Vielleicht aber war es auch seine Göttin, die ihre Fäden gesponnen hatte, um die beiden jungen Leute zusammen zu führen?

  • Auch wenn das Licht weg war, spürte Tiberios eine Wärme in seinem Herzen, die er nie gekannt hatte.
    Und - er schrak davor zurück.


    In Alexandria hatte es einige Mitsklavinnen gegeben , die mit dem jungen gutausehenden Mann Sex haben wollten, aber sie kannten sich alle von klein auf und ihre Beziehungen waren leicht und oberflächlich gewesen, mit viel Gelächter und Witzen .


    Caenis, Tiberios' Mutter hatte ihm gesagt : " Es ist nur gesund, dass du deine Jugend genießt, mein Sohn ,doch verschenke dein Herz nicht. Verliebe dich iniemals in eine Sklavin . Es wird euch nur Leid und Kummer bringen - und manchmal gar den Tod., denn andere herrschen über eurer Leben."


    Tiberios hatte das beherzigt.
    Und auch nie das Gefühl gehabt, in Timothea, Daphne oder Anippe mehr zu sehen als fröhliche Bettgefährtinnen (Er achtete auch immer darauf, keine zu bevorzugen, denn er wollte nicht der Grund für Streit zwischen den Mädchen sein ).


    Mit Eireann war das anders. Sie war fremd. Sie war geheimnisvoll. Ihre schwarzlodernden Augen der Wut hatten ihm gezeigt - das war keine Frau zum Spielen. Gleichzeitig aber war sie sanft und gefällig und ihr wissbegieriger Geist freute sich über Neues wie ein Kind.


    Nun schmiegte sie sich ganz leicht an ihn, und Tiberios wusste plötzlich : Er wollte sie beschützen. Er wollte mit ihr zusammen sein. Er wünschte sich, sie müssten ewig in dieser Schneiderei warten, nur um bei ihr stehen zu können.


    Ich habe mich verliebt, dachte Tiberios. Mutter, ich habe nicht auf dich gehört. Aber ich fühle nicht, dass mich Leid und Kummer erwartet. Ich fühle mich glücklich ,und ich will einen anderen Menschen glücklich machen.

    Er schaute Eireann an, hoffte, dass sie seine Gefühle in seinen Augen lesen konnte und erwiderte ganz leicht den Druck ihres Körpers.

  • Ihren Blick hatte Eireann wieder zu Boden gerichtet. Denn dann würde Tiberios ihre rot glühenden Wangen nicht bemerken. Zumindest erhoffte es sich die Dunkelhaarige. Schließlich musdte sie erst selbst mit den aufkeimenden Gefühlen zurecht kommen, die durch ihren Körper peitschten. Was war das nur für eine Wärme die urplötzlich von ihrer Magengegend Besitz ergriffen hatte? Ob es dem Lockenkopf genauso erging?


    Einen vorsichtigen Blick wagte Eireann dann doch aus dem Augenwinkel in seine Richtung. Doch noch ehe ihre Blicke miteinander kollidieren konnten, wandte die Silurerin ihren Blick auch schon ab und fixierte den Boden zu ihren Füßen. Die Stoffe in ihren Händen fühlten sich mittlerweile leicht schweißfeucht an. Und am liebsten hätte sie sich ihre Handinnenflächen unbemerkt an ihrer Tunika abgewischt. Doch dann hätte er das zittern ihrer Hände bemerkt. Und dies wollte Eireann unter allen Umständen vermeiden. So unklammerte sie die Stoffe etwas fester und verlagerte unbemerkt ihr Gewicht von einem auf den anderen Fuß.


    Schließlich blieb sie wieder völlig ruhig stehen. Zu nahe an Tiberios, denn ihr Körper schmiegte sich unbewusst an den anderen Sklaven. Als ihr dies bewusst wurde, wurde Eireann nur noch röter und warf Tiberios einen entschuldigenden Blick entgegen.
    “Bitte entschuldige.“
    Murmelte Eireann mit leiser und zugleich unendlich weicher Stimme.
    “Pocht dein Herz auch so schnell?“
    Dabei wandte sie sich direkt an Tiberios und blickte ihn mit einem nachdenklichen Glanz in ihren Augen an.

  • Tiberios nickte . Auch sein Herz klopfte ihm bis zum Hals.
    Er legte das, was er in dieser Situation nicht aussprechen konnte, in seine grauen Augen.: puella carissima, , liebstes Mädchen.......
    Eireanns Hände umklammerten ihr Stoffbündel.
    Tiberios sagte "Ist deine Ware zu schwer? Soll ich sie für dich eine Weile halten?"

  • Das H e r z der Silurerin pochte noch immer wie verrückt. Und wenn es weiterhin so laut vor sich hin pochte, dann müsste Tiberios ihr trommelnder Herzschlag doch eigentlich auffallen. Oder war der Lockenkopf zu sehr mit sich selbst beschäftigt?


    Aus dem Augenwinkel glitt Eireanns Blick dann doch in Tiberios Richtung. Wobei sie das Gefühl hatte ihr Herz müsste jeden Moment aus ihrer Brust springen.
    Als sich ihre Blicke ein weiteres mal fanden, hatte Eireann den Eindruck das sie jeden moment in Ohnmacht fallen würde. Und dies nur weil Tiberios sie mit seinen grauen Augen äußerst intensiv musterte.
    “Wir sind füreinander da.“
    Whisperte die Dunkelhaarige; hatte sich dabei auf die Zehenspitzen gestellt und Tiberios diese Worte ins Ohr geflüstert.


    Dann stellte sie sich wieder normal hin. Auch wenn sie noch immer äußerst nahe in der Gegenwart des Lockenkopfs verharrte. Doch solange von ihm kein Einwand kam.
    Schließlich ließ sie sich von ihm die Stoffe aus den Händen ziehen und wischte sich unbemerkt ihre schweißfeuchten Handinnenflächen an ihrer Tunika ab.

  • Tiberios hielt das Stoffbündel fest und lächelte auch.
    erneut verfiel er in diesen halb schläfrigen, halb aufmerksamen Zustand , in dem er ausruhte.
    Er war noch hungrig, aber kalt war ihm nicht mehr. Nicht , wenn die schöne Gallierin sich halb an ihn schmiegte. Aber er wagte es nicht, den Arm um sie zu legen.
    Er hoffte , sie würde das mit dem Stoffbündel richtig verstehen. Er wollte ihr Last abnehmen. Und als sie sagte : "Wir sind füreinander da" , fühlte er eine tiefe Freude.
    Eireann löste sich , und sie standen wieder in normaler Distanz .
    Sie warteten weiter, doch die Zeit wurde Tiberios keinesfalls lange. Die Götter wussten, wie viel Zeit sie ihnen schenkten.

  • Zitat

    Original von Gnaeus Furius Philus
    Natürlich war ihm die Nähe der Frau angenehm aufgefallen. Wem würde das nicht auffallen? Noch dazu wo es ja nicht grade unangenehm war. Das die Tür auf ging bemerkte er das ganz nur nebensächlich den so war es wenn man den Umgang mit Diener gewohnt war. Man bemerkte sie irgendwann nicht mehr.


    Nun aber ging es dann doch an die Auswahl. Er folgt der Frau auf dem Fuß in Richtung des Tisches auf dem die Auswahl lag. Er folgte ihren Ausführungen erst mit den Ohren dann mit den Augen die er auf seine Hände heftete als sie ihm einen besonderen Stoff zeigen wollte. Hm hm das sah wirklich sehr gut aus das musste man sagen. „Ich benötige ihn für eine Weiße Toga und eine Tunika mit einem angusus clavus. Ich habe einen Termin im Palast und möchte einen sehr guten Eindruck erwecken." Es war natürlich klar das das hieß das ihre Kleidung im Palast getragen werden würde. Was wenn man es so nahm eine richtig gute Werbung für sie sein konnte. Davon das man natürlich als Handwerker sehr stolz auf seinen Arbeit sein konnte wenn man wusste das jemand diese für solch einen Anlas brauchen würde.


    Vorerst widmete ich mich voll und ganz meinem Kunden. Nicht etwa nur weil er einen recht begüterten Eindruck machte. Irgendetwas an ihm wirkte anziehen auf mich. Jedoch war mein wohl der ungeeignetste Ort der Welt, um ihn das wissen zu lassen. Sollte sich Nelia sich mit dem Mädchen abgeben, das kurz zuvor eingetreten war.


    Nelia indes kümmerte sich weiter um ihre Näharbeit. Sie hatte kurz aufgeschaut und das Mädchen erblickt. Es unterhielt sich ganz eifrig mit dem begleitenden Sklaven des jungen Herrn, die Thula in Beschlag hatte. Womöglich gehörte sie auch zu ihm. So entschied sie sich dafür, die beiden vorerst nicht zu stören. Zumindest solange, bis sie den Saum der Tunika zu Ende genäht hatte.


    Meinem Kunden gefiel wohl der Stoff, den ich ihn gezeigt hatte. Er tat sicher gut daran, wenn er sich dafür entschloss. Zumal er mir dann mitteilte, wofür er den Stoff benötigte. Für einen öffentlichen Termin also. Nein, es kam noch besser! Es war ein Termin im Palast! „Oho, einen Termin im Palast!“, erwiderte ich bewundernd. „Dann machst du mit diesem Stoff sicher nichts falsch! Selbstverständlich habe ich ihn auch in Weiß und mit Purpurstreifen vorrätig.“ Zur Bestätigung meiner Worte warf ich schnell noch einen Blick in eines der Regale, welches hinter mir stand und das über und über mit Stoffen in den verschiedensten Farben und Mustern bestück war. Mit einem Griff zog ich den Ballen Stoff mit den Purpursteifen hervor. Kurz danach hatte ich auch den weißen Stoff hervorgezogen und legte sie beide auf den Tisch, damit sich mein Kunde von der Qualität noch einmal überzeugen konnte. „Die Wolle, aus der dieser Stoff hergestellt wurde, stammt aus Achaia“, fügte ich erklärend hinzu.


  • In Gedanken immer noch seine eigene Erscheinung in prachtvollen neuen Gewändern vor dem inneren Auge, wie er damit so über das Forum in Mogontiacum stolzierte, tat Carbo wie geheißen und trat mehr in die Mitte des Raums und breitete die Arme aus, damit Thula Maß nehmen konnte. Wenn er erst alle neuen Stücke erhalten hätte, wäre es ein großer Moment für ihn, wenn er danach im Gegenzug alle seine alten Sachen in einem großen Freudenfeuer draußen vor den Stadtmauern verbrennen konnte und ihm dann nur noch die guten Sachen aus dieser Schneiderei zum Anziehen übrig blieben. Das kam dem Jungen einer imaginären Standeserhöhung gleich, hinauf auf die nächste Stufe der Gesellschaft und einen weiteren Schritt weg vom mageren und mittellosen Habenichts, der vor 2-3 Jahren nach Mogontiacum gestolpert war, um Schreiber zu werden.


    Geduldig ließ sich Carbo an allen denkbaren und undenkbaren Stellen abmessen, während er weiterhin seinen Gedanken nachhing. Zwischenzeitlich kam ihm auch hin und wieder die Frage in den Sinn, ob er nicht ein kleines Gespräch mit der Schneiderin anfangen sollte, aber das Bild seiner Selbst mit neuen Gewändern schob sich dann doch immer vor diesen Gedanken. So war es auch weiters nicht verwunderlich, dass Carbo kaum dem Umstand Beachtung schenkte, dass soeben noch jemand den Laden betreten hatte und Worte mit der Schneiderin zusammen fielen. Carbo bekam fast nichts davon mit, obwohl er direkt danebenstand, Traummännlein das er war.
    Erst, als sein Name blickte er auf und fixierte den jungen Mann, der da vor ihm stand. Es durchzuckte ihn wie von einem Blitz, dann empfand er große Freude.
    "Amir! Wow! Was machst du denn hier?! Hallo, alter Knabe! Wie gehts es dir? Und was noch interessanter ist, was machst du in Rom?"
    Carbo konnte diese unerwartete Begegnung mit einem bekannten Gesicht aus der Heimat kaum fassen. Es war Amir! Der Amir! Der mit dem er in ein Abenteuer gezogen war und genau der stand jetzt hier vor ihm mitten in Rom, tausende von Meilen von Germanien entfernt! Oh, ihr Götter!

  • Ich konnte mich wirklich glücklich schätzen, solche fleißigen Mitarbeiter wie Amir und Nelia zu haben. Mit den beiden würde mein Geschäft mit Sicherheit florieren – irgendwann. Aber ich sagte mir immer wieder, dass es sich eines Tages auszahlen würde, wenn möglichst alle meine Kunden mit einem guten Gefühl der Zufriedenheit meinen Laden wieder verließen, nachdem ich sie freundlich und kompetent bedient hatte. Der Kunde musste das Gefühl haben, dass unsere Arbeit ihren Preis wert war. Wenn die Qualität stimmte, dann zahlte jeder Kunde gewiss auch einen ordentlichen Preis für seine Ware. Daher versuchte auch ich meine Arbeit so gewissenhaft wie es mir eben möglich war, zu machen. Doch als Amir plötzlich den jungen Mann ansprach, dessen Maße ich gerade aufnahm und dieser im Gegenzug einige Herzschläge später darauf reagierte, hielt ich erstaunt inne und richtete erst meinen Blick auf Amir und dann wieder auf meinen Kunden. „Oh, ihr beiden kennt euch? Das ist ja… interessant!“


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    Amir


    „Na klar kenne ich ihn. Das ist Norius Carbo aus Mogontiacum!“, rief der Syrer erfreut aus. Dummerweise hatte ich keinen blassen Schimmer, wer Norius Carbo war, auch wenn mir sein Gesicht irgendwie bekannt vorkam. Sicher hatte auch ich ihn einmal in Mogontiacum gesehen. Armir aber schien ihn besser zu kennen. Wahrscheinlich verband ihn mit dem jungen Mann sogar eine Freundschaft, von der ich nichts wusste.
    „Ach, mir geht´s gut! Wenn mich nur Thula nicht immer so auf Trab halten würde…“, entgegnete er grinsend. „Nun ja, nachdem unser Dominus seine Dienstzeit in Germanien beendet hatte, sind wir alle wieder nach Rom zurückgekehrt. Kaum waren wir wieder hier, ist Dominus Vinicius wieder auf Reisen gegangen – allerdings ohne uns! Vorher hat er Thula aber in die Freiheit entlassen. Nun unterstützen Nelia und ich sie in ihrem neuen Laden. Aber sag mal, bist du jetzt extra aus Mogontiacum hergekommen, um dir bei uns neue Kleider schneidern zu lassen?“, rief der Syrer mit einem breiten Lächeln. Natürlich war ich auch gespannt, was der junge Mann sagen würde und vor allen Dingen interessierte es mich brennend, woher sich die beiden kannten.

  • "Wie klein doch die Welt ist!", lachte Carbo. War er doch einfach Amir in diesem größten aller Ameisenhaufen über den Weg gelaufen! Anscheinend hatte nicht nur Carbo einen Beförderung in seinem Leben erhalten, denn er erfuhr jetzt, dass Amir es vom Abenteuerkompagnon zur Rettung einer versklavten Maid bis hinauf zum Ladengehilfen einer freien Frau geschafft hatte (wenn auch beide weibliche Personen in diesem Falle Thula sein mochte, bloß in unterschiedlicher Gestalt). Carbo freute sich auf jeden Fall für Amir.


    "Oh, das ist einfach! Ich habe nach unserem kleinen Abenteuer als Magister Vici kandidiert und gewonnen und hatte ein Jahr lang die Verantwortung für meinen Vicus inne. Nach dieser Amtszeit hatte ich genug Geld, um mir eine Reise nach Italia leisten zu können, weil ich hier Geschäfte zu erledigen habe, außerdem eine Reise zum Orakel von Cumae. Jetzt habe ich meine Angelegenheiten alle fast zur Gänze abgeschlossen und die Rückkehr nach Germania Superior steht bald an und damit ich nicht wie der letzte Lump dort aufkreuze, wollte ich mich eben hier bei euch neu einkleiden, so einfach ist das." Immerhin wollte er seinen neuen Wohlstand ja auch zur Schau tragen, doch das ließ der Junge ungesagt.

  • Schnell notierte ich noch das letzte Maß auf der Fibula, welches ich als letztes gemessen hatte. Denn sonst hätte ich es ganz schnell wieder vergessen. Nachdem das erledigt war, suchte ich schon einmal einige Stoffe aus, die ich unserem Kunden zeigen wollte. Währenddessen hatte Amir noch ausgiebig Zeit, sich mit seinem Bekannten zu unterhalten. Die beiden mussten sich in Mogontiacum kennengelernt haben. Ich persönlich dachte immer mit gemischten Gefühlen an Mogontiacum zurück. Dort hatte Massa seine Liebe für mich entdeckt. Doch letztendlich hatten die Ereignisse dazu geführt, dass er sich wieder von mir distanziert hatte. Nur so konnte ich es mir erklären, warum er wieder Rom verlassen hatte. Seitdem hatte ich mich in die Arbeit mit meinem Geschäft gestürzt. Damit ich möglichst wenig Zeit hatte, darüber nachzudenken, wie es tief in mir drinnen aussah. Dort regierte die Einsamkeit. Was hätte ich dafür gegeben, wieder bei ihm zu sein.


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    Amir


    Amir freute sich sichtlich über den Besucher aus Germania. Zusammen hatten sie tatsächlich einige Abenteuer erlebt. Dem Syrer hatte das damals auf eine gewisse Weise gefallen. Es war ein guter Kontrast zum schnöden Alltag gewesen. Letztendlich war ihre Suche erfolgreich gewesen. Auch wenn sein Dominus mit seinen Soldaten früher am Ziel gewesen waren.
    „In Cumae warst du auch! Da hast du ja einiges erlebt!“ Von Rom nach Cumae war es noch ein ganz schönes Stück! Carbos gesamte Reise musste Monate gedauert haben. „Wie lange wirst du denn noch hier in Rom bleiben? Oder machst du dich schon bald auf die Reise zurück nach Germania?“

  • Während sich die Schneiderin noch mit seinen Maßen beschäftigte, plauderte Carbo unterdessen munter mit seinem Bekannten aus Germania Superior weiter. Nach gewissen Dingen und Erlebnissen vergaß man ja einen bestimmten Menschen nicht mehr so schnell, nachdem man zusammen richtige echte Abenteuer bestritten hatte. So auch im Falle von Carbo und Amir. Zu gerne nur würde er einmal wieder Detektiv spielen so wie damals. "Ja stimmt, doch bestimmt hast auch du noch mehr erzählenswertes hinter dir! Vielleicht können wir uns später ja mal treffen wenn du frei hast, dann könnten wir über alles reden. Was meinen Restaufenthalt anbelangt, so wird das nicht mehr allzu lange dauern, immerhin will ich rechtzeitig zur nächsten Amtsperiode zurück in Mogontiacum sein, um am Wahlkampf teilnehmen zu können, aber ein oder zwei Wochen sind es bestimmt noch bis dahin, wenn nicht mehr. Und du, gefällt dir dein neues Leben in Rom, oder vermisst du manchmal noch den Norden?"

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