"Im vorraus möchte ich mich bei meinen Factionsfreuden und meinen Vorgesetzten entschuldigen. Mein Handeln ist mit Sicherheit nicht in deren Interesse, aber um meine Seele rein zu halten, bin ich gezwungen dies zu tun."
Titus stockte. Er wußte nicht wo er anfangen sollte. Er begann dann aber frei zu sprechen:
"Liebe Bürger Roms.
In kürze werden alle Wahlberechtigten ihre Stimmen für die Kandidaten abgeben. Für viele von uns ist dies die erste Wahl und die Auswirkungen sind enorm. Die meisten der Kandidaten sind überaus fähige Männer, keine Frage. Die Wahl wird mit sicherheit ein Spektakel der extra-klasse.
Nur ein Bedenken habe ich: das die falsche vorm der Macht den falschen in die Hände gereht. Das Amt des Censors zum Beispiel beinhaltet vollkommene Einsicht in all unsere Konten und Informationen. Der wirtschaftliche und auch private Vorteil ist daher ungeheurlich. Als Kandidate steht nur einer zur Verfügung.
Ich möchte euch daher fragen ob ihr möchtet,daß dieser Herr einblick in all eure Intimsten Dinge erhällt. Traut ihr ihm wirklich die Disziplin und fairness zu, die jemand in diesem Amt innehaben sollte? In der Vergangenheit hat der Kandidat des öfteren bewiesen, daß er hierzu noch nicht in der Lage ist. Jede Diskussion endete in einer Schlammschlacht der schlechten Manieren. Jeder Nachbarschaftsstreit wurde vor Gericht ausgetragen. Wenn jemand unterlegen war,wurde dies eiskalt ausgenutzt. Erst neulich hat er seine Forderung bei einem rechtlichen Streit vor Gericht erhöht, als er merkte, daß es zu seinem Gunsten ausfallen würde. Es wurde gedroht, verspottet und mißbraucht.
Ich will ganz erhlich zu euch sein! In meinen Augen sollte ein Censor ein Ehrenmann sein. Er sollte im Auftrag des edlen Kaisers die Macht haben über uns zu walten und zu richten. Macht ist immer ein Instrument, in den richtigen Händen verschafft es auf lange Sicht Ruhm. In den falschen jedoch verschlingt es in Kürze alles wofür unsere Ahnen gekämpft haben. Daher bitte ich jeden von euch innigst:
Überlegt euch gut, wen ihr bei den Wahlen wählt. Die Macht liegt in euren Händen. Das Volk entscheidet über die Zukunft Roms.
Möge das Reich ewig blühen. Die Sonnenstrahlen des Ruhmes niemals untergehen."
Titus Hand zitterte, als er den Posten verließ und aus dem Forum marschierte. Ob seine Rede erhört wurde wußte er nicht