"Danke ja, oder danke nein?"
Was hatte Metellus gegen Wasser?, grübelte der Centurio. Der würde doch nicht etwa auf Wein spekulieren?, kam ihm ein Verdacht.
"Danke ja, oder danke nein?"
Was hatte Metellus gegen Wasser?, grübelte der Centurio. Der würde doch nicht etwa auf Wein spekulieren?, kam ihm ein Verdacht.
ZitatOriginal von Marcus Didius Falco
"Danke ja, oder danke nein?"
Was hatte Metellus gegen Wasser?, grübelte der Centurio. Der würde doch nicht etwa auf Wein spekulieren?, kam ihm ein Verdacht.
Schon wieder kam das Gespräch auf das Thema Wasser zurück. Naja, dachte sich Metellus, So sind die Brandbekämpfer halt
Das ist sicher berufsbedingt.
"Mein lieber centurio, Du hast mich überzeugt. Ein Becher, gefüllt mit frischem Quellwasser, würde sicherlich ein Labsal sein und mich mit neuem Schwung versehen."
Metellus hoffte so, dem Centurio seinen guten Willen zu beweisen, doch schmachtete er im Stillen nach gewürztem Wein aus dem Lupanar nebenan.
War sein Verdacht also doch unbegründet gewesen, dachte der Centurio zufrieden.
"So ist recht, Metellus, und du wirst sehen: deine Gedanken werden nach dem kühlen Trunke um so besser sprudeln."
Rasch orderte der Centurio bei seinem Scriba einen großen Becher frischen Wassers, welcher auch alsbald vor dem über seinen Aufgaben grübelnden Rekruten stand.
"Prost." rief ihm der Centurio zu, welcher inzwischen wieder hinter seinem Schreibtisch Platz genommen hatte.
"Prost," erwiederte Metellus. "Nunc est bibendum" und nippte vorsichtig an dem Becher, ohne wirklich von dem köstlichen Trunke zu nehmen. Er leckte sich die Lippen, um dem Centurio Zufriedenheit zu symbolisieren...doch ein leichtes Schütteln ging durch seinen Körper.
So gestärkt versank der charismatische Metellus im Studium des Codex Militaris...
"Salve! Ich möchte mich für den Dienst bewerben."
Zu spät bemerkte Tutor, daß das Zimmer bereits belegt war.
"Salve. Nur herein." begrüßte ihn der Centurio.
"Du willst also bei den Vigiles dienen. Ein guter Entschluß. Wie lautet dein Name?"
Metellus sah den Neuankömmling und sprach:
"Salve, Carius Tutor. Hüte Dich vor den Bechern des Centurio!"
Metellus grinste und arbeitete weiter
ZitatOriginal von Marcus Metellus
Metellus sah den Neuankömmling und sprach:
"Salve, Carius Tutor.
"Kennt ihr euch?" fragte der Centurio den Neuankömmling überrascht.
"Carius Tutor ist dein Name?"
Cincinnatus schlenderte herein... er gab sich ganz entspannt, doch wer genau hinsah bemerkte, daß die gestrigen Nocturnalien tief in seinen Knochen steckten.
"Salve Centurio! Gibt es schon Neuigkeiten? ... ah... braver Metellus, noch immer feließig..."
"Salve Cincinnatus. Ja, es gibt Neuigkeiten... begrüßte ihn der Centurio und machte eine kleine Pause für den Spannungsaufbau.
Cincinnatus hat das Bedürfnis sich an die Wand zu lehnen oder einfach nur in sich zusammenzusacken und denkt: "Hmmm, dieser Centurio... wenn er doch nur schnell sagen würde, daß es nichts war und daß ich woanders mein Glück versuchen solle... Bei Juppiter, das ist ja nicht auszuhalten heute - elender Wein..."
"Das freut mich, Centurio, das geht ja sehr viel schneller als ich erwarten durfte!", log er.
Der Centurio sah das Bangen des Cincinnatus.
Rascher als geplant fuhr er deshalb mit seiner Rede fort.
"Herzlichen Glückwunsch zu bestandenen Aufnahmeprüfung und willkommen in den Reihen der Vigiles." sagte er und schüttelte dem neuen Rekruten kräftig die Hand.
Da war der Cincinnatus mehr als erleichter und lachte:
"Heute machst Du mich überglücklich Centurio, ich danke dir, ja ich darf's wohl sagen, Kamerad!"
...und wollte er die Hand des Centurio kaum aus der seinigen entlassen. Da quoll - fast - eine Träne aus seinen rotgeäderten Augen:
"...wenn nur mein seliger Vater das noch erlebt hätte!"
Immer wieder fand der Centurio, dass es einer der schönsten Aspekte seiner Arbeit war, junge Rekruten mit wenigen Worten sehr glücklich machen zu können.
So wie es ihm auch diesmal bei Cincinnatus gelungen war.
Als dieser dann auf seinen verstorbenen Vater zu sprechen kam, überzog das Antlitz des Centurios ein ernster Ausdruck.
"Ja, das hätte ich ihm und dir gegönnt. Wann...".
Er beendete die Frage nicht.
Metellus indess zerknüllte wieder eines seiner mühsam beschriebenen Pergamente und ließ es zu den anderen auf den Boden fallen. Er hoffte, diesen Müllberg nicht eigenhändig auflesen zu müssen und schaute neidvoll zu Cincinnatus:
"Sei beglückwunscht, mein Lieber. Geht es nun wieder zu den Schläuchen des Bacchus?"
Metellus zwinkerte ihm lachend zu.
"Na, besser nicht, Metellus; lieber lass uns zusammen feiern - wenn du denn bestehst... einen klaren Kopf werde ich in den nächsten Tagen wohl brauchen"
Cincinnatus wandte sich wieder dem Centurio zu:
"Es war vor ein zwei Jahren, da wurde unser kleiner Hof überfallen. Mein Vater stellte sich schützend vor meine Mutter, meine Geschwister und mich. Die Schurken erschlugen ihn und brannten alles nieder, da sie nichts von Wert fanden, wie sie mir höhnisch ins Gesicht lachten..."
Er machte eine Pause. Und fuhr aufgeräumter fort:
"Aber sag, Centurio, was ist nun für mich zu tun?"
"Diese Worte rühren mein Herz, Cincinnatus." Sprach der junge Metellus. Und es schien, als würden Tränen seinen Augen still entfliehn. "Hier....meine Hand. Und fürwahr, wir werden zusammen feiern. Denn diese Prüfung, sei sie noch so schwer, ich werde sie getreulich meistern."
Der Centurio nickte ernst zu den Worten von Cincinnatus über den Tod von dessen Vater.
ZitatOriginal von Lucius Cincinnatus
["Aber sag, Centurio, was ist nun für mich zu tun?"
"Für dich beginnt morgen der Ernst des Lebens, die Grundausbildung. Jetzt jedoch mußt du deinen Eid auf den Kaiser ablegen gehen. Wenn dies erledigt ist, kommst du nochmals zu mir zurück. Ich werde dann dem Präfekten deine Ernennung zum Probatus vorschlagen und du bekommst von mir das Donativum zum Eintrott in die Cohortes Vigiles ausgezahlt."
Der Centurio beschrieb Cincinnatus den Weg zum Fahnenheiligtum der Vigiles.
Nachdem Cincinnatus das vernommen, brach er unverzüglich auf, seine Zukunft dem Reiche zu weihen...
...sehr viel später kehrte er zurück und sprach verklärt:
"Wie du mich geheißen tat ich, nun bin ich des Kaisers!"
In der Zwischenzeit hatte der Centurio die Ernennungsurkunde zum Probatus für Cincinnatus vorbereitet und vom Präfekten unterzeichnen lassen.
Jetzt überreichte er diese Ernennungsurkunde dem frischgebackenen Probatus feierlich.
"So beglückwünsche ich dich zu deiner Ernennung, Probatus Cincinnatus. Knüpfe in deiner weiteren Ausbildung an die bei der Aufnahmeprüfung gezeigten Leistungen an und du wirst eigenen Ruhm ernten und zur Ehre der Cohortes Vigiles beitragen."
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!