Krankenbesuch

Der Soldat an der Porta der Castra Praetoria sah die beiden an und sagte:

Zivilisten dürfen nicht in die Castra Praetoria.

Er sah die Frau an und sagte:

Ihr seid die Schwester des Opfers? Er wird noch vom Arzt versorgt. Ich werde Euch sofort benachrichtigen, sobald ich etwas weiß.

Er ging zu einem anderen Soldaten. Der Zweite nickte und verschwand dann in Richtung einer Baracke...

Als Gaius Sabellius auf dem Weg zur Castra Chortes Vigilae war, ging er an der Castra Praetoriae vorbei und sah das Besucheraufkommen.

"Was ist hier los?", fragte er einen Bürger.

Nachdem er die Antwort und Information erhielt, dass Lucius Tiberius Vibullius Opfer eines Attentates gewesen sei und jetzt hier im Krankenbett läge, öffnete er ruckartig seine müden Augen ...

"WAAAAS? Lebt er noch ? Wo ist er?"

Vibullius ist nicht nur mit in seiner Factio, er war auch Begeliter seiner ersten Stunden in Rom für die Aemilier. Jetz lag er also schwerstverletzt im Krankenhaus.

Sabellius nahm also seine letzten Kräfte und gleichzeitig seine Füße in die Hand. Lief um die nächsten Ecken der dunklen Stadt, und traf gerade noch einen abbauenden Blumenhändler.

"Salve Mercator ! Hast Du noch ein paar Blumen für mich ? Es ist dringend, für einen verletzten Freund...?!"

Mit den Blumen ging es zurück zur Castra der Prätorier, sprach sofort den Wachsoldaten an :

"Ich bin Vigile. Salve mein Freund ! Ich bin ein Bekannter und Verbündeter von Vibullius. Ich denke, ich darf nicht zu ihm, oder? Gebt ihm wenigstens diese Blumen. Sie sind von Herzen. Wünscht ihm das Beste und dass er sich sofort bei Sabellius melden soll, wenn er wieder auf den Beinen ist."

Der Soldat fragte kurz bei wohl einem Vorgesetzten, nahm dann die Blumen entgegen und gab diese mit ein paar Worten weiter in die Kaserne ...

Sabellius ging mit etwas hängendem und nachdenklichem Kopfe in die Kaserne der Vigiles...

Kaum liegt ein Zivilist bei uns, haben wir hier ein Aufkommen wie auf der Via Appia... dachte sich der Soldat. Die Schwester des Opfers möchte den Praefecten sprechen, na gut, was solls, dachte er weiter. Er winkte einen anderen Soldaten zu sich und sagte:

Mein Kamerad wird Euch zu ihm führen.

Wenig später erreichten Oryxa und der Soldat das Büro des Praefectus Praetorio, der gerade davor stand und einem Soldaten Befehle gab. Als er sie sah, wunderte er sich ein wenig, doch dann erkannte er sie.

Salve Messalina. Welche Überraschung. Wie geht es deinen Kindern?

Ich wäre ein schlechter Praefectus Praetorio, wenn ich das nicht wüßte.

Er schmunzelte ein wenig.

Ich weiß, daß du zu deinem Bruder willst. Verzeih, ich war unhöflich. Ich werde dich dorthin begleiten.

Sie wandten ihre Schritte in Richtung Hospital der Castra Praetoria.

Sei mir nicht böse, wenn ich dir nichts über den Tathergang erzähle. Meine Männer ermitteln noch. Du verstehst doch?

Mach dir keine Sorgen. Deinem Bruder geht es gut und der Täter wird Gerechtigkeit erfahren.