Die Unterkünfte der Nautae sahen auf den ersten Blick aus wie jede andere Unterkunft in einem beliebigen Militärlager wohl auch. Lagergassen, an deren Seiten sich links und rechts je eine lange Barracke befand. Viele Stuben nebeneinander, davor ein überdachter Gang, am Kopfende eine größere Wohnung für den Kommandeur der Einheit. Nur die Details machten sie unterscheidbar: Rüstungen und Waffen sah man hier weniger herumstehen, dafür mehr Tauzeug und anderes seemännisches Gerät. Und die Zeichnungen an der Stirnwand der Barracke, die sie auch für diejenigen unterscheidbar machten, die nicht lesen konnten, hatten alle mit dem Meer zu tun. Hier also der Krebs, gegenüber ein runder Fisch, nebenan eine Seeschlange, weiter hinten eine Muschel und so weiter.
Morgens sammelten sich die Nautae vor ihren Stuben, um nach dem Frühstück ihre Tagesbefehle entgegenzunehmen. Für die meisten ging es an Deck oder zumindest zu einem Schiff, für andere in die Werkstätten und manchmal auch ins Umland, um Besorgungen zu machen. Oder für längere Zeit nach Rom, um im Amphitheater die Segelsetzer abzulösen, die dort die großen Sonnensegel bedienten, um für Schatten zu sorgen.