Nachdem Eireann von ihrem Dominus davon geschickt wurde. Zupfte sie den Schleier enger um ihr Gesicht und wagte sich in die Gässchen der Subura. Dabei umgab sie der Hauch von Melancholie wie einen Heiligenschein und begleitete einen jeden ihrer Schritte. Den herumlungernden Straßenkindern warf die Keltin verborgene Blicke unter dem Schleier zu. Ob der Straßenjunge ihren Brief bis zur Casa Furia gebracht hatte und hatte er Tiberios auch erreicht? Nun. Sie würde es sehen. Wenn sie sich auf den Weg zur Spelunke am Tiberufer begab und den furischen Sklaven dort nicht antraf. Doch bis es so weit war müsste sie ihren Dominus davon überzeugen Tiberios treffen zu dürfen. Und das sie ihm einen Brief geschrieben hatte, genauer gesagt schreiben ließ, wusste der Magus auch nicht. Sollte sie ihm davon erzählen? Ja. Musste sie. Wenn sie die Erlaubnis wollte das er sie zu dem Treffen gehen ließ. Ob dieser Gedanken presste die Dunkelhaarige ihre Lippen zu einem blutleeren Strich zusammen. Wie sollte sie reagieren wenn er es ihr tatsächlich verbot? Nein. Daran durfte und wollte die Keltin gar nicht erst denken. Auch wenn seine Stimme durch ihre Gedanken geisterte - Gehorsam und Stillschweigen. Dies war dem Magus wohl am wichtigsten. Und sie hatte ihm zuwider gehandelt, als sie mit Tiberios in schriftlichen Kontakt trat. Tatsächlich? Nun. Die Dunkelhaarige hatte den Brief nicht selbst zur Casa Furia gebracht. Denn den Villen der Hohen und Mächtigen wagte sie sich nicht mehr zu nähern. Schließlich schüttelte die Dunkelhaarige ihren Kopf und schloss für einen kurzen Augenblick ihre Augen. Denn die pochenden Kopfschmerzen setzten wieder ein. Sodass sie den Eindruck hatte ihr Kopf würde jeden Augenblick zerspringen. Bei jener abrupten Kopfbewegung war doch tatsächlich der Schleier verrutscht. Hastig griff die Dunkelhaarige nach der Seide und verbarg abermals ihr Gesicht.
Die Tatsache das sie sich mittlerweile auf dem Mercatus Urbis befand, ließ die junge Frau sichtlich zusammen zucken und ihren Blick aus dem Augenwinkel von links nach rechts gleiten. Nun ja. Jetzt war sie schon einmal hier und würde keinen Rückzieher machen. Mit gestrafften Schultern näherte sie sich den Marktständen und ließ ihren Blick neugierig über die dargebotene Ware gleiten.