Der große Tag naht...

  • Wie immer in den letzten Tagen wachte ich zeitig auf. Ich gab Liliana einen Kuß. Sie rekelte sich wohlig und schlief dann weiter. Sollte sie. Die letzten Tage waren anstrengend für sie gewesen. Heute würde ich mich um das Frühstück kümmern.


    So sprang ich aus dem Bett und kleidete mich an. Während dessen traf ich bereits meine Planungen für den Tag. Es gab einiges zu tun.


    Obwohl vom unvermeidlichen Fieber der Hochzeitsvorbereitungen längst ergriffen, versuchte ich klaren Kopf zu behalten.


    So würde ich der Regia Proconsulis einen Besuch abstatten, wo die Feier stattfinden würde, um dort den Stand der Vorbereitungen zu überprüfen.


    Und dann stand heute auch mein Auszug aus der Casa Didia bevor. Für einen Tag. Wie es bereits Sitte und Brauch unserer Väter war, sollten Braut und Bräutigam die letzte Nacht vor der Hochzeit nicht unter einem Dach verbringen und so wollten wir es auch handhaben.


    Meine Sachen waren bereits gepackt.


    Unterdessen hatten die Sklaven unter meiner Anleitung auch das ientaculum vorbereitet. Für ein ausgiebiges prandium verblieb heute leider keine Zeit.

  • Mist- jetzt ist er schon aufgestanden...


    Warum muss man in der Nacht auch immer schlafen müssen- und überhaupt sind die Nächte immer so schnell vorbei.
    Gerne hätte ich noch etwas gekuschelt- aber Marcus war wohl zu aufgeregt um am heutigen Tag noch Zeit verstreichen zu lassen...


    An heute Abend mochte ich garnicht denken- so ganz allein in einem riesigen Haus- und wer weiß, welche Familienmitglieder heute zu hause sind?!


    Egal, ich werde das schon irgendwie überstehen müssen...


    Ich hob also meine Füße aus dem Bett und begab mich gen Speisezimmer. Dort sah ich schon Marcus hin und her hüpfen und die Sklaven das Frühstück zubereiten...-niedlich!


    "Na mein Schatz- kannst du deine Nerven nicht zügeln?"


    fragte ich grinsend...

  • Ich fühlte mich von Liliana durchschaut, wollte mir aber nicht allzusehr anmerken lassen, wie sehr ich unserem Hochzeitstag entgegenfieberte.


    "Liebling, heute wollte ich Dich einmal mit dem Frühstück überraschen. Sonst tust Du es ja immer und Du mußt ja schon heute Abend ohne mich speisen, da ich dann längst in der Villa Flavia bin."


    Bevor mich mein eigenes Grinsen verriet, nahm ich sie schnell zur Begrüßung in meine Arme und gab ihr einen ausgiebigen Gute-Morgen-Kuß. Bei diesem Kuß dachte ich gleich wieder voll Bedauern an die nächste Nacht, die ich leider ohne Liliana verbringen würde müssen.


    Aber was tut man nicht alles, um den geheiligten Riten unserer Vorfahren gerecht zu werden. ;)

  • Nachdem unser gemeinsames Frühstück nun auch einige Stunden vorüber war, und wir noch so allerlei Dinge geklärt,und in Auftrag gegeben hatten, kam nun die Stunde des Abschieds.


    Einerseits hätt ich ihn nicht gehen lassen mögen, andererseits sollte alles schnell über die Bühne gehen- je schneller man sich damit abfindet- desto schneller kann auch der morgige Tag kommen-
    und der sollte schließlich der schönste in unserem Leben werden...


    Ich nahm Marcus also in die Arme- er sah ein wenig hilflos aus- neben ihm seine gepackten Reisesachen- und ich sah wohl genauso hilflos aus...


    "Auch wenn das Bett heute Abend neben mir kalt und leer sein wird, muss ich dich wohl gehen lassen! Dafür wirds morgen umso wärmer ;)"


    flüsterte ich ihm ins Ohr.


    "Ich freue mich so auf morgen- hoffentlich kann ich überhaupt schlafen...hoffentlich kannst DU auch etwas schlafen"

  • Ich wußte genau, das weder Liliana und ich in der kommenden Nacht vor lauter Aufregung groß zum Schlafen kommen würden und ich sie in den wenigen Stunden unserer Trennung schmerzlich vermissen würde.


    "Liliana, mein Schatz, Du wirst sehen, diese Nacht ist rasch vorbei und morgen wartet der schönste Tag unseres Lebens auf uns.


    Ich freue mich so sehr auf morgen, auf den ganzen Tag, und ganz besonders auf das warme Bett in der Nacht." flüsterte ich in ihr Ohr, wobei ich nicht übel Lust hatte, ein wenig daran zu knabbern. Da die Zeit jedoch drängte - leider - nahm ich Liliana noch einmal in meine Arme und drückte sie ganz fest. Mit einem besonders zärtlichen Kuß verabschiedete ich mich dann von ihr.


    Wie ich diese Frau liebte.


    "Liliana, wir sehen uns morgen. Und dann vermag uns nichts mehr zu trennen."


    Nachdem ich mich wieder vorsichtig von Liliana gelöst hatte, winkte ich die Sklaven herein, die diskret vor der Tür gewartet hatten, damit sie mein Gepäck aufnehmen mögen.


    Es war Zeit zum Aufbruch.

  • Ich saugte noch ein letztes Mal seinen Geruch auf und ließ ihn dann gehen...


    Vor der Haustür wartete ich darauf, dass er die Kutsche bestieg, gab ihm nocheinmal einen schnellen Knutscher- und winkte ihm zum Abschied...


    Dann blieb nur noch der in der Luft hängende Staub, den die Räder aufgewirbelt hatten...


    Morgen ist er ja wieder bei mir- seufzte ich- und ging ins Hausinnere- ein schönes Bad wird ja wohl noch drin sein vorm Schlafen gehen- mit ein wenig Pfirsichöl versetzt, damit sich meine Haut für morgen auch schön sanft und zart anfühlt...
    Ausserdem wird das meine Nerven beruhigen


    Es sollte eben alles perfekt sein...

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