• Fast schon liebevoll half er seinem Vater sich wieder hinzusetzen nachdem er den älteren Claudier begrüßt hatte. Auf dessen Bemerkung hin entgegnete er. Nun, Claudius Menecrates es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung, eingedenk meiner Mission mache ich mir mehr Gedanken über meine Sicherheit.

    Er lächelte vielsagend. Natürlich war ihm bewußt wer der Claudier war. Doch war es nicht ein wenig seltsam, daß er sich angesichts der Ereignisse auf das Wetter bezog? Er legte seinem Vater beruhigend die Hand auf die Schulter und nickte ihm kurz zu.Dann wandte er sich wieder an den Claudier.

    Wir werden in einer sicheren Gruppe reisen, du brauchst dir also keine Sorgen um deinen Neffen Victor zu machen...

    Er hatte vier Ex-Legionäre als Eskorte angeworben. Harte Veteranen.

    ...wir schließen uns in Raetia einer Versorgungsabteilung für die XXII. in Mogo an...alles soweit geplant.

    Was man nicht planen konnte musste man improvisieren.


  • Der Spruch über schlechte Kleidung konnte auch von Lepidus stammen, daher schmunzelte Menecrates. Die aktuelle Sicherheitslage in Germania konnte er hingegen nicht beurteilen, da er zum einen über keine Informationen verfügte und zum anderen vollständig von der wankenden Sicherheitslage in Rom in Beschlag genommen war. Das allein brachte ihn mitunter an Grenzen. Pius führte wie zur Bestätigung aus, dass die Reise in einer verlässlichen Gruppe stattfinden würde, weswegen Menecrates doch wieder an Schneefälle und Kälte dachte, bis der Name seines Neffen fiel. Er erstarrte und hob erstaunt die Brauen.

    "Victor?" In Windeseile durchforstete Menecrates seine Erinnerung, ob der Neffe diesbezüglich eine Andeutung hatte fallen lassen, musste aber verneinen. Er schluckte, bevor er weiter sprach. "Sein Vater ist in Germania gefallen. Ich kann den Jungen hier nicht anbinden, aber", er seufzte und strich sich durch die Haare, "Germania in Kombination mit Victor weckt bei mir automatisch die Erinnerung an den Bürgerkrieg." Stellas Auftreten hatte er für den Moment vergessen. Er wandte sich an Lepidus, wiegte den Kopf und blickte besorgt. "Wie ist denn dort die Sicherheitslage? Du hast bestimmt mehr Informationen als ich."

  • #Lepidus war überrascht, daß Menec nicht im Bilde war. Er sah von Pius, der sich in diesem Moment wahrscheinlich auf die Zunge biss, zu seinem alten Freund Menec.

    Die Sicherheitslage in Germania meinst du? Er hob seinen Becher und trank einen Schluck. Dann sah er seinen Freund mit ernster Miene aber mit vor Schalk blitzenden Augen an.

    Du bist der Praefectus Urbi mein lieber Freund, sag´mir,...wo sind wir sicher...und wo nicht?

    Er stellte den Becher zurück und boxte seinem Sohn, der neben ihm stand gegen den Oberschenkel.

    Wir waren auch einmal jung,...auch wenn das inzwischen lange her ist. Ich weiß nicht ob es in den Grenzprovinzen irgendwo sicher ist,...sicherer als hier in Caput mundi. In meiner Jugend waren wir in Germania in Britannia in Hispania in Africa und in Asia minor. Er sah Menecrates an, lächelte dabei. Haben wir uns damals gefragt ob es sicher war?...nun ich jedenfalls nicht! Ein Bekannter deiner Mutter Pius,...ein gewisser Terentius Primus, der soll sogar bis zu den >> Serern gekommen sein.

    Er nickte vielsagend, denn die Seidenstrasse war nachwievor ein Abenteuer sondersgleichen.

    Ich erinnere mich an Terentius Primus,...ein interessanter Mann. Hat die ganze Welt bereist und ist in Germania gefallen.

    Sein Blick ruhte auf Menecrates.

    Was sagt das aus? Es ist nicht jedem bestimmt alt zu werden Menecrates, wie unser lieber Bassus. Aber sollen wir die Jugend hier festbinden? Wo wären wir wenn wir alle so dächten...wenn unsere Vorväter so gedacht hätten?

    Germania ist nicht unsicherer als Cappadocia oder Britannia.

    Er machte eine Handbewegung und wies in Richtung Porta.

    Dort draußen, vor der Türe könnte der Tod bereits auf uns lauern,...nein Menecrates,...alles hat seine Zeit,... einjeder hat seine Zeit. Die sollte er nutzen um unserer glorreichen Nation zu dienen oder zu ihrem Ruhm und dem Erhalt seiner Traditionen beizutragen. Er nickte seinem Freund freundlich lächelnd zu. Ich verstehe deine Bedenken, ich teile sie sogar. Aber ich kann niemandem verbieten die Welt zu bereisen...aus welchen Gründen auch immer. Und wenn Victor Pius begleiten will, dann tut er es bei einem erfahrenen Reisenden, der sich schon überall im römischen Imperium und darüber hinaus durchgeschlagen hat.

    Stolz sah er seinen Sohn an. Wenn ich Victor wäre, hätte ich keine Bedenken mit Pius bis ans Ende der Welt zu reisen.


  • #Pius biss sich tatsächlich auf die Zunge.

    Hatte Victor seinem Onkel nichts von den Reiseplänen erzählt. Er atmete tief ein und aus.

    Gleichzeitig war er froh, daß ihm sein alter Herr in die Bresche sprang. Den Knuff gegen sein Oberschenkel nahm er als verbindende Geste.

    Terentius Primus kam zur Sprache. Ja, ein klasse Typ. Hatte Mutter dieses Tuch mitgebracht, daß sie bis zu ihrem Tod wie ein Kleinod hegte und pflegte. Es war aus Seide in einem unglaublich tiefem Blau.

    Terentius Primus und sein Vater waren früher öfter hier, bis Primus nach Germania ging um dort unter den Adlern zu dienen.

    War nicht sogar einer seiner Brüder Praefect Praetorii?

    Sein Blick fiel auf den alten Claudier. Er musste den Terentier doch auch gekannt haben, er war doch zur gleichen Zeit in Germania, damals als fast alles den Bach herunter ging.

    Natürlich konnte er ihn verstehen, aber er teilte seines Vaters Ansicht und als dieser mit seiner Laudatio geendet hatte sagte er,

    Claudius Menecrates, ich werde Victor, den ich wie einen Bruder liebe, wie meinen Augapfel hüten. Doch mein Vater hat Recht. Selbst hier in Roma könnte uns ein Irrer hinterrücks abstechen.

    Von dieser Christenzelle einmal abgesehen, die sollen sogar Tempel schänden und Vestalinnen töten.

  • "Ja", bestätigte Menecrates seine Nachfrage, die Sicherheitslage in Germanien betreffend. "Wir erwarten im Senat beinahe täglich die angekündigte Rede des Kaisers, um auf den aktuellen Stand gebracht zu werden. Bisher vergeblich." Spekulieren wollte der Claudier nicht. Einen Abgleich zwischen dem heute Gehörten und dem Bericht des Kaisers fand er sogar interessant. Er lehnte sich ein wenig vor und wartete gespannt, denn in seiner Fantasie malte er sich eine besonders heikle Lage aus. Allerdings stand dazu der Schalk in Lepidus' Augen im Widerspruch.

    Die Antwort fiel anders als erwartet aus.

    "Hmm", brummte Menecrates und lehnte sich wieder zurück. Entweder wurde seine Nachfrage falsch verstanden, oder er wurde absichtlich geneckt. Weil ihm die Wendung der Atmosphäre gefiel, stieg er darauf ein.

    "Ach, und ich dachte schon, es wäre statt einem Wildschwein eine ganze Horde über die Waldlichtung gelaufen." Leider bekam er die Kombination 'ernstes Gesicht und vor Schalk blitzende Augen' nur notdürftig hin. Er winkte ab und gab das Schauspiel auf.

    "Es ist also, wie es immer war." Er zog fragend die Brauen nach oben und senkte sie wieder. Das Übliche in Germania konnte nicht mit dem Üblichen in Rom gleichgesetzt werden, das verstand sich von selbst. Er dachte zurück und stellte fest, was früher bei ihm unter Abenteuerlust rangierte, lief heutzutage unter Besorgnis. Der Themenwechsel zu Primus verstärkte diese Einmschätzung. In seiner Erinnerung war der normale, wenig aufregende Legionsalltag verblasst, während der Tod wichtiger Freunde und Familienmitglieder im Vordergrund stand.

    "Primus, du sagst es", erwiderte er an Lepidus gewandt. "Er bereiste die ganze Welt, aber Germania wurde ihm zum Verhängnis." Menecrates schwieg, während er gedanklich zurückreiste. Er brauchte den Moment für sich, der möglicherweise auf seine Gastgeber wie eine Schweigeminute wirkte. Gleichzeitig wurde ihm klar, dass er trotz vieler verlorener Familienmitglieder Victor nicht anbinden durfte. Gekonnt hätte er es wahrscheinlich, aber es wäre egoistisch gewesen. Lepidus hatte Recht, wie immer. Er atmete einmal durch, ohne sich gänzlich freimachen zu können.


    "Den Tod habt ihr bereits im Gepäck", sagte er Richtung Pius und spielte auf die Urne an. "Ladet ihn nicht anderweitig ein und nehmt auch den Leichtsinn nicht mit auf Reisen."

  • # Lepidus, welcher dem Menecrates lauschte bemerkte, daß sein alter Freund sich gänzlich in einen anderen, einen umsichtigen, abschätzenderen Mann gewandelt hatte.

    Lächelnd nickte er über den Scherz mit dem Wildschwein, wenngleich er keinem Wildschwein in freier Wildbahn begegnen mochte.

    Es ist wie es immer war,...die PAX ROMANA hat einiges für sich, doch besteht dieser Handel letztendlich nur unter Androhung von Gewalt. Er beugte sich ein wenig vor und legte seinem alten Freund kurz die Hand auf dem Unterarm. Eine Vertraulichkeit welche letztendlich eine Gemeinsamkeit hervorheben sollte.

    ...und solange Gewalt den Frieden sichern muss, solange machen sich Väter, Mütter, ja alle Familienmitglieder Sorgen um ihre Liebsten. Das friedliche Leben in einer okkupierten Welt wird wohl Utopie bleiben. Er zog die Hand zurück und sah Menecrates traurig an. Ihm war klar, daß er die Möglichkeit besaß Victor die Reise zu verbieten, doch was hätte er damit gewonnen?

    Victor war volljährig und stand in keinerlei Abhängigkeit zu Menecrates. Sein Blick fiel auf Pius. Er hatte inzwischen aufgegeben sich Sorgen um seinen ältesten Sohn zu machen.

    Zu oft war dieser fort und kam wohlbehalten zurück. Er konnte auf sich selber aufpassen.

    Menecrates abschließende Bemerkung ließ jedoch eine Saite bei ihm anklingen.

    Nun ich denke es wird nicht schaden Mercurius ein Opfer zu bringen,...für alle Fälle.

    Er nickte Pius zu und entließ ihn auf diese Weise. Dann wandte er sich an Menecrates.

    Etwas anderes alter Freund, was sagst du zu den Gerüchten um unseren Caesar? Nach dem unglücklichen Tod seines Stiefbruders sind seine Aussichten auf die Nachfolge seines Vaters wieder vielversprechender geworden...ich mag mir gar nicht vorstellen was hätte entstehen können, sollte dem Augustus etwas zugestoßen sein.

    Nicht wenigen brachte der Tod des Knaben eine gewisse Erleichterung, denn ein Marionettenkaiser geführt durch die Hände einer intriganten Mutter, ...nicht auszudenken.

    ...wie ich höre bleibt Bala einstweilen in Germania und zieht nicht nach Cappadocia.

    Lepidus wußte um den Schmerz in Bala´s Herzen, nachdem sich sein Vater eine neue Frau und einen weiteren Sohn gezeugt hatte. Er wußte um den Hader und den Verdruß, er wußte aber auch um die Liebe zu seinem Vater. Niemals hätte er irgendetwas getan um ihm zu schaden. Die Flucht nach Cappadocia war Teil eines Planes, den er mit Lepidus ausgeheckt hatte um seinem Vater seinen Wert für das Imperium zu beweisen.

    Doch nun hatten sich die Dinge gewandelt. Lepidus genoß diese Wendung, denn ihm lag viel an dem guten Verhältnis zwischen Vater und Sohn.

  • # Pius lauschte dem Menecrates. Für ihn war er ein alter Mann, der sein Feuer bereits verglimmen sah. Zwar war er ein mächtiger Mann in Roma, doch wenn alle Vorväter so gedacht hätten wie er, wäre Roma nie das geworden was es nun war.

    Er beneidete Terentius Primus um dessen Leben. Es war erfüllt und er starb mit dem Schwert in der Hand. Gab es für einen Römer, für einen Soldaten mehr Ehre?

    Auf die Bemerkung des resignierten Menecrates hin nickte er und entgegnete, ...die Bürde der Sicherheit dieser Reise lastet auf meinen Schultern edler Claudius, doch sei versichert, daß wir nach den >> Virtutes unseres Volkes handeln werden.

    Die Idee Mercurius zu opfern war nett gemeint, aber Mercurius war auch der Gott der Diebe und Pius sah die Dinge daher etwas in Diskurs. Er lächelte seinem Vater zu und verabschiedete sich aus dieser Runde. Er würde die Laren und Vorväter bitten ihn zu schützen, das hatten sie bisher auch gut geschafft. Einen unzuverlässigen Gott zu bemühen war eher kontraproduktiv.

  • Die Hand auf seinem Unterarm wirkte beruhigend, wenngleich die Worte wenig zur Beruhigung beitrugen, denn Lepidus traf den Nagel auf den Kopf: Solange Gewalt den Frieden sichern musste, würden sich Väter, Mütter und Anverwandte Sorgen um ihre Liebsten machen. Wie es aussah, hielt aber die Sorge Lepidus nicht gefangen, daher beschloss Menecrates, sich ihrer ebenfalls zu entledigen. Im Tun gelang dies schnell als im Verharren.


    "Mercurius' Augenmerk auf die Reisegruppe zu lenken, sollte nicht allzu schwer sein. Der Schutzgott kann ohnehin besser auf den Jungen aufpassen als ich." Zuweilen vergaß der Claudier, dass es sich bei dem 'Jungen' um einen erwachsenen Mann handelte. Die Zeiten des kleinen Neffens gehörten schon lange der Vergangenheit an. Damit schien das Thema abgehakt und sie wandten sich anderen Inhalten zu. Vorher verabschiedete sich Pius und Menecrates nickte zum Gruß.


    "Ja, der Tod des kleinen Caesar", wiederholte Menecrates versonnen. Zwar wusste er, dass Lepidus auf etwas anderes hinauswollte, aber da der Claudier andernorts seine Gedanken filtern musste und er sie hier weitgehend ungefiltert äußern konnte, nutzte er die Chance. "Es ist nicht der erste Tod eines potentiellen Thronfolgers, und da der gewaltsame Tod des letzten in der Spätfolge einen Bürgerkrieg auslöste, rechnete ich im ersten Moment mit einem weiteren Giftmord." Er breitete entschuldigend die Hände aus. Umfangreiche Erfahrungen bargen einen Wissensschatz, aber sorgten auch für unliebsame Verknüpfungen.

    "Es ist immens wichtig für den Caesar, frei von jeglichem Verdacht zu sein, was er ja zu unser aller Glück auch ist. Es handelte sich wohl beim kleinen Caesar um einen natürlichen Tod und der ältere hielt sich in einer anderen Provinz auf. Intrigen und Umstürze im Kaiserhaus sind das Letzte, was Rom aktuell braucht, daher können wir aufatmen."


    Zum Zeichen, dass er die Intension seines Freundes verstanden hatte, ging er auch noch auf die Kaiserin ein.

    "Wann hast du die Augusta zuletzt getroffen? Bei mir ist es Jahre her. Damals traf ich sie öfters. Mir scheint, seit dieser Zeit hat sich viel verändert. In den Anfangsjahren war die Augusta beim Adel durchaus beliebt." Vor seiner ersten Amtsphase als Praefectus Urbi kannte er keine Patrizierfamilie, die die Augusta als intrigant bezeichnet hätten. Menecrates schloss allerdings nicht aus, dass der jungen Veturia die Macht zu Kopf gestiegen sein könnte, und beschloss, demnächst Augen und Ohren offenzuhalten.


    Was Bala betraf, der besaß Menecrates' Verständnis. Kinder aus ersten Ehen gab es unzählige in Rom und die meisten fühlten sich benachteiligt oder gefährdet. Allzu oft bildeten sie sich dies nicht nur ein, sondern standen den Auswirkungen hilflos gegenüber - Auswirkungen während ihres gesamten Lebens und insbesondere im Erbschaftsfall.

    Dass der Caesar in Germania blieben wollte, vermerkte Menecrates bei sich.

  • # Lepidus ließ sich Zeit mit der Antwort. Was womöglich daran lag wie der alte Freund seine Fragen stellte. Anscheinend konnte er nicht aus seiner Haut. Lächelnd entgegnete er, Naja, das muss jetzt ein paar Jahre her sein, der kleine Caesar stand noch in den Sternen und der gute Imperator schwelgte im 7. Himmel. Er musste an die seltenen Zusammentreffen denken, denen er sich schnellstmöglich entzog um Platz zu machen für die üblichen Opportunisten und Arschkriecher.

    Er hob die Hand und machte ein abschätziges Gesicht. Natürlich war sie beliebt, ...sie war jung, frisch und...so schien es ...gebährfreudig. Nun ich,...er rieb sich das Kinn. ...du weißt, daß ich mich bei dem höfischen Protokoll eher zurückhaltend gegeben habe, was ein Fehler war, denn in all dem Trubel um die neue Augusta verloren der Imperator und ich uns allmählich genauso aus den Augen, wie wir beide einst. Der Fluss des Lebens zweigt zuweilen ab, und ich,...ein schmerzlich Zug umspielte seine Augen, doch es war physischer Schmerz, es war ein Schmerz seiner Seele.

    ...hatte zu der Zeit mit dem Verlust meiner Iulia zu kämpfen, wenngleich sie zu dieser Zeit schon ein paar Jahre tot war.

    Er sah an Menec vorbei auf die Büste Iulias die jeden Tag mit frischen Blumen geehrt wurde. Fast 20 Jahre war es nun her und vermisste sie wie am ersten Tag.

    Eine Träne stieg in seine Augen und er senkte ein wenig verschämt den Kopf.

    Doch er fing sich rasch, schniefte und meinte So,...genug der alten Geschichten, ...du hast dein Mündel doch sicher nicht umsonst mit zu mir gebracht?! Er lächelte verschmitzt. Gedenkst du einen meiner Söhne zu ...anektieren?

    Das dürfte dann doch wohl nur Pius sein, die Perle seines Hauses, an Nero, die pervertierte Pestbeule dachte er gar nicht erst, obwohl es dem Unhold recht kam, solch eine ungehörige Frau zu bekommen.

  • Antigonos warte ab bis die Lage entspannt und ruhig war, dann schickte er die beiden Schwerter Gerta und Brunhild mit Häppchen und Fingerschalen zu den beiden. Er sah wie Lepidus litt und dessen Blick auf Iulias Büste sagte ihm, daß sein alter Freund immer noch an seinem Verlust darbte.

    Er war einfach untröstlich und verlor sich nur in seine Arbeit und seiner Leidenschaft um zumindest zeitweise etwas Lebensfreude zu haben, Die Marter hatte Lepidus nicht verdient.

    Und während die beiden hübschen Keltinnen ihre Dienste verrichteten trat Antigonos ins Atrium und reichte warme Decken für die Beine, während Fabius und Wolf zwei Feuerschalen platzierten. Die Temperaturen erforderten das.

  • Menecrates ließ Lepidus ausreden, aber danach schüttelte er den Kopf.

    "Nein, nein. Mit beliebt habe ich nicht das jugendlich Frische gemeint. Fremde Familien interessiert ja auch die Gebärfreudigkeit nicht, abgesehen von unserem Kaiser. Die Patrizierfamilien luden sie damals zu allen möglichen Anlässen ein und wie mir schien, nicht nur aus Berechnung, sondern weil sie in den Anfangsjahren als Kaiserin zwar unkonventionell, aber trotzdem beliebt war." Kaum einer wusste das besser als er, weil er damals engen Kontakt zum Kaiserhaus hielt und viel erfuhr.

    "Irgendwann brach der Kontakt ab und zwar nicht nur unvermittelt, sondern in jeglicher Hinsicht. Das deutet darauf hin, dass etwas passiert sein musste - sehr zum Nachteil des Ansehens der Kaiserin und damit des Reiches." Er überlegte Momente, bevor er fortfuhr.

    "Obwohl, jetzt wo ich überlege, es könnte die Niederkunft gewesen sein, was nur zu natürlich wäre, aber der kleine Caesar muss sie außerdem verändert haben. Sie zeigte in der Folge kein Interesse mehr an banalen Treffen mit dem Adel. Stattdessen", er hob den Zeigefinger, "ließ sie für Kontakte zu einflussreichen Männern sogar ihren Säugling in Rom zurück und reiste nach Germanien."


    Erst jetzt fiel Menecrates auf, dass er doch schon vor Jahren einiges inakzeptabel fand. Er hatte es wohl verdrängt. Möglicherweise kam ihm auch die eigene Krankheit in die Quere, denn während dieser Zeit reichte seine Kraft kaum für sich. Zeiten des Rückzugs gaben ihm das Stichwort für die Antwort auf Lepidus Anmerkung zum Fluss des Lebens.

    "Krankheiten, Schicksalsschläge und berufliche Versetzungen sind wohl am häufigsten der Grund, wenn sich Menschen aus den Augen verlieren." Während er sprach, betrachtete er den Freund und ihm entging ebenso weinig der bittere Ausdruck in dessen Gesicht wie der Blick zur Statue.

    "Manche Verletzung, die uns das Leben schlug, reißt immer wieder auf, weil es für sie kein Heilmittel gibt." Er sprach leise, alles andere wäre unpassend gewesen, denn er bemerkte Lepidus‘ Rührung. "Wir können uns betäuben oder ablenken, aber immer dann, wenn wir unkontrolliert sind, klappt die Wunde wieder auf." Da er Lepidus' Ablenkungsversuch bemerkte, sprach er nicht weiter, sondern ging auf das neue Thema ein. Allerdings verursachte es zunächst einen ungläubigen Blick.


    Menecrates überspielte die Sprachlosigkeit, indem er sich auf das Einwickeln seiner Beine konzentrierte, die Hände zum Waschen reichte und anschließend eines der Häppchen nahm. Das Knistern in den Feuerschalen schuf eine heimelige Atmosphäre.

    "Annektieren." Er lachte leise. "Das müsste ich wohl, denn nach dem Auftritt von eben würde vermutlich kein junger Mann freiwillig eine Frau wie Stella erobern wollen." Er machte sich kurzfristig Sorgen, schob sie aber zur Seite. "Ich hatte die Hoffnung, sie könnte hier eine Freundin finden, an der sie sich orientieren kann, um in Rom Fuß zu fassen. Eine vorteilhafte Ehe wäre schön, natürlich." Er lächelte und suchte den Blickkontakt. "Was denkst du, wie stünden die Chancen?" Warum nicht fragen? Lepidus hatte das Gespräch auf eine Vermählung gebracht, wobei der Sprung von der verstorbenen Iulia zum Thematisieren von Stellas Einheiraten in die Familie derart groß war, dass es sich nur um einen Scherz handeln konnte.

  • #

    Lepidus nippte an seinem Saftgemisch. Die Geschichten über die Kaiserin wirkten inzwischen ein wenig unrealistisch. Typisch für jemanden der mit dem Machtgefüge und seinen Speichelleckern nicht klarkam. So zog sie alle negativen Register und das Ansehen des Kaiserhauses nahm Schaden. Das war auch die Zeit in welcher der Kaiser immer introvertierter wurde, Kontakte beendete, vornehmlich jene die ihm rieten sich der Kaiserin zu entledigen.

    Lepidus litt seinerzeit sehr für seinen Freund, doch drang er nicht mehr zu ihm durch und befand sich sicherlich auch im Focus der Kaiserin. Er entschloss sich Distanz zu wahren, weniger um seines eigenen Lebens willen, sondern um das seiner Kinder.

    Es war eine Zeit der Angst, Willkür und der Wollust gleichermaßen. Gemäßigtere Menschen wurden da oft übervorteilt.

    Er legte die Hand auf sein schmerzendes Bein und starrte in die Feuerschale.

    Was meinst du?...Mit Pius und Stella? Sein Gesicht erhellte sich bei der Vorstellung.

    Nun, ich denke der gute Pius würde seinen Lebenswandel nicht ändern und es wäre mit Sicherheit keine Liebesheirat,...wobei die Verbindung der Häuser keinen sonderlichen Vorteil erbrächte,...auch nicht für dich, abgesehen davon, daß du dein Mündel unter eine gutgefütterte Haube gebracht hättest...ob wir uns bei dem Temperament deines Mündels da einen Gefallen getan hätten wage ich zu bezweifeln.

    Er sah seinen alten Freund an,...lächelte kurz. Was ist denn mit dem guten Victor? Ist eine Verbindung deines Hauses mit den Tiberiern ein Unding?

    die gute Stella war abgesehen von ihrem Stammbaum her, in Pius´Augen, so mutmaßte er nach dessen Beuteschema, kein wirklich erfreulicher Anblick, von ihrer mangelnden Höflichkeit einmal abgesehen. Pius würde ihn fragen ob er noch bei Trost wäre. Nachkommen aus seinen Lenden gab es genug, es galt den einen oder anderen anzuerkennen.

    Er fragte sich ob er sich Menecrates zu liebe auf die Verbindung einlassen sollte, verneint jedoch im gleichen Augenblick. Es war auszuschließen, daß eine derart veranlagte Person wie Stella einen Sinneswandel erfuhr. Sie war zu alt um sie noch einmal zu brechen und umzuformen. Und er war zu froh um seinen alten Freund wegen solch einer Sache gleich wieder zu verlieren.

  • Sie saßen gemütlich, warm und wurden gut versorgt. Es hätte - gerade wegen des unbeschwerten Themas - eine angenehme Fortentwicklung des Besuches geben können, wäre nicht das Ziehen in Menecrates' Lendenbereich. Die untere Wirbelregion beschwerte sich immer dann, wenn er bequem saß, daher richtete er sich gerade auf und streckte den Rücken in sitzender Position durch.

    "Wie du siehst, hat das Alter auch meinen Körper nicht verschont. Er hat mich völlig im Griff und liebt es nicht, wenn ich es mir gemütlich mache. Stattdessen muss ich aufrecht sitzen und was früher die Mutter nur mit Mühe erreichte, setzt er heutzutage wortlos durch mit eisernem Griff."

    Der Claudier verblieb in der kerzengeraden Haltung, als er über das angeschnittene Heiratsthema nachdachte. Für Stella erhoffte er sich beim heutigen Besuch, Freundschaftsbande knüpfen zu können und kein Arrangement für die Zukunft, denn er kannte die Pläne ihres Vaters nicht, und bevor er keine Gewissheit über dessen Schicksal besaß, würde er keine Entscheidungen treffen.


    "Ich weiß nicht", antwortete Menecrates auf die Frage, ob eine Verbindung seiner Familie zur Tiberia ein Unding wäre. Früher hätte er die Frage mit 'ja' beantwortet, weil es einst eine tiberische Senatorin, ein nicht standesgemäßes Ehearrangement und einen tiberischen Consular mit belastetem Ruf gab. Heute differenzierte er, was die Angelegenheit nicht leichter machte.

    "Ich gebe aber zu, das eine oder andere Mal über eine Verbindung unserer Häuser nachgedacht zu haben." Er blickte zu Lepidus und schmunzelte, bevor er fortfuhr. "Du hast eine Tochter, ich zwei unverheiratete Männer. Ich habe eine Enkelin und eine Großenkelin, du zwei Söhne. Möglichkeiten gäbe es also genug." Einzig die Zeit hielt ihn davon ab, Nägel mit Köpfen zu machen, aber vielleicht schob er auch Zeitnot nur vor, um sich keine Unentschlossenheit eingestehen zu müssen.


    Menecrates beschloss, den Spieß umzudrehen und Lepidus in Zugzwang zu setzen. "Wen gedenkst du für Faustina zu annektieren?" Er lächelte, denn das benutzte Wort passte nicht zum Umstand, eignete sich aber hervorragend zum Plänkeln.

  • Secund hatte es sich in einen der sessel bequem gemacht, als Iulia hereinstürmte. Als sie ihn sah, blieb das Mädchen stehen, beäugte ihn und deutete dann mit den Finger auf ihn.

    "Nicht Onkel Pius, Onkel Schrumbumbus"

    Secundus machte das spiel mit ,erlachte bei der Verhunzung des Namens hell auf. er zeigte mit dem finger auf das Kind.

    "Iulia."

    Dann breitete er die Arme aus damit das Mädchen erkenne, er ist ihr freundlich gesonnen.

    Immer noch etwas misstrauisch schauend, taspste Julia auf ihn zu. Lächelnd hob er sie hoch und setzte sie sanft auf seine Knie.

    Er erinnerte sich an ein Spiel seiner Mutter oder Amme und begann mit den den Knien zu wippen und mehr zu sprechen den zu singen.

    "Hoppe hoppe Reiter

    Wenn er fällt, dann schreit er

    Fällt er in das grüne Gras

    Macht er sich die Hosen nass
    Fällt er in den Graben

    Fressen ihn die Raben

    Fällt er in die Hecken

    Fressen ihn die Schnecken
    Fressen ihn die Müllermücken

    Die ihn vorn und hinten zwicken

    Fällt er in den Sumpf

    Macht der Reiter plumps"

    Jedesmal wenn wen im Text vom Fallen die Rede kippe Julia nach vorn und richtiete sie wieder auf, was auch jedesmal ein ohrenbetäubendes Jauchzen zur folge hatte. Nun bei den Lärm dprfte die Mutter wohl als bald erscheinen um nach dem kind zu schauen.

    Secundus hatte seinen Spass und Julia hörbar noch viel mehr.

    Allerdings schauten die anwesenden Sklaven sehr misstrauisch, dem treiben zu.

    Secundus fragte dann Iulia ob es ihr gefallen, das Kind nickte mit hochroten Gesicht und es schien glücklich.

    Secundus fühlte sich auf einmal sehr geborgen, er streichelte Iulia über das haar und küsste sie auf die Stirn.


    Sim-Off:

    Aemilia Faustina

    Habe mit erlaubt, aus simulatorischen Gründen, Julia auszuborgen, hoffe das geht in Ordnung?

    leg22-tribunuslaticlavius.png aemilia_patrizier.png

    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Lucius Annaeus Florus Minor

  • So betrat Antigonos das Atrium , gefolgt von einem Troß Sklaven, die eilig noch ein wenig, wenn auch wenig notwendige Ordnung schafften. Sie richteten den Besprechungsbereich her,platzierten Getränke und kleine Häppchen und verschwanden gerade vor dem Eintreffen des Gastes.

    Antigonos trat ihm entgegen und beugte kurz sein Haupt.

    Mein Herr, Gaius Aemilius Lepidus heißt dich in der Villa Aemilia willkommen. Bitte nimm Platz, es wurde nach Secundus geschickt.

    Antigonos wies den Gast auf die Sitzgruppe hin, wo ihn bereits eine Sklavin erwartete um für sein Leibliches Wohl zu sorgen.

    Er kam Lepidus´Wunsch seine Unpäßlichkeit zu verkünden nicht nach. Sollte Lucius Annaeus Florus Minor den Wunsch haben den Herrn des Hauses zu sprechen, so würde dem wohl entsprochen werden.

  • Secundus ward informiert und erschien. Er war froh das jemand seiner Einladung gefolgt.

    Er winkte Antigonos heran.

    leg22-tribunuslaticlavius.png aemilia_patrizier.png

    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Lucius Annaeus Florus Minor

  • Antigonos , als Leibsklave des Lepidus und Major domus dieser Villa nicht daran gewohnt heran gewunken zu werden, hob die Augenbraue und entschied sich dann Secundus nicht vor seinem Gast zu blamieren.

    Er trat neben Secundus und sah ihn ernst an.

  • Mein lieber Major Domus, ich weis nicht ob und was der Hausherr befohlen, aber ich gedenk4e einAbendessen zu geben und möchte das die Küche auffährt was sie zu bieten hat.

    Ich selbst werde mit meinem Oheim reden , eventuell nimmt er daranteil.

    Du lässt alles vorbereiten.

    Secundus hatte seine Anweisung erteilt, er würde den Gast begrüßen und dann mit dem Oheim reden.

    leg22-tribunuslaticlavius.png aemilia_patrizier.png

    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Lucius Annaeus Florus Minor

  • Die Augenbraue des Antigonos blieb wo sie war,...oben.

    Ad Hoc? Nun, Lepidus wird sich freuen wenn hier an ihm vorbei eingeladen wird.

    Er nickte dem dreisten Jüngling zu und entgegnete Wieviele Gäste erwartest du?

    Eine nicht unerhebliche Frage. Die Küche der Aemilier war einfach, das beste war der gut gelagerte Falerner.

  • So zwischen fünf und sechs Gäste den Onkel und mich selbst, sagen wir acht!

    Sicher mein guter Major Domus , war ich wieder zu schnell mit den Pferden, aber ich bin mir sich du schaffst das alles, nicht wahr?

    Secundus sprach freundlich zu Antigonos, jener gehörte seinem Onkel und er wollte den kranken Mann nicht über Gebühr verärgern.

    leg22-tribunuslaticlavius.png aemilia_patrizier.png

    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Lucius Annaeus Florus Minor

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