[Atrium] Dominus wo steckst du nur? Schreckliche Neuigkeit.

  • Die Worte der Praetorianerwachen pfiffen regelrecht wie Gewehrkugeln um Cressidas Köpfchen. Während sie sich eilig auf den Rückweg zur aurelischen Villa begab. Zusätzlich schwirrten die mahnenden Worte des Furiers durch ihren Kopf. Ihr Dominus war in Ungnade gefallen? Beim Kaiser. War ihr Dominus aus diesem Grund untergetaucht und musste die Urbs Aeterna Hals über Kopf verlassen? Was hatte ihr Dominus nur so schreckliches getan, dass man ihn regelrecht geächtet hatte. Und was bedeutete dies in Bezug auf die kleine Griechin? Sklavin eines geächteten Römers zu sein? Bei diesem Gedanken spürte Cressida wie ihr ein eisiger Schauer den Rücken hinab rieselte und sich ihre Zähne in ihrer Unterlippe vergruben.


    Als sie schließlich die aurelische Villa erreichte und sich dem Sklaveneingang näherte.
    Rasch betrat Cressida durch diesen ihr sicheres zu Hause. Erst als die Porta hinter ihr ins Schloß fiel, konnte sich die kleine Zwergin halbwegs entspannen. Was man an ihren herabsackenden Schultern erkennen konnte. Dennoch stand die Zwergin innerlich weiterhin unter Strom. Wen sollte sie um Rat fragen? Wer könnte ihre Fragen beantworten? Domina Aurelia Prisca. Nur wo hielt sich die hübsche Römerin gegenwärtig auf? Oder sollte sie ihre Neuigkeiten erst einmal Azita erzählen und gemeinsam würden sie dann die Domina aufsuchen? Fragen über Fragen die der Sklavin durch den Kopf geisterten.


    “Azita? Steckst du hier irgendwo?“


    Versuchte Cressida einfach mal ihr Glück und neigte lauschend ihren Kopf auf die Seite.

  • Missmutig und unausgeschlafen schlurfte der maiordomus durch die morgentlich leere villa und grübelte derweil immer noch darüber nach warum der (aus Marmor gehauene) Kopf des Aureliers jüngst in der Nacht, über den Boden gepoltert war. Aber so sehr er seine grauen Zellen auch bemühte, es wollte ihm einfach kein plausibler Grund dafür einfallen, weswegen sich seine Laune auch nicht sonderlich besserte, als er prompt fast über die kleine Sklavin namens Cressida stolperte:


    "He du! ... Cressida, so war doch dein Name oder? ...Was läufst du um diese Zeit hier herum und weshalb rufst du nach Azita? ... Das parthische Miststück sollte eigentlich längst in der villa Flavia sein und wenn du sie das nächste Mal siehst, dann sag ihr, dass ich mir nicht alles von ihr gefallen lasse. Wenn sie etwas von mir will, dann muss sie mir auch etwas dafür geben. Mag sie auch einst eine parthische Prinzessin gewesen sein, hier in Rom ist sie jedenfalls nichts weiter als eine einfache Sklavin. Genauso wie du und ich, verstanden?! ... Aber was rede ich hier herum? Mach dich besser vom Acker und sieh zu, dass du dich irgendwo nützlich machst, du kleine Missgeburt."


    Mit diesen Worten ging der maiordomus (schlecht gelaunt) seines Weges ... den Weg eines unbedeutenden Sklaven, dessen Leben an dieser Stelle weitaus weniger wert war zu erwähnen als jenes dieser Zwergin, mochte sie auch noch so verloren in diesen Hallen wirken ... so war ihr Leben doch so viel wertvoller, um weiter zu erzählt zu werden (als das jenes maiordomus).

  • Doch nicht die parthische Prinzessin lief ihr über den Weg. Es war der aurelische maiordomus und dieser wirkte alles andere als ausgeschlafen. Sodass die Zwergin spürte wie ihr Herz bis zum Hals pochte und sie sich am liebsten irgendwo unsichrbar gemacht hätte. Hauptsache sie wurde nicht bemerkt. Das gegenteilige war jedoch der Fall und die schlurfenden Schritte des maiordomus hielten direkt vor ihr inne. Augenblicklich spürte Cressida wie ihr innerlich der Schweiß ausbrach und sie unwillkürlich ihren Kopf zwischen ihre Schultern zog. So machte sie sich tatsächlich noch kleiner und duckte sich unwillkürlich.


    Und tatsächlich sprach er sie an. Wie hätte es auch anders sein können.


    “Ich.. ich wollte nur... mein Dominus ist fort und ich... bin so alleine.“


    Murmelte Cressida mit leiser Stimme und schluckte im nächsten Augenblick vernehmlich.


    “Ich weiß das ich nur eine Sklavin bin!“


    Platzte es auf einmal über die Lippen der Zwergin. Als sie die wedelnde Handbewegung des aurelischen maiordomus wahrnahm und ihr Köpfchen augenblicklich gen Boden senkte.


    “Es tut mir Leid.“


    Und mit diesen Worten huschte die Kleinwüchsige an dem maiordomus vorüber. Die Gänge entlang. Hinaus in den Hortus. Hin gen ihres Verstecks.

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