[Collis Quirinalis] Insula Ducciulla

  • Als sie bei Tisch saßen und Essen fiel ihr die hilflose Sklavin auf. Unbedacht wie man sich normalerweise verhält zwinkerte sie dieser zu und machte sich ans Essen, während sie dem Bruder zuhörte.


    "In Britannien war nicht viel los. Ich habe die Zeit zum nachdenken und lernen genutzt und muss sagen, die Zeit war nicht vergeudet!"

  • "Na da bin ich gespannt. Du musst mir erzählen, was Du alles gelernt hast, ich bin schon ganz gespannt. Ach übrigens, ich hab den Consul zum Essen geladen, ich hoffe, er sagt zu und auch wann er kommen möchte, denn ich habe eine neue Idee, die ich ihm gerne unterbreiten würde und ich glaube, sie wird Dich verwundern. Ich meine, das sie von mir kommt."
    Er grinste.
    "Narenya, bitte sei so gut und hol noch ein Krug Milch, ja?"
    Die Sklavin nickte eifrig und eilte hinaus um wenig später mit einem vollen Krug wieder zu kommen.
    "Ich danke Dir. Bereite uns bitte einen kleinen Picknickkorb vor, wir wollen später spazieren gehen und werden dann ausserhalb, vielleicht am Tiber?" sagte er zu seiner Schwester gewandt. "etwas essen."

  • [/brief]


    Salve, Julia und Valentin.
    Ich habe von Hergen erfahren das ihr euch zur Zeit in Rom aufhaltet. Bis vor kurzem war ich auch noch dort. Allerdings befinde ich mich jetzt wieder in Germania. Doch vielleicht werde ich schon bald wieder nach Rom zurückkehren müssen. Ich hoffe wir sehen uns dann.
    Vale,
    Grüße Sara Duccis Audacia


    P.S: Mir gehts gut wie gehts euch?

  • Sie nahm die Nachricht von ihrer lieben Cousine und las sie durch, reichte sie dann an Valentin weiter.


    Wir sollten uns nachher die Arbeit teilen, ich schreibe an den Cousin und du an sie oder umgekehrt und wir unterschreiben beide, was meinst du? Und ja, lass uns schön am Tiber entlang gehen, denn wenn ich ehrlich bin war ich noch nie länger als eine Stunde dort.


    Sie lächelte ihn glücklich an. Oh wie sehr liebte sie doch ihre Familie.

  • Er runzelte die Stirn, hasste er es doch eigentlich so viel zu schreiben und zu lesen. Er war eben noch nie so der begeisterte Leser und Schreiber gewesen und tat sich immer schwer sich mal dazu aufzuraffen, sei denn die Notwendigkeit war gegeben, so wie zum beispiel bei der Buchhaltung, die ihm widerum, erstaunlicherweise, Spaß machte. NUn denn, es war egal, hier war ja Notwendigkeit und so nickte er.
    "Schreib Du an Gaius, ich schreibe Sara. Wir sollten, wenn wir mit dem Frühstück fertig sind, losgehen, damit wir noch etwas von dem Tag haben."
    Er lächelte sie sanft und glücklich an und steckte den Brief ein.

  • Sie gingen schon eine ganze Weile durch die Straßen Roms, nachdem sie einen Abstecher in die Betriebe gemacht hatten, und Valentin erzählte Julia hier und da was zu und den und den Klatsch, musterte sie dabei aber immer besorgt von der Seite, weil er meinte Erschöpfung zu sehen, wenn sie sich unbeobachtet fühlte.
    Gegen späten Mittag, frühen Nachmittag waren sie an einer schönen Stelle am Tiber angelangt.
    "Wollen wir rasten? Es uns gemütlich machen?"
    Er packte bereits eine mitgetragene Decke auf den Boden.
    "Komm, Schwesterlein, setz Dich."


    Sim-Off:

    Weiter bitte hier Spaziergang durch Rom

  • Salve, Julia und Valentin
    Danke für deinen Brief Valentin. Ich freue mich schon darauf das ihr bald nach Germania kommt. Aber Julia soll sich erstmal in Ruhe ausruhen! Immerhin ist es ein weiter Weg von Britannia nach Italia. Die ganze Familie freut sich schon auf eure Ankunft. Dann haben wir endlich wieder etwas zu feiern! ;) Möge Mars euch bei eure Reise beschützten.
    Bis bald


    Sara Duccia Audacia

  • Ich war mir sicher, dass es nicht mehr lange bis zum Morgengrauen war, doch es war dennoch eine schöne Nacht gewesen. Bis auf wenige Stunden hatte ich Maximian immer an meiner Seite gehabt und ich musste daran zurückdenken. Ich lächelte, auch wenn ich Trauer empfand, dass wir uns morgen würden trennen müssen.


    Skadi brachte ich ins Perystil, die Casa in Rom hatte keine Stallungen. Mochte meine Familie mir diesen Frevel verzeihen, doch um diese Uhrzeit konnte ich unmöglich nach anderen Möglichkeiten schauen. Ich wies einen Sklaven an, dass er sich um sie kümmern sollte, denn ich wollte nur noch ins Bett,


    Und als ich es endlich erreicht hatte, als ich mich erschöpft hatte hineinfallen lassen schlief ich endlich ein.

  • Verzweifelt öffnete ich die Tür, Tränen flossen heiß über meine Wangen. Niemals hatte ich auch nur geahnt, dass mir dieser Abschied so schwer fallen würde. Mich führte mein Weg hierher direkt vom Hafen und ich wollte das Schiff heute nun doch nicht mehr nehmen, würde später wieder fahren. Ich konnte einfach nicht- Ruhe.


    Ich lief stolpernd und lärmend die Treppen hinauf, beständig schluchzend, wollte nur alleine sein. Oben in einem Zimmer angekommen warf ich mich aufs Bett und setzte mich - Knie angezogen - dort rauf und weinte, schluchzte in mein Gewand.


    Maximian, wie sehr vermisse ich schon jetzt dein Lachen, deine Haut, deine sanfte Stimme, deinen Duft, deine Nähe und... vorallem deine Augen. Ich wollte wieder mit dir fliegen, wünschte wir könnten gemeinsam abheben. Doch gemeine Hände halten mich hier auf dem Boden fest und niemand der ihren Griff auch nur lockerte, dachte ich mir todtraurig.


    Ich wollte zu ihm, in seine Arme. Was er wohl in diesem Moment tat? Ob er auch so an mich dachte wie ich an ihn? Oder ob er gerade zu beschäftigt war? Ihr Herz hämmerte schmerzhaft gegen ihre Brust je länger ich an ihn denken musste. Und jeder Gedanke galt ihm. Es wurde immer unerträglicher und auch die Tränen fanden immer wieder einen neuen Beginn.


    Ich war so froh, jetzt allein zu sein. Nur Valentin, Flavius oder Maximian würde ich nun an mich heranlassen. Vielleicht noch Lucia aber sonst niemanden. Ich brauchte diese Ruhe, war froh ganz allein zu sein. Konnte durchatmen, in Ruhe an ihn denken, wenn mich nur diese Tränen in Frieden lassen würden. Ich suchte den Stein heraus und betrachtete ihn lächelnd. Wenigstens etwas hatte ich von ihm. Ich presste ihn schwer atmend gegen meine Brust und sah aus dem Fenster, es begann schon zu dämmern.

  • Noch immer aus dem Fenster schauend versiegten meine Tränen allmählich, es kam einfach nichts mehr. Als die letzte Träne von meinem Kinn herunter tropfte wurde ich langsam schläfrig und meine Augen brannten ungemein, mein Herz tat weh. Ich vermisste ihn ja so sehr.


    Und nun wo ich wieder alleine war, sehnte ich mich wieder mehr nach Valentin und Flavius. Ich fühlte mich ein wenig schuldig gegenüber Valentin, denn mit ihm hatte ich nicht über die Vergangenheit gesprochen, jedoch mit Maximian und Flavius. Doch... er hatte selbst noch genug mit ihr zu kämpfen. Ich schloss einen Moment meine Augen, versuchte gegen die Bilder anzukämpfen, doch sie überkamen mich einfach wieder.


    Ich hörte die Schreie als ich beim Bach spielte und kam nach Hause gelaufen, wo gekämpft wurde. Ich sah Flavius, Seite an Seite mit Vater. Ich sah Valentin, beinahe hilflos, suchte er mich? Oder versuchte er sich irgendwo einzubringen? Doch noch bevor ich es feststellen konnte hatte mich ein Arm von hinten gepackt und mich davon getragen. Noch ehe er mich retten konnte, war ich as Valentins Blick verschwunden.


    Und ich wurde ins Ungewisse entführt, ab nach Gallien. Dort sollte ich verkauft werden, als Sklavin. Der Mann jedoch behielt mich einstweilen und irgendwann hatte ich ihm ein Messer in den Rücken gejagd. Schaudernd musste ich an das fließende Blut und den entsetzten Blick denken. Er war es der mir im Kindesalter meine Jungfräulichkeit, meine Ehre nahm. Ich fühlte wie sich meine Augen wieder mit Tränen füllten.


    Ich hatte Angst, wahnsinnige, paranoide Angst vor dieser Erinnerung, doch sie bürdete sich mir grade in aller Gewalt auf. Es war in einer Holzhütte gewesen, nach einem Schlag auf den Kopf wachte ich schwummrig in einem völlig finsteren Raume auf. Nur von draußen schimmerte rosiges Licht herein, genau wie jetzt gerade. Bei diesem Gedanken zog ich meine Knie noch enger an meinen Körper.


    Ich hatte bemerkt, als ich tastete, dass mein Kopf noch blutig war. Und ich hatte einen stechenden Schmerz zwischen meinen Beinen gespürt. Und Hunger hatte ich. Das Blut an meinem Kopf war schon verkrustet, woraus ich damals schloss dass ich lange bewusstlos war. Da plötzlich ging die Tür auf und ein Mann hämischen Grinsens kam herein. Es war nicht der Mann, dem ich zuvor ausgeliefert gewesen war.


    Nein, dieser scheinbare Freund von ihm war noch viel schmutziger. Noch bei der eingebrannten Erinnerung zitterte sie. Ich war damals gerade 11 geworden, war schon länger fort von zuhause gewesen. Hatte nur noch Gedanken an das Hier und Jetzt gehegt, denn ich wollte fort. Doch dieses dreckige Grinsen... Niemals würde ich es vergessen.


    Nein... Nein geh weg...


    Ich biss mir auf die Lippen, alles stürzte über mich ein. Alles wurde verschwommen, wurde wirr. Ich fühlte mich in meinen Kindeskörper hineinversetzt, seine Finger griffen nach mir, ich bemerkte dass ich nackt war und schrie, doch es schien ihn nur in seinem Vorhaben zu bestärken, der Schmerz war so grausam. Ich begann zu zittern, damals wie auch jetzt und weinte. Damals und jetzt hatte ich keine Schulter zum ausweinen. Wollte nur noch Bewusstlos werden, doch das wurde mir weder damals noch heute gegeben.

  • Ich stand auf, völlig besinnungslos vor Angst, schwankte schwach. Ich trat vor zum Fenster und sah hinaus. Es war inzwischen dunkel, wie lange hatte ich wohl auf dem Bett gelegen? Es musste sehr lange gewesen sein, denn draußen liefen kaum noch Leute entlang.


    Ich war verloren, verloren in der Vergangenheit, völlig verloschen. Für kurze Zeit gab es einen Lichtblick, doch dafür war die Dunkelheit nun schlimmer. Ich war allein und ich wusste nicht wielange dieser Zustand noch anhalten würde. Ich fror entsetzlich, dabei war es eigentlich gar nicht kalt. Wenn es wirklich stimme, dass eine Seele entzweit wurde, dann konnte ich die Einsamkeit verstehen.


    Draußen regnete es. Ich hatte den Regen irgendwie gemisst. Mir war kalt. Mir war noch immer kalt und mein Herz efror langsam zu Eis. Immer wieder verdoppelte sich meine Sicht und wurde wieder verschwommen zu einem, doch wirklich klar sah ich nie. Ein Blitz zog sich hell über den Himmel und ich sah vor meinem geistigen Auge wieder diesen lüsternen Blick, sah die verlangenden Hände...


    Ich sah auf mein Bett... Wie leicht könnte ich ein Ende machen - warum hatte ich daran noch nie gedacht? Es war so leicht, einfach ansetzen, wie ich es damals auch getan hatte. Er lebte noch. Der, der häufig von mir Gebrauch gemacht hatte, er lebte noch. Was, wenn er nach mir suchte? Ich wollte nicht, dass er mich fand. Niemals. Ganz gleich wie, ich musste es verhindern.


    Ich ging unruhig hin und her, sah immer wieder aus dem Fenster. Da sah ich eine Gestalt auf die Casa zukommen, Angst begann mich zu überwältigen, mein Herz drohte stillzustehen. Oh ihr Götter sollte es dies doch tun, so war ich diese Angst los. Ich wusste nicht wohin, ging in ein anderes ZImmer und sah dort ein Messer liegen. Schnell griff ich danach und begab mich in die KÜche, setzte mich dort auf den Boden, das Messer fest in meiner Hand.


    Ich war bereit, einen weiteren Mord zu begehen, sollte er doch nur herein kommen. In jedem Falle würde ich mich wehren. Ich hörte wie die Haustüre aufging. Nein, nein... Ich wollte nicht, gehe doch weg...


    Geh doch weg du Bestie, verschwinde, lass mich in Ruhe, mich bekommst du nicht.... Ich bringe dich oder mich um, kommst du mir auch nur einen Schritt zunahe...


    Leise murmelte ich vor mich, mein Blick verfinsterte sich. Ich wunderte mich wie schnell ich so labil geworden war, doch es war alles zuviel. Und er kam schon mitten in der Nacht unangekündigt in diese Casa? Ich zitterte klein wenig und fuhr mit meinem Finger über die Klinge. Sie war scharf und ich bemerkte wie durch diese leichte Berührung schon Blut über die lief.


    Meine Stirn war schweißgebadet. Nein, er würde mich nicht kriegen, koste es was es wolle. Warum war denn niemand hier um mich zu beschützen? Waren denn alle in Germanien? Ich bebte. Ich hörte Schritte die Treppe hinaufkommen....


    Sim-Off:

    Valentin, dein Auftritt ;)

  • Sie waren spät angekommen. Die anderen drei waren noch unten, als er nach oben ging um zu sehen, ob Julia hier war. Die Sklaven sagten, dass sie es sei. Er rief sie udn sang dabei voller guter Laune ein Spottlied auf Germanisch, dass sie als Kinder öfter gesungen hatten. Würde ein Römer es verstehen, hätte er wohl jetzt ein Problem gehabt, denn die kamen dabei nicht gut weg.
    "Julia? Bist Du hier?"





    Sim-Off:

    Sorry, habs heute Morgen nicht mehr geschafft, hatte verschlafen

  • Noch immer bebend vor Aufregung schloss sich mein Griff enger um den Griff des Messers, als ich Valentins Stimme hörte - war es trug oder Wahrheit? Ich entschloss mich, mich zu stellen falls es trug war, denn finden würde die Person mich so oder so....

    "Hier bin ich, in der Küche!"


    Sim-Off:

    Macht doch nichts :)

  • Er betrat mit einem Strahlen die Küche und blieb wie angewurzelt stehen, als er das Messer sah. Seinem Gesicht entglitten kurz alle Züge, dann sah er besorgt drein.
    "Julia? Kleine? Was ist los?" Er fragte sanft und vorsichtig und sah ihr Gesicht und wäre am liebsten sofort auf sie zugeeilt um die in den Arm zu nehmen, aber das Messer hielt ihn noch ein wenig zurück.

  • Ich hörte wie mein Herz mir von Schritt zu Schritt stärker gegen die Brust schlug und dann kam Valentin um die Ecke. Valentin.... Fassungslos starrte ich ihn an, hörte seine Worte von weit weg.


    *klirr*


    Das Messer fiel auf den Boden und leicht schwankend erhob ich mich, stürzte schweigend auf ihn zu, legte meinen Kopf an seine Brust.


    Oh Bruder, du bist gekommen, ich hab dich so vermisst...


    Meine Stimme klang so verzweifelt, ich selbst hatte sie kaum wiedererkannt. Doch Tränen rannen mir nicht mehr über die Wangen, viel mehr krallte ich mich in seiner Kleidung fest.

  • Er hielt sie fest. Ganz fest. Stand einen Moment nur schweigend da und dann sprach er beruhigend auf germanisch auf sie ein.
    "Ruhig meine Kleine, ganz ruhig. Alles ist gut. Ich bin ja hier. Sht."
    Er streichelte ihr sanft über den Rücken und den Kopf und hielt sie nur, sprach sanft und leise.

  • Ganz besonders seine Worte taten mir gut, dieses Gefühl von Heimat erfüllte mein Herz und ich lockerte meinen Griff ein wenig.


    Ich bin so froh, dich zu sehen... Oh wie gut, dass ich nicht gestern mit dem Schiff gereist bin, dann hätten wir uns noch länger nicht gesehen. Bruder...

  • "Du glaubst gar nicht, wie sehr ich Dich vermisst habe, meine Kleine. All die Wochen."
    Er hielt sie immer noch nur fest und sprach weiter in ihrer Sprache.
    "Was ist denn los? Hast Du schlecht geträumt? Oder ist etwas Schlimmes passiert?"

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