• "Zwei Sullas in einer Familie...na, solange ihr es nicht eurem großen Namensvetter nachmacht."
    Was man so vom alten Sulla wusste war ja nicht unbedingt sooo schmeichelhaft...nicht alles jedenfalls.

  • Mit großen Augen sah Aemilia an der Casa Didia empor. Lange ist es her, dass sie zum letzten Mal hier war. Schüchtern näherte sie sich der Eingangstür und schaute sich vorsichtig um. "Hallo?"

  • Der Ianitor öffnete eine kleine Sehluke in der Tür und blickte hinaus.


    Schon wieder stand eine Schönheit vor dem Eingang zur Casa Didia. In letzter Zeit machte ihm seine Aufgabe sehr viel Spaß. :D


    "Aber hallo!" entfuhr es ihm unwillkürlich alös Antwort auf das schüchterne ´Hallo´von draußen. Im nächsten Moment biß er sich auf die Lippen. Dafür würde er Schelte von seinem Herrn bekommen, das wußte er genau.


    Er riskierte gleich noch einen Blick. Das Gesicht der Besucherin kam ihm bekannt vor. Sie hatte große Ähnlichkeit mit dieser vorlauten Schwester von Falco, dachte der Sklave.


    Bei Iuppiter, noch eine aus dieser überaus fruchtbaren Sippe. Die Didier mußten doch den ganzen lieben Tag, und wahrscheinlich die Nächte noch dazu, nur daran denken sich zu vermehren, fuhr es ihm durch den Kopf. :D

  • Schüchtern lächelte Aemilia den Ianitor an. "Hallo. Ist dies hier die Casa Didia? Ich suche meine Familie..." Ein wenig komisch kam sie sich doch vor. Wer suchte schon seine Familie? Normalerweise wusste man doch, wo diese war. "...um genau zu sein, suche ich meine Schwester Didia Aelia und meinen Bruder Marcus Didius Falco. Bin ich hier richtig?" Verlegen musterte sie den Sklaven, dessen forscher Blick ihr ein wenig merkwürdig vorkam.

  • Als der Ianitor merkte, das ihn die Besucherin musterte, senkte er schuldbewußt seinen Blick. Wie oft hatte ihm sein Herr gepredigt, das er die weiblichen Besucherinnen der Casa nicht so aufdringlich anstarren sollte. Was konnte er aber auch dafür, das eine schöner als die andere war, dachte er. Da mußte man einfach hingucken.


    Der Ianitor schloß die Sehluke und öffnete dafür die Tür.



    "Ja, hier ist die Casa Didia und hier findet ihr auch meinen Herrn Falco und eure Schwester Aelia. Wie lautet euer Name, damit ich euch anmelden kann?"

  • Augenblicklich leuchteten Aemilias Augen auf. Sie war also tatsächlich im Begriff, ihre geliebte Familie endlich wieder zu sehen. "Meine Name ist Didia Aemilia. Ich bin Aelias Zwillingsschwester!" Ohne auf die Antwort des Sklaven zu warten eilte sie schon an ihm vorbei in das Innere des Hauses.


    "Falco? Aelia? Seid ihr da?" Unaufhaltsam huscht die Heimkehrerin durch die Casa und sucht nach ihren Geschwistern.

  • Der Ianitor eilte der Besucherin hinterher, die ihn völlig überrumpelt hatte.


    "Falco und Aelia sind wohl in der Bibliothek. Wartet, ich zeige euch den Weg dorthin."

  • Keinen Ton hatte ich auf dem Heimweg verloren. Gabriel hatte glücklicherweise auch den Mund gehalten.
    Endlich kamen wir an der Casa an, ich klopfte und wartete auf den Ianitor, als ich kurz zu Gabriel sah.

  • Nun, als Aelia ihn so ansah, sah auch er sie an. Er hatte sich den ganzen Weg gedanken gemacht und war fast an dieser Art von Menschen verzweifelt. Er hatte sich auf seine Art bemüht, den Brief mit Entschlossenheit zu übergeben, aber nicht einmal das hatte etwas genützt. Stattdessen hatte Aelia ihm die Bürde abgenommen. Er war zwar irgendwie auch froh darüber, aber es zerrte doch langsam an seiner Ehre und vor allem an seinem Menschsein.
    Er merkte immer mehr, was er nur war: Ein Sklave und er hasste es und wusste nicht wirklich damit umzugehen.
    Aber den Weg über hatte er geschwiegen.
    Als ihn Aelia ihn nun aber so ansah, brachte er trotzdem kein Lächeln über die Lippen.
    Er guckte sie nur fragend an und machte sich auf irgendwas bereit, und sei es nur ein DOnnerwetter.

  • Müde erwiderte ich den stummen Blick. Müde vom Grübeln, müde vom herumirren, doch vor allem müde vom Streiten.
    "Er ist nicht immer so.", sagte ich nur. Ob er verstand dass ich Victor meinte, wusste ich nicht. Auch nicht, warum ich es sagte. Wollte ich Victor entschuldigen? Oder dass ich mich mit ihm verlobt hatte?

  • »Nein, natürlich,« erwiderte Gabriel höflich. Er wollte nichts anderes sagen. Aber er wusste auch nicht, warum sie ihm das sagte und ob sie seine Meinung überhaupt interessierte, also antwortete er so, wie er glaubte, dass man es von ihm erwartete. Und doch sah er sie nun etwas genauer an und versuchte ihre Gedanken zu lesen oder zumindest zu versuchen, in ihrer Mimik zu lesen.
    Warum wusste er auch nicht. Vielleicht um alle hier besser einzuschätzen.

  • "Du glaubst mir kein Wort.", stellte ich seufzend fest.
    Eigentlich konnte es mir ja auch egal sein was Gabriel über Victor dachte, es ging mich nichts mehr an.
    "Ist ja auch egal, er ist ein....", ich verkniff mir die Beschimpfungen, die ich von unserem Herrn Papa gelernt hatte.

  • Gabriel war kurz davor, auszurasten. Doch er blieb ruhig. Er wusste ja, welche Stellung er hatte. Also blieb er ruhig und begann seine Rolle zu spielen, so, wie es anscheinend alle wollten.
    Und doch konnte er das gerade heute nicht wirklich durchhalten, da er es einfach nicht gewohnt war.
    Aber da er an sich ein ruhiger Mensch war, versuchte er es diesmal nicht lächerlich oder provokant, sondern ruhig, denn im Gegensatz zu anderen, versuchte er sich in sein Gegenüber hineinzuversetzen und sie schien Kummer zu haben. Auch wenn er wusste, dass sie ihm nicht das Herz ausschütten würde, so wollte er zumindest ihr das Gefühl geben, dass er sie versthehen wollte, wenn sie es denn überhaupt in Erwägung zog. Und so fragte er diesmal in sehr ruhigem Ton:
    »Willst du denn überhaupt, dass ich dich verstehe? Und wenn ich mal ehrlich sein darf, woher willst du denn wissen, ob ich dir kein Wort glaube?«
    Er machte eine kurze Pause und bereute schon wieder, was er sagte, es hatte doch wahrscheinlich eh keinen Sinn und doch setzte er sehr ruhig und ernst fot:
    »Ich gebe zu, ich weiss ja kaum, worum es geht. Wie soll ich dich da verstehen, oder die Sache?«
    Und dann sah er sie sehr ernsthaft an, ohne Belustigung in seinen Augen.

  • Ich zuckte ratlos mit den Schultern. Wo blieb eigentlich dieser verdammte Türaufmacher?
    "Im Grunde genommen ist ja schon alles vorbei, ich war mit ihm verlobt, er hat mich mit einer billigen Hure betrogen, und gerade haben wir ihm mitgeteilt, dass wir 'entlobt' sind.", erklärte ich.
    Warum redete ich überhaupt mit ihm darüber?
    "Aber was rede ich, das ist dir wahrscheinlich ohnehin egal."
    Seufzend lehnte ich mich an die Hauswand.

  • Gabriel musste nun grinsen. So waren sie, die sogenannten Herrschaften.
    Nein, ihn hatte nur zu interessieren, was SIE interessierte, so dachte er.
    »Möchtest du, dass es mich interessiert?« fragte er wiederum gerade heraus. Und dann setzte er hinzu: »Ich meine, wirklich? Oder bin ich wie eine Statur, die man voll reden kann, weil sie ja nichts sagt?«

  • Nicht sonderlich an solchen Diskussionen interessiert sah ich fragend zu Gabriel.
    "Es ist mir egal.", sagte ich. "Musst ja nicht zuhören wenn ich etwas sage. Ich will im Moment eigentlich nur meine Ruhe, tut mir leid, dass ich wieder angefangen habe.", murmelte ich und stierte an die Gegenüberliegende Straßenecke.

  • »Ah ja,« murmelte Gabriel nur. Er dachte noch viel darüber nach, bis er schliesslich zu dem Entschluss kam, dass es nicht viel Sinn machte. Und der geborende Rebell war er dann auch nicht, denn das ward ihm inzwischen zu anstrengend. Also sagte er auch nichts mehr und ahnte, was er in ihren Augen nur war.
    Und so beachtete er sie auch nicht weiter, denn sie hatte es nicht verdient. Warum auch.

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