Cubiculum Centurio Classis

  • Cimber saß bei einem Becher Wein und studierte die Bestandslisten. Es hatte sich einiges getan seit sie hierher gekommen waren. Es gab neue Gesichter und Turius Catienus hatte sich als Kommandeur bewiesen. Innerhalb kürzester Zeit hatten sie aus dem verlotterten Überbleibsel einstiger Größe ein vernünftiges Castellum gemacht. Die Boote waren einsatzbereit und die Männer wurden wieder gedrillt.

    Es war fast schon ein Jammer, daß er gegen Ende des Jahres seine honesta missio beging.

    Andererseits hinterließ er seinem Optio spei eine gut funktionierende Truppe. Bis er ging würde sie perfekt funktionieren.

    Er legte die Tabula zur Seite und nahm einen Schluck Wein. Sein Blick fiel auf die Feuerschale in der Ecke des Raumes. Ihre Hitze strahlte bis zu seinem Stuhl. Ohja,...lange würde er sie nicht mehr brauchen,...dann begann das Frühjahr und es war wesentlich angenehmer mit den Booten zu patroullieren.

    Marco!? ...rief er seinen Burschen, der kurz darauf die Türe öffnete und ihn fragend ansah. Hol mir den neuen Suboptio, diesen Matinius Sabaco,...Der Bursche nickte und verschwand.

    Wenn er ging würde der Suboptio der neue Optio spei werden,...Cimber wollte sich ein Bild von dem Mann machen.

  • <<< RE: Cubicullum Suboptio Matinius Sabaco


    Wie hieß der Centurio vollständig?! Es geisterte nur "Cimber" in seinem Kopf herum, was Sabaco sich gemerkt hatte, weil der Kumpel von Stilo auch so hieß. Cimber, der jetzt mit Stilo im fernen Cappadocia herumritt und sich die Sonne in den angeblich fast elysischen Gefilden auf den Pelz braten ließ. Scheiße, er musste Stilo schreiben. Aber wie hieß nun der Centurio? Verdammtes Namensgedächtnis. Vermutlich weggesoffen.


    Sabaco klopfte und trat ein, da er erwartet wurde. Hinter sich schloss er die Tür wieder. Er drosch mit der Faust auf seine Brust, so dass ein dumpfer Laut erklang.


    "Salve, Centurio! Suboptio navalorum Matinius Sabaco. Du wolltest mich sprechen."


    Stante pede sogar.

  • Terentius Ruga, der ebenfalls zum Treffen gerufen war, wirkte ein wenig verspannt. Was nur natürlich war, sollte der Optio spei doch eigentlich zuerst auftauchen. Mit eiskalten Augen sah er Sabaco an, damit dieser sofort wußte wo sein Platz war.

    Centurio?!...Optio spei Terentius Ruga meldet sich zur Stelle!

    Der Centurio war quasi ausser Dienst, es konnte nur um seine Beförderung zum Centurio gehen, aber was sollte dieser Frischling dann hier?

  • Cimber nickte männlich, markant. Er amüsierte sich über seine beiden Alpha´s. Natürlich ließ er sich nichts anmerken, genauso bemühte er sich das Zittern in seiner Linken Hand zu kontrollieren als er drei Becher mit Vinum füllte, sie seinen Männern reichte und ihnen dann zuprostete. Männer, es ist kein Geheimnis, daß meine Tage bei der Classis gezählt sind... eine Sekunde lang trat so etwas wie Wehmut in seine Züge, aber er fing sich Augenblicklich. Ich möchte sichergehen, daß der Nauarchus sich weiterhin auf seine Marini verlassen kann...er nickte den beiden zu und nahm einen Schluck.

  • Was glotzte der Terentius ihn so an?! Vermutlich hatte der Typ einen winzigen Schwanz und hasste alles, was männlicher aussah als seine Mutter. Sabaco strotzte vor Männlichkeit. Durch einen Mangel an Lupanarbesuchen in den letzten Wochen quoll sie ihm schier aus den Haarwurzeln und der Alkoholentzug machte ihn noch reizbarer als üblich. Er schaute ungerührt zurück.


    Der Blickaustausch wurde unterbrochen, als der Centurio zu sprechen begann. Seine Tage bei der Classis waren gezählt ... die Wortwahl mochte Sabaco nicht. Sie klangen nach Alter und Tod. Er nahm den Becher und fragte sich, ob die Hand des Mannes vor Stress zitterte, weil er seine vertraute Umgebung verlassen musste, oder ob es ein krankhaftes Leiden war.


    Er nickte zum Dank, deutete ein Anheben des Bechers an und trank ebenfalls einen Schluck. Dann wartete er, ob der Mann fortfahren wollte.

  • Cimber sah sich seine beiden Favoriten längere Zeit an. Er ließ sich Zeit, er ließ sie ein wenig schmoren. Ruga kannte das zur genüge, der Matinier eher nicht. Er beugte sich unter knirschendem Protest des ledernen Sessels nach vorn und legte die Fäuste auf den Tisch.

    Nun meine Herren, ich denke es ist an der Zeit sich einmal anzusehen ob unsere Einheit schlagkräftig ist,...deshalb wird es ein Manöver geben! Jeder von euch befehligt eine Navis Iusoria, nur Marini, keine Nauta,...einmal Confluentes und zurück, nebst einer Uferbeschießung und einer Landung. Wendemanöver auf dem Fluß, Rettung eines Überborders aus dem Fluß...das ganze Programm...Start?

    Ein listig-grimmiger Zug lag auf seinem Gesicht als er in die Gesichter seiner Männer sah. Ruga wirkte wie immer wie aus Stein gemeisselt, der Matinier...?!

    ..morgen NullAchthundert! Wegtreten!

  • Ein Manöver? Innerlich grinste Sabaco, äußerlich blieb er grimmig. Er lechzte danach, aufs Wasser zu kommen. Und auch danach, diesem Terentius Ruga zu zeigen, wo der Frosch die Locken hatte. Wie die Marini ohne jegliche nautische Hilfe die Navis Iusoria steuern wollten, wusste er noch nicht, das Rudern würde eine Herausforderung werden, aber dem Terentier würde es bei dem Gedanken genau so beschissen gehen, was Sabaco noch mehr freute. Wäre das Manöver nicht möglich, würde der Centurio ihnen das nicht aufgetragen haben, also war es machbar. Sabaco wusste auch schon, wer den Überborder spielen durfte.


    Der Befehl zum Wegtreten erklang. Sabaco drosch krachend die Faust auf sein Herz und riss den Arm nach rechts vorn weg, ehe er ihn runter an eine Hüfte fallen ließ. Er wartete, bis der Optio mit dem kleinen Schwanz vor ihm den Raum verlassen hatte - das musste sein, Rivalität hin oder her - und stapfte nach draußen, um sich vorzubereiten.


    Es konnte auch nicht schaden, schon mal die Männer vorzuwarnen.

  • Nachdem die beiden den Raum verlassen hatten grinste Cimber ein wenig. Daß Ruga seine Sache gut machen würde stand außer Frage. Er hatte sich bereits mehrfach bei solchen Manövern und auch in Gefechten bewährt. Ob der Matinier neben seinem großen Ego auch noch über die Fähigkeit eine solche Aufgabe zu meistern verfügte war dahin gestellt.

    Doch Cimber zweifelte nicht daran. Der Matinier hatte etwas,...ihm war noch nicht klar was, weil irgendetwas in ihm bei dem Gedanken brummte, was üblicherweise sein Sinn für Unheil, Gefahr oder einer dunklen Angelegenheit war. Doch es passte nicht zu dem Eindruck den er sonst vom großmäuligen Suboptio hatte. Er war diese Kriegernatur, außen hart und Innen weich.

    Cimber hoffte insgeheim, daß er nicht Innen verfault war, ...das würde sein Brummen letztendlich bestätigen.

    Sein Blick fiel noch einmal auf Sabos Akte...

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