• Gemessenen Schrittes und mit düsterer Mine trat Gaius vor die Halle des Tempels. Er hatte sich zum Zeichen der Trauer das Haupt mit einer Falte seiner Toga bedeckt. Einen Moment lang musterte er die Menschenmenge die sich bereits vor dem Tempel versammelt hatte.
    Dann begann er zu sprechen:
    "Bürger Germaniens, Bürger Moguntiacums, Bürger Roms! Wie ihr alle vernommen habt ist Gaius Ulpius Felix, der geliebte Sohn unseres verehrten Imperators vor kurzem völlig unerwartet aus dem Leben geschieden."
    Ein leises Raunen ging durch die Menge. Einige schlugen die Hände vors Gesicht und begannen zu schluchzen.
    "In Zeiten wie dieser fällte es uns Menschen schwer, und dem unerfindlichen Ratschluss der Götter zu unterwerfen. Wir beginnen zu fragen. 'Warum?", denken wir. 'Warum er? Er war so jung! Wie können die Götter so etwas zulassen?' Auf diese Fragen können wir keine Antwort finden. Und es steht uns nicht an, das Handeln der Götter in Frage zu stellen. Hadert nicht mit dem Schicksal, Bürger! Tröstet euch mit dem Gedanken, dass der geliebte Verstorbene jetzt im Elysium wandelt, unter seinen ruhmreichen Vorfahren und den grossen Helden des Reiches. Jetzt ist es an der Zeit, der Familie unseres geliebten Imperators zu Gedenken und ihr in dieser schweren Stunde mit unseren Gebeten beizustehen. Ich rufe daher alle Bürger auf, in den Tempel zu kommen und für die Seele des verstorbenen zu beten und der Trauer seiner Familie zu gedenken."


    Gaius trat zur Seite und gab den Eingang zum Tempel frei. Nach einem Moment des Zögerns begann das Volk in den Tempel zu strömen um zu beten.

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