Die Rache Roms

  • Provincia Illyricum. Die riesige Balkanprovinz ist das vier Legionen starke Schild des Reiches gegen die südlichen Germanenstämme. Eine dieser Legionen steht in Singidunum, die Ruhe im Stabsgebäude wird jedoch abrupt unterbrochen. Ins Officium des Kommandeurs Gaius Aelius Valerianus der Legio XIV Flavia stürmt ein Stabsoffizier im Range eines Tribunus Angusticlavius, er ist sichtlich aufgelöst.
    „Legatus Legionis, ihr müsst Euch die neuesten Meldungen ansehen, sofort!“
    „Warum müsst ihr immer gleich jegliche Fassung verlieren, nur weil in Dacia wieder einmal nichts funktioniert? Nur der Senat glaubt, das wir Dacia sicher erobert hätten, sonst doch absolut keiner.“
    „Es geht nicht um Dacia … da seht selbst.“
    Er reicht ihm den Bericht, den der Legat sofort überfliegt, die Brauen zusammenzieht und mit der Faust auf den Tisch schlägt.
    „Jetzt reichts, Schluss mit Diplomatie und Freundlichkeit. Der Kaiser mag ja voller Liebe für dieses germanische Pack da draußen sein und in Roma Codex nach Codex erlassen, aber jetzt ist Schluss.“
    Der Legat stürmt brüllend nach draußen. Der Cornicularius betritt verwundert den Raum und schaut den Tribunen fragend an.
    „Tja, Soldat, Valerian hat nun die Geduld verloren. Die Quaden haben Mursa angegriffen und geplündert.“


    Einen Tag später beim Proconsul in Sirmium …


    „Proconsul, nun muss Schluss sein mit der Milde und mit der Nachsicht. Mursa ist hier fast um die Ecke, wie kannst Du das nur zulassen? Die Quaden haben es geplündert und zu weiten Teilen niedergebrannt. Roma muss jetzt etwas tun, sofort!“
    „Valerian, ich habe Order aus Roma Kriege in der Region zu verhindern und notfalls Gelder fließen zu lassen, um …..“
    „Das ist nicht Rom! Wir haben vier Legionen hier, die Dir unterstehen. Gerüchten zufolge ist das Quadenheer 28.000 Mann stark, glaubst Du wenn wir sie gewähren lassen kommen die nicht wieder? Wie konnte sich ein solches Heer nähern, ohne dass wir davon erfuhren? Gut, die Truppen in Dacia haben genug mit sich zu tun und das wenigstens ein Versorgungswagen einmal ankommt wo er hin soll. Aber unsere geschätzten Alliierten, die Marcomannen hätten Wind davon bekommen müssen!“
    „Die Marcomannen wurden vom Kaiser zu Amici gemacht, wir können doch nicht ….“
    „Das Quadenheer wäre nicht hier, wenn man das Marcomannia nicht auch so wollte. Ich habe immer gepredigt, das sie gefährlich sind, aber in Roma ließt scheinbar keiner Militärberichte.“
    „Was sollen wir deiner Ansicht nach tun?“
    „Die Marcomannen mögen Freunde sein oder nicht, die Quaden sind es nun eindeutig nicht mehr. Gib die Legionen frei und gib mir das Oberkommando über eine Strafexpedition gegen die Quaden, ich werde diese Armee vom Angesicht der Erde tilgen!“
    Der Proconsul legt seine Stirn in Falten und setzt sich. Er streicht sich über das Kinn und seufzt.
    „Das wird Julian nicht gefallen.“
    „Ich werde siegreich zurück sein ehe man in Roma Notiz davon nimmt, das etwas passiert ist!“
    „Nun gut, Du sollst Deinen Oberbefehl haben, aber Du trägst die Verantwortung!“
    „Zu Befehl! Die Quaden werden es bereuen jemals römischen Boden betreten zu haben, bei Mars!“


    Das mit Plündergut beladene Quadenheer zieht sich von Mursa nach Germania Liberia zurück und versucht das Gebirge zu erreichen. Doch Valerian zieht mit seiner Legio XIV Flavia nach Viminacium und vereinigt sich dort mit der Legio VII Claudia. Beide überschreiten den Danuvius über die große Brücke, die Trajan einst für seinen Feldzug gegen Decebalus errichten ließ. Er zieht den Quaden schnell entgegen, denen die Anwesenheit der Römer nicht lange verborgen bleibt. Man ändert die Marschrichtung gen Norden und hofft dem Arm der Wölfin zu entkommen, doch Valerian hatte der Legio XXXII Adiutrix in Aquincum ebenfalls befohlen auszurücken.


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    Die Quaden erkannten zu spät, dass sie nicht entkommen konnten und stellen sich nach ständigen Attacken durch die Römische Reiterei schließlich zum Kampf. Auf einer Ebene stehen sich beide Heere gegenüber. Hinter den Linien reitet der Feldherr Valerian auf und ab und brüllt Befehle.
    „Siehst Du Gnaeus, die werden niemals von selber angreifen, wir rücken vor und machen dem Spuk ein Ende. Den heutigen Tag sollen sie nicht vergessen. Gib den Befehl weiter an die Offiziere, wir greifen den Feind an!“
    Der Befehl des Feldherrn wird sofort umgesetzt und nach kurzer Zeit ertönen die Befehle der Centurionen.
    „Legionari! Scuta sursum!“, erschallt es aus vielen Kehlen.
    Die knapp 18.000 Soldaten heben ihre Schilde an.
    „Pergite!“
    Die lange stählerne Front der Legionäre setzt sich langsam in Bewegung und nähert sich dem Feind bis erneut ein Befehl erschallt.
    „Tollite Pila!“ gefolgt von einem „Mittite!“
    Die Soldaten schleudern ihre Pila auf den Feind und die schweren Speere donnern in deren Reihen. Es werden Schilde durchschlagen und Männer aufgespießt, leichte Unordnung greift um sich.
    Doch schon dröhnt der nächste Befehl.
    „Legionari! Gladios stringite!“
    Das Heer zieht mit einem lauten metallischen Scharren 18.000 Klingen. Nach einem „Cursim!“ rennen die Legionäre brüllend dem Feind entgegen. Nach kurzer Strecke kracht die Walze auf die Germanen ein.


    Die Schlacht wurde durch die fast völlige Vernichtung des Gegners gewonnen. Verluste in den eigenen Reihen waren so gut wie keine zu beklagen.

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