Treffen mit dem Römer

  • 5483-gernane-1-jpgAdalwolf


    Adalwolf betrat die Taberna und schaute sich um, den welcher er zu treffen hoffte, sah er nicht , ergo fragte er den Wirt.

    Jener brachte ihn in das Hinterzimmer, dort warte besagter Römer bereits auf ihn.

    Adalwolf hatte sich, als er in die Stadt ritt, extra so gekleidet, dass er nicht auf den ersten Blick als Germane erkennbar ward.

    Er ging auf den Tisch zu und nahm Platz.

    "Salve, hier also bin ich, was bitte soll diese Geheimnistuerei?"

    Adalwolf hoffte auf ein ausgibiges Mahl und ebensolches Gelage.

  • Das Hinterzimmer profitierte von der Abwärme des Kamins nebenan, besaß jedoch selbst kein offenes Feuer, was Sabaco bedauerte.


    Dafür stand hinter der Sitzgruppe ein breites Bett aus Eichenstämmen, einladend duftend mit seiner für den Herbst frisch gestopften Strohmatratze und den langhaarigen Fellen und dicken Wolldecken, die sich darauf stapelten. Das Bett stand dort nicht auf Sabacos Geheiß, sondern weil es zur Ausstattung dieses Hinterzimmers gehörte, doch weil Adalwolf das nicht ahnen konnte, war Sabaco sehr auf dessen Reaktion in Anbetracht des provokativen Möbelstücks gespannt. Wahrscheinlich würde der Germane so tun, als wäre es gar nicht da, vielleicht würde er aber auch fragen, ob Sabaco ihm eine Dirne anzubieten gedachte. Womöglich versuchte Adalwolf gar, sich selbst ein bisschen beliebter zu machen, als er es gegenwärtig war. Und am Ende bestand die Chance, dass er völlig anders reagierte.


    Wie auch immer die Reaktion ausfallen würde, sie war Teil der Charakterstudie, die Sabaco heute gedanklich anfertigte ...


    "Salve, Hunulf", erwiderte er den Gruß, die Hand fest um einen Holzbecher geschlossen. "Ich wünsche dir auch einen guten Abend. Setz dich doch und trink einen Schluck, bevor wir zum Geschäftlichen kommen."


    In dem Krug befand sich normaler Wein in einem angemessenen Mischungsverhältnis und auch am Boden des bereitstehenden Bechers befand sich kein Gift oder dergleichen. Allerdings handelte es sich um einen süßen Gewürzwein, der sich schnell trinken ließ und in ausreichender Menge durchaus anheiterte. Für Sabaco, der einen schweren Kampf gegen seine beginnende Alkoholsucht ausfocht, war das wahrscheinlich gefährlicher als für den Gast, doch auch das konnte dieser nicht wissen.

  • 5483-gernane-1-jpgAdalwolf


    Adalwolf glaubte sich verhört ,ob de begrüßung.

    Trocjen antworte er.

    "Salve,

    also ich bin Adalwolf, Hunulf ist meines Wissens mausetod.

    Ebenso einen schönen Abend und danke einen guten Trunk lehne ich nie ab."

    Er nahm Platz und wartete ab, was passierte.

  • Sabaco wies auf das Getränk, nachdem der Germane ihm gegenüber saß. "Bedien dich ruhig, es ist Würzwein aus lokaler Produktion. Eine Empfehlung des Wirts. Wenn du Hunger hast, bestell dir was, die Speisen sind gut und dürften deinem Geschmack entsprechen. Der Wirt ist Germane und geizt nicht mit den Portionen. Aber die germanischen Namen ... Ulf, Hunulf, Gerwolf, Adalwolf, Wolf ... das ist nicht leicht zu merken für einen römischen Kopf. Was ist dem richtigen Hunulf denn widerfahren?"

  • Lucius Annaeus Florus Minor

    Hat den Titel des Themas von „Teffen mit dem Römer“ zu „Treffen mit dem Römer“ geändert.
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    Lächelt und trank einen großen Schluck, des eben bestellten Weines.

    Er legte ein Horn auf den Tisch , dieses hatte er der Stadtwache verschwiegen, sei es aus purer Absicht oder reiner Vergesslichkeit, da es zum Alltag gehörte.

    " Ein guter Tropfen , für wahr. Ich kam nicht mit leeren Händen , das Trinkgorn enthält Met. Möge jener Dir munden.

    So ,wie es dir mit unsren Namen geht ,es mir mit den euren, Pupus, Mupus, Tutus klingt alles ähnlich.

    Ich weiss, ihr nehmt zahlen als Vornamen, wir eben Tiere."

    Dann wendet er sich an den Wirt .

    "Guter Mann fahr auf, was die Küche herfubt an Speis und Trank."

    Adalwolf rieb sich die Hände. Dann kam er zum Besagten.

    " Ach ja der Hunulf, ein armer Tropf! Sein Ehrgeiz wurde jenen zum Verhängnis. Er stellte sich den falschen Leuten in den Weg. Man hat ihn wohl erschlagen, so wie ich es vernahm."

    Das seine Schwägerin dahinter steckte und auch er nicht gänzlich unbeteiligt , verschwieg er wohlweislich.

  • Na prima, jetzt sollte er aus dem angesabberten Trinkhorn eines Barbaren trinken, während das Sumpffieber immer noch grassierte ... das war ihm der Spion dann doch nicht wert. "Der germanische Brauch, gemeinsam aus einem Horn zu trinken, ist mir nicht unbekannt. Betrachte es darum bitte nicht als Unhöflichkeit, wenn ich ablehne, aber einmal Sumpffieber reicht mir." Er hob den eigenen Becher zum Gruß und trank einen Schluck. Auf irgendeinen Trinkspruch verzichtete er in dieser Angelegenheit. Vertraut waren sie einander ja nicht und noch war nichts entschieden.


    Der Wein schmeckte süß und würzig, wie Sabaco es mochte, so dass er den Becher nach dem Schluck ein gutes Stück von sich fort schob. "Schade um Hunulf, allerdings erspart mir sein Tod auch die Mühe, ihn eigenhändig um die Last seines Daseins zu erleichtern. Des Kaisers Beutel ist reich gefüllt, aber sein Richtschwert scharf. Loyalität kann am Ende nur einer Seite gelten. Du, Adalwolf, wirkst gut genährt und wer ein Pferd reitet, kann nicht arm sein. Darum frage ich mich, was deine Beweggründe sind und warum du dich bei mir gemeldet hast."

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    Adalwolf lächelte milde, denn a freute er sich das jener Römer seinen Brauch kannte, aber b hatte dieser ihn gründlich missverstanden.

    "Sicher können wir gemeinsam aus einen Trinkhorn Met schlürfen, jedoch nicht hier an diesem Ort. Dieses Trinkhorn ist neu, so wie der Met frisch ist , es ist meine Gastgabe nur für Dich Sabaco!

    Was mich bewegt, nun immer nur Kälte und Nässe , muss auch nicht sein, nicht einmal für einen gestandenen Germanen, es ist das "Via Romana, die römische Lebensart", welche mich beeindrukt und welche mich antreibt. Der Geldbeutel des Kaisers , ja als Nebenprodukt, sehr gerne, ein Landsitz mit allem Drum und dran, das aber wäre es doch und nicht die Hütten, ,ja gut unsere Häuser sind bereits aus Stein, reichen aber nicht an ein römisches Haus heran.

    Das sind meine Beweggründe,wenn Dir das nicht ausreicht , so werde ich wieder gehen!"

    Das es nicht nur seine Gründe sind, sondern auch die seiner Schwägerin, verschwieg er . Das man durchaus den römischen Lebensstil schätze stimmte sogar, aber das konnte man eben auch ohne Römer, so würde man sein eigenen Süppchen kochen jedoch davon erfohr Sabaco nichts.

  • "Dann bedanke ich mich für das schöne Horn. Auerochse? Und der germanische Met ist bekanntlich der beste." Natürlich gab es Nachahmungen, doch Sabaco bevorzugte das Original. Da dachte er ganz pragmatisch. Weder war er ein Germanenhasser noch hatte er etwas gegen die germanische Kultur. In seiner Einheit waren die meisten Soldaten nicht etwa Römer, sondern Angehörige der freien Stämme. Lediglich bei den Offiziersrängen war das römische Bürgerrecht Pflicht. Er hatte allerdings etwas dagegen, wenn germanische Stämme römische Bürger oder deren Verbündete schlachteten.


    In der Zwischenzeit kam eine Schankmaid herein und tischte beiden Gästen eine deftige Pilzsuppe in Holzschalen und mit Holzlöffeln auf, dazu gab es einen Korb ofenwarmes Brot. Sabaco bedankte sich mit einem abwesenden Nicken und schwieg, während er wartete, dass sie die Tür wieder hinter sich schloss. Dann nahm er das Horn entgegen und trank einen großzügigen Schluck.


    "Was deine Vorstellungen eines Schwelgens in Reichtum betrifft, muss ich dich allerdings enttäuschen, Adalwolf. Du bist schließlich kein professionell ausgebildeter Spion, wie unsere Prätorianer oder Frumentarii, sondern bietest dich als Spitzel an. Damit wird keiner reich, nichtmal wohlhabend. Und Grund und Boden, wofür unsere Soldaten zwanzig Jahre dienen müssen, wird man dir auch nicht schenken." Er musterte den Mann.

  • 5483-gernane-1-jpgAdawolf


    Er hörte zu und nickte der Schankmaid freundlich zu.

    Es gab Pilzsuppe und Brot , sehr zum Gefallen von Adalwolf.

    Als Sabaco Reichtum erwähnte musste er unwillkürlich lachen.

    " Verzeih meinen Ausbruch an Heiterkeit, aber Reichtum muss ich nicht durch die Römer erlangen. Nach germanischer Sicht bin ich reich, nach römischer Sicht wohlhabend. Aber wie ich es dagte ein Zubrot, kann nie schaden.

    Obsiegt Rom , auch dank meiner, so wird man sich an mich erinnern. Nicht mehr und nicht weniger, Ambitionen welche besagter Hunulf wohl hatte, so wie man hörte, habe und hatte ich nie."

    Er ass seine Suppe und biss un sein Brot.

  • Die Suppe war deftig und gut. Während Ballomar sprach, aß Sabaco die ersten Löffel. Dabei entging ihm nicht, dass der Germane das Fähnchen rasch nach dem Wind gewendet hatte, kaum dass Sabaco ein wenig nachbohrte. Letzten Endes ging es aber nur um einen potenziellen kleinen Spitzel, nicht um jemanden mit Verantwortung, so dass das ein fehlendes Rückgrat des Germanen erstmal kein Ausschlusskriterium war.


    "Nun gut", brummte Sabaco, nachdem Adalwolf seine Motivation dergestalt präzisiert hatte. "Welche Art Informationen kannst du mir bieten und in welchen Intervallen?"

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    Löffelte seine Suppe ,welche ihm mundete. er trankt einen Schluck bevor er antwortete.

    "Was sagen Dir germanische Seher?

    Jene sagen einen großen Krieg voraus, bei jenem ihr Römer unterliegt, so wie schon einmal.

    Sie beschwören die jungen Krieger darauf ein."

    Er trankt einen weiteren Schluck und harrte einer Reaktion.

  • Sabaco legte den Löffel in die halb leere Suppe, um nun das Brot zu verzehren. "Was germanische Seher mir sagen? Ich weiß, dass es sie gibt. Allerdings bin ich Offizier und kein Priester ... mit Weissagungen kann ich nichts anfangen. Dass die Krieger sich zur Abwechslung mal von einem Seher statt einem Kriegshäuptling anstacheln lassen, ist schon eher von Interesse - nützt mir allein aber nichts. Ich brauche Namen und Stammeszugehörigkeiten, Adalwolf. Was Handfestes, mit dem ich arbeiten kann."

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    Auch Adawolf stellte seinen Jrug ab und schob seine schüssel beiseite, er beugte sich leicht vor.

    "Catualda, heißt derjenige der aufwiegelt und Radugast, sowie Dankmar, beide ebenfalls Seher, welche die Nachrichten verbreiten.

    Es schein die Zeit der Seher ist angebrochen und die der Kriegshäuptlinge vorbei."

    Adalwolf lehnte sich wieder zurück.

  • Fast wäre Sabaco an seinem Brot erstickt und das freie Germanien hätte aufatmen können. Doch er würgte es wieder heraus und der Klumpen fiel in seine Pilzsuppe. Er lebte weiter, der finstere Decurio, bereit, jeden feindlichen Germanen zu geißeln und zu knechten. "Catualda?!" Er lehnte sich zurück und wischte sich mit dem Handrücken Pilzsuppe und Speichel vom Mund. Ein Schluck Met brachte wieder Ordnung in seine Verdauungsabläufe. Was regte er sich so auf, es gab garantiert tausende Catualdas, so wie es auch eine Million mal den Namen Titus gab! "Beschreibe mir den Kerl."

  • 5483-gernane-1-jpgAdalwolf


    Beschreiben , ich habe ihn einmal gesehen, weiss aber von Dankmar mehr über ihn.

    Er ist der Seher der Chatten.

    Vom Aussehen her , weissblonde Haare, Bart, Schamanenstab.

    Man sagt er sei recht reiselustig.

    Ich sehe Du bist beunruhigt und Deine Frage nach einer Beschreibung, scheint mich nicht zu täuschen , Du kennst den Mann?

  • "Wir sind alte Bekannte", stellte Sabaco ernüchtert fest, denn die Beschreibung schuf Gewissheit. Weißblond war hier keine sonderlich häufige Haarfarbe. Das waren zu viele Zufälle auf einem Haufen. War dieser miese Hund nun vom Schwerenöter zum Kriegstreiber avanciert. Kurz erwog Sabaco, Adalwolf ein prächtiges Kopfgeld für Catualda anzubieten, überlegte es sich jedoch anders. "Ich muss nachdenken, wie zu verfahren ist. Welchem Stamm gehörst du an? Kannst du den Burschen im Auge behalten?"

  • 5483-gernane-1-jpgAdalwolf


    Er trank und überlegte kurz.


    Ja, kann ich machen.

    Ich bin der Sohn des Irminhard und wir sind Thuringi. Wie Du sicher bereits erfahren hast, haben erschiedenste Untergruppe von Stämmen sich dem Segestes anschlossen . Nun nach dessen Ableben wollen viele sich diesem Catualda anschließen.

    Was nicht heißt das nich verschiede bei meinen Bruder blieben ,welcher sich nicht anschloss.


    Das Heilrun, es Arnulf , ihrem Gatten, schlichtweg untersagt hatte , verschwieg er lieber. Denn es machte sich nicht gut in der Vita eines zukünftiges Spions Roms, wenn der eigene Bruder unter dem Pantoffel eines Weibes stand.

  • Eine Sorgenfalte grub sich in Sabacos Stirn. Er hielt den Schamanen für gefährlicher als Dankwart und Konsorten. Catualda war keiner, der offen nach Römerblut schrie, sondern ein Mann der leisen Töne, der die Gemüter der Germanen vergiftete, bis sie glaubten, dass sie selbst es waren, die Krieg und Tod wollten.


    "Dann verbleiben wir so. Du hältst Catualda im Auge und berichtest mir regelmäßig. Mach jedoch nicht den gleichen Fehler wie der unglückselige Hunulf, der meinte Rom erpressen zu können. Arbeite gut und erinnere dich deines Platzes, dann werden wir miteinander auskommen und du wirst hin und wieder einen Obulus erhalten."

  • "Gut, ich nehme an, dass wir uns einig sind." Sabaco erhob sich, trank aus und grüßte zum Abschied mit dem leeren Trinkhorn. Mal sehen, ob der neue Spion effektiver war als sein Vorgänger ... in jedem Fall war er weniger frech.

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