[Officium] Cornicularius - Vorzimmer des Legaten

  • Der Tribun grüßte flüchtig nach dem Eintreten und schob umgehend eine Wachstafel über den Schreibtisch.




    Schlussbericht zum Bauprojekt "Amphitheater"


    Nach nur zehnmonatiger Bauzeit (davon zwei Monate Stillstand wegen Frost) konnte der auf der Legion lastende Anteil der Arbeiten bei dem oben genannten Projekt - nämlich die Erstellung des Rohbaus inklusive der uns möglichen dekorativen Steinarbeiten - abgeschlossen werden. Für die noch ausstehenden Mosaik- und weiteren Verschönerungsarbeiten wollte die Curia aufkommen, da die Legion nicht über derartige Fachkräfte verfügt.


    Als noch ausstehende Arbeiten sind die Fertigung der Zuwege und damit die Beseitigung der Baustraßen sowie die Aufforstung und Gestaltung des Umfelds in unmittelbarer Nähe des Theaters zu nennen.



    gez.
    H. Claudius Vesuvianus
    Tribunus Angusticlavius

  • Praefectus Plautius bog mit einem riesigen Stapel fertiger Post, Anweisungen und Listen aus seinem Officium. Irgendwie schien sich die Arbeit mit jedem Schreiben zu vermehren. Schon drückte ihm ein Scriba den Schlussbericht in die Hand.


    "Ah, Tribunus Claudius. Das trifft sich ja ausgezeichnet. Ich hätte einige Dinge mit Dir zu besprechen und ggf. die ein oder andere Spezialaufgabe an dich zu delegieren. Am Besten gehen wir kurz in mein altes Officium. Im Officium des Primus Pilus können wir uns ungestört unterhalten, ohne daß wieder irgend etwas ganz Dringendes dazwischen kommt."

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Durus hatte die Principia leicht gefunden - schließlich lag sie mitten im Lager. Blöderweise hatte der Regen ihn auf den letzten Metern doch noch erwischt, weshalb seine teure Toga und die unwesentlich billigere Tunika darunter von einigen Tropfen benässt waren. Jetzt war der Quaestor tatsächlich schlechter Laune, weshalb er auf das Anklopfen verzichtete und direkt eintrat.


    "Ich bin der Quaestor Consulum und möchte zum Legatus Legionis! Übrigens bin ich angemeldet!"


    Sein Brief war doch angekommen?

  • Zitat

    Original von Camillus Matinius Plautius
    "Ah, Tribunus Claudius. Das trifft sich ja ausgezeichnet. Ich hätte einige Dinge mit Dir zu besprechen und ggf. die ein oder andere Spezialaufgabe an dich zu delegieren. Am Besten gehen wir kurz in mein altes Officium. Im Officium des Primus Pilus können wir uns ungestört unterhalten, ohne daß wieder irgend etwas ganz Dringendes dazwischen kommt."


    Claudius war schon mit einem Bein draußen, als er seinen Namen hörte. Er schenkte sich wie Matinius eine Begrüßung, nickte nur und war auch über den Vorschlag, den Ort der Besprechung betreffend, erfreut. Zu gut kannte er das alte Officium seines Freundes und Kameraden Aurelius, das ihn nur an die guten alten Zeiten erinnert hätte, da es nun von einem anderen genutzt wurde.

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    Durus hatte die Principia leicht gefunden - schließlich lag sie mitten im Lager. Blöderweise hatte der Regen ihn auf den letzten Metern doch noch erwischt, weshalb seine teure Toga und die unwesentlich billigere Tunika darunter von einigen Tropfen benässt waren. Jetzt war der Quaestor tatsächlich schlechter Laune, weshalb er auf das Anklopfen verzichtete und direkt eintrat.


    "Ich bin der Quaestor Consulum und möchte zum Legatus Legionis! Übrigens bin ich angemeldet!"


    Sein Brief war doch angekommen?




    Der Scriba schaute den Quaestor an. Ja, er erinnerte sich dunkel an ein Schreiben, welches der Legatus an den Praefectus delegiert hatte, da es sich bei dem Quastor um einen Zivilisten handelte und der Legatus ohnehin für seine Abreise nach Germania packen wollte. Also ein Kunde für den Praefectus. Dessen Schreibtisch und Büro war aber bereits voll mit Leuten. Also würde er den Besucher ins Officium des Legatus setzen.


    „Salve Quaestor Tiberius! Der Legatus ist nach Germania abgereist, aber er hat zuvor das Anliegen an den Praefectus Castrorum delegiert. Am Besten gehst du schon mal in das Officium des Legatus durch. Der Praefectus Castrorum kommt zu Dir sobald er mit seiner aktuellen Besprechung fertig ist.“


    Der Scriba wies auf die offene Tür des Officiums des Legatus. Derweil machte sich ein weiterer Scriba daran den Praefectus zu informieren.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Durus hätte beinahe gebrüllt. Zuerst beleidigte ihn so ein dahergelaufener Wachsoldat mit irgendwelchen dämlichen Fantasievorschriften, dann wurde er nass (was dieser verschlagene Soldat bestimmt geplant hatte) und dann wurde er mit dem Praefectus Castrorum abgespeist! Aber nicht, dass sich dieser sogleich um ihn kümmerte - nein, er musste auch noch warten, bis der gnädige Herr mit seiner Besprechung fertig war!
    Nicht, dass der auch ein ehrenwertes Amt war, aber er hätte sich schon gern mit einem Senatoren unterhalten - Kontakte waren schließlich alles!
    Außerdem gab es so viele dämliche Schreiberlinge, da hätte ihn ja einer informieren können. Corvinus hatte ihm schließlich auch geantwortet - Durus hasste das Militär!


    "Ich möchte den ehrenwerten Praefectus ja nicht unter Zeitdruck setzen, aber sag ihm, dass ich neben Besuchen bei Legionen als Quaestor Consulum noch ein paar andere Dinge zu erledigen hätte! - wo geht's lang?"


    Durus verschränkte die Arme und knitterte dabei seine ohnehin nicht mehr so perfekt sitzende Toga.

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    Durus hätte beinahe gebrüllt. Zuerst beleidigte ihn so ein dahergelaufener Wachsoldat mit irgendwelchen dämlichen Fantasievorschriften, dann wurde er nass (was dieser verschlagene Soldat bestimmt geplant hatte) und dann wurde er mit dem Praefectus Castrorum abgespeist! Aber nicht, dass sich dieser sogleich um ihn kümmerte - nein, er musste auch noch warten, bis der gnädige Herr mit seiner Besprechung fertig war!
    Nicht, dass der auch ein ehrenwertes Amt war, aber er hätte sich schon gern mit einem Senatoren unterhalten - Kontakte waren schließlich alles!
    Außerdem gab es so viele dämliche Schreiberlinge, da hätte ihn ja einer informieren können. Corvinus hatte ihm schließlich auch geantwortet - Durus hasste das Militär!


    "Ich möchte den ehrenwerten Praefectus ja nicht unter Zeitdruck setzen, aber sag ihm, dass ich neben Besuchen bei Legionen als Quaestor Consulum noch ein paar andere Dinge zu erledigen hätte! - wo geht's lang?"


    Durus verschränkte die Arme und knitterte dabei seine ohnehin nicht mehr so perfekt sitzende Toga.



    Der Scriba wies Durus den Weg zum Officium des Legatus und berichtete dann dem Praefectus, daß der Quaestor es wohl eilig hat. Allerdings machte er sich keine Illusionen, daß der Praefectus den Zivilisten bevorzugt behandeln würde. Und er kannte den heutigen Arbeitstag des Praefectus aufgrund einer Vorbesprechung.

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  • Bereits am Morgen des nächsten Tages suchte Claudius das Vorzimmer seines Legaten auf. Er hatte sich trotz der nächtlichen Ankunft bestmöglich in alle Vorgänge während seiner Abwesenheit eingearbeitet. Gefrühstückt hatte er nur flüchtig, anderes hatte Vorrang.


    "Salve", grüßte er den Unteroffizier hinter dem Schreibtisch mit gleichzeitig militärischem Salut. "Ich ersuche um ein Gespräch beim Legaten - baldmöglichst, so wie es eben geht."

  • Claudius nahm Haltung an und entrichtete den militärischen Gruß.


    "Salve, Legatus, so ist es. Wenn es deine Zeit erlaubt … Mir wäre an einem Gespräch gelegen."


    Nur einen Augenblick währte die Pause, in der er nachdachte.


    "Falls die nächste Stabsbesprechung kurzfristig anberaumt wird, ließe sich mein Anliegen aber auch dort klären. Da ich jedoch nach meinem Romaufenthalt möglichst nahtlos in den Dienst einsteigen möchte, währe ein längerer Aufschub ungünstig."

  • Livianus nickte verständnisvoll.


    „Ich wollte jetzt ohnehin einen kleinen Kontrollrundgang durch das Castellum machen. Wenn es deine Zeit erlaubt, dann könntest du mich begleiten und wir besprechen deine Anliegen unterwegs.“

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    Der Gehilfe des Tribunen trat an den Scriba im Vorzimmer heran.


    "Ich benötigen eine Auskunft für Tribunus Claudius. Er möchte den Zeitplan des Legatus Legionis erfahren. Es geht um eine Ernennung."


    Der Scriba sah in einigen Schriftrollen nach und wandte sich dann wieder dem Boten zu.


    „Diese Woche sieht es schlecht aus. Der Legatus befindet sich beim kaiserlichen Conventus in Rom. Aber ich werde ihm für kommende Woche eine Notiz schreiben, dass eine Ernennung ausständig ist. Um wem geht es?“

  • Der Gehilfe merkte sich die Auskunft, wurde aber alsbald von der Frage des Cornicularius' verunsichert. Um wen es ging, hatte ihm der Tribun doch gar nicht gesagt. Mist.


    "Öh...", begann er stockend. "Genau weiß ich das nicht, aber es muss entweder ein naher Freund oder Verwandter des Tribunus sein, weil er sich nicht offiziell im Rekrutierungsbüro, sondern direkt bei Tribunus Claudius gemeldet hatte. Ich glaube sogar, der Mann hieß auch Claudius."


    Der Gehilfe hoffte, mit dieser Antwort um die Runden gekommen zu sein.

  • Ein kurzer Marsch durch das Kastell, an einigen patrouillierenden Soldaten vorbei, an einer fabrica, wo ein Schmied gerade einige Rüstungen reparierte, und dann waren sie schon über die via praetoria zur principia gekommen. Schnellen Schrittes, die Begrüßung des Tribuns erweckte eilige Geschäfte, brachte sie den Tribun zum Vorzimmer des Legaten. Der Soldat salutierte.


    tribunus Iulius Seneca wünscht den Legaten zu sprechen!“

  • Es war ein beflügelndes Gefühl, wieder einmal durch ein Castellum zu marschieren.
    Sicher, dass Legionsleben hatte Seneca gefehlt, aber das merkte er hier erst wieder so richtig.
    Der Alltag war westentlich interessanter als sonst irgendwo. Bei den Legionen an der Grenze noch mehr als hier. Immer gab es die Gefahr von feindlichen Angriffen. Seine Legion, die IX., war sicher immer noch an der Grenze und vielleicht sogar in kleinere Kämpfe verwickelt.
    Nicht viele Soldaten waren zur I. gewechselt. Lediglich der Kommandostab und ein paar Legionäre, die vielleicht ihre Patrone begleiteten. Sicher würde Seneca nur die hohen Offiziere wieder erkennen, aber vielleicht hatte ihn ja schon der ein oder andere Miles erkannt. Er wa ja schließlich der zweite Mann der IX. gewesen. Bis er dann wieder einmal Tribun wurde...bei den Praetorianern.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    Der Gehilfe merkte sich die Auskunft, wurde aber alsbald von der Frage des Cornicularius' verunsichert. Um wen es ging, hatte ihm der Tribun doch gar nicht gesagt. Mist.


    "Öh...", begann er stockend. "Genau weiß ich das nicht, aber es muss entweder ein naher Freund oder Verwandter des Tribunus sein, weil er sich nicht offiziell im Rekrutierungsbüro, sondern direkt bei Tribunus Claudius gemeldet hatte. Ich glaube sogar, der Mann hieß auch Claudius."


    Der Gehilfe hoffte, mit dieser Antwort um die Runden gekommen zu sein.


    "Dann richte dem Tribunen aus, dass der Legat nächste Woche wieder im Castellum ist. Wenn es bei dem Neuen ohnehin um ein Familienmitglied geht, dann kann er ja in der Zwischenzeit im Tribunenhaus wohnen."

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    Ein kurzer Marsch durch das Kastell, an einigen patrouillierenden Soldaten vorbei, an einer fabrica, wo ein Schmied gerade einige Rüstungen reparierte, und dann waren sie schon über die via praetoria zur principia gekommen. Schnellen Schrittes, die Begrüßung des Tribuns erweckte eilige Geschäfte, brachte sie den Tribun zum Vorzimmer des Legaten. Der Soldat salutierte.


    tribunus Iulius Seneca wünscht den Legaten zu sprechen!“


    Der Scriba nickte.


    "Der Tribun soll im Besprechungsraum warten. Ich werde dem Lagaten sofort bescheid geben."

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