[Subura] Bas zur Untermiete

  • Lurco lauschte dem Gespräch, schaute sich um und wandte sich dann an die Kollegen.

    "Danke für die Erläuterung. Das ist nicht ein riesiger Bauplatz, dass ist wesentlich mehr", sagte Lurco gut gelaunt und lief langsam die gesamte Gegend ab.


    Der Schutt konnte von Sklaven beseitigt werden und die Brandschneise die hier geschlagen worden war, würde sich als nützliche Bannmeile erweisen für die Doppelstatio. In die riesige Lücke würde ihre Station errichtet werden, wenn ihnen Mars und ihr Praefectus Urbi hold waren. Lurco drehte sich nach dem Ablauf des Geländes einmal um sich selbst. Er betrachtete die Entfernung zu den nächsten Häusern und zum Mittelpunkt, den das große Gebäude bilden würde. Ein zufriedenes Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.


    "Wir gehen weiter, kommt", sagte Lurco äußerst zufrieden und gab den Weg vor. Mehr konnte er seinen Männern nicht sagen, dies war offiziell nur eine Patrollie, sein Auftrag war geheim und dieser Ort war perfekt. Vermutlich war er damit erledigt, jedenfalls was das Aufspüren eines passenden Standortes anging. Lurco war mit seinen Leuten und sich sehr zufrieden.

  • Ihr Weg führte sie durch die Straßen und Gassen der Subura, Präsenz zeigen und damit zeitgleich offiziell ihren Aufenthalt verschleiern. Die Subura war ein Ort an dem es vieles gab, vor allem übte sie einen Reiz auf so manchen Nachtschwärmer aus, der mehr fand als er jemals gesucht hatte. Wer nur am anderen Morgen mit schwerem Kopf und leichten Taschen in einer Gasse aufwachte, hatte mehr Glück als Verstand gehabt. So mancher blieb für immer im Unrat liegen und reihte sich in die Zahl der Toten ein, die hier niemand zählte.


    Es wurde Zeit zurück zu kehren und ihrem Praefectus Urbi Bericht zu erstatten. Ein Grundstück hatten sie gefunden, ausreichend Bauplatz und eine Sicherheitszone waren gegeben und ihre tatsächliche Aufgabe war verborgen geblieben. Lurco gab seinen Männer ein Zeichen, gemeinsam marschierten sie zurück zu ihrer Castra.

  • von hier kommend:

    RE: [Porta Praetoria] Haupttor (Vor dem Betreten des Lagers hier melden!)



    Erst vor kurzem war Lurco mit einer Patroullie hier gewesen und nun durchstreiften sie erneut die Subura. Diesmal hatte er seine Baracken-Brüder an seiner Seite, Frugi und ihren Praefectus Urbi. Ohne Umschweife führte Lurco die Gruppe zu der Stelle, die sie auserkoren hatten, der Bauplatz der Doppelstatio zu werden. Vor dem riesigen Bauplatz der so viel mehr war blieb Lurco letztendlich stehen und machte eine einladende Geste.


    "Hier ist es. Den Schutt musst Du Dir wegdenken, aber dies ist der Platz", sagte Lurco leise zu ihrem Praefectus.

  • Frugi staunte nicht schlecht über das Grundstück was Lurco und die seinen auf dem Patrouillengang entdeckt hatten. So ein großes Grundstück hätte er nicht erwartet. Zu diesem Fund konnte man ihm nur gratulieren. Gespannt schaute er zu dem Praefectus Urbi. Seine Reaktionen ab zu lesen war ihm bisher noch nie wirklich gelungen.

  • Lurco nickte zufrieden und glücklich.

    "Na was sagt Ihr? Ich war begeistert. Platz für alles was benötigt wird und sogar mehr. Platz satt sozusagen. Ich hoffe es gefällt Euch", sagte Lurco aufgekratzt und versuchte sich bildlich die Doppelstatio mit Bannmeile vorzustellen. Selbstverständlich war sie hoch genug jedes umliegende Gebäude zu überragen, ganz so wie sich das Purgitius in seinen Gedanken vorgestellt hatte. Bemannt mit Urbanern und Vigiles und mit der besten Verteidigung die man sich ausdenken konnte. Hinzu kamen die Brieftauben von Stilo, die jede Botschaft in Windeseile an jeden Ort tragen konnten. Stilo! Er musste sofort mit dem Mann Kontakt aufnehmen. Lurco zückte eine seiner Wachstafeln und machte sich schleunigst eine Notiz.


    `Stilo wegen den Tauben anschreiben. Benötigte Infos - alle´.

  • Die erste Station lag am Rand der Subura und erforderte keinen langen Fußmarsch durch dreckige und belebte Gassen. Heute liefen sie länger. Menecrates suchte die jeweils passierte Gegend nach brauchbaren Grundstücken ab, fand zuweilen auch Freiflächen, oder solche, die frei geräumt werden konnten, aber stets zu klein ausfielen. Er rümpfte die Nase, als sie einen Abschnitt durchquerten, wo er knöcheltief im Unrat einsank, und ahnte, dass es sich dabei auch um Hundekot handelte. Er würde sich am Abend ausgiebig die Füße waschen lassen. Eine Ladung Abwasser erzielte erste Reinigungserfolge und in stoischer Ruhe hielt Menecrates auch dieses Desaster aus.


    Die Strecke kam ihm endlos vor, da lichtete sich plötzlich die Häuserfront und gab den Blick auf schwarze Schuttberge frei. Menecrates vermutete das Ziel ihres Marsches und je näher sie kamen umso größer wurde die Gewissheit. Schließlich blieb Purgitius stehen.

    "Das ist mehr als ich zu hoffen wagte", kommentierte er Lurcos Ansage. Ein Lächeln erschien. Er ließ den Blick schweifen, weil dies überraschenderweise ging - eine seltene Situation in diesem Armenviertel. Anschließend drehte er sich in verschiedene Himmelsrichtungen, um in etwa die Position zu orten, denn die Orientierung hatte er in Anbetracht der widerlichen Hindernisse des Hinweges verloren.

    "Cornicularius Octavius, wir brauchen mal die Karte", sagte er, denn er wusste, dass Frugi sie eingesteckt hatte.

  • "Sofort Praefectus Claudius", Frugi kramte in seinem Beutel und holte die Karte hervor. Suchend schaute er sich um und sah einen schweren Balken, der auf einem Schutthaufen lag. Ihn wunderte nur, dass so ein sauberer Balken da lag und nicht in einer Nacht und Nebelaktion abgeholt worden war. Da wurde bestimmt jemand beim Transport gestört, dachte er. Sorgsam faltete er die Karte auseinander und breitete sie auf dem Balken aus. Danach klaubte er ein paar kleine Steine vom Boden und legte diese auf die Ecken der Karte. Er trat etwas zurück damit alle auf die Karte schauen konnten.

  • Lurco dankte Frugi mit einem freundlichen Nicken und markierte deutete auf die Karte.


    "Hier genau befinden wir uns Praefectus. Das ist die Stelle", sagte Lurco. Mehr sagte er nicht, denn ihr Wissen war nicht für fremde Ohren bestimmt und Menecrates wie auch Frugi wussten worum es ging. Jedes weitere offene Wort konnte zu ihrem Nachteil werden. Ein Fingerzeig auf die Karte sagte hier wesentlich mehr.



    Karte:


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    "Direkt von vier Straßenzügen umgeben. Das hat für uns den Vorteil schneller mehr Männer an den Ort des Geschehens bringen zu können, zeitgleich aber auch mehrere Straßen absperren zu können. Wir liegen mit der Doppelstatio sozusagen in einem Straßen-Trapez", flüsterte Lurco nur für die beiden hörbar.

  • Die Offiziere umringten die Stelle, wo die Karte lag, während die Streife hinter ihnen wartete. Der Präfekt beugte sich über die zeichnerische Darstellung der Gegend und versuchte, die zurückgelegte Strecke mit den eingetragenen Straßenzügen abzugleichen, was den Standort einkreiste. Sie befanden sich in einer Querstraße. Er besaß einen von Natur aus guten und durch das Feld geschulten Orientierungssinn, doch bevor er dazu kam, die ersichtlichen Straßenkreuzungen und Abzweigungen in Augenschein zu nehmen, reagierte Purgitius. Der tippte auf eine Stelle, die Insulae als Bebauung anzeigte, deren Existenz sich in der Realität kaum noch erahnen ließ. Menecrates nickte. Die Position lag in seinem bereits eingegrenzten Bereich.

    "Ja, das ist die Stelle. Ein Trapez, du hast Recht. Der Bauplatz ist nicht nur groß, sondern liegt auch günstig. Die Karte zeigt das noch besser als der Ausblick." Er richtete sich auf und sah sich um. Entlang der Straße fehlten mehrere Häuser. Sowohl in nördlicher als auch südlicher Richtung ließen sich abzweigende Straßen erkennen. Obwohl er die Gegend selten besuchte, wusste er um die Nähe zu den Foren.

    "Das sieht nach einem Volltreffer aus!", resümierte er. "Seht mal, ein Brunnen zwanzig Doppelschritte entfernt." Er schmunzelte. Mit einem Brandanschlag auf eine weitere Statio rechnete er nicht, aber bereits die gegenüberliegende Insula wies die übliche marode Bauweise auf. "Wir werden feuerfester bauen. Das sind wir den später hier stationierten Männern schuldig."

    Ein letzter Rundblick, dann sah er zu Octavius und Purgitius. "Wenn wir losmarschieren, werden Schritte gezählt, die Anzahl notiert Octavius. Die Tiefe der Baufläche können wir nur schätzen, denn ich möchte nicht, dass wir über Schuttberge steigen. In der Castra bringen wir alles zu Papier und beginnen mit einer groben Planung. Zeitgleich kümmern wir zwei", er zeigte zwischen Purgitius und sich hin und her, "uns beim Kaiser um das Genehmigungsverfahren. Auf geht’s!"

    Das Kommando über die Streife hatte nicht er, sondern Purgitius, er selbst lief schon Richtung Stadtmitte los. In Gedanken zählte er.

    Wenig später - sie befanden sich bereits auf dem Rückweg - fiel Menecrates noch etwas ein und er wandte sich an Frugi. "Höchstens zweihundert Doppelschritte vom Bauplatz entfernt, ließ die Straßenreinigung zu wünschen übrig. Erinnere mich daran, dass ich den amtierenden Magistraten darauf anspreche."

  • Bei den Göttern hat der ein Tempo, dachte Frugi und versuchte möglichst schnell aber auch sorgfältig. die Karte zusammen zu falten, denn darauf wurde auch Wert gelegt. Nun hastete er hinterher, geriet ins stolpern, fluchte und begann wieder am Ausgangspunkt mit dem zählen. Nach einer Weile zählte er gerade 192, 193, - Straßenreinigung amtierenden Magistraten notierte der Octavier auf eine Tafel, die er ebenso mitgebracht hatte. "Ja Praefectus", antwortete er kurz und zählte weiter.

  • Lurco eilte ihrem Praefectus Urbi und Frugi hinterher. Was war mit den beiden denn los, dass sie es schlagartig so eilig hatten? Lurco gab seinen Männern und Kameraden ein Zeichen, mit den beiden Schritt zu halten. Einige Augenblicke hatte Lurco mit seinen Männern zu den beiden aufgeschlossen. Dabei hatte er so gut es ging, die Schritte gezählt, bis ihm die Worte von Menecrates in Gedanken nachhallten.


    `....uns beim Kaiser um das Genehmigungsverfahren. Auf geht’s!´


    Bei den Göttern, er sollte mit Menecrates vor den Kaiser treten und sich um das Genehmigungsverfahren kümmern! Lurco blieb kurz wie angewurzelt stehen, so dass Pullus mit einem Sprung ausweichen musste, um ihm nicht ins Kreuz zu rennen. Wie bei Mars sollte er vor den Kaiser treten? In hochpollierter Ausrüstung oder in seiner besten Tunika?


    Was sollte er sagen? Nichts! Er durfte nur sprechen, wenn er gefragt wurde. Selbstverständlich musste er Menecrates das Wort überlassen und nur das erläutern, worum er gebeten wurde. Es hing alles von diesem Treffen ab, da durfte er sich nicht den geringsten Fehler erlauben. Auch optisch musste er er sich von seiner besten Seite zeigen. Ab heute würde er jeden Abend eine Runde extra trainieren und am Tag wo sie vor den Kaiser traten, da mussten ihn Terpander und Charislaus derart perfekt rasieren, dass er glatt wie ein Aal war! Von Kopf bis Fuß musste er der perfekte Urbaner sein, nichts Geringeres stand zur Debatte. Der Kaiser sollte sehen, was für Männer Menecrates führte und für wen er diese Statio genehmigte.


    Lurco hauchte in seine Hand und roch unauffällig nach seinem Atem. Ab heute gab es nur noch Poska und nichts mit seltsamen Gerüchen, bis nach dem Termin mit dem Kaiser. Was war peinlicher als wenn er die Nase des göttlichen Kaiser mit einer Fahne aus Wein, Knoblauch und Käse beleidigte? Manche großen Entscheidungen fielen durch Kleinigkeiten.


    Darüber musste er nach Feierabend genau nachdenken und alles von sich auf den Prüfstand stellen, von der Haarlänge bis zu den Nägeln und ob er auch überall perfekt enthaart war. Zudem musste er Terpander zum duften Viri schicken, er musste perfekt duften. Nicht zu stark, am besten kaum wahrnehmbar ein warmer, einnehmender Duft. Sie bauten in der Subura, er durfte aber nicht danach riechen!


    Wie hielt Menecrates derartige Gedanken tagtäglich aus? Oder hatte der Mann eine Liste die er durchging und so auf der sicheren Seite war? Vermutlich. Er würde sich auch eine derartige Liste fertigen und jeden Punkt abarbeiten. Das beruhigte ein wenig Lurcos flatterige Nerven.


    Der Einwand bezüglich des Brunnes und der Feuerfesten Bauweise zog er zur Beruhigung heran. Er hatte von derartigen Anstrichen bereits einmal gehört und musste sich dringend danach für ihren Praefectus erkundigen. Die Straßenreinigung war nicht nur optischer Natur, sie stellte auch einen Brandherd dar, ein Sicherheitsrisiko!


    Zudem mussten sie gleich alles zu Papier bringen, aber der Spaß gehörte Frugi. Dieser Bericht würde seiner Feder entstammen dieser Glückspilz, freute sich Lurco für den Kameraden.


    "Praefectus, die Straßenreinigung müssen wir dringend melden, denn solcher Müll stellt ein Sicherheitsrisiko dar und muss beseitigt werden. Der Brunnen ist ein Bonus, wegen der entsprechenden Bauweise werde ich mich erkundigen.


    Was den Termin angeht, da würde ich gerne mit Dir sprechen, bezüglich des von Dir gewünschten Auftretens. Es mag vielleicht seltsam klingen, aber in welcher Aufmachung treten wir vor den Kaiser? Also in welcher Aufmachung soll ich erscheinen? In meiner täglichen Ausrüstung oder in meiner besten Tunika? Wie kann und soll ich die Urbaner am besten repräsentieren Praefectus?", fragte Lurco leise und fügte gedanklich an 198 Schritte.

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