Noch immer hielten fanatische Randgruppen Rom in Atem. Christen oder Banden, es war noch nicht in jedem Fall geklärt, wer nun womit zusammenhing und wie diese Gruppen zueinaner standen. Besonders die Urbaner hatten alle Hände voll zu tun, während die Prätorianer alles taten, um die Sicherheit der Kaiserfamilie zu gewährleisten. Der Brandanschlag auf die Statio I Urbana hatte die Soldaten erschüttert, auch die altgedienten Veteranen. Es war etwas anderes, wenn sogar das Militär angegriffen wurde, als wenn sich Zivilisten in den Gassen der Subura gegenseitig erdolchten.
Momentan fanden daher zahlreiche Umstrukturierungen bei den städtischen Einheiten statt: Die Urbaner und Vigiles würden gemeinsam in eine Doppelstatio innerhalb des Pomeriums ziehen, die Prätorianer sollten aufgestockt werden.
Der neu zu den Prätorianern versetzte Stilo war aufgrund des Trubels und daraus resultierender Unklarheiten mit noch keiner konkreten Aufgabe betraut worden. Man setzte ihn als Springer ein und er machte sich nützlich, so gut er konnte. Immerhin musste er keinen Ausbildungsdienst schieben, wie es sonst das Los vieler Optiones war, sondern jonglierte vor allem mit ständig wechselnden Dienstplänen von Leuten, die er noch nicht einschätzen konnte, lief viel hin und her, um mit anderen Verantwortlichen zu sprechen, damit sie sich koordinieren konnten und es möglichst wenige Personalengpässe geben würde.
Aber einen Vorteil hatte das für ihn: Er lernte binnen kürzester Zeit sehr viele unterschiedliche Kameraden kennen und kam mit allen möglichen Leuten zwischen Tür und Angel ins Gespräch.