So im Nachhinein war sie ein wenig erschrocken über ihr seltsames Verhalten - das sah ihr doch eigentlich ganz und gar nicht ähnlich. Brachte er sie so sehr aus der Fassung? Bei diesem Gedanken begann sie zu grinsen, doch unterdrückte sie es recht schnell wieder. Nun, ein bisschen Spaß muss sein, auch wenn er ein Patrizier war und sie es sich nicht anmaßen sollte, über ihn zu richten. Oder war es der Wirt der sie unbewusst angestachelt hatte?
"Ich habe ja nicht angefangen, Publius."
Sie sieht ihn an, doch ist ihr Blick hin und hergerissen zwischen Traurigkeit und Entrüstung. Das mit den Plebeiern, das stimmte so gar nicht, doch sagen würde sie es lieber nicht. Sie hatte schon zuviel unüberlegtes gesagt und trotz der Liebe war er doch ein Patrizier und sie eine Plebeierin. Sie wandte schluckend den Blick von seinen begutachtenden Augen ab und konzentrierte sich angespannt auf das Essen.
Gaius betrat die Garküche mit knurrendem Magen. Er hatte seit Stunden im Tempel Schreibarbeiten erledigt und war sehr hungrig. Suchend sah er sich nach einem freien Platz um und entdeckte Helena an einem Tisch in der Nähe.
Als sie aufsah, lächelt er und winkt ihr zu.
Sie Taurinius sah lächelte sie und winkte zurück. Nanu, das war ja mal ein komischer Zufall. Das zweite Mal an einem Tag. Helena musste grinsen.
"Hallo Gaius!", rief sie ihm nun zu. "Ihr beiden habt ja schon miteinander Bekanntschaft gemacht!", fügte sie lächelnd hinzu.
Helena ließ ihn gewähren und lächelte zurück - gegen Taurinius' Wissen dürfte nichts einzuwenden sein, sie vertraute ihm voll und ganz.
"Ja Gaius, das würde mich auch einmal interessieren. Gibt es hier oben nicht zumindest einen Schrein für andere Götter? Ich möchte Fortuna ein Opfer darbringen und im Tempel des Mars wäre es ein wenig unangebracht, wenn das Opfer nur einer anderen Göttin vorbehalten ist."
Interessiert sah sie Gaius an und lächelte. Doch sah auf einmal erschrocken drein..
Oh, verzeiht. Mir ist gerade eingefallen das ich schon längst auf dem Weg sein sollte. Helena, Publius? Wir sehen uns noch!"
Bei diesen Worten zwinkerte er den beiden noch kurz zu und verschwand, ohne weitere Worte, da er sich beeilen musste.
Hoffe das ist so okay...
Helena nickte leicht, ein wenig traurig über das plötzliche Verschwinden des Freundes..
"Ich vermute schon. Gerade hier in Germanien ist nicht soviel im Tempel los, weil die meisten eher trainieren. Der Tempel wird nicht allzu oft besucht und so haben wir Priester umso mehr zu tun, wenn wir die Götter huldigen. Ich möchte behaupten, dass die wenigsten Soldaten den Göttern opfern und das stimmt mich recht traurig. Ich werde auch noch Sedulus bitten sich dafür einzusetzen, dass auch andere Götter in Germanien zumindest einen Schrein bekommen. Iupiter zum Beispiel finde ich sehr wichtig und auch meiner Göttin sollte man einen Schrein errichten. Sie webt immerhin die Schicksalsfäden."
Sie lächelte Publius zärtlich an, doch verlegen wandte sie dann den Blick wieder auf das Essen und biss ein Stück von dem Brot ab.
"Ich frage mich nur, was er so eilig vorhatte. Aber seine Gründe wird er schon haben."
"Mir schmeckt es jedenfalls hervorragend! Es war eine sehr gute Idee hierherzukommen!"
Sie lächelt. Ein wenig in Gedanken versunken, warum die alten Götter manchmal schon ein wenig in Vergessenheit geraten, nagt sie an einem Stück Brot herum.
Sie drückte seine Hand nach unten.
"Nein, ich zahle dieses Mal. Das habe ich schon vorhin gesagt."
Sie suchte nun auch ihr Geld heraus und legte den passenden Betrag auf den Tisch. Sie aß nun auch den Rest von den Dingen die auf dem Teller lagen und lächelte.
"Ich folge dir wohin du magst"
Sie lächelt ihn glücklich an, ihre Bedenken bezüglich seiner Rede über die Plebeier stellte sie erst einmal hinten an.
Sie nickte und sah dann zu Boden. ja, es war wirklich schon recht spät und auch für sie würde es nun richtig losgehen. Was sie erwarten würde, ahnte sie nur noch nicht im geringsten.
Das Play ist ja einen Tag vorm Tode des Caesaren, darum die Anspielung 
"Gerne. Bislang kenne ich nur den Weg vom Tempel hierher und vom Tempel in die Casa Quintilia!"
Sie sah die ganze Zeit - sofern er sie nicht ansah - in sein Gesicht. Er liebte sie und auch sie konnte Gefühle zu ihm nicht leugnen, doch - wer war er? Sie würde ihn im Laufe der Zeit schon noch richtig kennenlernen.
"Gerne. Hattest du eigentlich schonmal Kontakt zu anderen Octaviern?"
Es war gerade die Zeit des Sonnenunterganges, als sie dahinschritten. Verträumt sah sie ununterbrochen auf die Sonne die hinter den Bäumen versank. Sie kannte Sonnenuntergänge eher am Meer. Hier wirkte es viel melancholischer, nicht unbedingt romantischer. Sie antwortete Publius erst recht spät und noch immer in Gedanken versunken.
"Hm, eine Person ist genauso wie ich. Aber ehrlich gesagt, ich denke schon dass wir eine durchgängig sympathische Familie haben. Nauticus hast du ja bereits kennengelernt..!"
Sie blieb nun stehen und wandte sich gen Wald zu.
"Wollen wir nicht vielleicht nur kurz auf eine Lichtung in den Wald?"
Ihre Worte klangen unschuldig und waren auch gänzlich nicht zweideutig gemeint. Von dort aus, dachte sie, könnte man den Sonnenuntergang zu zweit noch viel mehr genießen.
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
