[Hortus] Ein Nachmittag im Grünen - nach dem Besuch der Werkschau

  • Aha, so war das also. Graecina verfolgte aufmerksam Idunas Antworten und nickte. Es war also der Wille ihres alten Dominus gewesen, dass sich die beiden Sklaven miteinander vereinten. Weshalb nur? Doch die Antwort lag klar auf der Hand: Um weitere Sklaven zu produzieren. Manche Familien unterhielten regelrechte Sklavenzuchten. Angeblich sollten diese Vernae wesentlich treuer und zuverlässiger sein, als all jene, die erst später zum Beispiel aufgrund von Krieg in die Sklaverei geraten waren. Ihre Sulamith war ja ebenfalls eine hausgeborene Unfreie, so wie ihre Eltern davor. Die Hebräerin war mit ihr aufgewachsen, wie eine Schwester, die sie niemals hatte. Ein kurzer Blick zu ihr verriet Graecina, dass sie es wohl nicht sehr gut hieß, die Germanin auf diese Weise auszufragen. Doch was diese zu erzählen hatte, war sehr interessant!
    In gewisser Weise nahm Iduna ihr auch die Ängste, die sie unterschwellig hegte. Dein zukünftiger Mann wird sanft zu dir sein, hatte sie gesagt. Das klang doch sehr hoffnungsvoll. „So sanft und zärtlich, wie Angus?“ fragte sie lächelnd.


    Kurze Zeit später stand dann tatsächlich der Kelte in voller Pracht vor ihr. Diesmal allerdings nur spärlich bekleidet und recht schmutzig. Idunas Reaktion ließ Graecina darauf schließen, dass sie tatsächlich geglaubt hatte, er wäre nicht mehr mit in der Domus.
    „Deine Frau hat anscheinend geglaubt, du seist fort. Wo hast du denn gesteckt?“ fragte die Iulia den Sklaven und sah dabei abwechseln ihn und die Germanin an.


    Angus sah wieder zu ihr auf und wirkte etwas verwirrt dabei. War das der Grund, weshalb man ihn gerufen hatte? Was hatte die Iulia denn diesmal vor? Hatte sich Iduna etwa bei Domina Graecina ausgeheult, so dass diese sich nun veranlasst fühlte, die beiden wieder zusammenzuführen? Wenn das der Fall sein sollte, dann würde er den beiden Frauen eine Absage erteilen!
    „Iduna ist nicht meine Frau, Domina! Unsere frühere Domina hat mir damals befohlen, sie zu schwängern. Wie man sieht, habe ich das getan. Und ja Domina, ich bin fort. Ich gehöre nicht mehr zu ihr. Wenn du erlaubst, kehre ich nun wieder zu meiner Arbeit an den Hypokaustum-Öfen zurück.“ Der Kelte vermied es, Iduna auch nur anzuschauen. Ebenso kaltschnäuzig ignorierte er seine Tochter. Tief in seinem Inneren aber hasste er sich dafür, denn da war immer noch Liebe für seine Tochter und auch Iduna.


    [SIZE=7]Gastauftritt Angus mit freundlicher Genehmigung des Spielers[/SIZE]

  • Im nächsten Augenblick wirkte Idunas Gesichtsausdruck nachdenklich. Als sie sich bewusst wurde was sie da gerade laut ausgesprochen hatte. Und doch wusste sie das sie vor Domina Iulia Graecina niemals die Wahrheit sagen konnte. Niemals. Denn dann müsste sie erläutern das Aislin das Produkt einer Vergewaltigung war. Und das nur weil Idunas frühere Domina eifersüchtig auf den Rotschopf gewesen war. Bei dieser Erinnerung musste die kleine Germanin hart schlucken und drückte ihre Tochter unbewusst an ihre Brust. Dies quittierte Aislin mit einem leisen quäkenden Laut. Doch sonst blieb das Mädchen ruhig und schlummerte zufrieden in Idunas Armen.


    Durch energisches Kopfschütteln verdrängte Iduna jene Erinnerung und konzentrierte sich stattdessen vollends auf die junge Domina und ihre Worte. Wieso drängten diese Erinnerungen ausgerechnet jetzt an die Oberfläche? Weil Domina Iulia Graecina danach gebohrt hatte. Und Iduna konnte der iulischen Domina keinen Wunsch abschlagen. Schließlich versuchte sie in der Domus wieder in Amt und Würden innerhalb der Sklavenschaft zu gelangen.
    “Ähm. Ja. So sanft und zärtlich wie Angus.“
    Erwiederte Iduna etwas zerstreut und spitzte im nächsten Moment aufmerksam ihre Ohren.


    Schließlich war es Domina Iulia Graecinas Stimme die Worte an den Kelten richtete. Während sich Iduna erst in diesem Augenblick langsam herumdrehte und erschrocken zusammen zuckte. Angus war halbnackt und der Schweiß vermischte sich mit den Rußspuren auf seinem Oberkörper. Und dann sprach Angus Worte die Idunas Herz zersplittern ließen.
    “Du warst die ganze Zeit hier und hast dich mir nicht gezeigt. Wieso?“
    Mit bebender Unterlippe blickte die kleine Rothaarige zu dem Kelten empor.

  • Hach, wie romantisch, diese Sklavenliebe! Graecina versuchte sich vorzustellen, wie es wohl sein mochte, als unfreier Mensch einen anderen unfreien Menschen zu lieben und romantisierte ihre Vorstellung. Wie es tatsächlich war, sich als Sklave zu verlieben, konnte sie nicht erfassen.
    Als Angus dann erschienen war und seine Beziehung zu Iduna aus einem ganz anderen Blickwinkel darstellte, staunte die Iulia nicht schlecht. Wenn sie seinen Worten Glauben schenken sollte, dann gab es so etwas wie Liebe nicht mehr zwischen den beiden Sklaven. Offensichtlich hatte er sogar keinerlei Interesse mehr an seiner kleinen Tochter. Das war doch irgendwie seltsam. „Was ist geschehen?“, fragte die Iulia den Sklaven und sah dann auch fragend die Germanin an.


    Der Sklave gab einen kaum hörbaren Seufzer von sich. Was sollte das alles hier. Musste er sich nun auch noch vor Domina Graecina rechtfertigen, was geschehen war? Und Iduna!? Als sie ihm Vorwürfe machte, weil er ihre Gegenwart gemieden hatte sah er wieder kurz zu ihr auf. „Du weiß ganz genau, wieso!“, gab er zurück. Dann wandte er sich wieder an die Iulia und deutete auf die Germanin. „Frag sie, Domina! Sie weiß was passiert ist! Ich muss jetzt wieder zurück, sonst bekomme ich Ärger.“
    Dann blickte er noch einmal in Idunas Richtung. „An deiner Stelle solltest du auch wieder an deine Arbeit gehen! Du weiß doch, was auf dem Spiel steht, oder?“, zischte er ihr entgegen. Danach verbeugte er sich knapp vor Graecina und ging einfach, ohne ihre Erlaubnis abzuwarten.

  • Die Rothaarige wirkte tatsächlich wie vor den Kopf geschlagen. Während sie ihre Lippen öffnete und kein Laut darüber entwich. Wie ein Fisch der auf dem Trockenen lag und hektisch nach Luft schnappte. Und während ihr Blick zwischen Iulia Graecina und Angus hin- und her wanderte, spürte sie wie ihre Kehle eng wurde und Tränen an die Oberfläche drängten. Doch noch kämpfte Iduna um ihre Selbstbeherrschung. Auch wenn es ihr von Minute zu Minute schwerer fiel. Doch vor Domina Iulia Graecina wollte die Germanin einfach nicht weinen. Und so biss sie sich auf ihre Unterlippe. Was hatte die Römerin gedacht? Das alles so romantisch war wie in den Romanen beschrieben, die in der iulischen Bibliothek zum Lesen in Regalen standen? Nein. Das konnte einfach nicht sein.


    Und dann erzählte der Kelte eine vollkommen verdrehte Version ihrer Beziehung zueinander. Augenblicklich verengten sich Idunas Augen und ihr Blick heftete sich lauernd auf den Älteren. Wie konnte Angus denn nur die Unwahrheit erzählen? Und dann wollte Iulia Graecina wissen was geschehen war und Iduna zuckte regelrecht zusammen. Hart presste sie ihre Lippen aufeinander und schüttelte kaum merklich ihren Kopf. Sodass ihre rötlichen Locken leicht in Schwingung versetzt wurden.


    Währenddessen schlummerte Aislin friedlich. Die kleine Halbgermanin war wirklich ein besonderes Kind. Und sie war Angus Tochter. Auch wenn der Kelte in diesem Augenblick so tat als würde er sie nicht kennen und die kleine Aislin ebenfalls nicht. Dies schnitt tief in Idunas kleines Herz und brachte sie dazu ihren Blick mit bebender Unterlippe abzuwenden.
    “Dominus Iulius Caesoninus hat mir nicht gesagt das du noch in der Domus bist Angus. Ich.. ich dachte du bist davon gelaufen und ich sehe dich nie wieder.“
    Murmelte Iduna mit erstickter Stimme und hart pochendem Herzchen.


    “J.. Ja Angus. Ich weiß was auf dem Spiel steht.“
    Wisperte die kleine Germanin mit erstickter Stimme und blickte ihrem Gefährten nach. Als Angus auch schon den Hortus verließ.
    “Domina Iulia Graecina ich wusste wirklich nicht das Angus noch hier ist. Ich.. ich dachte...“
    Doch da zitterte Idunas Unterlippe auf einmal äußerst stark. Sodass sie sich auf die Unterlippe biss und ihre Augen tränenfeucht schimmerten.
    “Aber Angus hat Recht Domina. Ich sollte wieder an meine Arbeit gehen. Dürfte ich dir Aislin anvertrauen, während ich die Fliesen schrubbe?“
    Zwar blickte Iduna bei diesen Worten die junge Iulia an. Meinte mit ihren Worten aber eigentlich Sulamith.

  • In kürzester Zeit war das Zusammentreffen der beiden Sklaven eskaliert. Graecina verstand auf einmal gar nichts mehr. Sie konnte dem Geschehen nur noch sprachlos zusehen. Sie hatte offenbar in ein Wespennest gestochen und nun drohten die Gemüter überzuschwappen.
    Der Sklave verschwand einfach wieder und die Germanin beteuerte ihr vielmals, dass sie keine Ahnung gehabt hätte, dass der Kelte immer noch in der Domus war.


    Letztendlich zog es Iduna dann auch vor, mit ihrer Arbeit vorzufahren. Dem hatte die Iulia nicht entgegenzusetzen. „Ja, natürlich! Ich möchte dich nicht weiter von deinen Pflichten abhalten. Geh nur, die Kleine kannst du hier bei uns lassen.“ Solange das Kind schlief, stellte das sicher kein Problem dar. Nur wenn es aufwachen sollte und merkte, dass seine Mutter nicht mehr anwesend war, würde das Geschrei sicher groß werden.

  • Die Tatsache das sich Angus doch noch in der Domus befand. Sich ihr aber nicht gezeigt hatte und sie im Glauben ließ das er spurlos verschwunden war, hatte die kleine Germanin sichtlich erschüttert. Wieso hatte sich Angus im Verborgenen gehalten? Wusste ihr Dominus davon? Bestimmt wusste Dominus Caesoninus darüber Bescheid. Und wieso hatte man sie im Ungewissen gelassen? Damit sie sich einzig und alleine auf ihre Aufgaben konzentrieren konnte? Durchaus möglich. Und während Iduna ihrer Tochter fahrig über's Köpfchen streichelte, spürte sie wie ein Schluchzen ihre Kehle empor stieg und glitzernde Tränen an ihren Wimpern haftete. Mit Tränen in den Augen blickte Iduna dem Kelten nach und biss sich hart auf ihre Unterlippe.
    “Wieso Angus? Wieso?“
    Flüsterte die kleine Germanin leise vor sich hin und spürte wie ihr Herz dumpf in ihrer Brust pochte.


    Zum Glück war es die junge Domina die sie aus ihrer Starre riss und Iduna mit großen Augen zu der Römerin empor blickte.
    “Danke Domina. Es tut mir Leid.“
    Vorsichtig bettete sie ihre Tochter in die Arme der jungen Hebräerin und hauchte Aislin einen sanften Kuss auf die Stirn.


    Bevor sich Iduna herumdrehte und zurück zum Bassin ging. Dort kniete sich die kleine Germanin zu Boden. Griff nach dem Tuch und begann den Fliesen, die das Becken säumten, zu Leibe zu rücken. Alsbald spürte sie wie ihre Arme schwerer wurden. Doch Iduna schrubbte unbeirrt weiter. Dsbei tropften zusätzlich Tränen auf die polierten Fliesen. Tränen der Wut und der Enttäuschung. Denn innerlich fühlte sie sich von Angus verraten. Auch wenn sie den Kelten liebte.

  • Iduna hatte ihr kleines Töchterchen der Hebräerin anvertraut. Graecina sah der germanischen Sklavin noch nach. Ihr Kind schlief tief und fest. Sein Atem ging ganz ruhig. Endlich konnte sie sich non dem Thema widmen, das ihr schon die ganze Zeit auf der Zunge gelegen hatte. Natürlich war ihr der geöffnete Brief, den Sulamith zuvor auf der Decke abgelegt hatte, nicht entgangen. Die Tatsache, dass er offen war irritierte sie ein wenig. Für gewöhnlich öffnete oder las die Hebräerin nicht die Post der jungen Iulia.
    „Der Brief… ist der… von ihm?“ Es juckte sie in den Fingerspitzen, den Brief zu nehmen und zu lesen. Der Besuch der Werkschau kam ihr wie eine Ewigkeit vor, obwohl nur wenige Tage vergangen waren. Tagtäglich hoffte sie auf eine Antwort des Decimers. Doch nichts war bisher geschehen. Tante Calvena hätte sie wahrscheinlich zur Geduld ermahnt. Was lange währt, wird endlich gut! Doch wie lange dauerte das? Und wurde es wirklich gut?


    ~~~***~~~




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    | Sulamith

    „Welcher Brief?“, fragte die Hebräerin verwundert. Aufgrund des Tohuwabohus, das die Germanin und der Kelte soeben angerichtet hatten, hatte sie Tiberios‘ Brief ganz vergessen. Doch dann warf sie einen Blick auf die geöffnete Papyrusrolle. „Ach der! Nein, der ist nicht von ihm. Der ist von Tiberios! Du weißt doch noch, der junge Grieche auf der Werkschau und…“ Sulamith beendete nicht ihren Satz, denn die Iulia wusste genau, was vor einigen Monaten geschehen war. Sie versuchte, diese Erinnerung ganz weit von sich wegzuschieben. Glücklicherweise bot sich da der Decimer als Gesprächsthema an.


    „Bist du dir ganz sicher, dass er der Richtige ist?“, fragte sie, denn Graecina war seit einigen Tagen kaum mehr wieder zu erkennen. Sie war ganz aufgekratzt, fast schon nervös. Genauso wie sich ein junges Mädchen verhielt, das glaubte, sich zum ersten Mal verliebt zu haben. Dabei kannte sie den Decimus so gut wie gar nicht. Sicher, er war nett und zuvorkommend gewesen, so wie es sich eben geziemte, wenn man auf Brautschau war. Aber wer garantierte ihr, dass er dass später auch noch war? Ein weiterer Aspekt, den Sulamith ein wenig zögern ließ, war die Tatsache, dass es sich bei ihm um einen Tribunus Cohortis Praetoriae handelte. Wenn er herausfand, dass Graecina und sie Christen waren, dann waren sie beide geliefert! So viel stand fest. Doch die Iulia schien das völlig außer Acht zu lassen.



    ~~~***~~~



    „Ach Sulamith, er war so aufgeschlossen und er liebt die Kunst. Mit ihm könnte ich mir noch hundert weitere Werkschauen anschauen. Sicher kann man sich mit ihm auch ganz hervorragend über Literatur unterhalten. Vielleicht hat er sogar ein offenes Ohr für Gottes Wort.“ Letzteres war sicher nur ein Wunschgedanke. Doch selbst wenn er sich im Augenblick noch nicht für den neuen Glauben begeistern konnte, schien er doch recht tolerant zu sein. Zumindest hatte er seinen Sklaven freigelassen, obwohl dieser noch jung und kräftig war. Doch in Sulamiths Stimme hatte auch ein gewisser Zweifel mitgeschwungen. War ihr an ihm etwas aufgefallen, was ihr entgangen war? Sulamiths Meinung war ihr wichtig. „Findest du denn nicht auch, dass er eine gute Wahl wäre?“

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    | Sulamith


    Ein offenes Ohr für Gottes Wort? Hatte die Hebräerin gerade recht gehört? Graecina schwärmte in den höchsten Tönen von jenem Mann, der gegen ihre Glaubensbrüder und Schwestern vorging. Wie man hörte, war er vor wenigen Tagen in Binahs Haus mit seinen Männern eingedrungen, um Philotima zu suchen. Und genau diesen Mann wollte sie am liebsten von der Stelle wegheiraten. Erkannte sie denn nicht die Gefahr? War sie blind oder war das die Naivität eines Kindes, das sie der Wahrheit nicht ins Auge schauen wollte? Sulamith kannte ihre Herrin gut genug, um zu wissen, dass sie nicht so dumm war und die Risiken dieser Verbindung außer Acht lassen würde. Also musste es schlicht und ergreifend ihre Verliebtheit sein, die sie so reden ließ.
    „Du bist verliebt, Graecina! Ich sehe es in deinen strahlenden Augen, wenn du von ihm sprichst und ich höre es auch in deinen Worten. Aber bitte denke immer daran, dass eine Verbindung mit ihm stets auch eine Gefahr birgt. Du musst immer vorsichtig sein. Wir müssen vorsichtig sein!“, mahnte Sulamith.


    ~~~***~~~


    Graecinas Wangen röteten sich. Doch ihre Sklavin hatte nicht so unrecht mit dem was sie sagte. Vielleicht war es nicht die richtig große Liebe, die sie für den Decimus empfand. Dass würde sicher irgendwann später kommen. Doch mit Sicherheit konnte man von einer Liebelei sprechen. Ein Abenteuer in dem der Decimus ihr Held war. Der genau das darstellte, was sie sich immer erhofft hatte. Wenn sie schon heiraten sollte, dann sollte es einer wie er sein!
    Aber gewiss lag Sulamith auch damit richtig, dass sie beide auf der Hut sein mussten. Denn so wunderbar wie Decimus war, so gefährlich konnte er auch sein. Doch lag nicht gerade darin die Chance, ihn beeinflussen zu können, damit er in Zukunft Gnade walten lassen konnte?
    „Ich weiß sehr wohl, was er ist und was er tut. Und ich weiß auch, dass wir beide nicht leichtsinnig sein dürfen. Doch wie würde denn eine Alternative aussehen?“ Die Leichtigkeit war nun aus Graecinas Stimme gänzlich verschwunden und sie schaute die Hebräerin mit festem Blick an. „Nein Sulamith, ich bin mir sicher! Er ist der Richtige! Und genau das werde ich jetzt auch Caesoninus sagen.“
    Mit einem Satz stand sie auf ihren Füßen. Die kleine Ancilla wurde dadurch aus ihrem Spiel gerissen und sah überrascht an der Iulia empor. Als Graecina dann zurück zum Haus lief, erhob auch Sulamith sich. Vorsichtig nahm sie Idunas Kind in die Arme, um es seiner Mutter zurückzubringen.
    Der Nachmittag im Grünen hatte damit abrupt ein Ende gefunden.

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