Tiberios trank durstig das angebotene Rosenwasser aus; dann besann er sich auf seine gute Erziehung, verbeugte und bedankte sich bei dem Inhaber des "Duften Viri"; aber immer noch war er erbittert:
„Fortuna sei dank, du erinnerst dich an mich, dominus Viridomarus!“, stieß er hervor:
„Castor und Pollux sind mitnichten göttliche Zwillinge, vom Himmel herabgestiegen, sondern vom Tartaros selbst ausgespien. Sie boten mir ihre Parfümproben an, aber als ich nicht wollte, haben sie mich überall betastet wie hekatoncheires, mich umklammert und als ich mich dann gewaltsam befreite, rief der eine: Schneid ihm die Kehle durch! - und es war, als wäre ich unter Harpyen geraten.
Ich musste diesen Dieben Kleidung und mein gesamtes Geld überlassen und bin halbnackt geflohen – den Göttern sei Dank hat dieser freundliche Mensch mir gerade meine Sachen gebracht. Aber deine Verkäufer haben mir erstens fünfzig Sesterzen geraubt, zweitens Chiton und Chlamys zerissen und die dazugehörige Bronzespange verbogen. Nicht aufzuwiegen ist die Todesangst, die ich ausgestanden habe.“
Tiberios schwieg nun, während Hyazinthus fröhlich bestätigte:
„Ja, das hat er gewiss , als wäre er zwischen Sphinx und Charybdis geraten!“
Nicht Sphinx, Skylla, dachte Tiberios.
Jetzt mit dominus Viridomarus und Nubius an seiner Seite fühlte er sich schon sicherer und atmete tief durch.