Bestandsaufnahme durch den neuen Kommandeur

  • Heute war meine Inspektion der mir unterstellten Einheiten der Cohortes Vigiles beendet und ich konnte ein erstes Resüme´ dieser umfassenden Bestandsaufnahme ziehen.


    Über einen Großteil der bestehenden Probleme und der zu realisierenden Aufgaben hatte ich bereits Bescheid gewußt, infolge des Durchsehens der Akten, durch die Nutzung anderer Informationsquellen und durch Gespräche mit meinen Stabsoffizieren.


    Da ich jedoch wußte, das nichts eine persönliche Inaugenscheinnahme ersetzen kann, hatte ich in den letzten Tagen sämtliche über das gesamte Stadtgebiet Roms verteilten Kasernen und Wachlokale der Vigiles aufgesucht und gründlich inspiziert. Dazu hatte ich zahllose Gespräche mit den Soldaten, Unteroffizieren und Offizieren der 7 Cohorten geführt.


    Ich war nicht überrascht worden, aber der Berg der vor uns liegenden Aufgaben war mir dabei noch einmal deutlich vor Augen geführt worden.


    Die Mannstärke der mir anvertrauten Einheiten lag weit unter dem Sollzustand. Von den vorgesehenen 7000 Mann waren wir weit entfernt. Die rasche Erhöhung der Ist-Stärke war eine der vordringlichsten Aufgaben. Diese Erweiterung durfte aber keinen Qualitätsverlust zur Folge haben. Im Gegenteil, mein Ziel war die Qualität des Ausbildungsstandes und der Motivation der Vigiles sukzessive anzuheben. Dies wollte ich durch ein von mir ersonnenes Auswahlverfahren für alle neuen Bewerber - verbunden mit einer alle Aufgabengebiete abdeckenden Ausbildung für die neuen Rekruten - auf der einen Seite erreichen. Auf der anderen Seite würde auch die Ausbildung und das Training der schon vorhandenen Vigiles verbessert werden müssen.


    Die Ausrüstung der Vigiles war ebenfalls nicht zufriedenstellend. Es fehlte an vielem - sowohl die persönliche Ausrüstung der Milites war uneinheitlich und unvollständig und auch an den technischen Einrichtungen zur Brandbekämpfung herrschte großer Mangel bzw. war die vorhandene Ausrüstung größtenteils verschlissen oder veraltet. Hier galt es zahlreiche Neu- bzw. Ersatzanschaffungen zu tätigen.


    Der dritte Aufgabenschwerpunkt lag im baulichen Zustand der vorhandenen Kasernen und Wachlokale. Der größte Teil davon bedurfte einer mehr oder weniger umfassenden Renovierung und auch Erweiterungsbauten waren durchzuführen. Zudem plante ich die Einrichtung eines speziellen Übungsgeländes für die Brandbekämpfung, um den Milites die Möglichkeit zu geben sich dort auf den Ernstfall vorzubereiten.


    All diesen notwendigen Verbesserungen mußten jedoch neben der Fortführung der den Vigiles übertragenen Aufgaben durchgeführt werden. Angesichts des Zustandes der einzelnen Cohorten war die Erfüllung dieser Aufgaben in der Vergangenheit entweder äußerst mangelhaft gewesen bzw. waren diese Aufgaben entweder gar nicht oder durch die Cohortes Urbanae bisher mit realisiert worden.

  • Zur bisherigen Aufgabenerfüllung der Cohortes Vigiles konnte ich nach meiner Inspektion insgesamt sagen, das die Vigiles in der letzten Zeit eigentlich nur noch bei der Bekämpfung ausgebrochener Brände in Erscheinung getreten waren. Angesichts der mangelhaften Ausrüstung und einer fehlenden adäquaten Ausrüstung war dies auch eher schlecht als recht erfolgt.


    Andere Aspekte der Arbeit der Vigiles - die Kontrolle der Einhaltung des vorbeugenden Brandschutzes und die regelmäßigen Patrouillien um entstehende Brände bereits im Entstehen löschen zu können - waren überhaupt nicht realisiert worden. Weitere Aufgabengebiete - wie die nächtliche Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung, die Verfolgung von Brandstiftern und weitere Teilbereiche der Kriminalitätsbekämpfung in Rom sowie das Aufspüren entlaufener Sklaven - waren in letzter Zeit notgedrungen durch die Cohortes Urbanae realisiert worden.


    Wie ich als ehemaliger Angehöriger der CU aus eigener Erfahrung wußte und wie mir der Praefectus Urbi in zahlreichen Gesprächen bestätigt hatte, würde es auch für die Cohortes Urbanae eine große Erleichterung darstellen, wenn die Vigiles in Zukunft ihren Aufgaben und Pflichten in vollem Umfange nachkommen konnten.


    Marcus Vinicius Hungaricus und ich hatten eine genaue Abgrenzung der Aufgabengebiete zwischen den CU und den Vigiles vorgenommen, soweit dies möglich war. Denn zahlreiche Aufgabengebiete grenzten unmittelbar aneinander an und eine enge Zusammenarbeit beider Einheiten und die daraus resultierende gegenseitige Unterstützung waren unabdingbar.

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