Jetzt war es der furische Sklave der sich zum Gehen wandte und Eireann ihren lodernden Blick auf seinen Rücken heftete. Doch noch war nicht alles verloren. Auch wenn Tiberios Worte der Keltin so überhaupt nicht schmeckten. Tz! Mit eng aufeinander gedrängten Lippen fokussierte die Dunkelhaarige den Lockenkopf. Wie ein zum Sprung bereites Tier, das seine Krallen jeden Augenblick in sein wehrloses Opfer schlug.
“Ich verstehe nicht. Wieso hatte er mich gekauft? Sein Leben gehört den Cohortes Urbanae.“
Tatsächlich erzitterte Eireann leicht, als sie jene letzten Worte aussprach. Jedoch unterdrückte sie den Impuls ihre Ame um ihren schmalen Körper zu betten, um sich instinktiv selbst zu schützen. Doch da sprach Tiberios auch schon weiter und Eireann lauschte aufmerksam seinen Worten. Reden konnte der Alexandriner. Das konnte er schon immer, als er sie mit süßen Worten in den Gärten des Maecenas verführte. Mit einer abrupten Kopfbewegung verscheuchte die Keltin jene Gedanken und zog im nächsten Augenblick ihren Kopf zwischen die Schultern.
“Gut mit mir gemeint? Die Römer meinen es nie gut mit uns Sklaven.“
Empörte sich dann Eireann aufs neue und knirschte zugleich mit den Zähnen.
“Woher willst du wissen wie es mir geht Tiberios? Vielleicht geht es mir in der Subura tatsächlich besser als in den großen römischen Häusern.“
Auch wenn Eireann wusste das dem garantiert niemals so sein würde. So sprach sie diese Worte um Tiberios zu verletzen. Auch wenn es ihr körperliche Schmerzen bereitete. Erneut presste Eireann ihre Lippen zusammen und wollte ihren Kopf zur Seite drehen. Doch Tiberios war schneller und griff nach ihrer Sklavenmarke.
Völlig ruhig verharrte die Dunkelhaarige und blickte Tiberios entgegen. Der viel zu nah bei ihr stand und Eireann ihn am liebsten berührt hätte.
“Anis von Alexandria? Du kennst meinen Dominus Tiberios? Woher? Wieso schlechter Mensch?“
Bittend ließ die Keltin ihren Blick auf Tiberios ruhen und spürte wie ihr Herz lautstark in ihren Ohren widerhallte.