Bummel über den Markt

  • Es war ein angenehm warmer Herbstag, als Lentidia schich entschloss das Forum aufzusuchen.
    Trotz des Unbill , welches ihr wiederfuhr, hatte sie sich entschlossen hier in Mogontiacum zu leben.

    Sie mochte schließlich diese regelmäßigen Marktbesuche, bereits als Kind und auch spöter als junges Mädchen.

    Lentidia schlenderte über den Markt, immer im Schutze von Titus, welcher ihr zugleich Wächter, Kutscher und Blitzableiter in einer Person war. Diese Posotion hatte schon dessen gleichnamiger Vater innegehabt.

    Eigentlich suchte sie eine Sklavin, eventuell gab es ja hierorts auch einen Sklavenmarkt. Ansonsten schöne Dinge zogen sie immer an und man traff auch mehr oder weniger wichtige Personen der Stadt, je nach Tageszeit und Wetterlage.

    Sie besah sich zunächst einmal die Auslagen der Händler während Titus streng darauf achtete das kein Übeltäter ihr zu nahe kam.

  • Octavena hatte sich an diesem Tag ebenfalls auf den Weg zum Forum gemacht. Einerseits, weil es tatsächlich Besorgungen gab, die sie zu erledigen hatte, und andererseits, weil sie gerne auf den Markt ging. Besonders, solange das germanische Wetter noch halbwegs erträglich war. Der Winter würde schließlich früh genug kommen. Also schlenderte sie gemeinsam mit Ilda und ihren Kindern zwischen den Ständen entlang, ihren Blick immer mal wieder prüfend auf Farold und Ildrun gerichtet, um sicher zu gehen, dass keiner von beiden sich zu weit entfernte. Beide schienen aber heute einen Tag zu haben, an denen sie ihrer Mutter nicht nur verfrühte graue Haare bescheren wollten, von daher schien ihre Sorge heute selbst Octavena ein wenig übertrieben. Ildrun lief zwar ein Stück vor den anderen voraus und gab sich redlich Mühe, gelangweilt und genervt zu gucken, aber ihre Launen konnte Octavena ihrer Tochter wohl schlecht verbieten. Farold war währenddessen damit beschäftigt, Ilda ein Ohr mit irgendetwas abzukauen, das ihn gerade beschäftigte, doch die junge Angestellte ertrug seine Fragereien und Geplapper so stoisch, dass Octavena nicht das Gefühl hatte, eingreifen zu müssen.


    Beruhigt, weil sie wusste, dass Ilda die Lage was ihre Kinder anging sicher im Griff hatte und weiter im Griff behalten würde, ließ Octavena also sogar selbst ein wenig ihren Blick über die Stände um sich herum gleiten, auch wenn zunächst nichts länger ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Das war auch eigentlich ganz gut so, denn schließlich war sie eigentlich zu ihrem reinen Vergnügen hier, doch Octavena hatte den Markt hier schon immer gemocht und für gewöhnlich bekam Ilda es auch so hin, die Dinge zu besorgen, die sie brauchten, ohne dass Octavena sie zusätzlich kontrollierte. Sie wollte dennoch schon weitergehen und die Distanz zwischen sich und Ilda und den Kindern wieder schließen, als ihr Blick dann doch an den Waren eines Stoffhändlers hängen blieb, der ein paar besonders schöne Tücher in der Auslage präsentierte. Octavena blieb stehen und betrachtete die Stoffe einen Moment, wobei sie an einer anderen Frau vorbeilinsen musste, ehe sie schließlich einen Schritt auf den Stand zumachte. "Entschuldigung", sagte sie zu der jungen Frau, während sie sich vorsichtig an ihr vorbeischob, um eine Hand nach einem der Tücher auszustrecken und den Stoff zu begutachten. Ihre Finger glitten kurz über das Material, während sie mit einem freundlichen Lächeln der anderen Frau einen Blick von der Seite zuwarf. "Das sind einfach sehr schöne Muster, nicht wahr?"

  • Eine Dame tuschierte Lentidia und entschuldigte sich und sprach sie dann an. Lentidia nickte freundloch und lächelte aus mehreren gründen. Zumal stand der gute Titus da, wie ein befossener Pudel, den jeden andren hätter er sowohl wörtlich wie bildlich zu Kleinholz verarbeitet, jedoch hier bei einer Dame von stand, ging das schlecht, ergo sah er zu Lentidia.Also beruhigte sie erst ihren Wächter auch wenn es derfremden Dame merkwürdig erscheinen musste.

    Alles gut Titus , nicht passiert, pass nur gut weier auf."

    Die freundlichen Worte liessen jenen aufatmen und wieder seine Arbeit verrichten. Lentidia indes wandte sich nun der Dame zu.

    " Auch hier alles gut, nichts passiert. Wahrlich sehr schöne Muster, aber wo bleibt meine Erziehung? Verzeiht, den Verstoss gegen gute Sitten, gestatten Aemilia, Aemilia Lentida. Der begossene Pudel dort, ist Titus."

    So sie hatte sich vorgestellt, neigte dabei knapp ihr Haupt denn wie sie sah war es eine Dame von Stand, was ja ihren guten Titus , so in Verlegenheit brachte. Auch das sie ihrern Wächter vorstellte musste der Dame merkwürdig erscheinen. So komisch es klingen mag , der kleine Zwischenfall erfreute sie, denn so lernte sie ein Person von Stand kennen und das dies eine war sah man jener an. Wer weiss, ob jene nicht gar zu Großen hierorts gehörte. Ausser ihren Fast-Ehemann kannte sie sonst ja niemand.

  • Octavenas Blick glitt flüchtig zu dem Aufpasser der Fremden, der seine Arbeit sehr ernst zu nehmen schien, und dann zurück zu der jungen Frau vor sich, die sich nun vorstellte. Nur für einen ganz kurzen Moment blinzelte Octavena überrascht, als ihr bewusst wurde, dass hier eine Tochter aus gutem Hause vor ihr stand. Das allein war noch nicht vollkommen überraschend, schließlich gab es die auch in der Provinz aus diesen oder jenen Gründen, aber bisher hatte Octavena noch nichts von einer Aemilia in der Stadt gehört, obwohl sie sich in dem Fall wahrscheinlich in halbwegs ähnlichen Kreisen bewegen sollten. Zumindest in einer Stadt wie Mogontiacum.

    "Petronia Octavena", erwiderte sie unabhängig davon allerdings einfach die Vorstellung mit ihrem eignen Namen und nickte zuerst der Aemilia und dann ihrem Leibwächter höflich zu. "Schön, dich kennenzulernen." Sie lächelte auf eine routiniert freundlich-höfliche Weise, die allerdings trotz allem keine Lüge war. "Bist du neu in der Stadt? Ich bilde mir ein, mir Gesichter ganz gut merken zu können, aber ich glaube, wir sind uns bisher noch nicht begegnet."

  • Lächelte etwas bitter.

    " Du hast Recht, irgendwie bin ich immer noch neu hier. Allerdings war ich schpn einmal hier, ich sollte heiraten, jedoch der liebe dumme Kerl zug es vor sich ermorden zu lassen. Bin dann zu meinen Bruder ,Abstand gewinnen und bin ich zurück. Habe hier noch einiges vor, niemand legt sich ungestraft mit den Aemiliia an und ich bin eine Aemilia. Muss alles in Deinen Ohren merkwürdig lingen vore allen dasich so offen rede, ohne Dich zu kennen.

    Aber zum einen musste ich mir Luft verschaffen , zum andren ist es die Art unseres Hauses, so offen wie möglich zu sein und so hart wie nötig."

    Wieder lächelte Lentidia, während im Hintergrund Titus grinste, denn den letzten Teil des Textes kannte er nur zu gut.

    Lentidia sprach weiter.

    "Petronius? Der Name hat einen guten klang und ist nicht unbekannt. Sag an , meine Liebe schlenderst Du aus reinem Vergnügen über den Markt, um zu sehen gesehen wrden und hie nd das etwas erheischen, oder wolltes Du etwas dringend erstehen? Verzeih meine ungezügelte Neugier, aber auch das bin ich."

    Wieder lächelte sie freundlich.

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