• Na für einen Neuling schon ganz gut. Mir fehlten jedoch vor Allem noch der Preafectus Castrorum und der Tribunus Laticlavus. Hast Du schon einmal davon gehört?
    Neben diesen gibt es auch noch andere Ränge, aber die lassen wir hier mal aussen vor.

  • Sim-Off:

    ich volldepp den einen rang hatte ich sogar angegeben :patsch: oh man ich werde alt :D


    "Also der Preafectus Castrorum ider der Chef der Verwaltung einer Einheit und damit für die Versorung der Manschaften, der Beschaffung von Material und der Instandsetzung der Gebäude zuständig. Von dem anderen Rang habe ich noch níchts gehört."

  • Sim-Off:

    :D Werden wir das nicht alle :D


    Ja, das stimmt so und zu dem anderen Rang:
    Der Tribunus Laticlavius ist Mitglied des Kommandostabes einer Legion. Er übt diesen Posten in der Regel zeitlich begrenzt als Teil seiner politischen Karriere aus. Daher wird er häufig nicht mit militärischen, sondern eher administrativen Aufgaben betraut.
    Was meinst Du, wer in der Regel einen solchen Rang inne hat?

  • "Ich denke mal eher Adlige die später dann eh nach Rom gehen um ihre Politische Karriere zu vollenden und wer ist besser für administrative Aufgaben geeignet als der alte Adel?!" sagte er mit einem leicht ironischen Unterton. Er hoffte nur, daß keiner der anwesenden ein Patrizier wahr.

  • Er verkniff sich ein Grinsen und bemühte sich um ein ernstes Gesicht.
    Ja, das passt.


    Nun denn, kommen wir zu einem anderen Thema das Militär betreffend.
    Wafengattungen. Was wisst Ihr darüber?


    Er blickte in die Runde.

  • Appius meldete sich, da anscheinend niemand anders ranwollte sprach er. " Also in der Legion gibt es zwei. Einmal die Infanterie und die Reiterei. Bei der Infantrie einmal die normalen Legionäre ( und damit die schwere Infanterie) und die Hilfstruppen ( leichte Infanterie). Bei der Kavallerie einmal die Legionärs Kavallerie und dann die Auxilliartruppen. " Es war ziemlich ins blaue geraten, aber man konnte es ja mal versuchen.

  • "Bei den Cohors ist es so, daß es Cohors gibt die praktisch ausschließlich aus Hilfstruppen bestehen, die haben dann meistens im Namen der Kohorte auch noch den Beinamen der Provinz aus der die Hilfstruppen kommen. Es gibt aber halt auch Cohors die dann halt aus Legionären bestehen."

  • Fein, fein. Ich komm mir hier fast überflüssig vor :D


    Machen wir doch mal was ganz Aussergewöhnliches.


    Er grinste.


    Was stellt Ihr Euch denn unter dem Unterricht hier, auf dem Exer und dem Leben als Legionär vor? :D

  • Appius sah ihn fragend an:" Was ich mir darunter vorstelle? Nunja hier von der Schule zumindestens eine gute theoretische Ausbildung. Weil außer meinem Wissen über die Legionen weiß ich nicht sehr viel. Naja vom Leben in den Legionen Aufregung und vor allem ein geregeltes Einkommen und die Chance vielleicht eines Tages wie mein Bruder Offizier zu werden."

  • "Gut gut. Das sind doch schon mal positive Ansätze.
    Nun Probati, machen wir weiter im Stoff.
    Erst einmal werde ich Euch allgemein etwas über das Militär erzählen und ihr stellt gerne zwischendurch Fragen!"
    Er schaute sich kurz um, nickte schliesslich und begann:


    "Sich Rom ohne seine Legionen vorzustellen ist unmöglich. Das römische Militär ist das Rückgrat des Imperiums seit Anbeginn der Stadt, jedoch besonders seit den Reformen des Feldherrn Marius.


    Ihr wisst, wer Marius war?"


    Sein Blick schweifte durch die Runde.


    "Es ist auch die Dualität der römischen Magistrate, die es so einzigartig macht. Jeder Konsul ist gleichzeitig Feldherr in Kriegszeiten.


    Gegen Ende der Republik hatte sich dieses System jedoch überlebt und Feldherrn erhoben sich beinahe gottgleich über die römischen Mitbürger, allein gestützt auf die Macht der ihnen anvertrauten Legionen. Marius, Caesar, Mark Anton, Octavian oder Pompeius sind nur die bekanntesten Namen.


    Mit der Errichtung des Kaiserreiches ging der Oberbefehl auf den Kaiser über und die Schlachten wurden erprobten Berufsoffizieren übertragen, die von ausgewählten Stabsoffizieren kommandiert werden.


    Also von solchen, wie Ihr es zu werden gedenkt!


    Das stehende Heer kann sich völlig dem Kriegswesen widmen und darin liegt auch einer der Gründe für die Leistungsfähigkeit der römischen Soldaten.


    Der römischen Mentalität für das Praktische entsprechend, werden erfolgreiche Organisationsformen, Taktiken und Waffen von den Gegnern übernommen und verbessert. Die Infanteristen der Legionen werden durch Reitereinheiten verstärkt und durch den Kontakt mit dem hellenistischen Osten fanden auch Kriegsmaschinen Einzug in das römische Heer. Feldgeschütze, Rammböcke und Verteidigungsanlagen sind die Spitze römischen Militäringenieurswesens.


    Je nach Mentalität der Kaiser wechsen sich Expansions- und Sicherungsphasen ab. Neu eroberte Gebiete werden systematisch mit Strassen, Siedlungen und Verteidigungsanlagen überzogen. All dies bringt mit sich, dass sich die römische Kultur schneller verbreiten kann.


    Nun möchte ich von Euch hören, was Ihr unter den Begriffen Kriegsmaschinen versteht und was Euch inhaltlich dazu einfällt."

  • Appius hob die Hand und antwortete: Für mich sind Kriegsmaschinen nichts anderes als Geräte für die Belagerung einer Stadt oder unter Umständen, kleinere Geschütze für die Feldschlacht. Meines wissens gibt es Feldgeschütze, wie den Skorpion und die Ballista und halt Maschinen für Belagerungen, wi das Katapult oder den Belagerungsturm."

  • "Ja, das ist schon mal nicht schlecht.
    Gehen wir also zur theoretischen Basis des Artilleriewesens über, denn nur darum geht es in diesem Punkt.


    Die Geschichte der Belagerungskunst reicht bis in das 3.Jt.v.Chr. zurück. Bereits im alten Ägypten und in Mesopotamien wurden Maschinen zur Erstürmung von Städten eingesetzt. Überliefert sind Türme zur Überwindung von Mauern sowie Rammböcke in verschiedensten Ausführungen vom mobilen Mannschaftsrammbock für Tore bis hin zum ausgeklügelten Rammturm für Festungsmauern.


    Die Belagerungstechnik entwickelte sich zuerst in Hochkulturen, die über ausreichend grosse Siedlungen verfügten und durch die Zentralverwaltung ausreichend Mittel hatten um die Konstruktion derartiger Maschinen voranzutreiben. In Griechenland gab es bis zum 5.Jh.v.Chr. keinen Bedarf an solchem Kriegsgerät. Die Befestigungsanlagen waren zumeist aus Holz oder Lehm und es gab lediglich Steinfundamente. Die Belagerungen wurden in aller Regel durch Aushungern, Massenangriffe, Verrat oder Kommandounternehmen gewonnen. An Gerätschaften kamen nur tragbare einfache Systeme zum Einsatz, wie der Rammbock oder der Mauerbohrer. Parallel konnte man noch unterirdische Gänge graben, um die Mauern zum Einsturz zu bringen.


    Der Festungsbau passte sich dieser Entwicklung an und ging in den Stein- oder Ziegelbau über, setzte Befestigungstürme ein und errichteten Mauern in Mehrschichtbauweise, die die Einsatzmöglichkeiten der erwähnten Geräte schmälerten.


    Um 400 v.Chr. kam es zu einer grundlegenden Änderung der Belagerungskunst und damit zur Entwicklung einer echten Artillerie. Die Erfindung des Torsionsgeschützes und die verbesserten mathematischen Möglichkeiten zur Konstruktion mobiler Türme führten zu riesigen Kriegsmaschinen, deren Wirkung auch psychischer Natur war.


    Bereits zu Zeiten von Philipp II. von Makedonien und Alexanders des Grossen war die Artillerie aus dem Belagerungswesen nicht mehr wegzudenken. Mittlerweile hatten auch die Verteidiger gelernt Steinwerfer und Pfeilgeschütze gegen die Angreifer einzusetzen. Der Höhepunkt der Entwicklung wurde während der Kämpfe der Diadochenreiche untereinander erreicht. Sowohl Zahl als auch Qualität der eingesetzten Maschinen war beachtlich. Aus diesem Grund veränderte sich der Festungsbau erneut und es kam zu Anlage von Vorwerken, schrägen Mauern und Zwingern an den Toren.


    Nach der Einnahme der Griechenstädte Süditaliens kamen auch wir Römer mit der Belagerungskunst in Kontakt. Wir übernahmen die Konstruktionen eins zu eins, gingen allerdings bei der Umsetzung eigene Wege, da sich die bis ins gigantomanische angewachsenen Belagerungsmaschinen nicht für die ausgedehnten Kriegszüge der römischen Republik eigneten. Die Militäringenieure hatten zudem erkannt, dass die Maschinen anfällig für Gegenmassnahmen der Verteidiger waren. Leicht konnte ein mobiler Turm durch aufgeweichten Boden aufgehalten werden. Aus diesem Grund planierte man nicht einfach den vorhandenen Grund, sondern errichtete eigene Rampen für die Maschinen. Durch diese gewissenhafte Arbeit wurde zwar der Einsatz einzelner Gerätschaften vielleicht verzögert, die Belagerung selbst konnte dafür umso schneller zu Ende geführt werden.


    Um den Attacken der Verteidiger zu entkommen und gefahrlos vor den Mauern arbeiten zu können, entwickelte man die auch im alten Griechenland primitiv gebliebenen Schutzvorrichtungen weiter. Sie ermöglichten es, dass Angriffe planmässig über die Bühne gehen konnten. Im Allgemeinen sind die römischen Kriegsmaschinen nach praktischen Gesichtspunkten konstruiert, wohingegen die griechischen Pendants eher eine psychologische Wirkung entfalten sollten.


    Vor den Römern kamen in der Feldschlacht Geschütze nur vereinzelt zum Einsatz. Meist handelte es sich um einfache Weiterentwicklungen von Pfeil und Bogen. Dementsprechend gering blieb ihre Wirkung. Die Erfindung der Torsionstechnik brachte hierbei eine Wende, doch erst wir Römer waren in der Lage Feldartillerie in Massenproduktion herzustellen. Damit gehören Ballisten und Katapulte zur Standardausrüstung der kaiserlichen Armee und werden dementsprechend oft eingesetzt.





    Wer weiss, was mit Kommandounternehmen gemeint sein könnte?
    Was versteht man unter Torsionsgeschütze?
    Wenn Ihr wisst, was Kommandounternehmen sind, können die auch heute noch erfolgreich eingesetzt werden?
    Und wer hat eine Ahnung darüber, wie Katapulte und Ballisten aussehen und eingesetzt werden?"


    Er machte es diesmal schwierig, aber Tyranus würde bei der praktischen Ausbildung auch nicht mit der Schwierigkeit sparen und so war es besser, wenn sie schon mal vorbereitet waren.

  • Diesmal waren die Fragen ziemlich schwierig, aber Appius versuchte sich trotzdem:"
    Also unter Komandounternehmen verstehe ich persöhnlich geheime Unternehmen, wie zum Beispiel Sabotage oder Überfälle von Konvois vielleicht sogar Aufwiegelung der Bevölkerung durch Agenten. Halt alles das was durch geringen Einsatz größtmögliche Effizienz verspricht ( Toröffnen oder Zerstörung von Material etc.)
    Ich denke schon, daß es möglich wäre solche Unternehmen immer noch durchzuführen, allerdings wären dafür speziell ausgebildete Agenten erforderlich, was viel Geld und Zeit kosten würde. Allerdings wäre der Nutzen bestimmt nicht unerheblich.
    Torsionsgeschütze arbeiten durch die Spannung von Sehnenbündel. Diese werden schraubenförmig gespannt mithilfe des Spannbolzens. Durch die Lösung der Sehnenbündel wird das Geschoß abgefeuert.
    Katapulte sind Maschinen auf Rädern (oder auch nciht) mit einem Wurfarm, der durch Winden in die Position gebracht wird um ein Geschoß aufzunehmen. Die Seile der Winde werden überspannt un durch einen Riegel gesichert. Wenn dieser Riegel entfernt wird löst sich die Spannung und der Katapultarm wird hochgeschleudert und das Geschoß wird mit hoher Geschwindigkeit abgeschossen.
    Das Katapult wird für Belagerungen gegen Städte eingesetzt.
    Die Balliste ist ein Pfeilgeschütz (ohne Räder auf einem festen Gerüst). Dort wird der Pfeil wie oben beschrieben mithilfe von zwei Spannbolzen gespannt (also die Sehnen auf denen der Pfeil ruht). Dann werden die Sehnen festgestellt und dann bei Bedarf gelöst. Durch die Lösung schnellt der Pfeil nach vorne.
    Ballisten sind Feld und auch Belagerungsgeschütze, allerdings leichter als Katapulte oder Scorpionen."

    Sim-Off:

    puh das war echt nicht einfach, alleine für die frage eines torsionsgeschützes muß man ja schon fast physik können :D

  • Sim-Off:

    Hehe, ihr sollt ja nicht nur faul rumsitzen ;) :D


    Er war nicht wenig beeindruckt und zeigte dies auch.
    "Sehr gut, Cyprianus, wirklich sehr gut!
    Kommen wir doch noch mal zu den Kommandounternehmen zurück. Hast Du gerade eine Idee, historisch gesehen, wo das Erfolg gehabt haben könnte?"

  • Sim-Off:

    manmanman da kann man ja schon bald facharbeiten drüber schreiben :D


    "Ein erfolgreiches Kommandounternehmen, ist die Entsetzung Thebens. Dort hatten verkleidete Thebener einen Aufruhr in der Bevölkerung gegen die Spartaner angezettelt und damit die Stadt befreit. Ein Beispiel was sehr gut zeigt, was Kommandounternehmenleisten können. 8 Leute schafften etwas, was eine ganze Armee nicht geschafft hätte."

  • Industrius nickte zufrieden.
    "Ein weiteres Beispiel wäre übrigens Troja.
    Was da passiert ist, muss ich wohl nicht weiter auslegen, oder?"


    Er sah in die Runde und musterte die Männer eingehend.


    "Das war also ein kleiner, wirklich kleiner Einblick in die Artillerie.
    Wenden wir uns doch nun einmal der Infantrie zu.
    Um was es dabei geht, ist Euch allen ja wohl hoffentlich klar!


    Das römische Militär ist primär ein Infanterieheer. Die Fusstruppen sind das Rückgrat der römischen Macht.


    Die klassische Organisationsform ist die Zenturie, aus der im Laufe der Zeit Manipeln und Legionen gebildet wurden. Die Anzahl der Soldaten in den einzelnen Truppenkörpern ist wie Aufstellung und Taktik beständig Schwankungen unterworfen.


    In den frühesten Zeiten der Könige stellten nur die Patrizier Soldaten. Die frühe Republik verbesserte die Organisationsform durch die ständigen Krieg mit den umliegenden Städten. Der Feldherr Marius schuf durch seine Reformen schliesslich jene römische Militärmacht, die wir heute noch sind. Die Kaiser bauten diese Macht schliesslich weiter aus und die Zahl der Legionen stieg beständig mit der Grösse des Imperiums.


    Was aber nun hat sich mit Marius denn so sehr verändert?
    Wer hat eine Idee?"

  • "Mit der Reform des Marius wurde das römische Heer von einem Millizheer zu einem Berufsheer. Alle Soldaten werden nun vom Staat ausgerüstet und bezahlt im Gegensatz zum Heer der Republik wo jeder für seine Ausrüstung aufkam. EIn Legionär mußte nun 25 Jahrn in der Legion dienen hatte danach aber Anspruch auf ein Stück Land, welches den Lebensabend sichern soll. Weiterhin wurde durch die Reform die Cohorte eingeführt."

  • "Wenn Du in der Praxis genauso fähig bist wie in der Theorie, Cyprianus, sehe ich eine große Zukunft für Dich in der Legio.
    Sehr gut.
    Nun, dann erzähl mir doch, wenn Du das denn weisst, noch etwas über den größten militärischen Erfolg des Marius."

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