Das ist sie also: Athenae - Wiege der Politik und Heimat der Philosophen.
[Man möge mich für Anachronismen, anderweitige Fehler und literarische Übertreibungen bitte nicht steinigen.]
Von Piraeus, dem Haupthafen der alten attischen Macht, führt eine von Mauern geschützte Straße zur eigentlichen Stadt. Eine Vielzahl von Menschen steht am Straßenrand und winkt der vorbeiziehenden Kolonne aus Rom zu. Die meisten von ihnen wirken neugierig, versuchen einen Blick auf Secundus Claudius Felix zu erhaschen. Wie wird er regieren? Will er etwa höheren Tribut einfordern? Ein neuer Proconsul ist immer ein ungewisser Faktor im Schicksal der Bewohner seiner Provinz.
Inzwischen haben die Ankömmlinge die Stadttore erreicht, passieren die Pynx, den alten Ort der Volksversammlung, und erreichen endlich die Regia am Fuße des Tafelberges. Stolz erhebt sich die Akropolis mit ihren weißen Tempeln über ihnen, Athena Parthenos weit sichtbar verehrend.
Wer in Athen Rang und Namen hat ist erschienen, dem neuen Proconsuln seine Glückwünsche und vor allem seine aufrichtigste Loyalität dem Römischen Reiche gegenüber zu verkünden - mit Worten wie mit Waren. Der Tag gipfelt in einem rauschenden Fest, das in jedem Beteiligten die Liebe zu und das Vertrauen in den Römischen Kaiser weckt und unvergesslich festigt, so schwer und süß ist doch der kaiserliche Wein und so freundlich wirkt sein neuer Vertreter.
Dann tritt Ruhe ein - eine gespannte, tuschelnde jedoch. Die ganze Stadt, ein aufgeregtes Kind, fiebert dem entgegen was da noch kommen mag: Hoher Besuch, oder gar neue Bürger?