Von dem plötzlichem hektischem Treiben doch etwas überrascht, rief ich Probus noch zum Abschied hinterher.
Dann erhoben Maecenas und ich uns, und verließen die Unterkünfte.
Dabei ließ ich mir jedoch nicht nehmen, einen Blick auf den Centurio zu werfen, der mit einer doch ziemlich lauten Stimme, dass Kommando über diese Truppe hatte.
Dann kehrten wir in die Stadt zurück.
[Centuria] Cohors II, Centuria IV
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Nach und nach strömten die Legionäre, die etwas weniger erfahreneren Probati und natürlich auch die Unteroffiziere aus den Unterkünften und reihten sich an ihren gewohnten Plätzen vor dem Centurio auf. In der Zeit nahm Reatinus eine besonders stolze Haltung ein und bäumte sich vor den Männern auf. In recht schneller Zeit fand sich die Centuria IV ordentlich formiert vor den Barracken ein.
Schnell feuchtete Reatinus sich die Kehle an und ging seine Worte im Gedanken durch. Dann löste er abrupt die Stille und warf den Legionären die Fakten um die Ohren... wie gewohnt mit kräftig lauter Stimme, schließlich wollte er seinen Kameraden Cinna aus der III. Centurie schlagen.
Aus den Augenwinkeln heraus sah Reatinus zwei Zivilisten aus den Unterkünften hinausgehen. Warscheinlich Besucher, die jetzt gehen mussten, nachdem Reatinus die ganze Truppe zum Sammeln gerufen hatte, dachte er. Nunja, er hatte schließlich auch seinen Job!"Also gut, Legionarii! Ich werde euch nicht lange auf die Folter spannen! Wir haben zusammen mit einigen anderen Centuria den Auftrag bekommen, beim Ausbau des Limes mitzuhelfen! Da ihr euch auch mal körperlich ertüchtigen solltet, habe ich natürlich angenommen! Wir werden über eine handvoll Tage nicht mehr im Lager sein und vor Ort lagern! Euer Befehl ist, euch abmarschbereit zu machen und euch für eine längere Abwesenheit aus dem Castellum bereit zu machen! Vergesst die Zelte nicht, wenn ihr nicht unter freiem Himmel schlafen wollt! Und denkt dran: Nehmt eure Kampfausrüstung mit, wir wissen nicht, was so nah an der Grenze auf uns lauert! Der Tribunus Laticlavius Aurelius und ich erwarten euch übermorgen zur Zeit des Morgenappells auf dem Forum! Abite, vertrödelt eure Zeit nicht!".
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Sofort nachdem Drusus den auch für ihn mehr als überraschenden Befehl des Centurios vernommen hatte eilte der Optio genauso wie die Probati und Legionarii aus seiner Barracke auf den Sammelplatz vor den Barracken, wo der Schreihals schon auf sie wartete.
Wie üblich stellte sich der Nachwuhcsschreihals in voller Uniform neben seinen Vorgesetzten und lauschte nicht minder interessiert was es denn so wichtiges gäbe. Was der Iulier zu hören bekam brauchte ihn tätsächlich zum Staunen. An den Limes sollte es gehen... Das verpsrach interessant zu werden, auch wenn es für die einfachen Legionäre bestimmt nicht sehr lustig werden würde, immerhin würden sie die Arbeit erledigen müssen.
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Ich staunte nicht schlecht, als ich hörte, dass es zum Limesausbau gehen sollte. Natürlich bedeutete das Arbeit, Arbeit und nochmals Arbeit. Ich sah mich schon Sand schaufeln, Bäume fällen, Steine schleppen und soweiter. Aber man kam mal endlich raus aus diesem Castellum. Da störte mich auch die Bemerkung in Bezug auf die Kampfausrüstung nicht. Im Gegenteil, sie verwirrte mich etwas. Hieß das, dass wir unsere Marschausrüstung hier lassen sollten. Das konnte ich mir allerdings nicht vorstellen. Denn die Grenze befand sich nicht eben um die Ecke. Doch bis zum Aufbruch hatten wir schon so genug zu tun. Ausrüstung überprüfen und gegebenenfalls ersetzen. Proviant fassen. Die Schanzwerkzeuge und die Zelte begutachten, was zwar Aufgabe der Mulitreiber wäre. Aber man konnte ja nie wissen.
Nachdem der Centurio zum Abtreten befohlen hatte, machte ich mich schnell zum Contubernium auf. Vielleicht waren Matrinius und Maecenas noch da. Aber leider waren sie schon gegangen. Na wenigstens hatten sie den Centurio mal erlebt. Seine Stimme war heute wieder extrem laut gewesen. Ich überprüfte sogleich meine Kampfausrüstung. Es schien alles in Ordnung zu sein. Vielleicht sollte ich das eine Pilum nochmals begradigen lassen, überlegte ich. Am anfälligsten für Defekte war die Lorica Segmenta mit ihren Haken und Ösen. Auch das Leder, an dem die einzelnen Segmente befestigt waren, überprüfte ich sorgfältigst. Aller war so weit in Ordnung. Morgen stand dann nach den Übungen noch das Proviant fassen und die Überprüfung der Lagerausrüstung an. Denn für heute war es schon zu spät.
Danach wandte ich mich meinen Kameraden zu und half ihnen, falls sie es wollten. Insbesondere auf die Probati, wie Calenus, warf ich ein Auge.
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Wie verabredet wartete ich vor dem Contubernium auf Lupus. Ungeduldig ging ich auf und ab. Alle parr Schritte sah ich mich um, in der Hoffnung, ihn zu entdecken. Doch bisher tat sich nichts.
Im Contubernium hatte ich es nicht mehr ausgehalten. Da ich meine Arbeiten erledigt hatte, hatte ich nichts mehr zu tun, außer zu warten. Mit Freude hatte ich die Glückwünsche meiner Kameraden zu meiner Beförderung zum Legionarius entgegen genommen. Auch wenn sie während meiner Zeit als Probati mich häufig auf den Arm genommen hatten und sich über mich lustig gemacht hatten, dachte ich gerne an meine Anfangszeit zurück. Nur das man jederzeit einen Kameraden verlieren konnte, bedrückte mich noch immer. Valerian an die Garde und Lupus an die Equites. Aber wenigstens waren sie am Leben. Und ich würde heute mit Lupus ordentlich einen drauf machen.
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Lupus kam in seiner Ausgehuniform und sah Probus schon von weiten stehen.
Angekommen meinte er,
Salve Probus,...und...was geht ab?
Er sah den frischgebackenen Legionarius an und meinte,
Sag´, was hälst du davon, wenn wir Germanicus Sedulus aufsuchen und ihm vorschlagen dein Patronat zu übernehmen,...dann können wir immer noch in die Taverne gehen,...natürlich nur wenn du Lust hast,...ich hab´aber so was bei ihm läuten hören, daß er einem Patronat nicht abgeneigt wäre... -
Da sah ich endlich Lupus. Mann, hatte der sich rausgeputzt. Also hatte er auch einen Ausgangsgenehmigung bekommen. Dann konnte es ja los gehen.
„Salve Lupus. Noch nichts. Aber ich hoffe, dass sich das bald ändern wird....Wie ich sehe hast du dich ja richtig in Schale geschmissen. Na dann, lass uns los gehen!“,antwortete ich ihm grinsend auf seine Frage und machte mich auf den Weg zur Porta.
Bei den nächsten Sätzen schaute ich ihn verwundert an. Eigentlich wollte ich so schnell wie möglich in eine Taberna. Aber fragen konnte man ja mal.
„Was meinst du damit?“, fragte ich ihn. „Was würde das für mich bedeuten?“ Ich hatte mir bisher keine Gedanken über solche Dinge gemacht, so dass ich nicht näher darüber Bescheid wusste.
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Lupus zog die Schultern hoch und entgegnete,
Naja, es ist allgemein üblich sich einen Einflußreichen Patron zu wählen,...dieser legt dann an geeigneter Stelle ein gutes Wort für dich ein,...es fördert quasi deine Ambitionen, falls du welche hast.Er dachte gerade darüber nach wie er zu seinem Patron gekommen war und mußte unwillkührlich lächeln. Primus,...
Es kann nicht schaden einen potenten Fürsprecher zu haben und Germanicus Sedulus ist ein Mann mit Zukunft,...überleg´es dir...
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Während wir weiter Richtung Porta gingen, hörte ich Lupus aufmerksam zu. Also war ein Patron eine Art Förderer. Mit anderen Worten würde ich damit sein Klient werden, wenn ich es soweit richtig verstanden hatte. Ich hatte darüber wirklich noch nicht weiter nachgedacht. War es richtig, sich dafür jemand aus der Familie auszusuchen? Ich fand, dass ich eine solche Entscheidung nicht zwischen Tür und Angel treffen sollte. Sondern es galt, sich darüber in Ruhe Gedanken zu machen. Sedulus könnte ich immer noch aufsuchen. Aber es müsste in der nächsten Zeit passieren. Denn ich wusste nicht, wie lange er noch in Mogontiacum bleiben würde.
„Also Ambitionen habe ich schon. Und danke für deinen Ratschlag. Aber ich möchte nicht auf die Schnelle eine solch weitreichende Entscheidung treffen. Deswegen lass uns für heute lieber nur die Tabernae der Stadt unsicher machen.“, sagte ich zu ihm.
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Lupus nickte verstehend und entgegnete,
Ich verstehe dich, es ist in Ordnung wenn du dir erstmal ein paar Gedanken machen willst.
Dann gingen sie in Richtung Porta Praetoria.
Nach einer Weile meinte Lupus,
...und hast du dir schon mal Gedanken gemacht, was du bei der Legion erreichen möchtest?...willst du Offizier werden?
Er selber wußte noch nicht so recht ob er die Offizierslaufbahn einschlagen würde wollen,...für Alienus und Primus war es klar und vorgezeichnet,...sie waren Führungspersönlichkeiten. Er selber betrachtete sich nicht als Führer,...im Grunde war er auch nicht gerne unter vielen Menschen,...naja,...vielleicht würde es in den 20 Jahren den einen oder anderen Spezialauftrag geben,...ja,...das wäre das Richtige. -
Ich nickte schweigend, als Lupus meinte, dass er mich verstehen würde. Er hatte mich auf eine Sache aufmerksam gemacht, der ich mich in nächster Zeit wirklich widmen sollte. Dann fragte mich Lupus, ob ich Offizier werden wollte. Verwundert blickte ich ihn an.
"Natürlich will ich Offizier werden. Willst du das denn nicht?", fragte ich ihn. Jeder wollte das doch. Allein das Geld und das Ansehen, welches man mit einem solchen Rang erwarb, machten die vielen Mühen und Entbehrungen erträglich. Ein Centurio war für mich der Inbegriff all des Erstrebenswerten in der Legio.
Langsam aber sicher kamen sie der Porta immer näher.
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Probus Frage kam nicht unberechtigt...
Es hatte etwas für sich Offizier zu werden,...von Bezahlung und Ansehen mal abgesehen erhöhten sich auch die Möglichkeiten die Dienstzeit zu überstehen um ein mehrfaches,...Offiziere standen selten in der ersten Schlachtreihe.
Sicher es hatte etwas für sich,...aber er hatte eigentlich keine besonderen Ambitionen dazu,...Offiziere verbrachten viel Zeit am Schreibtisch,...das würde ihn vom Reiten abhalten,...Nein,...sicher war er sich noch nicht,...Wir werden sehen was die Zeit uns bringt, Probus...
Dann kamen sie an der Porta an und wiesen sich bei der Wache aus...
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Contubernium III fand Quintus recht schnell. Der Centurio hatte recht gehabt, es war einfach zu finden. Vor dessen Unterkünften lag noch sein brechend volles Scutum. Einen nahen Optio sah Quintus an, dass er ihm die Sachen grade wegnehmen wollte um seine Nachlässigkeite diese allein zurückzulassen zu ahnden. Aber Quintus war gerade noch rechtzeitig gekommen.
Nun betrat er die Doppelräume der Legionärsunterkünfte. Der Vorraum war für die Ausrüstung bestimmt. Es war aber nicht unbedingt viel davon da, viele Männer seiner Zeltgemeinschaft mussten irgendwo unterwegs sein. Quintus betrat den dahinter liegenden Wohnraum.
Es war nur ein Soldat anwesens. Er hatte sich wohl den Fuß verstaucht und sollte kurz pauserien. Er fegte gerade den Boden. Seine Art zu gehen war zwar etwas behäbig, aber er erklärte, dass die Verletzung bald verheilt wäre. Der Mann zeigte ihm eine, noch freie Koje. Dort deponierte Quintus seine persönlicheren Dinge und trug die Ausrüstung wieder in den Vorraum. Zumindest ein Sortiment war doch noch verstaut. So konnte Quintus deren Plätze abschauen. Doch bald kam auch Lucius, eine feine Haut, vom Fegen. Er erklärte einige Kniffe und Tricks und was wo hin gehörte. Dass sollte man sehr schnell und sehr gründlich lernen. Dann waren ihm die Ränge des Heeres wichtig, doch die konnte Quintus bereits, Lucius wusste sofort, dass also die Familie einen militärischen Hintergrund haben musste, aber das war nichts besonderes. Viele Soldatenkinder wurden auch Soldat. Dass es hier etwas spezielles war, konnte Lucius nicht wissen und fragte also auch nicht. Nachdem Quintus noch einige Pflegetipps für Leder und Metall erhalten hatte, bestand Lucius darauf, dass Quintus die Rüstung komplett anprobierte. Auch das war sehr wichtig.
Von nun an waren seine Tunicen also nur noch rot.
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Inzwischen waren einige Tage seit dem Streit zwischen Calenus und mir vergangen. Ich hielt es nun an der Zeit, dass wir uns beide mal ausführlicher miteinander sollten. Zwar war für mich diese Sache geklärt, aber ich wollte ihn näher kennenlernen. Außerdem fühlte ich mich seit diesem Vorfall irgendwie für ihn verantwortlich. Ich wollte nicht, dass er durch sein Verhalten vielleicht noch Ärger mit einem Vorgesetzten bekäme. Den Stubenkameraden hatte ich nichts über den Streit und seinen Auslöser erzählt. So wartete ich auf Calenus und putzte dabei meine Lorica.
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Wieder hatte ich einen Brief von Valerian erhalten. Ich freute mich darüber und ging in das Contubernium, um ihn in Ruhe zu lesen. War der Brief lang! Hatte Valerian so viel Zeit bei den Prätorianern? Immer wieder las ich den Brief und konnte es nicht fassen. Valerian hatte den Kaiser gesehen! Nicht nur das! Er hatte sogar die Ehre gehabt, bei dessen Ankunft auserwählt worden zu sein, ihn auf dem Forum zu begrüßen. Meine Herren! Das mussten die Kameraden unbedingt erfahren!! Ich beschloss, ihnen den Brief zum Teil vorzulesen. Sie wären bestimmt stolz auf ihn, wenn sie das alles hörten.
Bis dahin machte ich mich an die Beantwortung seines Briefes. Es gab so einiges zu schreiben. Gute und weniger gute Dinge. Aber so war das Leben. Ich holte Papyri und die Schreibutensilien, die ich mir vor kurzem für viel Geld gekauft hatte, und setzte mich an den Tisch. Wo anfangen? Nach kurzem Überlegen fing ich an zu schreiben.
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Ein Tag wie jeder andere war mal wieder zu Ende gegangen. Alles war im gewohnten Trott verlaufen. Vormittags Training auf dem Campus. Dann waren um die Jahreszeit die Temperaturen noch erträglich. Mittags hatte ich Wache geschoben. Und am Nachmittag hatte ich im Magazin aushelfen müssen. Nichts besonderes. Am frühen Abend Thermenbesuch und dann die Vorbereitung des Abendessens. Nun, nachdem wir gegessen hatten machte ich mich wie jeden Abend daran, den Zustand meiner Ausrüstung zu überprüfen, sie zu reinigen und ggf. beschädigte Teile beiseite zu legen, damit ich sie am nächsten Tag im Magazin gegen neue austauschen konnte. Insbesondere die Lorica sequmentata war anfällig für Defekte.
Ich sah von meiner Arbeit auf und blickte zu den Probati. Kamen sie mit ihren Sachen klar? „Und alles soweit bei euch in Ordnung?“, rief ich zu ihnen rüber.
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Nach einem Tag erfüllt von Marschieren, Marschieren und Marschieren. Und nicht zu vergessen .... angebrüllt werden, war ich froh in meiner Koje zu liegen.
Ein Probatus hatte den Fehler begangen am Ende des Tages ins Bett zu gehen ohne für seine Ausrüstung zu sorgen ..... oh Mars, Brüllen war dafür gar kein Ausdruck mehr gewesen .....
Deswegen Hatte Quintus gewissenhaft alles gereinigt, geölt und korrekt verstaut.
Einer der Legionari rief etwas.
„Und alles soweit bei euch in Ordnung?“"Danke der Nachfrage ... mein Trommelfell wird sich zwar nie wieder ganz erholen, aber noch ist es zu schaffen."
Eine Frage hatte Quintus nun doch.
"Kennst Du Centurio Marcus Cantius Carbo? Der hat sich heute in unsere Ausbildung eingeklingt."
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Bei der Antwort des Probatus musste ich grnsen. Ja, das kannte ich nur zu gut, wenn der Centurio einen anschrie. Dann stellte er mir eine Frage, die mich überraschte.
„Ich habe schon mal seinen Namen gehört. Aber ansonsten kenne ich ihn nicht. Wieso macht der denn eurte Ausbildung? Was ist denn mit dem Centurio und dem Optio?“, fragte ich irritiert.
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Außer dem Eid hatte er alles erledigt, doch ehe er diesen leisten wollte, hielt Brutus er für angebracht sich eines Großteils seiner Ausrüstung zu entledigen. Der Schreihals hatte recht gehabt. Die Räume der Mannschaften waren nicht zu verfehlen und Contubernium III war schnell gefunden. Er klopfte an, schließlich wollte er nicht mit der Tür ins Haus fallen. Ob jemand da war?
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Ich war mit der Vorbereitung des Abendessens beschäftigt. Wie fast immer würde es "leckeren" Puls geben. Gerade schrotete ich den Weizen dafür, als es an der Tür klopfte. Wer war das denn? Denn das jemand an der Tür klopfte, konnte nur bedeuten, das es jemand war, der sich mit den Gepflogenheiten der Legio nicht auskannte. Ich hielt in meiner Arbeit inne und blickte zur Tür.
"Herein!", rief ich laut.
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