[Collis Quirinalis] Insula Ducciulla

  • "Gut, dann folgt mir bitte." Silko stapfte voraus und brachte die beiden ins Kaminzimmer. Dort hockten Phelan (Duccius Verus) und Lysander, der etwas mitgenommen wirkte. Er war zwar ein grandioser Koch, doch auf unvorhergesehene Störungen reagierte der Sklave etwas hysterisch.


    Anchließend bezog Silko Stellung im hinteren Eck des Zimmers und beobachte die Szene aufmerksam. Solange er keine anderen Befehle erhielt, wollte er bei Phelan bleiben um diesem den Rücken zu stärken.

  • Silko führte Arbjon und einen Mann, den er nicht kannte zu dem jungen Duccier und Lysander. Der andere Mann sah wie Arbjons Vorgesetzter aus.
    Es wurde nun vermutlich ernst. Wie ein Mann des Geistes sprach er ruhig und freundlich.


    "Seid gegrüßt." Ein Nicken betonte, dass er keine Umstände machen würde. "Ich bin Decimus Duccius Verus und momentan Herr dieses Hauses, was ist euer Begehr?"


    Phelan warf Silko einen Blick zu, der soviel sagen sollte wie Du hast gut reagiert, verhalte dich weiterhin ruhig er drückte dies zusätlich zuerst durch ein Nicken und dann durch eine unauffällige flache Handbewegung auf der Höhe seines Gesäßes aus.

  • Quintus folgte ins "Kaminzimmer" und hielt sich ebenfalls zurück. Er versuchte alle Anblicke in sich aufzunehmen, ohne sich großartig umzuschauen. Er war einfach aufmerksam... Herrje, der Zustand des Hauses war ja fast noch schlechter, als er gedacht hatte. Alles Gold der Duccier würde wohl nicht ausreichen, um diesen "Schuppen" in einen Zustand zu bringen, der zumindest annähernd der Casa in Mogontiacum gleichkam.
    Als sie das Zimmer betraten, saßen Phelan und ein weiterer Mann, wohl der Bedienstete Lysander dort und blickten ihnen entgegen. Phelan war gefasst, aber der Diener machte einen jämmerlichen Eindruck, eindeutig nervös und weiß wie eine frisch gekalkte Wand.
    Als Phelan sie ansprach, hielt Quintus sich zurück...

  • "Prudentius Balbus, Princeps Praetorii der Cohortes Praetoriae." stellte sich Balbus vor. "Auf Anweisung des Praefectus Praetorio muss ich dieses Haus durchsuchen. Sofern sich keiner von euch dagegen wehrt, wird dies alles schnell und problemlos ablaufen."

  • Nur eine Durchsuchung? dachte sich der junge Hausherr.
    "Das geht in Ordnung, wir werden keine Umstände bereiten, Lysander, zeig den Herren bitte alle Räume, wir haben nichts zu verbergen." Phelan war froh das es nicht mehr war als eine Durchsuchung, allerdings wollte er schon gerne wissen was das alles sollte.
    "Werter Princeps, den Grund für diese Durchsuchung .. ich wäre erfreut, wenn ihr mir diesen nennt."
    Arbjon stand stramm und blieb sachlich. Alle die ihn kannten wussen, dass es mit seiner Stellung und besonders mit dieser Situation zu tun hat. Phelan sprach ihn bewusst nicht an, und schenkte ihm keine längeren Blicke, wer weiß welch Konsequenzen es für ihn haben könnte. Die Blicke waren kurz und verständlich, alles okay .. kein Grund zur Beunruhigung.

  • "Die Gens Duccia steht unter dem Verdacht des Hochverrates. Ein Mitglied deiner Familie griff einen der höchsten Offiziere der römischen Armee und engen Vertrauten des Kaisers tätlich an."
    Es klang natürlich ernst, doch wurde es lächerlich, wenn man wusste, was tatsächlich dahintersteckte. Balbus kam sich ein wenig schäbig vor, als diese Worte seinen Mund verliessen, hatte er doch bisher nur gute Kontakte zu den Ducciern gehabt.

  • Phelan hatte schon einen Verdacht, dass es sich um die Geschichte drehen würde.
    "Ich kann euren Unmmut sehr gut nachvollziehen. Doch eins kann ich dir sagen, du wirst hier nichts finden, was soll auch hier sein. Eila..." er stoppte, woher sollte der Princeps auch ihren germanischen Namen wissen, "Duccia Flamma meinte ich .. sie ist noch ein Kind, gerade mal wenige Sommer jünger als ich, sie kam kurz bevor euer Vorgesetzter die Kraft Flammas spüren musste erst hier in Rom an. Ich kann euch versichern, dass es nur eine unreife Reaktion ohne Sinn und ohne Versatand war." Der junge Duccier versuchte Landos Schwester in Schutz zu nehmen, was blieb ihm anderes übrig, zumal war es auch zu Recht, sie hatte keine böse Absichten gehabt. "Allerdings will ich ihr Verhalten nicht gutheißen und entschuldigen, .." fuhr er fort, "Sie wird genug Ärger von der Familie für diese Grolltat bekommen."
    Silko, der sich innerlich sichtlich über die Konsequenzen dieser 'Grolltat', die Eila erfahren würde amüsierte, verkniff sich ein Grinsen. Sie würde von Lando schon Ordentlich die Leviten gelesen bekommen.
    "Im Namen meiner Familie, möchte ich allerdings klar stellen, dass wir KEINE bösen Absichten hegen und das dieser Vorfall einfach auf jungedlicher Blödheit beruht. Die familia Duccia steht treu zu Rom und Kaiser. Ich würde mich freuen wenn sie wieder freigelassen werden würde."
    Phelan schaute den Princeps eindrlich an, es lag im sehr am Herzen, dass Eila nichts passiert. Er machte sich tierische Sorgen, dass sie just in diesem Moment schlecht behandelt werden könnte, sie hatten ja keine Ahnung, wie die Gefängnisse der Römer aussahen.
    Aber da war noch was, irgendein Gefühl, das der junge angehende Priester noch nie gespürt hatte, konnte es also auch nicht bestimmen .. Die Sorgen, die er Eila gegenüber hegte, waren anders, als die Sorgen die er sonst um andere Menschen hatte, die in der Klemme steckten. Er fühlte noch etwas .. Was ist es? Er war kurz in Gedanken versunken, schaute dann aber wieder Balbus an und hoffte auf eine Antwort, die viel positives versprechen würde.

  • Balbus hörte sich die Worte des Ducciers aufmerksam an, doch boten sie ihn nicht viel neues. All das hatte er bereits vorher schon erfahren oder selbst gewusst.
    "Duccia Flamma weilt derzeit als mein Gast in meinem Haus, bis die Angelegenheit aufgeklärt wurde. Ich habe davon abgesehen sie direkt in den Carcer der Castra bringen zu lassen. Jedoch solltet ihr daran denken, dass das sehr schnell wieder geändert werden kann." sagte er.
    "Ich kenne genügend Duccier um zu wissen, dass eure Familie Rom treu ist. Doch sieht der Praefectus Praetorio das etwas anders und daher sind wir jetzt hier."

  • Phelan war beruhigt, dass zumindest Balbus auf ihrer Seite zu stehen schien.
    Er atmete auf "Ich danke dir. Wir wissen das sehr zu schätzen. Dann weiss ich, das Flamma in guten Händen ist." Dem jungen Duccier fiel ein schwerer Stein vom Herz. Eila war in Sicherheit, keine schmutzigen Gefängnissaufseher könnten sich also an ihr vergehen, gut versorgt war sie bestimmt auch, immerhin war sie zu Gast bei einem hohen Römer, es geht ihr wohl dort besser als hier bei uns in dieser Bruchbude. Trotzdem wünschte Phelan sich sie wäre hier, er schuldete ihr noch einen Kuss von ihrem Bruder. Ihr Bruder .. auch da war er beruhigt, er hätte jediglichen Respekt von Lando verloren, wenn Eila hier sonst was zustoßen würde. Nachdem er sich wieder aus seinen Gedanken heraus gefangen hatte nickte er vor Balbus. "Da der Praefectus das anders sieht, hoffe ich doch das die Ergebnisse dieser Durchsuchung seinen Unmut gegenüber uns tilgen möge. Wir Germanen haben es nicht leicht, trotzdem wir romanisiert sind, gibt es wie eben dein Vorgesetzter viele, die uns gegenüber sehr skeptisch sind, auch wenn es Leute wie dich gibt, die mit uns eher positive Erfahrungen gemacht haben."
    Um die Anspannung etwas zu nehmen und somit auch Arbjon die Unruhe bot er dem Princeps und seinem Trupp etwas zu trinken und zu essen an. "Darf ich dir und deinen Männern etwas bringen, es dauert sicherlich noch etwas bis die Durchsuchung abgeschlossen ist, ausserdem ist es draußen brüllend heiß."
    Phelan richtete seinen Blick an Arbjon, dieser Blick sagte eindeutig, dass es noch etwas zu klären gab, er hoffte, dass diese Gelegenheit sich bewahrheiten würde.



    Sim-Off:

    edit: noch was beigefügt und tippfehler beseitigt.

  • Quintus, der links hinter Balbus stand, zog eine Augenbraue hoch. Sein Vetter blickte ihn an, als hätte er verdorbenen Fisch gegessen. Wollte Phelan ihm etwas sagen?


    Derweil hörte man die beiden anderen Milites in den übrigen Räumen rumoren. Phelan, Silko und er Diener würden einige Zeit mit aufräumen verbringen müssen, wenn die Prätorianer wieder weg waren...

  • Silko war beruhigt, dass es Eila offenbar gut ging. Noch zumindest...denn Silko würde sich die junge Dame mal zur Brust nehmen müssen. Er hoffte inständig, dass Eila etwas daraus gelernt hatte. Wenn nicht, war es an ihm der jungen Dame den Kopf zu waschen, denn Phelan traute er sowas nicht zu.


    Von den zwei Soldaten drang ein beständiges klappern und rumpeln zu ihm rüber. Lysander würde einiges aufzuräumen haben...

  • Balbus lehnte das Angebotene ab, denn er hatte in langen Jahren der Hausdurchsuchungen gelernt, dass man ein Haus häufig nur lebend verliess, wenn man den Bewohnern keine Chance gab Gift oder ähnliches zu nutzen.


    In einem anderen Raum hörte man Glas brechen und Holz bersten, was von einem kurzen sehr unflätigen soldatischen Fluch gefolgt wurde.


    "Seit wann genau sind Duccia Flamma und du hier in Rom?" fragte Balbus.

  • Balbus lehnte Phelans Angebot ab. Konnte man nichts machen. Er kam der Pflicht des Gastgebers nach, somit machte er sich keine weiteren Gedanken mehr darüber.


    "Ich kam mit meinem Cousin Eburnus hier her. Wozu er nach Rom gekommen ist brauche ich dir ja nicht mehr zu sagen." Er zwinkerte Arbjon zu. "Ich bin hier um eine Ausbildung zum sacerdos zu machen, wir sind ungefähr seit zwei Wochen hier. Duccia Flamma kam mit dem Custos Corporis der Familie erst vor ein paar Tagen an."
    Den Grund kannte Phelan nicht genau, er hatte Eila nur kurz gesehen, danach war sie schon in die für sie dumm gelaufene Situation verwickelt. Aber er hatte gemerkt, dass sie einfach von zuhause aus Mogontiacum weg wollte. Vermutlich wegen Irminar. Angesprochen hatte er sie noch nicht darauf, würde es auch erstmal nicht tun, wenn Balbus sie wieder zurück zu ihm und Silko lässt. Silko wollte eh mit ihr ein Wörtchen reden, der junge Duccier freute sich eher darauf sie umarmen und in Sicherheit wägen zu können.

  • Phelan blieb in so einer ernsten Situation nichts anderes übrig als das zu sagen, was er sich eben gedacht hatte.
    "Dein Vertrauen zu erbitten ist törigt ich weiss, aber ich sage dir, vertraue mir, ich habe sie nicht gefragt, es war nicht der richtige Zeitpunkt kurz nach ihrer Ankunft sie war bedrückt, allerdings kann ich mir denken, dass es mit mit unserem Cousin zu tun hat, der uns vor kurzer Zeit in Mogontiacum verlassen hatte. Ich versichere dir, ihr Grund ist privat und persönlich, mehr möchte und kann ich dir dazu nicht sagen, sie wollte einfach Abstand von zu Hause, das zwei ihrer Cousins hier gerade in dieser wundervollen Stadt sind, kam für sie super gelegen um eine Auszeit von zu Hause zu nehmen." Der junge Duccier hoffte, dass der Princeps im glauben schenken würde. Er wäre nicht böse wenn nicht, aber mehr konnte er ihm auch nicht sagen, er wollte ja nur helfen.

  • Balbus akzeptierte das Gesagte, viel mehr konnte oder besser wollte er auch gar nicht tun. Ihm war die ganze Angelegenheit zuwider und er bereute es beinahe schon sich überhaupt eingemischt zu haben, doch steckte zu viel von seinem Vater in ihm um sich rauszuhalten. Ausserdem wusste er nicht, was er tun sollte wenn er Venusia gegenübertreten musste nachdem ihre Familie wegen Hochverrats angeklagt und verurteilt wurden.


    Die beiden Milites kamen zurück, nachdem man noch ein paar Dinge zerbrechen hören konnte. Sie kamen zu Balbus und einer von ihnen trat einen halben Schritt vor.


    Princeps, die Durchsuchung ist beendet. Wir haben nichts gefunden. Nur diesen BRIEF. sagte er und übergab den Princeps einen Brief aus Germania, den Balbus überflog.

  • Phelan war klar, dass sie nichts finden, sie hatten ja auch nichts versteckt oder der gleichen. Aber als der milites Balbus einen Brief gab, wusste er genau um welchen Brief es sich handelte. Ein Brief von Lando aus der Heimat. Was sollte er tun? Er wollte nicht gerade der Princeps den Brief liest, immerhin ist dieser sehr privat, aber da kam man voll nicht herum. Das einzige was ihn beruhigte war, dass nichts schlimmes in dem Brief stand, was irgendwie fehlinterpretiert werden könnte. So Wartete er einen Moment Balbus den Brief überflogen hatte und schaute ihn an. "Ich hoffe doch, dass in diesem Scheiben meines Cousins nichts zu eurer Beunruhigung steht."

  • Clara? Merkwürdig, Silko kannte gar keine Clara. Wer sollte das denn sein? Hatte Phelan vielleicht eine Freundin? Oder war es eine entfernte Verwandte der Familie? Der Nubier wuste nur eines: Er kannte keine Clara und wartete daher genauso neugierig wie Balbus auf die Antwort.


    Das war auch gut so, denn das Klirren und Bersten, dass die Praetorianer verursacht hatten ließen seine Laune auf ein Minimum sinken. Wenn sich diese Ungläubigen an den Statuen von Bastet und Sachmet vergriffen hatten...

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