Wir hatten uns eine Taberna ausgesucht um zuerst einmal eine gute Mahlzeit zu uns zu nehmen. Während wir auf unsere Bestellung wartete beantwortete ich Charis Frage. „Ob man die Wolken zähmen kann?“ Ein wenig wehmütig wiederholte ich die Frage von Charislaus. „Obwohl der Wunsch auf ihnen zu reisen noch immer besteht, habe ich einmal erfahren, dass dieser Wunsch niemals in Erfüllung geht. Es war in den Alpes, von dem Gebirge hast du sicher schon gehört. Wenn man nach Germanien möchte durchqueren wir es meist. Es war auf einem der hohen Berge wir hatten die Bergspitze fast erreicht, die Wolken hingen an dem Tag sehr tief. Da wir auf den Weg achten mussten beobachtete ich natürlich eher selten den Himmel. Plötzlich war waren wir in einem sehr feuchten Nebel eingehüllt und sahen den Weg kaum noch. Wir schafften es dennoch und waren dann auch bald auf der Bergspitze. Was denkst was ich dann sah als ich talwärts schaute. Unter mir war eine Wolke, die den Berg auf dem wir standen umwand. Wir waren doch wirklich durch eine Wolke gegangen. Ich war hin und hergerissen, einmal weil ich so etwas erleben durfte, dann aber auch, weil meine Vorstellung zerstört worden war. Wie so vieles im Leben", traurig kam das Letzte von mir. „Ja es wäre wunderbar alles von oben betrachten zu können“, meine Antwort kam traurig, doch das ankommende Essen vertrieb diese Traurigkeit schnell.
Chari zog mich voll Entdeckerfreude mit sich, kaum das wir auf der Straße waren. „Ja Korinthus“, lachte ich. „Nein ich kam nie dazu diese Stadt und all die berühmten Städte, so wie mein Plan war, als ich mein Elternhaus verließ, zu sehen. Du muss wissen Griechenland und seine Kultur ist tausende Jahre älter als Rom. Hier lebten schon Menschen, als die Götter noch auf der Erde wanderten.“ Ich überlegte kurz, dann viel mir ein brauchbares Beispiel ein. Du kennst doch Herakles oder Herkules wie er auch genannt wird. Er ist der Sohn von Zeus wie wir Griechen ihn nennen oder wie er in Rom genannt wird Iuppiter und einer Menschen Frau. Ihr Name war Akimene. Herkules war somit ein Halbgott, wie es viele gab. Ich kann mich nicht erinnern gehört zu haben, dass zu unserer Zeit noch ein Gott auf Erden weilte. Ich hatte mir vorgenommen, eine Rednerschule zu besuchen, ebenso mich einem berühmten Philosophen anzuschließen, doch leider waren die Sklavenjäger schneller. Doch genug davon, ich möchte mich endlich wieder wohl in meiner Haut fühlen, auf zur nächsten Therme. Vorher wollen noch ein paar neue Kleidungsstücke kaufen.“
Wie eines Herrn, wie des unseren würdig, frisch gebadet, rasiert und gut eingekleidet wanderten wir durch die Stadt. Auf einem Markt hörten wir wie ein Händler seinem Kunden, der wohl auch ein guter Bekannter von ihm war, erzählte er wolle in zwei Tagen nach Italia aufbrechen um neue Waren an zu sehen und zu ordern. Als Händlersohn wusste ich doch, dass dies hier die größte oder sogar die wichtigste Handelsmetropole in Griechenland war. Ich hegte keinen zweifel an dem Gerede. Als der Kunde weg war einigten wir uns mit dem Händler und durften ihn auf seinem Schiff nach Brundisium begleiten. Jetzt hatten wir noch einen Tag Zeit um uns auf die Reise vorzubereiten und Briefe ab zu schicken und noch einmal in einem Bett zu übernachten.