500 € Studiengebühren???

  • Es ist aus verschienenden Gründen wenig Geld da, unter anderem Masseneinwanderung ins Sozialnetz, weil es da quasi eine offene Einladung gab/gibt, zu viele Zahlungen usw usf. Und die Sitten verkommen und die Politik fühlt sich dafür nicht verantwortlich. Es läuft vieles falsch.


    Die Studiengebühren sind freilioch traurig. Mal sehen, was daraus wird.
    Ich bin ja noch Gymnasiast, aber habe fest vor zu studieren und bin ja seit Kurzem auch schon korporiert.

  • Es ist soweit... Das Verbot von Studiengebühren ist gefallen.. Im Zeitraum von einem Jahr ist mit Gebühren zu rechnen. Hatten grade hier an der Bremer Uni eine Vollversammlung mit mehreren Tausenden Studierenden.


    Wir haben einiges geplant, in 45 Minuten gibt es ersteinmal eine Spontandemo in der Innenstadt. Am Monntag dann nocheinmal vor dem Senat und am 03.02 gibt es eine Großdemo aller Universitäten und Hochschulen des Nordens in Hamburg!


    Was macht ihr als Studierende oder zukünftige um die Einführung zu verhindern? Was planen eure Unis? Kommt ihr nach Hamburg?

  • Es wäre vertreglich, wenn man zufriedene Lösungen für sozial Schwache hätte.. Ein verzinster Kredit ist wirklich nicht toll... 1000€ im Jahr, das ist erst der Anfang!
    Da überlegt man sich dreimal, ob man in den Sozialwissenschaften oder Kulturwissenschaften studiert... Unsere Gesellschaft wird immer mehr industrialisiert... So etwas wie Kultur bleibt auf der Strecke.

  • Da stellen sich mir zwei Fragen zu:


    a) Wie reagiert das BaföG-Amt darauf mit den Zuwendungen, ist es darüber möglich die entsprechenden Pauschalen im Rahmen des BaföGs zu erhalten und dann entsprechend zurück zu zahlen.


    b) Ist eine Stundung der Rückzahlungen ohne veränderlichen Zinssatz und vor allem mit niedrigem Zinssatz wie beim BaföG möglich?


    Ich studier zwar schon seit 3 Jahren nicht mehr und wenn ich auf mein BaföG-Konto gucke wird mir noch heute schlecht von der Summe :D, aber wäre so etwas nicht eine Möglichkeit? Gut, man hätte immense Schulden, bei einem 4,5 Jahre dauernden Studium wären es schlappe 4500 Euro mehr am Ende, aber wenn es ähnliche Regelungen wie mit dem BaföG gäbe, denke ich, dass das ganz gut gestaltbar wäre.

  • Zitat

    Original von Lucius Tiberius Vibullius
    Um ehrlich zu sein, finde ich Studiengebühren gut. :)


    8o 8o 8o
    So viel Geld will erst mal locker gemacht sein!
    Egal ob sozial schwach oder nicht, manche Eltern wollen einfach auch ihren Sprössling nicht so lange unterstützen. Da gehts demnächst wohl ab in die Lehre, wo man als Azubi noch Geld erhält anstatt welches zu kosten.


    Armes Deutschland kann ich da nur sagen! Ich hänge auch in Bremen rum und weiß um die 500 € pro Semester. Bloß gut, dass ich fast am Ende des Studiums angelangt bin!!

  • Zitat

    Original von Flavius Duccius Germanicus
    ..... bei einem 4,5 Jahre dauernden Studium wären es schlappe 4500 Euro mehr am Ende....,


    In meinem Studiengang gibt es nicht wenige, die 13 Semester brauchen.


    Was auch mit denen, die sich ihr Studium schon jetzt nur durch Nebenjobs finanzieren können? Die schaffens nie in der Regelstudienzeit.

  • Zitat

    Original von Aurelia Deandra
    Egal ob sozial schwach oder nicht, manche Eltern wollen einfach auch ihren Sprössling nicht so lange unterstützen. Da gehts demnächst wohl ab in die Lehre, wo man als Azubi noch Geld erhält anstatt welches zu kosten.


    Falls Du eine Lehre findest.




    Zitat

    In meinem Studiengang gibt es nicht wenige, die 13 Semester brauchen.


    Was auch mit denen, die sich ihr Studium schon jetzt nur durch Nebenjobs finanzieren können? Die schaffens nie in der Regelstudienzeit.


    Das Problem kenne ich. Ich hab ja auch länger gebraucht und trotz BaföG nebenbei jobben müssen, weshalb ich auch länger brauchte. Ich ging auch eher von der regelstudienzeit aus, die aber eh per Fach variiert.

  • Zitat

    Original von Aurelia Deandra


    8o 8o 8o
    So viel Geld will erst mal locker gemacht sein!
    Egal ob sozial schwach oder nicht, manche Eltern wollen einfach auch ihren Sprössling nicht so lange unterstützen. Da gehts demnächst wohl ab in die Lehre, wo man als Azubi noch Geld erhält anstatt welches zu kosten.


    Armes Deutschland kann ich da nur sagen! Ich hänge auch in Bremen rum und weiß um die 500 € pro Semester. Bloß gut, dass ich fast am Ende des Studiums angelangt bin!!




    O.O Du bist in Bremen? Dann muss man sich ja glatt mal treffen :D Ich bin auch in Bremen und mein Freund Maximus studiert ja :)


    Hm, ich kann neutral reden. Ich gehe wohl später nicht studieren, weil es finanziell so schon ein wenig... übel ist. Und ich bin gegen Studiengebühren. Warum muss an Bildung gespart werden? Ich weiß nicht... Und dann noch so eine hohe Summe. Schaut mal, Maximus zum Beispiel hat gar keine Unterstützung außer BaFög und der kämpft sich grade mal durch. Ich finde, Studiengebühren nachvollziehbar, aber nicht in einem solchen Rahmen!

  • Bildung sollte in unserem Land kostenlos sein.
    ...sagt mir mein Herz.


    Wenn unsere Hochschulen ein hohes Niveau halten (oder teilweise vielleicht sogar erstmal erreichen) sollen, dann braucht es dafür Geld.
    ...sagt mir mein Verstand.


    Aber er sagt mir auch: Wenn es Studiengebühren bereits in meiner Zeit gegeben hätte (und in Baden-Württemberg haben sie es ja über die Hintertür, und zum Glück vergeblich versucht), dann würde ich heute vielleicht 150 statt "nur" 100 Euro monatlich ans Bafög-Amt abstottern.


    Andererseits bin ich bei einer Uni angestellt und wenn diese Gebühren wirklich den Hochschulen zuguten kommen, was ich erst glaube, wenn ich es sehe, dann würde ich eventuell davon profitieren.


    Aber letztendlich ist doch auch so: Man kann nur Geld für etwas verlangen, dass es auch wert ist. Mein Studium hat mich gelehrt, dass es Hochschulen gibt, die sie diese Wertschätzung vielleicht doch ersteinmal verdienen müssten. Denn so toll, wie manchmal getan wird, ist eine deutsche Hochschulausbildung nicht. Da gibt es viel zu verbessern, bevor man wagen sollte, dafür auch noch Geld zu nehmen.


    Außerdem brauchen wir fast nichts dringender als gut qualifizierte Leute. Ihnen den Weg zu einer guten Qualifikation zu erschweren kann sich auch als ganz böser Irrtum erweisen und, ja, ich weiss, in England, den Niederlanden und den USA zahlt man als Student auch.

  • Zitat

    Original von Decius Germanicus Corvus
    Außerdem brauchen wir fast nichts dringender als gut qualifizierte Leute. Ihnen den Weg zu einer guten Qualifikation zu erschweren kann sich auch als ganz böser Irrtum erweisen und, ja, ich weiss, in England, den Niederlanden und den USA zahlt man als Student auch.


    Da gibt es aber auch andere Förderstrukturen als hier.

  • Mir ist's egal, ich habe gerade meine Diplomarbeit eingereicht ;)
    Nein, Spaß beiseite, aber Studiengebühren haben den Vorteil, dass die Ich-weiß-nicht-was-ich-machen-soll-also-studier-ich-irgendwas-Leute wegfallen oder angemessen dafür zahlen. Und ich bin auch der Meinung, dass man ohne externen Nebenjob studieren kann. Beispielsweise kann man als studentische Hilfskraft in Forschung und Lehre mitarbeiten. Somit verstehe ich nicht, wie einige Leute ohne Studiengebühren zu zahlen einen Nebenjob benötigen.

    OPTIMIST - A PESSIMIST WHO LACKS EXPERIENCE

  • Naja, ich musste auch nebenbei arbeiten, um über die Runden zu kommen und das, obwohl ich Bafög-Höchstsatz bekommen habe.
    Hier in Heidelberg zahlen Studenten für ein WG-Zimmer (!) zwischen 300 und 400 €, dafür ist Bezahlung der Studi-Jobs seit, ich glaube, 15 Jahren nicht mehr erhöht worden. Soooo dicke haben es die meisten Studenten nicht.

  • Ging mir ähnlich, hab in Marburg studiert. Das Leben da ist zwar toll, aber die Wohnungen irre teuer und da ich ein Studium hatte, wo ich entweder tausende Kopien machen musste oder die Bücher monatelang im Vorraus ausgeliehen waren, musste ich mir oft die teure Literatur noch so kaufen. Ergebnis, trotz BaföG-Höchstsatz mit Ausnahme von 4 Monaten immer gearbeitet. Und davon zwar die letzten 1 1/2 Jahre auch an der Uni selber, aber die Plätze sind sehr begehrt, je nach Studienfach.


    /edit: Was hinzugefügt

  • Ich bin ebenfalls für Studiengebühren, aber auch nur wenn die Einnahmen auch den Universitäten zu Gunsten kommen.


    Auch glaube ich nicht, dass so der breiten Masse ein Studium verwehrt bleibt!

    Hochachtungsvoll


    Cicero Octavius Anton


    QUAESTOR URBANUS


    Pater der Gens Octavia
    Pater der Factio Russata



  • Zitat

    Original von Decius Germanicus Corvus
    (...)Hier in Heidelberg (...)


    Noch ein Heidelberger hier? Is ja cool :D


    *sfz* Also, Studiengebühren Ahoi! Ich bin klar dagegen, aber was soll man machen ^^
    Vielleicht in ein SPD-Land umziehen...*grübel*

  • Dem Staat werden die Studiengebühren kaum was bringen, besser sollte man sagen, dem Haushalt. Selbst wenn wir jetzt von jedem 500€ erheben würden, wäre dies wenn überhaupt eine Entlastung von 10%.


    Da sich dies aus sozialstrukturellen Gründen nicht ergeben wird, ist die Lösung (für die Regierungen) zwangsläufig nachlaufende Studiengebühren analog zum Modell aus Australien (wo man auch bei 500$ anfing und nun beim 5fachen ist).


    Vorteile: praktisch ist keiner vom Studiuem abgehalten - theoretisch gibts psychologische Grenzen.
    Nachteile: das Geld fließt frühestens (nach) 3 Jahre nach Studienabschluß, falls man eine Arbeit hat und falls man genug verdient. Konsequenz: wahrscheinlich werden 1/3 nie zahlen und die anderen werden dadurch noch weniger Kaufkraft haben und vielleicht 10% (wie überall in den Industrieländern) können es "locker" abdrücken.


    Und ob das Geld tatsächlich in die Unis geht, kann niemand garantieren und hat es bislang auch nicht - mal agesehen davon, daß dieses favorisierte Modell erstmal logischerweise Anfangsinvestitionen benötigt.

  • Das tolle ist, den Kredit bekommt man bei der Bank für Wiederaufbau!
    Mal im ernst, wer will noch Geisteswissenschaft studieren, wenn das durch kommt. 500€ sind erst der Anfang, es sind schon 3000 € geplant. Dann wird Geschichte zur Geschichte, weil es sich finanziell nicht mehr lohnt, dieses Fach zu studieren!

  • Ich persönlich habe nichts gegen Studiengebühren. Allerdings sollten sie sich in einem angemessenen Rahmen halten und auch in ihrer praktischen Ausgestaltung erträglich sein.


    Soll heißen günstige Fächer (Geisteswissenschaften, Jura, etc.) kosten weniger als teure Fächer (Medizin, Naturwissenschaften, etc.). Aber das ist eigentlich nicht sooo wichtig.


    Wichtiger finde ich die erträgliche Ausgestaltung. Hier gefällt mir besonders das australische Modell. Jeder bezahlt und wer später keinen Job oder nur einen schlechter bezahlten Job hat bezahlt halt nichts oder entsprechend weniger.

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