• Er wartete, bis Felix ihm folgend ebenfalls ankam.


    "So Felix. Für Dich speziell noch ein wenig Theorie. Nämlich zum Thema Disziplin und deren Aufrechterhaltung.


    Zu den schwersten Disziplinwidrigkeiten, die sich ein römischer Soldat zuschulden kommen lassen kann, gehören, neben der Feigheit vor dem Feind, Versäumnisse im Wachdienst. In solchen Fällen kanne der Feldherr die Todesstrafe verhängen, ohne dass der Verurteilte die Möglichkeit hat, an eine höhere Instanz zu appellieren. Die Strafe wird sofort von den Soldaten selbst durch Steinigung oder Prügel vollzogen. Für geringere Vergehen drohen Geldstrafen, z. B. Verminderung des Soldes oder des Beuteanteils oder Degradierung und Ausstoßung aus dem Heer. Auch ganze Einheiten können bestraft werden. In extremen Fällen, etwa bei Meuterei, wie sie selbst unter Cäsar vorkam, kann eine Truppe "dezimiert" werden; das heißt: Jeder Zehnte wird hingerichtet.
    Diesem System von Strafen steht andererseits ein fein abgestufter Katalog von Auszeichnungen und Belohnungen gegenüber."


    Er musterte ihn.


    "So, was meinst Du, was ich jetzt mit Dir machen soll?"

  • "Ah, ich höre, auch wenn es Dir keinen Spaß macht, dass Du doch zumindest zuhörst, das ist ein Anfang! Und es ist korrekt, über freie Meinungsäusserung gibt es kein Strafmass, jedoch darüber, wie man diese Meinung äussert. Auch mir hat die Theorie nicht immer Spaß gemacht, aber dennoch hatte ich genügend Respekt vor meinen Vorgesetzten es nicht all zu deutlich zu zeigen oder gar zu sagen, und wenn, dann nicht in dem Ton. Nun gut, da ich mal davon ausgehe, dass es aufgrund Deines Heißsporns zu solchen Äusserungen kam und Du viel lieber kämpfen würdest, bisher aber eben nicht diese Möglichkeit hattest, will ich gnädig sein: 30 Runden in voller Montur, danach ein Kampf Mann gegen Mann um zu sehen, ob denn die Theorie bei Dir wenigstens ansatzweise haften geblieben ist und bis morgen schreibst Du die Texte ab, die ich Dir durch einen Boten zukommen lassen werde. Sie werden Dir helfen den Theoretischen Unterricht zu vertiefen. Ich hoffe, dass Du in der Praxis dann ein wenig mehr Respekt haben wirst."


    Er sprach ruhig und fast freundlich.


    "Also dann, auf gehts!"

  • Titus begann nun mit dem Laufen der Runden. Die ersten 20 lief er in einem eher gemühtlichen Tempo, aber die letzten 10 gab er nocheinmal richtig Gas, sodass auch sein Optio aufgrund seiner Leistung staunen musste.


    So Flavius, meine Runden habe ich absolviert. Jetzt Mann gegen Mann.


    Ehe der Optio sich versah hatte Titus sein Gladius schon gezogen und griff den Optio,mit Wut im Bauch, aber dennoch besonnen an.
    Titus musste zwar einige Treffer einstecken und teilte aber auch ordentlich aus.
    Beide Kontrahenten schenkten einander nichts. Schnell hatte der Optio Titus zwei drei mal sein Gladius auf die Brust gesetzt, aber Titus war immer, oder besser fast immer in der Lage gewesen es Flavius gleich zu tun. Und so beendete der Optio den Kampf in dem er Titus einhalt gebot.

  • "Deine Technik lässt des öfteren noch zu Wünschen übrig und auch Deine Deckung lässt Du immer wieder ausser Acht, aber ansonsten schon nicht schlecht."


    Er steckte sein Gladius weg.


    "Du kannst, wenn Du lernst Dich zu beherrschen, einmal ein großer Kämpfer werden. Nun gut. Ich schicke Dir nachher jemanden mit den Texten vorbei. Es werden Texte über Belagerungstechniken und Formationen sein. Bis morgen schreibst Du sie ab und ansonsten: erinnere Dich immer daran Deinen Vorgesetzten gegenüber Disziplin und Respekt zu wahren."

  • Mit der Sache mit dem Großen Kämpfer hast du wohl recht. Das liegt bei uns in der Familie. Sieh dir nur meinen kleinen Bruder Sebastianus an. Dann schicke mir diesen Texteboten ich werde die Texte heute noch abschreiben.

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