• "Onager ist ein Katapult. Der Wurfarm wird in einem verdrehten Seilbündel gelagert. Dieser wird zum Feuern über einen Seilzug gespannt, am Ende des Seilzuges wird in eine Art Schale das Wurfgeschoss geladen und die Waffe mittels Durchtrennen des Seiles oder Lösen einer Sperre abgefeuert.
    Optio ist ein Rang eines Unteroffiziers in der Legion.


    Das Pilum ist eine relativ lange Eisenstange mit einer Spitze auf einem Holzschaft. Es gab schwere und leichte Pila. Das Pilum wurde folgendermaßen eingesetzt: Aus einer Entfernung von 10- 20 Schritt werfen die Legionäre einheitlich ihr Pilum auf den Gegner. Dieser fängt das Pilum meist mit dem Schild ab, da ein einfaches Ausweichen in der engen Schlachtordnung schlecht möglich ist. Die eigentliche Spitze ist wesentlich dicker als der Eisenschaft, so dass das Pilum nach Eindringen in den Gegner oder dessen Schild nicht einfach herausgezogen werden kann. Steckt das schwere Pilum erst im Schild, wird es aufgrund des Gewichtes, und des Pilums selbst, zu schwer und unhandlich für einen Einsatz. Die lange Spitze des Pilums verbiegt sich beim Aufprall, so dass das Pilum auch nicht zurückgeschleudert werden kann.


    Die restlichen Begriffe sagen mir nichts....."


    Sim-Off:

    Ovatio hab ich nachgeguckt: Ovation=Beifall, mit dem Militär ABC hat dies aber wohl nichts zu tun. Numerus = Anzahl, Anzahl der Legionäre oder was? Mit Paltini kann ich überhaupt nichts anfangen.

  • Auch wenn Du einige Begriffe nicht gewußt hast Maximus, war der Teil Deiner Ausführung dessen was Dir etwas sagte sehr gut erklärt! :dafuer:


    Nun zu den Begriffen die Dir nichts sagten.


    Ovatio ist eine kleinere Form des Triumphzuges, bei der der Feldherr nicht mit seinem Triumphwagen durch die Stadt fährt sondern reitet.


    Palatini sind Einheiten mit höherem Status und Ansehen als die comitatenses.


    Numerus ist eine ungenau Bezeichnung die lediglich Gruppe oder Einheit bedeutet und für viele Einheiten aus irreguleren Soldaten gleicher ethnischer Herkunft verwendet wird.



    Dann kommen wir zum praefectus castrorum.
    Er ist der dritte Befehlshaber einer Legion. Er ist ein erfahrener Offizier, der zuvor als Priums Pilus diente.


    Ein Prätor ist ein Magistrat, der jährlich gewählt wird und in wenig beudeutenden Provinzen regiert und römische Heere in kleinen Kriegen führt.


    Die Praetorianergarde, ist die Leibgarde des Kaisers. Sie erfreuen sich eines höheren Soldes und weitaus besseren Dienstbedingungen als die Legionäre.
    Sie sind in Kohorten aufgeteilt, die von Tribunen befehligt werden. Sie unterstehen insgesamt dem Befehl zweier Praetorianerpraefecten.
    Die Praetorianer sind die größte militärische Streitmacht in Rom.


    Präfekt (prefaectus): Reiterkommandeur einer Kohorte der Hilfstruppen oder Ala.


    princeps (principes): Zweite Schlachtenreihe der schwerbewaffneten Fußtruppen in den Legionen der Republik.


    principales: Die drei rangniederen Offiziere einer Centurie. (Optio, Signifer und tesserarius)


    Nun möchte ich von Dir Maximus diese Begriffe erklärt bekommen.


    quaestor:
    quincunx:
    scutum:
    signifer:
    Skorpion:
    socii:


    Von Dir Zosimus, Diese.


    spatha
    spolia opima:
    Stadtkohorten:
    tesserarius:
    testudo:
    triarius (triarii):

  • Gnaeus überlegte etwas länger als vorher, ehe er bedächtig erklärte:


    spatha:
    Die Spatha ist ein römisches Schwert mit einer langen, schmalen Klinge und einer scharfen Spitze. Im Gegensatz zum Gladius, der üblichen Waffe der römischen Legionäre, ist die Spatha hauptsächlich als Hiebwaffe gebaut. Man nimmt an, dass die langen Hiebschwerter der Kelten das Vorbild für diese Waffe waren.


    Die Länge beträgt etwa 75 cm. Ein Spatha hat einen Griff ähnlich wie ein Gladius und keine Parierstange.


    Es wird in der Kavallerie und von einigen Auxiliartruppen verwendet, vor allem von Germanen.




    spolia opima:
    Beuterüstung des erlegten Feindes. Die spolia des eigenhändig erlegten feindlichen Anführers heißen "spolia opima": Sie wurde nach dem Vorbild des Romulus (Sieg über den König Acron von Caenina) in den Tempel des Iupiter Feretrius geweiht. Als zweiter nach Romulus weihte Cornelius Cossus die Waffenbeute des Lars Tolumnius dem Iupiter Feretrius. Der dritte war Marcus Claudius Marcellus nach seinem Sieg über den Gallier Viridomarus.




    Stadtkohorten:
    Römische Städte verfügen über Stadtkohorten (je 1000 Mann). Diese sind dafür zuständig die römischen Bürger zu schützen (Vor allem in der Nacht). In Rom existieren ca. 3 Stadtkohorten.





    tesserarius:
    Jede Legion wähle für jedes Manipel einen Zenturio (somit 30 Zenturionen). Jeder Zenturio ernennt einen zweiten. Der gewählte Zenturio führt die eine Zenturie des Manipels an, der ernannte Zenturio die andere. Jeder Zenturio ernennt einen Stellvertreter, den Optio sowie einen Signifer, einen Cornicus und einen Tesserarius.
    Signifer = Feldzeichenträger
    Cornicus = Militärhornist
    Tesserarius: Diesem wird jede Nacht die Parole übergeben



    testudo:
    Der Begriff testudo bezeichnet im römischen Heer zwei Arten von Schutzvorrichtungen. Die bekanntere von ihnen ist die „Schildkröte“ der Legionäre, bei der sich eine Einheit hinter ihren Schilden verbarrikadiert. Dabei ist zu bemerken, dass diese Formation bereits den Griechen unter der Bezeichnung synaspismos bekannt war. Die Soldaten reihen sich eng aneinander und bilden mit ihren Schilden vorne und an den Flanken eine Wand. Die dem eigenen Heer zugewandte Seite bleibt oftmals frei, währenddessen die in der Mitte stehenden Soldaten die Schilde über ihre Köpfe stemmen.


    Diese Formation kommt besonders beim Belagerungskrieg zum Einsatz und wird nicht nur von der Infanterie praktiziert. Bei der Kavallerie kommen die Pferde als erschwerender Faktor hinzu. Dennoch gelingt es einer disziplinierten Truppe die testudo durch ein gleichzeitiges Niedergehen der Pferde zu bilden.


    Als andere Form der Schutzvorrichtung bezeichnet testudo eine mobile Grabschildkröte. Dabei handelt es sich um ein fahrbares, gedecktes Stangengestell, das in zwei Versionen zum Einsatz kommt. Erstens die an Vorderseite und Flanken geschlossene chelone chostris und die vorne und hinten offene chelone oryktris, die lateinisch musculus heisst.


    Grabschildkröten tauchen literarisch zum ersten Mal 334 v.Chr. bei der Belagerung von Halicarnassus durch Alexander den Grossen auf. 30 Jahre später setzte Demetrios Poliorketes vor Rhodos bereits 8 Stück davon ein um der Helepolis den Weg zu bahnen. Auch Makedonen und Seleukiden vertrauten auf dieses Werkzeug.


    Die Grabschildkröte diene als Schutzvorrichtung während Schanzarbeiten in unmittelbarer Umgebung von Festungsmauern und feindlichen Bogenschützen bzw. Artillerie. Im allgemeinen arbeiten die Legionäre an der Planierung von Bodenunebenheiten, dem Aushub von Gräben und der Zuschüttung solcher.



    triarius (triarii):
    Die 59 Centurionen einer Legion werden in der traditionnellen Art und Weise bezeichnet, hastatus, princeps und triarius (als pilus).

  • "Die Quaestoren-Amt ist das niedrigste Amt in Rom. Quaestoren werden vom Volk auf ein Jahr gewählt.


    Ursprünglich waren die Quaestoren den Consuln als Gehilfen zugeordnet. Mit der Zeit wurde aber ihr Aufgabenbereich erweitert und neben der Tätigkeit als Untersuchungsrichter sind sie auch mit der Verwaltung der Staatskasse betraut, der Eintreibung von Steuern und Pachten und der Betreuung des Staatsarchives.


    Mit der Ausweitung der Pflichten eines Quaestors wurde auch deren Zahl vergrößert. Waren es Anfangs nur zwei, so betrug ihre Zahl seit 421 v.Chr. vier, seit 267 v.Chr. acht, seit den Sullanischen Reformen 20 und unter Gaius Julius Caesar wurde ihre Zahl auf 40 erhöht. Das Mindestalter für die Bewerbung um eine Quaestur beträgt 30 Jahre. Die Quaestur ist Voraussetzung für die Bekleidung des Amtes als kurulischer Aedil oder als Volkstribun.


    Quincunx bezeichnet die Anordnung von fünf Punkten wie sie üblicherweise auf Würfeln zu finden sind. Quincunx ist auch die Standard-Formation in der römischen Legion.


    Der Signifer ist der Träger des Signums der Cohorte oder Centurie. Eine überaus wichtige und ehrenhafte Aufgabe wie ich finde.


    Scutum ist ein Teil der Schutzbewaffnung der römischen Legionäre. Es ist ein große, rechteckige Holzschild der am linken Arm getragen wird. Das Scutum ist leicht gewölbt und in der Mitte zum Schutz der Hand mit einem Metallbuckel versehen , sodass feindliche Wurfgeschosse abgleiten konnten. Die Schildbemalung variierte von Einheit zu Einheit.


    Skorpion ist denke ich eine Katapultart?
    Socii ein Kamerad oder Gefährte?"

  • Sehr schön, von Beiden!


    Doch der Begriff Socii möchte ich hier kurz genauer erklären.
    Sie waren die italienischen Verbündeten der Republik. Sie bildeten die Alae, die normalerweise genauso groß oder gar größer waren als die römischen Armee. Nach dem Bundesgenossenkrieg (90-88 v. Chr.) und der Ausweisung der römischen Staatsbürgerschaft auf der italienischen Halbinsel verschwanden die Socii und alle Italiener wurden in den Legionen aufgenommen.


    Bei den Triarii wollte ich eigentlich hören das es die dritte Schlachtreihe der schweren bewaffneten Fußtruppen der Legionen in der Republik, sind die sich aus altgedienten Legionären zusammensetzte.



    Der Triumph: Ist eine Siegesfeier, die der Senat einem erfolgreichen Feldherren gewährt. Sie gestaltet sich in Form eines Triumphzuges entlang der Sacra Via, der festlichen Hauptstraße Roms, bei dem seine Kriegsbeute und Gefangenen zur Schau gestellt werden und gipfelt in der rituellen Hinrichtung des feindlichen Anführers. Der siegreiche Feldherr fährt in einem Prunkwagen und ist wie die Iupiterstatue bekleidet. Ein Sklave der den Siegeskranz aus Lorbeeren über dne Kopf des Feldherren hält flüstert ihm ins Ohr das er trotz der göttlichen Insignien trotzdem noch ein Sterblicher ist.


    turma (turmae): Untereinheit der römischen Reiterei, besteht aus etwa 30 Mann und wird von einem Dekurio befehligt.



    Zum Abschluß möchte ich von Euch noch diese Begriffe erörtet haben.


    Zosimus, Du Diese.


    veles (velites):
    vexillatio:
    vexillum:


    Und Du Maximus.


    vigiles:
    Zenturie (centuria):
    Zenturio:


    Und bitte so genau als nur möglich.

  • Gnaeus überlegte sehr gründlich, ehe er begann zu sprechen:


    veles (velites):
    Plänkler waren Legionäre mit leichten Waffen, die anstelle eines Metallpanzers mit einem Tuch (velum = Tuch) bekleidet waren. Eine Legion zählte 1200 Veliten, die mit einem Schwert, Schild und Wurfspieß vor allem zur Bekämpfung von Kampfelefanten eingesetzt waren.



    vexillatio:
    Vexillum ist das Feldzeichen der römischen Armee. Ein viereckiges Tuch, das sogenannte Velum, wurde an einem Querholz befestigt. Reich bemalt und manchmal beschriftet bezeichnete es Kavallerieeinheiten und bestimmte Einheiten der Infanterie, so z.B. den Numeri und Abordnungen für Sonderaufgaben, die dementsprechend auch als Vexillatio betitelt wurden


    vexillum:
    siehe vexillatio zzgl.:
    Ein Vexillum mit einem purpurnen V diente als Kommandoflagge des Feldherren oder Admirals. Getragen wurde es vom Vexillarius.
    Soldaten oder Veteranen, die nach Ablauf ihrer Dienstzeit bei der Fahne verblieben, wurden Vexillarier genannt.

  • Es bedarf 2 Großbrände in Rom, im Jahre 23 v.Chr. und 6 v.Chr bis Augustus die notwendigkeit einer organisierten Brandbekämpfung einsah und die Organisation der vigiles gründete, bestehend aus 3.500 oder 7.000 frei gelassenen Sklaven. Dieser Trupp wurde straff militärisch organisiert: Die Einheit war unterteilt in sieben Kohorten unter je einem Centurio. Jede der Kohorten war für zwei Stadtbezirke verantwortlich. Das Oberkommando wurde einem aus dem Ritterstand stammenden praefectus vigilum übertragen.
    Oberste Aufgabe der Vigiles ist natürlich die aktive Feuerbekämpfung. Die Feuerwächter patrouillieren durch ihre Bezirke, suchen nach möglichen Brandquellen und fahnden nach Verstößen gegen die kaiserlichen Brandschutzvorschriften. Später übernahmen sie sogar die Jagd nach Brandstiftern von den Stadtwachen, und ab Trajan führte der praefectus vigilum bei dementsprechenden Prozessen den Vorsitz.
    Später fielen den vigiles auch mehr und mehr polizeiliche Aufgaben zu. So konnte der römische Stadtpräfekt sie bei Unruhen als Sicherheits- und im absoluten Notfall sogar als Kampftruppe einsetzen. Auch vor Gericht fielen dem praefectus vigilum immer umfangreichere Aufgaben zu, da die Bürger sich immer öfter auch mit sachfremden Anträgen, zum Beispiel bei Handelsgenehmigungen, an ihn wandten.


    Die Zenturie wurde von einem centurio und seinen Stellvertreter, dem optio befehligt. Die Legionsreiter und auch die im Legionsstab beschäftigten immunes und Offiziere die verwaltungsmässig auf die Zenturien aufgeteilt werden. Die Zenturie ist somit die wichtigste taktische Einheit der Legion.


    Zenturio ist die Bezeichnung für einen römischen Offizier der römischen Legion. Normalerweise befehligte ein Centurio eine Centuria oder eine Einheit der Auxiliartruppen. Centurio bezeichnet keinen einheitlichen Rang, sondern alle Offiziere, die nicht Stabsoffiziere sind. Das Spektrum reicht von einem Centurio einer Auxiliareinheit bis zum Primus Pilus.
    Im Gegensatz zu den Stabsoffizieren, die aus dem Ritterstand kommen müssen, kann jeder römische Bürger Centurio werden. Der Centurio ist als Vorgesetzter für die Ausbildung und die Ausrüstung seiner Legionäre verantwortlich, er hat das Recht die Leute auszuzeichnen und zu bestrafen. In der Anfangsphase der Legion wurde der Centurio von seinen Soldaten gewählt, später durch den Legaten ernannt. Als Erkennungszeichen trägt der Centurio den Helmbusch quer.

  • :app: Ich bin beeindruckt! Es gibt hier nichts hinzuzufügen. Sehr schön.


    Ich bedanke mich für Eure Mitarbeit. Ich bin mir sicher wir werden uns hier und da noch über den Weg laufen.


    Wenn Ihr noch Fragen haben solltet...
    Ansonsten ist der Unterricht hiermit beendet. :)

  • Magnus betrat den Klassenraum und sah, dass anscheinend schon alle anwesend waren.
    Salve!, grüßte er.
    Wir wollen hier en Theoretischen Unterricht machen und da wollte ich als erstes von euch wissen, ob ihr wisst welche Aufstiegsmöglichkeiten man beim römischen Militär [nach dem neuen Rangsysthem] hat, und was ihr euch für euch selber vorstellen könntet.


    Sim-Off:

    Sorry, mehr wirds heute nicht, hab morgen Latinschulaufgabe und ehrlich gesagt keine Zeit und Lust mich heute neben dem lernen noch genauer zu informieren. :P :)

  • Zuerst herrschte auf die Frage des Optios betretenes Schweigen. Irgendwann nahm Decius sich ein Herz, räusperte sich und begann:
    Nun… wir alle hier streben doch zuerst einmal den Rang eines ordentlichen Legionärs, eines Legionarius an. Im Weiteren winken dann die Ehren eines Optio oder Eques, dann eines Decurio oder Centurio. Wer sich sehr bewährt, der vermag später gar Primus Pilus und dann Lagerpräfekt, also Praefectus Castrorum zu werden. Danach ist es noch möglich, die Laufbahn eines Stabsoffiziers einzuschlagen, wie Du es, Herr, getan hast. Dann wird man Tribunus Angusticlavius. Die höchsten Ränge in der Legion sind dann Tribunus Lativlavius oder gar Legionskommandant, also Legat.
    Dazu kommen die besonderen Auszeichnungen als Standartenträger, also als Signifer oder Aquilifer.

    Etwas unsicher endete Decius und hoffte, nichts Entscheidendes vergessen zu haben.

  • Das war alles korrekt [nur bin ich Optio und nicht Legat ;) ]. Danke Decius. Nun, dann wollen wir jetzt richtig anfangen.


    Dann verteilte Magnus die Aufgaben: Tiberius, von dir möchte ich eine Auflistung der Waffen, die ein römischer Soldat normalerweise bei sich trägt. Eine Beschreibung und für welche Art von Kampf sie gut sind.
    Decius, von dir möchte ich eine Auflistung der Schutzpanzer, die am Körper getragen werden, eine Beschreibung dieser und ihren Nutzen.

  • Decius überlegte und ging die Dinge durch, die man ihm vor nicht ganz so langer Zeit im Magazin ausgehändigt hatte und die er bei anderen Soldaten und Offizieren schon gesehen hatte.
    Dann begann er aufzuzählen:
    Zuerst einmal, trägt ein Legionär zwei Tuniken. Eine Untertunika aus Leinen und eine Obertunika aus Wolle. Darüber kommt in der Regel ein Lorica Hamata, also ein Kettenpanzer aus Eisen oder Bronze, bei älteren Modellen mit zusätzlichen Schulterstücken. Er besteht aus ca. 25.000 bis 30.000 Drahtringen und wiegt bis zu achtzehn Pfund. Es gibt längere Modelle für die Legionäre der Infanterie und kurze oder am unteren Rand geschlitzte für die Kavallerie.
    Er dachte kurz nach, bevor es weiter ging:
    Der Kettenpanzer kann Schnittwunden verhindern, jedoch muss man sich vor Platzwunden und Knochenbrüchen in Acht nehmen, denn davor bewahrt er uns nicht.
    Daneben gibt es auch noch den Lorica Squamata, den Schuppenpanzer, und den Lorica Segmentata, den geschobenen Schienenpanzer. In beiden Fällen benutzt man Metallschuppen oder Plättchen, die auf Leinenbinden oder Lederriemen genietet werden. Eine weitere Variante ist der Lorica Plumata, ein Schienenpanzer mit einem Mittelgrad mit einem darunter getragenen, damit verbundenen Leinengewand.
    Diese Bauarten bieten ähnlichen Schutz wie das Kettenhemd, sind jedoch schneller und kostengünstiger herzustellen. Allerdings müssen sie häufig repariert und instand gehalten werden, während ein Kettenhemd praktisch nie ausgebessert werden muss.

    Fieberhaft dachte Decius nach. Was gab es noch? Dann fiel es ihm ein: Für die höheren Dienstgrade und die Mannschaftsränge der Praetorianer gibt es dann noch den festen Panzer, den wir auch Thorax oder Muskelpanzer nennen. Der Muskelpanzer besteht aus zwei Teilen, eines für vorne, eines für hinten, und wird mit Stiften und Riemchen zusammengehalten. Er muss für seinen Träger genau angepasst werden und wird mit Leder gefüttert.
    Der Vorteil der festen Panzer ist, dass sie auch vor Prellungen und Brüchen schützen. Der Nachteil besteht vor allem darin, dass er den Träger in seinen Bewegungen behindert. Ein flexibler Körperschutz ermöglicht mehr Bewegungsfreiheit.


    Damit beendete Decius seinen Vortrag und kam sich ziemlich schlau vor.

  • Tiberius dachte an die Waffen, die ihm vor wenigen Tagen zu Beginn seiner Dienstzeit ausgehändigt wurden und begann diese aufzulisten.


    "Die wichtigste Waffe eines römischen Legionärs ist das Gladius, ein gerades, zweischneidiges Kurzschwert. Wie alle Schwerter, eignet es sich in erster Linie für den Nahkampf."


    Er musste sich bei dieser Aussage ein Grinsen verkneifen.


    "Im Gegensatz zu anderen Schwertklassen ist es relativ leicht, ermöglicht so schnellere Hiebe und ist auch als Stichwaffe geeignet. Ein Dolch, oder Pugio, dient als sekundäre Nahkampfwaffe. Er wird in Situationen eingesetzt, in denen ein Schwert ungeeignet wäre, oder dann, wenn dem Soldaten aus irgendeinem Grund sein Gladius abhanden gekommen ist und er sich dennoch verteidigen muss. Die Klinge des Pugios ist etwa halb so lang wie die eines Gladius und ebenfalls zweischneidig."


    Tiberius ordnete noch einmal seine Gedanken, ehe er fortfuhr.


    "Zudem trägt jeder Legionär noch zwei Pilen mit sich. Hierbei handelt es sich um Wurfspeere, die es den Soldaten ermöglichen, auch aus der Ferne den Gegner zu bekämpfen. Der Schaft besteht meist aus Weichmetall, wodurch die Spitze beim Aufschlag verbogen wird, und verhindert wird, dass der Feind die Speere gegen unsere eigenen Truppen wiederverwendet."


    Er musste etwas überlegen, bis er noch etwas hinzufügte.


    "Auch wenn es sich bei dem Scutum nicht wirklich um eine Waffe handelt, spielt es im Kampf eine wichtige Rolle. Das Turmschild ist gut dazu geeignet, gegnerische Angriffe jeder Art abzuwehren. Es ermöglicht dem Legionär, im Nahkampf anzugreifen und sich zeitgleich vor Hieben des Gegners zu schützen. Außerdem können durch das Scutum Wurfspeere und Pfeile abgewehrt werden, wodurch die Schildkrötenformation erst nützlich wird: Man kann sich in einer Einheit vor Distanzangriffen schützen, während man auf den Gegner vorrückt."


    "Das alles sind die Waffen des römischen Legionärs. Auxiliartruppen führen jedoch, je nach Region, unter anderem Langschwerter, Speere, Schleudern und Bögen mit sich."

  • Sehr gut ihr beiden!, :app: , Da hab ich nichts hinzuzufügen. Außer dass auch Fußsoldaten manchmal Bögen und Pfeil bei sich tragen, das jedoch nicht zum Standart gehört.


    Tiberius, du hast die Schildkrötenformation, oder auch Testudo, erwähnt. Kannst du mir auch erklären, wie diese aufgebaut wird?


    Sim-Off:

    Decius, wen du es weist und schneller als Tiberius bist kannst auch du antworten. ;)

  • "Ja, ich denke ich kann sie beschreiben..."


    Tiberius überlegte kurz.


    "Die Legionäre einer Zenturie ordnen sich zuerst einmal so, dass sie ein Reckteck bilden, woraufhin sie kollektiv eine geduckte Haltung annehmen. Die Soldaten in der ersten Reihe halten ihr Scutum vor sich, während die Legionäre an den Flanken ihre Schilde nach außen hin halten. Die Soldaten innerhalb der Formation halten ihre Scuten über ihre Köpfe. Somit entsteht eine dichte, rechteckige Formation, in der jeder einzelne Soldat rundum vor Angriffen geschützt ist, zumindest in den meisten Fällen. Die hintere Flanke der Formation ist meist ungeschützt, da es oft hierfür keinen Bedarf gibt und es von der Körperhaltung her problematisch sein könnte, das Schild auf Dauer hinter dem Rücken zu halten, ohne sich zu verkrampfen." ;)


    Er fügte noch hinzu: "Für den eigentlichen Kampf eignet sich die Testudo wenig. Sie ist eher dazu gedacht, trotz gegnerischem Beschuss durch Pfeile und Wurfspeere vorzurücken und dabei die Verluste so gering wie möglich zu halten."

  • Bei der Vorstellung die ganze zeit während eines Vormarsches ein Schild hinterm Rücken halten zu müssen verzog Magnus in Gedanken das Gesicht.
    Richtig. Sehr gut!
    Nun du Decius, liste du mir mal bitte zwei andere Formationen und ihren Einsatz auf!

  • Decius überlegte kurz, bevor er antwortete:
    “Also… Die Grundformation in einer Schlacht ist der Block, den wir aus der griechischen Phalanx entwickelt haben. Dabei stehen mehrere Reihen, meist drei, hintereinander und die Männer eng beieinander, so dass jeder mit seinem Schild sich selbst, sowie die rechte Seite seines Nachbarn zur linken schützt.
    In der Schlacht, wenn die Pila geworfen sind und es zum Nahkampf kommt, wird dann die erste Reihe gewöhnlich laufend von Männern aus der zweiten und die aus denen der dritten Reihe abgelöst. Dadurch muss jeder Legionär in der Regel nur kurz kämpfen, bevor er sich ausruhen kann und wieder in die erste Reihe rotiert.“


    Er grübelte etwas, bevor ihm ein zweites Beispiel einfiel:
    “Im Krieg gegen die Parther haben wir die Kreisformation erlernen müssen, denn diese Orientalen griffen uns mit schnellen, berittenen Fernkämpfern an, denen man niemals den Rücken zukehren durfte.
    Dabei bilden kleinere Einheiten, maximal in Centurien-Stärke, einen Kreis, um sich in jede Richtung gegen einen berittenen Feind verteidigen zu können.


    Ich hoffe, wir werden hier in Germanien niemals gezwungen sein, so kämpfen zu müssen.“

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